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WUkiMDM TMIl Aohenstei« Ernstthaler Zeitung, Rachrichten «n- Reuest« Rachrlchten M /cng des Betriebes der /chrderungseinrichtungen /ruch aus Lieferung der / eS Bezugspreises. — Er« 's: Hohenstein-Ernstthal Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal Commerz- und Privat Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntim>^/. des Stadtrats behördlicherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf- I Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirfchheim, l Kuhschnappel, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach. Re. 2S« j« Kl"--! AmabE dm l«. / Ami«, dm 17. SeMkr IW SS. Ladeg. Englische Kapitäne zengen gegen Lügenlord Churchill Sie englischen Verluste in -er La-Plaia-Miind«ng werden -er Seffenllichleil -orenthalien Gut behandelt, gut ernährt, gut untergebracht Eigene K u n k m c l d u » a Neuyork, 16. Dezember Die amerikanischen Nachrichtenagenturen geben Meldungen aus Montevideo wieder, die sich vor allem mit den Aussagen der Kapitäne und Be satzungsmitglieder englischer Schisse, die sich an Bord des Panzerschiffes „Admiral Graf Spee" befanden, befassen. Diese Engländer, die durch weg der Behandlung und dem ritter lichen Verhalte» des Kommandanten und der Manuschaft an Bord des deutschen Kriegs schiffes höchstes Lob spenden, sind zum Teil Zeugen der Versenkungen britischer Handels schiffe durch den „Admiral Gras Spee" gewesen. Allein aus ihren Aussagen ergibt sich, daß das deutsche Panzerschiff rund 50 000 Tonnen Schiffsraum, unter anderem „T r i e v a n i o n", »Kuntsman", „Ashley" und den Tanker „Afrika Shell" versenkt hat. Die Englän der heben weiter die SchonungdcsLebens der britischen Besatzungsmitglie der bei den Schiffsverjenkungen hervor. An Bord des „Admiral Graf Spee" seien sie gut behandelt, gut ernährt und gut untergebracht morden. Der Kommandant habe sich selbst um sie gekümmert. Kapitän zur See Hans Langsdorfs Der Kommandant des Panzerschiffes „Admiral Graf Spee" Kapitän zur See Hans Langs dorfs ist nm 20. März 1304 in Bergen auf der Insel Rügen geboren. Er verbrachte seine Iugend- und Schulzeit am Niederrhein, vornehmlich in Düs seldorf. Am 1. April 1912 trat Kapitän zur See Langsdorfs als Seekadett in die ehemalige Kaiser liche Marine ein Während des Weltkrieges sand Kapitän zur See Langsdorfs, der im März 191S zum Leutnant zur See befördert worden war, ausschließ- kich bei Bordkommandos Verwendung. So nahm er zum Beispiel im Verband des damaligen III. Ge schwaders auf dem Linienschiff „Großer Kurfürst" an der Skngerrakschlacht teil. Die letzten beiden Jahre des Weltkrieges war der jetzige „Spee"-Kommnndnnt in Torpedoboots- und Minensuchflottillcn als Kom mandant tätig. In dieser Eigcnschast hat er auch noch nach dem Weltkriege in der III Torpedoboots halbflottille Dienst getan, deren Halbslottillenchef er von 1l>29 bis 1031 gewesen ist. Kapitän zur See Langsdorfs war verschiedentlich auch zu höheren Stäben, unter anderem in das damalige Reichs kriegsministerium, kommandiert. Vor Antritt sei nes jetzigen Kommandos (im Oktober 1938) war er zunächst Erster Admiralstabsoffizier des Befehls habers der Aufklärungsstreitkräfte und dann Erster Admiralstabsoffizier beim Flottcnkommando. „HM" liegt aus Sandbank Buenos Aires, 15. Dezember Der britische Marineattache hat mitgeteilt, er habe den Marineminister um Erlaubnis ge beten, etwa 100 verwundete britische Matrosen von der Besatzung des „Exeter" in Bahia Blanca an Land setzen zu dürfen. Die