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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-193911223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19391122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19391122
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- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-22
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
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L Englands Kaiserthron im Schwanke« komm! Gibt -er Fakir von ÄPi (Indien) das Signal zum Losschlagen? führen. Batavia, 21. November gehende Tatortskizze sisches Volk! bt. iskreis gehörenden Personen zur Sonder- on nach München überstellt, die wieder- Dentsch-slowakischer Staatsvertrag über die Rückgliederung der von den Polen geraubten slowakischen Gebiete Vertin, 21. November Wie vor kurzem bekanntgegeben wurde, hat der Führer der slowakischen Negierung zugesagt, dass Deutschland die von der slowakischen Negie rung geltend gemachten Wünsche wegen der Wie dervereinigung der von dem früheren polnischen Staate in den Jahren 1920, 1924 und 1938 in Besitz genommenen Gebietsteile mit der Slowa kei erfüllen werde und das; die Rückgliederung der Gebiete durch einen Stqatsvertrag zwischen Deutschland und der slawischen Republiken ge regelt werden solle. Dieser Staatsvertrag ist in zwischen fertiggestellt und am Dienstag im Aus wärtigen Amt durch den Reichsminister des Aus wärtigen, von Ribbentrop, und den slo wakischen Gesandten, Cernak, unterzeichnet worden. Frankreich tsill »eigische Zriwnge« bestechen Waziristan befindet sich im vollen Aufstand, zu Unruhen, Streiks und Demonstrationen kommt es in vielen Teilen des Landes. In Bombay traten 90 000Arbetter in den Streik, um dagegen zu protestieren, noch ein mal von England in den Krieg geschleppt zu gemeldet, daß auch die zweite grosse holländische Reederei, die nach Niederländisch-Jndien fährt, beschlossen habe, das Motorschiff „Baloeran" ebenfalls aufzulegen. Japanischer Dampfer auf englische Mine gelaufen Amsterdam, 22. November Der japanische 12 000-Tonnen-Dampfer „Terukuni Mar n" ist an der Ostküste Eng lands auf eine englische Mine gelaufen und gesunken. Alle Passagiere und die gesamte Besatzung konnten gerettet werden. Agent des französischen Jnformationsministeriums in Brüssel Brüssel, 21. November Die Brüsseler Presse Hai vor kurzem nngelün- digt, dass der bekannte Pariser Rechtsanwalt Torres vom französischen Jnformationsmini- sterium beauftragt worden sei, als „Sonderkom missar" die Beziehungen zwischen der belgischen Presse und der französischen Propaganda zu regeln und dass 'bin hierfür ein Fonds von monatlich drei Millionen Franken zur Verfügung gestellt worden sei. Diese Infor mation, die deutlich die Absicht Frankreichs er kennen liess, die belgische Presse zu besteche», wurde prompt dementiert. Das „Bingtieme Siecke" ikt nichts destoweniger in der Lage, mitzuteilcn, dass Torres bereits 48 Stunden nach diesem Dementi in Brüssel eingetrossen ist Eine weitere Bestä tigung für die „dementierte" Information gibt die „Libre Belgique", die sich von ihrem Pariser Korrespondenten melden lässt, dass das französische Jnformationsministerium Torres be auftragt habe, die Beziehungen zwischen dem Ministerium und de» in Paris tätigen Vertre tern der belgischen und holländischen Press« zu regeln. Das „Bingtieme Siekle" fragt mit Recht, ob Torres sich um die belgische Presse kümmere oder nicht und ob seine Reise nach Brüssel nur «ine „uneigennützige Vergnügungsfahrt" sei. Vir brutschen WWrer »«nrnhizen England Amsterdam, 22. November Die Tatsache, dass deutsche Flugzeuge im Laufe des Montag nicht nur über den südlichen Grafschaften Englands, sondern auch über Lon don und den Orknys gewesen sind, hat in der englischen Öffentlichkeit starkes Aufsehen erregt. Die Londoner Morgenblätter berichten in gröss ter Aufmachung und in aller Ausführlichkeit über diese rege deutsche Lufttätigkeit. Die