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süllu. /chrderungseinrichtungen /ruch auf Liefenmg der /es Bezugspreises. — Er» 'o: Hohenstein-Ernstthal Nie ReiAsregierung begrüßt die Besatzung -er „Bremen Aach -le Heimkehr -er „Bremen" beweist -ie fortschreitende Ohnmacht Englands zur See Ate Luftwaffe war aus -er Wacht Ver stolze 36 OllO-Tonnen-Schnelldampfer „Bremen „Bremen" einig, daß dank der Aufklärungstätig: leit unserer deutschen Seeflieger ihre erfolg: reiche Heimreise beendet werden konnte. tScherl-BNderdlenst-Atttoslcr) Kommodore Ahrens, der Kapitän der „Bremen" dieser nach seiner ersten Fahrt weitergegangen sei und sich nur noch mit dem Gedanken der Heim- bringung seines Schiffes beschäftigt habe, die nunmehr auch gelungen sei. „Bei dieser Gelegenheit", so sagte der Neichs- verkehrsminister, „wollen wir aber der Be satzungen gedenken, denen es trotz des glei chen Wollens nicht gelungen ist, ihr Norhabcn auszuführen, und die dann in letzter Minute ihr Schiff eher dem Untergang weih ten, als es in Feindeshaud fallen zu lassen. Und mit ihnen gedenken wir der Helden, dir ihr Leben Hingaben für den gleichen Zweck. Der erste große Tag der „Bremen" war die Indienststellung 1928,' ein Lichtblick in Deutsch lands Erniedrigung, denn ein Volk, das solche Schiffe baut, ist nicht verloren. Der zweite große Tag war, als die „Bremen" das „Blaue Band des Ozeans" errang. Beide Tage werden aber überstrahlt durch den heutigen Tag, an dem das Schiff beimkehrte. Kanz Deutschland, ja alle Deutschen, haben mit Spannung den Ausgang des „Wettlaufens" der „Bremen" mit dem angeblich „alle Meere beherrschenden England" verfolgt. Die Vor herrschaft Englands aus allen Meeren ist gebrochen, das haben Sie auch bewiese» dnrch diese Fahrt. Und wenn der Engländer seine Ohnmacht hinter der Äußerung versteckt, daß er in der vergangenen Nacht das Schiss aus völkerrechtlichen Gründen geschont habe, so ist das uns nur ein weiterer Beweis, daß die e»g- lische Vorherrschaft zur See nicht mehr vorhan den ist." Der Betriebsführer des Norddeutschen Lloyd, Dr. Firle, fand ehrende Worte für Besatzung und Füh rung. Er richtete Dankesworte an den fast 40 Jahre im Dienste des Lloyd stehenden Commodore Etacn « Funkmeldung Bremen, 14. Dezember Am Mittwoch um 12.15 Uhr machte das Flaggschiff des Norddeutschen Lloyd, der Schnell dampfer „Bremen" in seinem Heimatbafen fest. Neichsverkehrsminister Dr. Doromüller ging mit Vertretern von Partei, Staat und Wehrmacht an Bord. Im Ballsanl der „Bremen" hatten sich die Offiziere und Besatzung versammelt, die durch den Ersten Offizier dem Neichsverkehrsminister gemeldet wurden. Dr. Dorpmüller ergriff sogleich das Wort zu einer Ansprache an die Besatzung, in der er folgendes ausführte: Kommodore; Meine Herren Offi ziere, Ingenieure und Besatzung der „Bremen"! Ich kann mir kaum eine» glücklicheren Tag deuten als den heutigen, an dem es mir beschieden ist, Sie i m N a m e » d e r Reichsregierung zu begrüßen und Ihnen zu danken für die Tateu, die Sie durch dir Zu- rllcksiihrnng des stolzen Schiffes vollbracht haben. Genau wie in Friedeuszeitc» der deutsche Seemann die Gefahren gemeistert hat, so haben Sie sich würdig in diesen Kriegszeite» den Mannschaften unserer Kriegsmarine erwicsen. Ist der Krieg zu Ende, daun wird einmal auch ein Buch aufgcschlagen werden können, das von Heldentaten der Handelsmarine berichtet." Der Neichsverkehrsminister wendet sich dann an Kommodore Ahrens und stellt fest, daß Einer der Offiziere der „Bremen" berichtete über die Abwehr des U-Voot-Angriffes: Es war am frühen Vormittag bei klarem, sichtigem Wetter und ruhiger See. Kommodore Ahrens selbst war auf der Brücke und mit ihm die Mehrzahl der Offiziere. An Backbord und Steuerbord, auf dem Vorschiff und dem Achterdeck waren Offizierswachen, die die See beobachteten. Der untere und obere Ausguck waren wie stets auf dieser Fahrt besetzt. Deutsche Flugboote geleiteten die „Bre men". Sie brausten an Backbord