Regierung hat ihre Genehmigung erteilt. Die englischen Beamten waren aber nicht in der Lage, dem Kreuzer „Exeter" diese Mitteilung zu übermitteln, da die Funkanlage an Bord des Kreuzers zerstört ist. Der „Exeter" soll daher die Verwundeten zu den Falklandsinseln brin gen. Die britische Botschaft in Buenos Aires hat im übrigen mitgeteilt, das; der Panzerkreu zer „Barhain" an dem Gefecht nicht teilgenom men hat. — Das hat auch keine einzige deutsche Meldung behauptet. Montevideo, 15. Dezember Um die englischen Verluste in dem Seegefecht der drei englischen Kreuzer gegen den „Admi ral Graf Spee" herrscht nach wie vor eine pein liche Stille. Die englische Zurückhaltung in der Herausgabe einer Verlustliste gibt hier am Don nerstagabend zu der Auffassung Anlas;, daß die englischen Verluste so hoch sind, daß man sie der Öffentlichkeit vorenthält. Von Marinefachkrcisen wird «klärt, da» d« englische Kreuzer „Exeter", der durch das Feuer des deutschen Panzerschiffes besonders stark mitgenommen wurde, auf eine Sandbank in der La-Plata-Miindung auflief, um ein Absinken zu vermeiden. Berlin, 15. Dezember Nach vorliegenden Meldungen sind die Be schädigungen auf dem Schweren britischen Kreu zer „Exeter" noch größer, als bisher angenom men werden tonnte. Es liegen sichere Unter lagen darüber vor» daß der Kreuzer schwere Treffer im Vorschiff erhalten hat, die die beiden vorderen Geschütztürme zum Schweigen gebracht haben. Ein weiterer Treffer mit star ker Brandwirkung wurde im Brückenaufbau er zielt. Außerdem haben schwere Treffer offenbar die Kesselanlage beschädigt, denn nach diesen Treffern drehte „Exeter" ab und mußte aus dem Gefecht ausscheiden. Diese schweren Beschädi gungen erklären, daß der Kreuzer „Exeter" am nächsten Morgen mit starker Schlagseite in der La-Plata-Mündung beobachtet wurde und daß er — nach inzwischen eingetroffenen Mel dungen aus Montevideo — schließlich gezwungen worden ist, sich auf eine Sandbank zu setzen, um nicht abzusinken. Amerikanische Sicherheitszone nicht verletzt Washington, 15. Dezember Staatssekretär Hull wurde auf der Presse konferenz gefragt, ob das gestrige Seegefecht bei Montevideo eine Verletzung der panamerikani schen Sicherheitszone darstelle. Er antwortete, daß ihm Einzelheiten über die Vorgänge noch nicht bekannt seien. Die Sicherheitszone, so fuhr er fort, sei geschaffen worden, um die Neutralität und die Sicherheit der amerikanischen Länder nach Möglichkeit zu schützen. Man habe aber niemals die Anwen dung gewaltsamer Methoden zur Durchführung dieses Zieles geplant. Auch habe seines Wissens keine kriegführende Macht auf die Bekanntgabe der Sicherheitszone geantwortet. Soweit er im Bilde sei, dürfe das deutsche Panzerschiff minde stens 48 Stunden in Montevideo bleiben. Falls Reparaturen notwendig seien, könne man den Aufenthalt auch verlängern. Bemerkungen Wie nimmt sich Mister Winston Churchill doch gut aus in der Pose, in der man 'hn überall abgebildet findet. Die dicke Havanna zwischen den schwulstigen Lippen, auf dem feisten Gesicht ein selbstzufriedenes Schmunzeln, stellt er den typischen südamerikanischen Fleischfabrikanten oder Großplantagsnbesitzec dar. Und wie könnte es der stark alternde Herr so schön haben, wenn er sich nicht auf den Posten des britischen Ersten Lords der Admiralität gedrängt hatte. Wir glauben es dem noch älteren Mister Chamber lain, daß er den polternden Porzellanzerstörer nicht gern in sein Kabinett nahm. Sonst hätte er ihn wenige Wochen vor dieser Berufung nicht noch einen Narren