Blät ter bringen eine ganze Reihe non Augen zeuge »berichten,». a. von Londoner Ein wohnern, die beobachteten, wie ein hoch über London fliegendes deutsches Flugzeug von Flak artillerie unter Feuer genommen wurde. Aus den Schilderungc» von Bewohnern südöstlicher Küstengebiete geht hervor, dass nur wie durch ein Wunder keine Verluste unter der Zivilbevölke rung durch die Granatsplitter der Flak entstan den sind. Schwere SWge für die Neutralen durch England Jugoslawischer Lloyd meidet England Belgrad, 21. November Die jugoslawische Presse berichtet an erster Stelle über den Untergang des in Dubrovnik beheimateten grossen Frachtdampfers „Larica Milica" an der englischen Ostkllste. Wie „Vreme" aus Agram meldet, plant die Reederei Jugoslawischer Lloyd nach diesem Verlust, den wo» Nrtchsführers K au» dem § aebdet und von den lvrenzen her al an, die den gesamten technisch komplizierten Mordplan genau und wahrheitsgetreu enthielt. Der Polizei war im Laufe der Fahndung ein Rätsel geblieben, das der Verbrecher dann zu lösen imstande war. Warum hatte der Täter in Anbetracht der langen Laufzeit der Uhr in seiner Höllenmaschine auf seinem Weg ins Ausland noch einmal Kehrt gemacht? Die erste öffentliche Bekanntgabe der Absage der Feierstunde im Bürgerbräukeller sowie die spätere Umlegung des Termins der Führcrrede zum Abend des 8. November hatte den Täter bewogen, sich nochmals in die Nähe des Tarortes zu begeben. Die glückliche Fügung, die den Füh rer und damit uns alle vor einer entsetzlichen Katastrophe bewahrte, wurde dem Verbrecher zum Verhängnis. Er konnte gefasst werden, ehe er sich im Ausland dem deutsche» Zugriff ent ziehen konnte. Wir alle haben dieser Fügung dovpelt dank bar zu sein, denn die Ergreifung dieses Mannes hat in allen ihren Konsequenzen eine Bedeu tung, deren Tragweite überhaupt nicht abzu- schätzen ist. Zu den bereits vorhandenen klaren Anhalts punkten für die Hintergründe dieses ichändlichc» Verbrechens wird nun die deutsche Öffentlichkeit unendlich viele kleine Fingerzeige und Einzel heiten im Verein mit der Sicherheitspolizei zu sammentragen, damit zu aller eindeutiger Kennt- nis auch eine lückenlose, bis ins Kleinste gehende ^ette des Beweises allen jenen, die es angeht, n Verhängnis wird. Verkehr mit englischen Häfen einzu- stellen. Die dänischen Prämien nach deutschen Nordsee- und Ostseehäfen bleiben unverändert Kopenhagen, 22. November Die Dänische Gesellschaft für Kriegsversiche rung von Warentransporten zur See hat sich angesichts der Verluste, die die Schiffahrt letzthin durch den englischen Krieg erlitten hat, zu einer teilweisen Erhöhung ihrer Prämiensütze ent schlossen. Unverändert bleiben die Prämien be merkenswerterweise u. a. für Transporte zwi schen Gjedser und Warnemünde, sowie nach und von deutschen Nordseehäfen durch den Kieler Kanal, ferner auch zwischen dänischen und nor wegischen, westschwedischen und anderen Nord seehäfen. Dampfer des Niederländisch-Jndien- und Europa-Verkehrs aufgelegt Amsterdam, 21. November Nachdem die holländische Reederei Nederland beschlossen hat, das Ostasienschiff „Oranje" in 'Soerabaja aufzulegen, wird nun aus Batavia No«, 21. November Wi« au» London gemeldet wird, haben die britischen Behörden über die Hafenstadt Sa rat scht in Nordwestindien den Belagerungs- zu stand verhängt, weil dort ein Aufstand der durch die berüchtigten englischen Kolonialmetho den zur Verzweiflung getriebenen Bevölkerung ausgebrochen ist. Zwischen den indischen Frei heitskämpfern und den Engländern ist es zu blutigen Zu summe »stöben gekommen, di, auch Todesopfer zur Folg« hatten. Kabul, 21. November Der immer stärker anschwellende Strom von Nachrichten über den neuen grosse» Aufstand der Wazirt im Norden Vritisch-Jndiens beweist, dass die dort wohnenden Bergvölker als erste der indischen Stämme die Erfolgsaussichten begriffen haben, welche Englands europäischer Krieg dem indischen Freiheitskampf bietet. Der Aufstand ist unzweifelhaft von den Waziri längst von den bisherigen Frontlinien vorgetragen und über das gesamte von den Engländern in den vergange nen Jahren notdürftig „befriedete" Bergland vorgetragen worden. Daraus erklären sich auch die starken Verluste an solchen weissen und Gurkha-Soldaten, die Pvlizerpatrouillen durch- Wenn man es so recht besieht, möchte man eigentlich sich mit dem Rätsel beschäftigen, woher man in den westlichen Demokratien noch die Zeit nimmt, immer dickere und dümmere Lügen fabrikationsmässig hcrzustellen und im Grossver- sand auf die Menschheit loszulassen. Gewiss hat die Negierung Seiner Königlichen und Kaiser lichen Majestät sich ein Lügcnministerinm mit ' 999 Angestellten aufgebaut, gewiss betätige» sich einige Regiernngsmitglieder höchst eigenpersön lich als Oberlügner, gewiss „arbeitet" der eng lische Geheimdienst mit allen Mitteln teuflischer Verlogenheit und Gemeinheit, gewiss hat auch die Regierung der Grande Nation sich nach dem grossen Beispiel in London eine Lügenzcntrale errichtet, gewiss stellt das Weltiudentum mit den Londoner und Pariser Agitationszentralcn und -organisationen in engster Fühlung, bestimmt wohl auch deren Taktik und liefert Material, aber trotzdem, wir müssen stets von neuem mit Verachtung die Tatsache seststellen, dass der Un rat von demokratischen Lügen, Verleumdungen und Niederträchtigkeiten Ausmasse angenommen hat, die einfach nicht mehr abschätzbar sind. * Neuerdings geht auch der Staatspräsident der französischen Republik in einem sonderbaren Ve- tätigungsdMNg unter die Helden der demokra tischen Lügenkampagne. Ob er vielleicht nur etwas schneller laufen muss, als der gekrönte Herrscher des englischen Jnselreiches? Lassen wir ihn! Herr Lebrun spricht aber das Wort aus. dass Frankreich in dem gegenwärtigen Konflikt ein reines Gewissen habe und vor der ganzen Welt stolz den Kopf erheben könne. Und das wollen wir nicht ganz unwidersprochen lassen. Das reine Gewissen Frankreichs reicht nur bis an die regierenden Schichten: denn die Verant wortlichen haben alle Angebote und Mahnungen des Führers in den Wind geschlagen und sich von der britischen Imperialistik in den sinnlosesten aller Kriege treiben lassen, von dem das franzö sische Volk so wenig wissen will, wie das deutsche. Mag auch sein, dass das Frankreich der Lebrun und Daladier vor einem Teil der Welr den Kopf noch steif — stolz wäre eine recht trügerische Ein bildung — erhoben trägt. Vor England hat sich nicht nur dieses steife französische Haupt, vor England hat sich auch der steife französische Rücken gebeugt, indem das Land sich ihm poli tisch, militärisch und wirtschaftlich untergeordnet hat. Wenn Frankreich au? diese Unterwerfung, auf die Einnahme einer kontinentale» Kolonial stellung gegenüber dem Jnselreich stolz sein will, dann soll es aber wenigstens seiner Marianne ein anderes Gesicht oufsetzen und dem gallischen Hahn den Kamm schwarz anstreichen. Es gibt auch in der Trauer einen Stolz. Ein solcher auf Dummheit jedoch wächst mit ihr auf gleichem Holz. Stolz auf England etwa gar? Auf das selbe England, das kalten Herzens den letzten Poilu sterben und den letzten französischen Kauf mann pleite gehen sieht? Auf dasselbe England, dessen eigener Stolz sich im Fernen Osten ichon gewaltig gelegt hat? Armer französischer Staatspräsident Lebrun! Noch ärmeres franzö- Kleine Meldungen ^-Totenkopfstandarte in Krakau Krakau, 21. November Am Sonnabend rückte unter Führung des ^-Brigadeführers Breithaupt eine ^-To- tcnkopfstandarte in Krakau ein, um am Sitz des Generalgouverneurs ihren Dienst anzutreten. Russisch-japanisch« Grenzkonferenz Tokio, 21. November Amtlich wird mitgeteilt, dass die Konferenz zur Regelung der Grenzfragen zwischen Japan, Mandschukuo und Nuhland-Aussenmongolei am 29. November in Tschita stattfindet. Diese Kon ferenz beruht auf den Besprechungen zwischen Molotow und Botschafter Togo, Pressburg, 21. November Das slowakische Parlament nahm am Diens tag die Regierungserklärung entgegen, die wegen Erkrankung Dr. Tukas von Minister Dr. Dur- cansky verlesen wurde. Die Regierungserklärung hält scharf Abrech nung mit den Spekulationen der Westmächte, deren schamlose Verlogenheit er treffend brand markt und unterstrich mit grosser Wärme die Verbundenheit seines Volkes mit dem Deutschen Reich. Die slowakische Negierung wird auf dem von ihrer Vorgängerin cingeschlagenen Wege vor allem in der Pflege der Freundschaft mit dem Groß deutschen Reich fortschreiten. Wenn dr« Propaganda der Westmächte auf richtig wäre, mühte sie bei sich selbst nachschauen. Sie müsste zugeüen, dass, wenn man auf Grund der slowakisch-deutschen Zusammenarbeit von einer Besetzung der Slowakei durch Glossen Wie am 9. November die Augen der ganzen Welt — die der anständigen Welt mit grausamem Entsetzen, die der verbrecherischen Welt mit bitterster Enttäuschung — auf München gerichtet waren, so ist es auch heute wieder der Fall. Nur dürften die Gefühle sich wesentlich gelvandelt ba den. Auf der einen Seite wird man tiefgehende Befriedigung darüber empfinden, dass die deutsche Polizei mit richtigem Griff zusasscn konnte, auf der anderen Seite aber wird der erst« Schreck vor der eigenen Lourage doch wieder nur zur Trieb feder für neue Gemeinheiten werden können. Wir sind darauf schon gefasst. Sagen aber mit unerbittlicher Entschlossenheit dazu, dass die ge- fasste Schlange sich der deutschen Hand nichr mehr entwinden wird und dass wir mit ihr ohne jeden Funken von Gnade und Barmherzigkeit diejeni gen mit dem Urteil der Verdammung belasten werden, die das Reptil an ihrem Busen genährt haben. Namen sind bereits genannt, die de» Fluch des gemeinsten und raffiniertesten aller Verbrechen auf sich geladen. Sie sind die ersten Fingerzeige. Wir können geduldig auf die wei tere Entwicklung der Untersuchung umrtcn; denn wir wissen sie in vertrauensvollen Händen. Der erste Etappenabschnitt in München aber weckt in uns alle Gefühle wider, die uns am 9. Novem ber mit elementarer Wucht überfielen. Eine» wieder aufleben zu lassen, sollte der heutige Tag Veranlassung genug bieten. Mir richten den Blick nach oben und danken heisse» Herzens dem Lenker des Weltenschicksals für die wunder bare Errettung unseres Führers aus grösster Gefahr. Und in den Dank schliessen wir die fle- hende Bitte ein: Herrgott, lass deine Gnade wei ter über unserem Führer walten, schütze sein Le- ben lange, lange Zeit, segne sein Deutschland, das unser Deutschland ist. deutsches Militär spreche, die Anwesenheit eng lischer Soldaten in Frankreich ebenso gedeutet werden mühte. Allerdings verfällt bei uns niemand auf diese parallele Argumentation, denn bei uns hat man doch Respekt vor dem ge sunden Menschenverstand. Wir betonen erneut, dass das slowakische Volk frei ist, mit der Tschecho-Slowakei ein für alle mal abgerechnet hat und niemals mehr deren Wiedcraufrichtung wünscht, denn dies würde den Untergang der slowakische» Freiheit bedeuten. Die Regierungserklärung gibt dann ein an schauliches Bild von dem Aufbau und dem Pro gramm des jungen slowakischen Staates. Die Judenfrage werde unbedingt gelöst werden. Die Juden, die sich in den früheren Zeiten jeder gegen das Interesse des slowakischen Volkes ge richteten Bewegung angeschlossen und daraus riesengrossen Nutzen gezogen hätten, mühten als Fremdkörper aus dem slowakischen Staat ent fernt werden und der bodenständischen Bevölke rung Platz machen. Jedenfalls werde die Regie rung die Nücksiedlung von Slowaken, die seinerzeit durch ein feindliches Regime zur Auswanderung gezwungen worden seien oder sich gegenwärtig in abgetretenen Gebieten befän den und ihre wirtschaftliche Sicherstellung mit dem gleichen Nachdruck betreiben, mit dem sie die biologische Entwicklung des slowakischen Volkes fördern werde. In dem Überblick über den Neuaufbau der slowakischen Wehrmacht unterstrich die Regie rungserklärung die Zusammenarbeit mit der deutschen Wehrmacht. Diese Zusam menarbeit habe es für zweckmässig erwiesen, ge wisse Einrichtungen von dem deutschen Heer bezw. von der deutschen Luftwaffe zu übernehmen. werden. Ebenso kam es tn Kalkutta -um Streik. Im Jndustal ist die Erbitterung der gequälten Bevölkerung besonders gross. Hier kam es in den letzten Tagen in zwei Städten, der Hafenstadt Karachi ini Jndusdelta und in der 500 Kilometer stromaufwärts gelegenen Stadt Sukkur, zu blutigen Zusammenstössen, bei denen zahlreiche Tote auf Englands Schuld konto kamen. In beiden Orten aber verstand es Ler britische Ausbeuter, den Ausbruch der Ver zweiflung einer gepeinigten Bürgerschaft von sich abzulenken, indem er dem religiösen Fanatis mus der Mohammedaner und Hindus zu Hilfe nahm, um die beiden Parteien gegen einander aufzuhetzen. In Sukkur, wo die Un ruhe noch immer «»wächst, zeuge» allein bis jetzt 23 Tote und zahllose Verlebte gegen den britischen Unterdrücker, der mit diesem gemei nen und niederträchtige» System derartige Auf stände in bewährter Weis, niederzuschlagen Z8enn es England jetzt auch noch gelingt, die vorhandenen Gegensätze zwischen Kongress partei und den Fürsten, zwischen den verschie denen Kasten, Rassen und Religionen als Mit tel seiner imperalistischen Politik zu benutzen, so wächst doch in immer weiteren Kreisen die Erkenntnis über Englands Rünkespiel und der Wille zur Freiheit, der sich immer häufiger gegen die Willkürherrschaft Englands richtet. In der gleiche» Stärke wie diese Freiheitsbewegung die indischen Provinzen ergreift, merkt England, dass seine Schwierigkeiten grösser und grösser werden und die Grundlagen seiner Herrschaft über Indien ins Schwanken geraten. »m nochmals nach den neuesten Befunden den Kret» nach eingehendsten Unternehmungen immer weiter einengte. Wer den Ausdruck „Kreuzpeilung" im Funk und in der Navigation veherrscht, der verlieht am besten, wie klar und logisch zwingend die Überschneidung der Arbeits- «rgebnisse von Täter- und Tatortkommission im Kreise der verhafteten Verdächtigen dann den wirklichen Täter bezeichnete. Die Vernehmung eines jede» Verbrecher» be dingt Abtaste» und Keuueulerne» seiner psycho logische» Substanz; alosich dcrVerdachtskreisum Elser daun geschlossen hatte, als sämtliche per sönliche Bindungen, sein Lebensweg, Irin« Kreise, bis auf die Sekunde genau festzulegen waren, konnte in wieder neuen, mehrfachen Ver nehmungen und Gegenüberstellungen dann die Überzeugung gewonnen werden, den wirklichen Täter in Hände» zu haben. Unter der Last des Beweismaterials und der inzwischen in seinen Zufluchtsstätten sichergestellte« Einzelheiten konnte das Geständnis des Verbrechers dann nur noch da» llutersuchungsergebnis bestä tigen. Wir haben diesen Mann gesehen. Das ist der Mörder der Opfer jenes furchtbaren Planes, das ist der Mann, der den Führer und mit ihm die Führerschaft des Reiches treffen wollte. Man muss sich das alles immer wieder vor Augen hal ten, denn dieser Mann dort hat keine auffällige Bsrbrecherpbysiognomie, sondern intelligente Augen, leise, vorsichtig abwägende Aus drücke, die Vernehmungen dehnen sich endlos, jedes Wort überlegt er lange und genau, bis er Antwort gibt, und wenn »ran ihn dabei beobachten kann, vergisst man im Augen blick, vor welchem satanischen Untier man steht, welche Schuld, welche grausige Last dieses Gewis sen dort scheienbar so leicht zu tragen imstande ist. Die Kriminalgeschichte kennt keine» Parallel fall für dieses gemeinste und raffinierteste aller Verbrechen Wie genau und systematisch dieser Verbrecher gearbeitet hat, dafür sprichr folgende Einzel heit, die sich im Laufe der Vernehmung ergab: Nach seinem eigentlichen Geständnis sollte Elser zur Klärung einiger Frage» an den Tat ort in den Bürgerbräukeller nach München ge bracht werden. Elser erklärte diesen Weg siir überflüssig und fertigte zum Beweis dafür im Bcrnehmungsraum freihändig aus dem Kopf eine massgerechte, bis in die letzte Einzelheit
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