und Steuer bord vorüber und klärten weithin auf. Auf Mei len hinaus suchten sie das Wasser auf Gefahren ab, die der „Bremen" drohen könnten. Auch von der Brücke und vom oberen Ausguck aus beob achteten wir scharf das Meer, denn wir wußten, daß die Engländer versuchen würden, die „Bre men" noch zu guter Letzt abzufangen. In der Funkkabine saß der wachhabende Offizier mit den Hörern am Ohr — höchste Wachsamkeit war auf dem ganzen Schiff. Plötzlich erkannte man auf der Brücke ein Signal, das eines der Flug boote gab: Achtung! U-Boot-Gefahr! Sogleich gingen die notwendigen Befehle hin aus: Maschinen äußerste Kraft vor aus, Rekorddüsen einsetzen, Zickzackkurs, Alarm. Im selben Augenblick kam aus der Fuuk- kabine die Mitteilung zur Brücke: „Flugboot unkt: Englisches U-Boot in Sicht!" Die „Bremen" hatte schon den Zickzackkurs aus genommen. Das mächtige Schiff wendete nach Steuerbord, dann wieder nach Backbord und wieder nach Steuerbord hinüber. Die Alarm- irenen, die durch das Schiff schrillten, riefen alle Mann an Deck und an die Rettungsboote. Nur im Maschinenraum arbeitete die Maschinenwache zen bescheidenen Worten. Nicht Heldentaten habe er und seine Mannschaft vollbringen wol len, sondern sie seien allein vom Pflichtbewußt sein geleitet worden. Die Begrüßung in dem Ballsaal der „Bre men" fand in angeregter Aussprache ihren Ausklang. Eigene Funkmeldung Breme», 14. Dezember Ein DNB-Vertretex hatte Gelegenheit, mit Offizieren und Besatzungsmitgliedern der „Bre men" über den Angriff eines englischen U-Boo- tes zu sprechen und gibt folgende Schilderung: Nach einer selten schönen Nachtfahrt hatte die „Bremen" in den Vormittagsstunden die den t- sche Minensperre erreicht, als deutsche Flugboote in schneidigem Fluge die „Bre men" umkreisten. Den Sendboten Deutschlands wurde von den Besatzungsmitgliederir lebhaft zu gewinkt. Nach mehrmaligem Umkreisen und Überfliegen nahmen die Flugboote in Kursrich tung der „Bremen" ihren Aufklürungs- und Sicherungsdienst auf. Ruhig und majestätisch zog die „Bremen" ihren Kurs. Plötzlich erschien ein Flugboot in großer Geschwindigkeit über dem Ozeanriesen, es gab Leuchtsignale und zeigte damit an, daß eine Meldung ausgenommen werden soll. Wenige Augenblicke später legte der Funker der „Bre men" den Morsespruch des Flugbootes dem Ka pitän in die Hand.'„Feindliches U-Boot gesichtet". Velvim-erung-Verachtung Unsere Bewunderung für die Besatzung der „Bremen" unser strahlendes Aufwallen der Dankbarkeit und der Verehrung für die Män ner, die das stolzeste, die Weltmeere durchfur chende Handelsschiff Deutschlands den Klauen lüsterner englischer Piraten mit verwegener List und waghalsiger Kühnheit entzogen haben, hat tausendfachen Widerhall geschlagen bei den Menschen, die dem Haß und der Verbohrtheit, der Falschheit und der Dummheit noch nicht zum Opfer gefallen sind. So hat das „Husarenstück" der „Bremen" in ganz Italien lebhafteste Bewunderung aus gelöst, wird als ein Beweis für die Kühnheit der deutschen Matrosen stärkstens beachtet und ist zum Thema des Tages geworden. Hatte schon die abenteuerliche Reise über den Atlantik un eingeschränkte Anerkennung gesunden, so spart die römische Presse nunmehr nicht mit offener Bewunderung für die Tatenfreudigkeit der deut schen Seeleute, die vor der Nase des Englän ders und durch die für stärkstens bewachtes Ge biet gehaltene Nordsee in den heimischen Hafen zurückzukehren vermochten. — Die Ankunft der „Bremen" in Deutschland nach der kühnen und abenteuerlichen Fahrt aus dem Eismeer wird von der oberitalienischen Presse als eine Sensa tion in großer Aufmachung auf den Titelseiten gemeldet. Man feiert die Fahrt der „Bremen" als eine neue Großtat der deutschen Marine. Die holländische Presse bringt die Mel dung über die glückliche Heimkehr der „Bremen" so, als hätte kein Alarm stattgefunden. Mit den Gläsern suchten wir die Stelle, wo das Periskop des englischen U-Baotes aus dem Wasser ragte. Mit höchster Geschwindigkeit