genannt, dem gar nichts zuzutrauen sei. Aber die Kriegshetzerqilde for derte das, was das Judentum schon längst be saß, einen Vertrauensmann in der Regierung. Und siehe da, der eine Narr reichte oem andern die Hand. Der britische Konservatismus hat nach demokratischer Abstempelung der plutokra- tischen Geldgier sein Opfer gebracht. Mister Churchill ist die Personifizierung dieses Opicrs. Mister Churchill ist demzusolge heute auch der Mann in Großbritannien. Wenigstens der meistgenannte, wenn auch nicht auf Grund seiner Erfolge Diese entsprechen der Methode ihrer Vorbereitung. Mister Churchill lebt in der Welt vor 25 Jahren. Und da er mit Beharrlichkeit die alte Walze dreht, lacht die neue Zeit mit konstanter Bosheit über ihn. Doch hat die töl pelhafte Trampclei des Erzlügners in einer Zeit der Feinfühligkeit und ruhigen Besonnenheit ungewollt auch schon manchen ernst zu nehmen den Beitrag zur Gegenwortsgeschicbte geliefert. Das Urteil der Geschichte wird ihn unter den Zerstörern der europäische.'. Ordnung, unter den Saboteuren jeglichen Rechtes und unter den Aus geburten bestialischen Unmenschentums immer an gebührender Stelle nennen. Die Denkmäler, die er sich selber gesetzt hat, werden als Zeugen seiner Schande von späteren Generationen mit Grausen ausgenommen und mit Ekel weiter gegeben werden. Wir sehen noch den lebenden Churchill und folgen der Spur, die ihn nach „lichten" Momenten abtastet. Einen iolchen er kennen wir in seinen Memoiren, die er vor wenigen Monaten geschrieben hat und jetzt im „Cunday Dispatch" veröffentlicht. Dort sind die Sätze zu finden: „Öffne die Bodenvcntilc und laß sie versenken und in wenigen M'nulen, in längstens einer halben Stunde würde die Welt ihr Aussehen verändert haben. Das britische Reich würde sich auflösen wie ein Traum, und Europa, nach einem jähen Kampf, würde unter die Herrschaft des Teutonen und all dessen geraten, was das teutonische System bedeutet." Aus der Saat des Hasses spricht hellseherische Gabe, die Herr Churchill jetzt wohl selbst am meisten verwünscht. Die Schiffe Englands, die heute auf den Grund des Meeres gehen, nehmen alle ein Stück des britischen Weltreiches mit sich. Und was davon übrig bleibt, wird weder einen Churchill noch einen seiner Karde mehr dulden. * Herrn Chamberlains Regenschirm mag seinen Besitzer überdauern. Der alte Premier mag auch im Traum jeden Tag den Wunsch seines Herzens erfüllt sehen, daß der Führer des deut schen Volkes ein einsamer Mann wird. Er sollte aber lieber ständig daran denken, das; er als morscher Mann selbst auf einem sehr morschen Ast sitzt. Die Spatzen pfeifen es nicht nur in England von den Dächern, daß sich vor dem greisen Ministerpräsidenten eine Niescnaufgabe auftürmt, die eine vollständige Umorganisation der englischen Wirtschaft und der Hcimatsront erfordert. Scheitert Chamberlain daran, dann wird ihm auch sein Regenschirm kein Talisman mehr sein, er wird in der Versenkung verschwin den, in die er den Führer der deutschen Nation wünscht. Aus dem Wege dahin dürfte höchstens die Gewißheit ein tröstender Begleiter sein, daß er dort früher oder später auch seine Nachsolger tressen wird. Denn für Englands Wirtschaft gibt es weder heilende Paragraphen noch Pil len und Pulver und Tropfen. Nicht einmal eine Radikalkur wird mehr zu einem zufri^ienstellen- Eine Messerschmitt-Maschine bl« 109 im Fluge. (Scherl-Bilderdienst Autoflex) Di« „Bremen", deren Aufbauten grau gestrichen worden waren, nach ihrer Rückkehr in den Heimathafen. (Scherl- Bilderdienst- Autoflex)