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— 58 — thümUcke- Ansichten über die Nützlichkeit und Roth- Wendigkeit solcher Dienste-; ober angenommen, der Staat könnte wirklich ohne dieses Beamten - und Coldatenheer nickt bestehen: leistet denn der Arbeiter dem Staat nickt auch Dienste und bei weitem groß, erc? Schafft der Arbeiter nickt den materiellen Wohlstand des Staates, bezahlt er nickt die Steuern? und be zahlt er nicht durch diese Dienste das Kapital, wo mit ihn der Staat zu Hebung der Arbeit unterstützen sollte, mit 100 Prozent Zinsen zurück? Warum soll er also außer seiner Arbeit, die «r dem Staate giebl, und außer den Steuern, die er bezahlt, auck noch das Geld zurückzahlen, welches ihm der Staat geben muß. te, damit er überhaupt arbeiten und steuern konnte? Ist der Gärtner nicht zufrieden, wenn der Baum Fruchte trägt und wird er außer den Früchten vom Baume auch noch das Wasser zurückverlangen, womit er ihn begossen bat? Ist der Baker nickt zufrieden, wenn der Sohn ein wackrer Mann und Bürger ge worden ist, der ihn durch seine Tugenden erfreut und im Alter vielleicht unterstützen wird, und verlangt er außerdem von ihm, noch das Brod, womit er ihn in der Jugend ernährt, und bas Geld, wofür er ihn er zogen Kat ? Die französischen Arbeiter verlang' n im Juni von der Regierung 10 Millionen zur Unterstützung der Arbeit, die preußischen Arbeiter vl langen jetzt von den Kammern eine gleiche Summe zu gleichem Zwecke. Man nannte und nennr diese Forderungen unverschämt; aber sie sind noch billig und bescheiden; denn wie viele Millionen kosten die siedenden Heere welche nur verzehren und nicktS ldun als daS Land auSiaugen und nach Befinden ihre Ernährer abschlach. ten? Man lebt koch wahrlich nicht im Staatsvcrban. de, damit ein kleiner Theil Herren und Beizehrer von dem großen Theil der Arbeitenden mit Aufopfe rung erhallen wird, sondern um durch gegenseiti ge Arbeit und Btihilfe Aller glücklicher und besser zu leben; denn sonst wäre es besser jeder lebte allein für fick in der Wüste, dann gehört doch wenigsten- einem Jeden seiner Hände Arbeit und di» Frucht sei ner Anstrengungen, so klein sie auch sein möge. Wel> cher Unterschied besteht denn zwischen unsern jetzigen gesellschaftlichen Berhältnissen und den verrufnen Zei len det Mittelalters, wo der Herr und Ritter den Bürger und Bauer beraubte? Kein andrer, alS baß diese unnatürliche und schändliche Erpressung und Sklaverei jetzt in ein förmliches System nach gewissen Gesetzen gebracht worden ist und vom Staate selbst i» Namen der bevorzugten Klass n (>o ist Ritter, jetzt Beamte, Hof, Militär, Kapitalisten) au-rtnix wirb. Man fühlt allgemein den Druck di ies Berau- bunqssysiems; denn jeder Arbeiter (zünftig oder un- zunfligi klagt über die Noth, die immer größer w e- dende Verarmung,. über das Mißverhältnis; zwückr i Produktion, Verdienst unds Cvnsumtion, aber ieirer erkenn» man noch nicht allenikalben den wahren Grund dieser Noth. Man schreibt sie der Revolution zu,, den Wühlern , den Demokraten , man schreit na b Rube und Ordnung, ohne zu sehen, daß eben kiele Ordnung, wornach der eine Tbril deS Volks den An dern gesetzlich aussaugen daiss, die allgemci.-r Eala ni- tär herbcigesukrt Kat. Die Revolution ist das M is e, welches daS Geschwür vertilgen soll, und die Thoren stutzen in kindlicher Wutk das Messer zurück. Die Forderungen der Arbeiter wurden in PaiiS abgewiesen; sie werden auch in Preußen abgewusiu werden; kein Staat, dessen Leitung in den Hanen der Bevorrechteten ist, wird sich jemals dazu verstehen, die Rechte ter Arbeiter anzuerkennen; denn der Staal der Privilegien wird dadurch vernicklet. Diese Reckte müssen von den Arbeitern erobert werden; die Jnni- schlackt in Paris war nur der Beginn dieses großen Kampfes; er wird endlick mit dem Siege der Arbeiter enden, denn Wahrheit und Recht muß siegen. Der wichtigste Feind, welcher den Arbeitern nnv ihre Befreiung entgegenstekr ist di« Spaltung und Uneinigkeit in ihrer eignen Milte. Großentheils er-» kennen nur diejenigen Massen der Arbeiter, welche wirklich schon zum Proletariat« und zur Verzweiflung der Noth und des Hungers kerabgesunken und. den Grund deS Uebels und macken daS Reckt der Aroeil mit voller Consequenz geltend; sie rrvolutionirrn ge gen die mißgestalte Gesellschaft im Namen des natür lichen Rechtes, sowie diese mißgestaltete Gesellschaft bisher gegen sie und gegen ihr natürliches Reckt re volutionier Hal. Die große Zahl des mittleren Arbci- terstandes dagegen, die Handwerker und GewerbSmei- ster, welche zwar auch den schweren Druck bcr jetzt herrschenden gesellschaflli en Ai aichie enpsinben, wel che aber noch nicht völlig von kels-Iben erdrückt wor den sind, wehren sich in eitler Verblendung gegen ei ne gesellschaftliche Umgestaltung und kalmmern fick um so fester an ihr» Pdrvilcgien, von denen sie Hilfe und Rettung erwarten. Die Tkoren sie klammern sich an Privrlegien, welche sie nur ihren Mirbrubern aus dem Arbeitsstunde gegenüber besitzen, nicht aber gegenü-