stürzte sich eines ver deutschen Flugboote auf den Angreifer. Es ver gingen einige Minuten höchster Spannung für alle an Bord. Aber ehe noch das Flugboot zu einem direkten Angriff aus das Unterseeboot übergehen konnte, tauchte das englische U-Boot bereits. Offenbar hatte der englische Komman dant schon beim Herannahen des deutschen Flug zeuges den Befehl gegeben, sofort auf Tiefe zu gehen. Das Periskop des U-Bootes verschwand unter der Wasseroberfläche und das U-Boot lief mit unbekanntem Kurs ab. Der Engländer war nicht dazu gekommen, seinen wohlvorbereiteten Anlauf auf die „Bremen" durchzuführen. Er war von dem deutschen Flugzeug tief unter Was ser gezwungen worden. Noch blieb höchste Alarmstufe a Bord be stehen. Auch das deutsche Flugzeug blieb am Feind und kreiste unablässig über der Stelle, wo das Periskop des U-Bootes im Wasser verschwun den war. Schließlich kam von dem Flugzeug führer das Signal „Angriff nicht mehr zu be fürchten". Von der Brücke der „Bremen" wurde der Befehl gegeben: Alle Mann an die Arbeits plätze, Normalkraft voraus! Die Gefahr war vorüber. Der englische An griff war abgeschlagen. .scheu Handelsmarine ausgenommen werden. s Für Gauleiter Bohle überbrachte der Be auftragte der AO. Bremen, Cordes, Glück wünsche, wie auch Senator Bernhardt Grüße der Hansestadt Bremen aussprach. Commodore Ahrens dankte allen in kur- Nr. MWiwr »GW »ie -W« Sollte dein Engländer doch noch ei» Angriff gelingen? Die Schiffsführung ließ den Maschi- nentelegraphcn spielen und aus dem geraden Kurs ging es über i» eine» ständig wechseln den Zickzackkurs, um dem Feind den An griff möglichst zu erschweren. Die Männer im Ausguck, die Wachen und Offiziere, suche» mit ihren Gläser» die unendliche Wasserfläche ab. Aber sie machen nur aus, daß ein deutsches Flugboot immer und immer wieder über dem Revier seine Kreise zieht, wo das englische Unterseeboot gesichtet wurde. Fast eine Stunde laug kreist das deutsche Flugboot und zwingt so de» Gegner, sich in der Diese zu halten. Als nach dieser Zeit der Schiffsführung der „Bremen" die Meldung gebracht wurde, daß die Gefahr eines überraschenden englische» Angriffs vorüber sei und gerader Kurs gesteuert werden könne, sind sich Kapitän und Besatzung der in größter Aufmachung und versieht ihre Be richte, in denen die abenteuerlichen und kühnen Fahrten dieses Ozeandampfers geschildert wer den, mit Bildern. Die Blätter erinnern daran, daß England wochen- und monatelang nach der „Bremen" gesucht habe, daß die verschiedenartig sten und abenteuerlichsten Gerüchte um die „Bre men" in Umlauf gewesen seien. Allen diesen Gerüchten sei nun durch die Meldung über die glückliche Rückkehr nach Deutschland der Boden genommen worden. Die spanische Presse bringt in großer Aufmachung die Nachricht von der Ankunft der „Bremen" in Deutschland. „Pa" schreibt, die Fahrt des stolzen Schiffes der angeblichen eng lischen Blockade zum Trotz sei ein Triumph. Man müsse bedenken, daß die „Queen Mary" und die „Normandie" in Neuyork lägen und sich nicht trauten, den Atlantik zu überqueren. „ABC" meint, während London polemisiere, handele Deutschland. Die Rückkehr der „Bremen" wird in USA- Ak a r i n e k r e i s e n als eine großartige Lei stung bezeichnet, auf die Deutschland mit Recht stolz sein könne. — Unter riesigen Überschriften wie „Die .Bremen" entwich den Engländern" oder „.Bremen" durchbricht Blockade und Nr. 292 " Donnerstag, den 14. Dezember 1939 89. Zahm. . des Stadtrats behördlicherseits Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf» ! Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekauntm> Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht cs die Bekanntmachungen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamt- Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Kuhschnappel, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach. Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal. Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal.