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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-193911080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19391108
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19391108
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-08
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Monat
1939-11
-
Jahr
1939
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Demokratische Jagd nach Abenteuer« Molotow stellt abermals die Kriegsschuld Englands fest und hofft auf diese Weise, einen neuen Torpedo gegen die deutsch-russische Freundschaft aiisetzen zu tonnen. Wieder einmal nach rückwärts ge schossen, die Herren Engländer. Moskau laßt sich nicht durch wirtschaftliche Lockungen aus sei ner politischen Bahn drängen. Hat auch ein der artige» Experiment gar nicht nötig, denn es hat in Deutschland einen viel besseren und viel siche reren wirtschaftlichen Partner gesunden, als ihn England darstellen könnte Wenn man so tut, als ob man dies in den Hauptstädten der West- müchte noch nicht als Tatsache hinnehmen möchte, die Aufnahme und die Behandlung der neuen Molotow-Rede werden erkennen lassen, daß ihnen doch ein Leuchter aufgcgangen ist, daß man sich aber des Eingeständnisses der Nieder lage bitter schämt. Diese aber ins rechte Lickt zu rücken, hat Molotow auch diesmal kein Blatt vor den Mund genommen. Die katastrophale Entwurzelung der demokra tischen Politik hat Molotow unbarmherzig bloß- gestellt. Irgendwo im Reiche der Phantasie sucht die Politik Landeplätze, aber sie kann kei nen realen Halt mehr finden. Sie weiß keinen Ausweg aus der Verworrenheit mehr und setzt alles auf eine Karte. Nicht wagen und wägen aber ist das, sondern ein Ausbruch der Verzweif lung. So macht Molotow dann auch den Poli tikern der Kriegstreiberstaaten den schwersten Vorwurf, den man Männern auf leitenoen Posten machen kann: daß sie Abenteurer seien und daß sie ihre Nationen in immer neue Aben teuer stürzen. Dieses Wort sitzt und keine Macht der Hülle wird es den Betroffenen abnehmen. Molotow sagt den Pharisäern und Zöllnern an der Themse und an der Seine ins Gesicht, daß sie als Bankerotteure um das zusammengestohlene und zusammengeraubte Gut bangten und um ihre eigene Wohlbehaglichkeit in Sorge seien. Sie können aus den Ketten der Mammonversklavung nicht heraus Nur ein Krieg erscheint ihnen die Fesseln zu sprengen. „Die Leiter dieser Staaten und ihre Nachbeter aus den Gruppen Blum und Attlees suchten die Verbesserung ihrer Lage in einem neuen imperialistischen Krieg. Für das Verbrechen des gegenwärtigen Krieges trügen sie die Verantwortung, jene Verantwortung ins besondere, daß der jetzige Krieg in die Länge ge zogen und unter der verbrecherischen Behaup tung geschürt würde, daß dieser Krieg um der Verteidigung der Demokratie willen geführt werde. Alledem entgegen stehe die Sowjetunion mit ihrem Friedenswillen und ihrem heißen Streben, eine schnelle Beendigung des Krieges herbeizuführen." Auch Kriegskommisiar Woroschilow hat gesprochen und seine Meinung dazu in seinem Tagesbefehl an die Sowjetarmee unterstrichen. Und wir haben das, was der Soldat Woroschi low der Welt sagt, nicht geringer zu werten, als da», was ihr der Politiker Molotow vorhält. Übrigens ist die Linie dieser beiden maßgeben den Persönlichkeiten der Sowjetunion schnur gerade die gleiche, wenn sich auch ihr Ausdruck in der Dialektik voneinander abzuheben scheint. Soldat und Politiker sprechen nun einmal das gleiche Idiom nicht in der gleichen Form. Wenn Woroschilow die Mestmächte darauf hinweist, daß der Vertrag mit Deutschland die Russen davor bewahrt habe, für sie die Kastanien aus dem Feuer zu holen, io ist das genau dieselbe Absage an die süßlichen Lockungen aus London, wie sie Molotow ausgesprochen hat. Wenn die Herr- ichaften in London und Paris auch stark abge brüht sind, das Wort Woroschilows, daß die Sowjetregierung die ausländischen Ereignisse aufmerksam verfolge und im übrigen rechtzeitig und wie es sich gehöre, darauf reagieren werde, bedeutet eine stärke Dosis Bittersalz in ihren Dispositionsbrei Das müßte schon genügen, wenn der Kriegskommissar auch nicht noch ein mal extra eine Warnung ausgesprochen hätte mit dem Hinweis auf Wachsamkeit und cickernde Vorbereitung. Auch in der Form trifft sich schließlich der Kriegskommissar mit dem Außen kommissar, wenn er England und Frankreich die Anstifter und Fortsetzer des Krieges nennt und ihnen damit auch die Verantwortung zuschreibt. Zwei Reden aus Moskau, die alles Gerede in London und Paris auswiegen. bt. Amm MI« frech gMOete sich Lsrd MW (Fortsetzung von der 1. Seite des Hauptblattcs) heerend treffen. Wir haben auch nichts dagegen einzuwenden, daß die britische Staatsführung ihre unvorstellbare Ehre in dem größten Ver brechen sieht, das je an der Menschheit begangen wurde. Die neue Welt, bemerkt Lord Halifax in sei ner Rede zusammcnfasfend, die wir zu verwirk lichen suchen, wird die Zusammenarbeit aller Völker auf der Grundlage der Gleichheit, Selbst achtung und gegenseitigen Toleranz der Mensch heit mit sich bringen. Wir werden Mittel fin den müssen, um notwendige Revisionen in einer fortwährend sich ändernden Welt zu versöhnen v it der Sicherheit gegen Störungen des allge meinen Friedens durch Anwendung von Gewalt. Ja, Gewalt ist das Signum der englischen Poli tik aller Zeiten schon gewesen. Sie ist auch das, w rs man im Jnselreich Toleranz nennt. Für die Aussichten, die sich den beschirmten Nationen E cglands bieten, sind die beste Illustration die Namen Palästina, Indien, Transvaal u. a. mehr. Es wäre für Lord Halifax sicherlich besser ge wesen, wenn er geschwiegen hätte. Immerhin muß man ihm für de» Zynismus dankbar sein, mit der er die englischen Verbrechen eingestand, -nne dummfrechen Ausreden werden in der ver- canftigen Welt ge^au so „ernst" genommen wer- oen wie er selbst. Wie der Herre, so das Ee- scherre. Lord Halifax aber ist ein Sklave Cham berlain». dt. Moskau, 7. November Montag abend fand im Großen Moskauer Opernhaus der übliche Staatsakt statt, der die alljährlichen Feiern zum Jahrestag der Oktoberrevolution einleitet An der feierlichen Versammlung nahmen cuf den Plätzen des Ehrenpräsidiums die führenden sowjetrussischcn Staatsmänner, an ihrer Spitze Stalin, Molotow, Woroschilow u. a. teil. Nach einer kurzen Ansprache des Präsidenten des Moskauer Stadtsowjets Pronin, hielt der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare Molotow die Festrede. Die Rede Molotows war vornehmlich allgemein politischen und inner sowjetischen Fragen gewidmet. Nach einem Hinweis auf die Wirtschafts krisen, die auch die größten kapitalistischen Staa ten England, Frankreich und USA erfaßt haben, stellte Molotow fest, daß die reichsten und von errafften Reichtümern fettge mor den«« Länder in ihren inneren Kräften keine» Ausweg aus der Lage mehr fände», und dah dies« Tatsache als Grundursache dafür anzu sehen sei, daß diese Mächte nunmehr neue Abenteuer suchten. Darin liege auch die wahre Wurzel der gegenwärtigen Krise. Wäh rend gewisse Pläne, Sowjetrnßland in den Krieg einzubeziehen, mißlungen seien, versuchten Eng land und Frankreich, «ich» nur ihre Bevölke rung, sondern auch die Bevölkerung ihrer Do minien und Kolonien immer stärker i« de» Krieg hineinzuziehen. Sie kämpften angespannt, um die Zahl ihrer Verbündeten zu vergrößern und um neutrale Länder auf ihre Seite zu ziehen. In diesem Zusammenhang wies Molotow insbesondere auf die ernsten Fragen hin, die der gegenseitige Beistandspakt Englands und Frank reichs mit der Türkei aufgerollt habe. Die Zahl der neutralen Länder in Europa würde immer mehr abnehmen, wenn es den herrschen den Kreisen Englands und Frankreichs gelingen sollte, den Krieg zu verlängern und zu schüren, um ihn zur Stärkung ihrer Weltherrschaft und zur Behauptung ihrer zahllosen Kolonien aus zunutzen. Für andere Staaten, so meinte Molo tow, sei die Neutralität nur eine Maske, hinter der sie ihre wahre, auf die Ausdehnung des Krieges gerichteten Absichten verberge, von dem sie hohe Profite auf Kosten der kriegführenden Völker erhofften. Die imperialistischen Westmächte hätten ihre Berechnungen hauptsächlich auf einen neue» Raub und auf eine neue Austeilung der Welt zu ihren Gunsten sowie auf die Zertrümmerung und Ausschaltung ihrer Konkurrenten und jeg licher Ansprüche aus ihrs Kolonie» und ihre Kolonialreichtümer gestützt. Dank der konssauenten Durchführung ihrer Friedenspolitik genieße die Sowjetunion nach wie vor die Wohltaten des Friedens und könne so alle Zweige des wirtschaftlichen und kulturellen Aufbaues entfalten. Molotow streifte dann kurz den Bankrott Die Dominien ssile» für EnglnM Krieg zahlen Rücksichtslose Ausnutzung aller wirtschaftliche» Kräfte durch die Londoner Kriegshetzerclique — Kredite, die nie zuriickgezahlt werden Berlin, 7. Noveinber Der Deutsche Dienst schreibt: Die in London gegenwärtig stattfindenden Besprechungen von Vertretern der Dominien mit der britischen Regierung scheinen überwiegend den Fragen einer wirtschaftlichen Unterstützung des Mutterlandes zu dienen. Es ist bekannt, daß die Londoner Stellen auf die Dominien große Hoffnungen als Lieferanten von Kriegs material und Lebensmittel setzen. Zu allen Zeiten hat es England verstanden, die Haupt- lasten seiner Kriege auf andere Staaten abzuwälzen, und auch jetzt geht sein Streben wieder in gleicher Richtung. Ebenso wie im Weltkriege von 1914 sollen die Dominien auch für die jetzige europäische Auseinander setzung das Rückgrat des Mutterlandes bilden, unv dies umso mehr, als diesmal außer Frank reich keine anderen Bundesgenossen zur Ver fügung stehen. Es ist interessant, daß in diesem Zusammenhang der Hauptschriftleiter der kana dischen Zeitung „Financial Post" in einem Ar tikel hervorhob, daß Kanada neben den Liefe rungen an Kriegsmaterial und Lebensmitteln noch eine weitere Verantwortung zu tragen habe, denn es werde die Nolle eines Bankiers für einen nicht unbedeutenden Teil der englische» Käufe übernehmen müsse», indem die kanadische Negierung England große Kredite einräume. Das Ausmaß derartiger Kredite könne niemand voraussagen, da es bei einer solchen Berechnung zuviele unbekannte Faktoren gebe. Aus einer derartigen Äußerung, die sich auch in Londoner Zeitungen fand, ist eindeutig er kennbar, daß die katastrophale Abwertung des englischen Pfundes in ihren Auswirkungen sehr weitgeht und offenbar die britische Kriegsfinan zierung ernstlich gefährdet. Kanada und natur gemäß auch die anderen Dominien sollen nun an diesem Gefahrenpunkt einspringen. Zweifellos spielt dabei auch noch der Gedanke mit, auf diese Weise die britischen Auslandsanlagen wenig stens teilweise vor der Mobilisierung retten zu können. Die Dominien sollen zahlen, damit Englands finanzielle Stellung in der Welt noch einigermaßen gehalten werden kann. Es kann de» polnischen Staates, der ungeachtet der Garantien der Westmächt« auseinanderge fallen sei und schon bei der ersten Prüfung seine Schwäche, Unbeständigkeit und Haltlosigkeit be wiesen habe. Die garantierenden Großmächte hätten so nicht nur ihre eigene Schwäche unter Beweis gestellt, sondern auch gezeigt, daß es mit ihrer Politik in mancher Hinsicht offensichtlich nicht zum Bestenbestellt sei. Molotow kam dann nock einmal auf die Gründe zurück, deretwegen die Westmächte zum Kriege geschritten seien. Umso größere Ausmaße ihre Reichtümer annähmen, so sagt« er, umso erbitterter strebten sie nach Weltherrschaft und umso unver söhnlicher würden sie den Konkurrenten gegen über, mit denen sie um jede» Preis auf Kosten ihres Volkes und anderer Völker, keinesfalls aber durch ihre Weltherr schaft berührende Zugeständnisse Schluß zu machen bereit seien. Die Leiter dieser Staaten und ihre Nachbeter aus den Kruppen Blum und Attlees suchten die Verbesserung ihrer Lage in einem neuen imperialistischen Krieg. Für das Verbrechen des gegenwärtigen Krieges trügen sie die Verantwortung, jene Verantwor tung insbesondere, daß dcr jetzige Krieg in die Länge gezogen und unter der verbrecherische» Behauptung geschürt würde, daß dieser Krieg um der Verteidigung dcr Demokratie willen geführt werde. Alledem entgegen stehe die Sowjeiunio» mit ihrem Friedenswillen nnd ihrem heißen Streben, eine schnelle Beendigung des Krieges herbeizuführen. Auf wirtschaftlichem Gebiet führte Molotow einige eindrucksvolle Ziffern über die Entwick lung der sowjetischen Produktion im Laufe der letzten Jahre an. Die gesamte Industrie der Sowjetunion habe gegenüber dem Vorjahr eine Mehrerzeuqung von 14,4 Prozent zu verzeich nen, die Schwerindustrie allein 15 Prozent, die Maschinenbauindustrie um 25 Prozent, die Rüstungsindustrie sogar um 45 Prozent. Für die Landwirtschaft gab Molotow bekannt, daß die diesjährige Getreideernte 6,5 Milliarden Pud — das sind 106 Millionen Tonnen, be trage, während die Erzeugung der sveziellen landwirtschaftlichen Kulturen sich gleichfalls im Verhältnis zum Vorjahr erheblich gesteigert habe. Molotow schloß mit der Feststellung, daß die Sowjetunion für die Feinde noch furchtgsbieten- der, ihren aufrichtigen Freunden aber noch teurer geworden sei. Man könne nicht wißen, welchen außenpolitischen Prüfun gen Sowjetrußland noch begegnen werde. Eines aber sei gewiß, daß die Verteidigungs kräfte der Sowjetunion nicht geschwächt, son dern noch mehr und noch beharrlicher ver stärkt werden würden. Der mächtige Quell der inneren Kräfte der Sowjetunion sei unver siegbar und die Feinde Sowjetrußlands mußten mit jedem Jahr immer ernsthafter mit Vieser unbestreitbaren historische» Tatsache rechnen. I als ganz sicher angesehen werden, daß die Domi nien dadurch in die gleiche Lage kommen, wie die Vereinigten Staaten, die bekanntlich im Weltkrieg die großen Kreditgeber Englands waren und noch heute auf die Rückzahlung warten. Überdies kann nicht unbeachtet bleiben, daß die Dominien neben solchen direkten Krediten umfangreiche indirekte Zahlungen für Englands Krieg zu leisten haben. Es sind dies einmal ihre eigenen finanziellen Verluste durch den Rückgang ihres Außenhandels, und man hat bereits aus Südafrika und anderen Gebieten genügend Klagen in dieser Richtung vernommen. Hinzu kommt die überall einaetretene Teuerung und die Notwendigkeit der Schaffung erhöhter Staatseinnahmen durch Steigerung der Steuer sätze und Abgaben aller Art. Mehr als jemals bisher in der Geschichte des britischen Empires werden die Dominien an den Lasten des von England geführten Krieges mitzutragen haben. Ser Steg DeuMMs sicher Argentinisch« Zeitung veröffentlicht Interview mit Queipo de Llano Buenos Aires, 7. November Die Erklärungen des spanischen Generals Queipo de Llano bei seiner Ankunft in Italien, finden in der argentinischen Presse größte Beachtung. Die „P'-ensa" veröffentlicht auf der ersten Seite ein aus, ehrliches Interview des römischen United-Preß-Vertrcters. Der engste Mitarbeiter General Francos, welcher das neue Deutschland aus eigener Anschauung ken nengelernt habe, faßte seine persönliche Ansicht dahin zusammen, daß der Sieg Deutsch land s s i ch e r und unabhängig von der Kriegs dauer sei. Das Deutsche Reich sei wirtschaftlich und militärisch für alle Möglichkeiten gerüstet. Die deutsche Luftwaffe sei doppelt so stark wie die Englands und Frankreichs zusammen, was die Gegner schon in kürzester Zeit zu spüren be kommen würden. Deutschland habe auch ge nügend Ölvorräte. Der Pakt mit Rußland als dem größten Nohstoffproduzente» eröffne über dies ungeahnte Perspektiven. Der Krir^ rckrrde nicht, so sagte dcr General weiter, aus .. alogi schen Gründen geführt, sondern um die Ent scheidung, ob England weiter -- wie in den letzten zweieinhalb Jahrhunderten — die Welt beherrschen könne. Ewige Wache Der Führer am 8. Noveinber 1938 vor der Alten Garde der Partei: „Das Jahr 1923 war der Beginn der deut schen Wiederauferstehung, die damals die Schwächlinge nicht begreifen wollten und die selbst heute viele noch nichr verstehen. Ich hatte vor dem Maisch zur Feldherrnhalle vielleicht 70 000 bis 80 000 Anhänger. Ickerhielt nach diesem Marsch zwei Millionen! Allerdings, in den Augen der bürgerlichen Parteien svielre das keine Rolle, sie sahen nur ein blutiges Ende. Sie haben allerdings nicht begriffen, daß das Größte der Geschichte sehr häufig im Blut seinen Anfang nahm. Wir sind jedenfalls unseren Weg gegangen von einer Saalschlacht zur ande ren, zu den Kämpfen um die Straße, um die öffentlichen Plätze nnd endlich um ganze Städte und Länder. So ist die nationalsozialistische Bewegung bis 1923 groß geworden und so haben wir nach dem Jahre 1923 endlich ganz Deutsch land erobert! Heute nun können wir auf einen großen geschichtlichen Erfolg zurückblicken? Es ist sehr selten einer Generation beschieden, einen so ge waltigen Kampf zu kämpfen und den Erfolg noch zu erleben. Das ist ein besonderer Lohn der Vorsehung für uns alle. Mit dem Blick in diese Vergangenheit wollen wir deshalb heute mehr denn je den Entschluß fasten, von unseren alten Prinzipien und Tugenden nicht zu lassen! Das heißt: Wir wollen wachsam und aufmerksam sein!" HMMschUsWes BerMlmgMgeSst Amsterdam, 7. November Der König der Belgier und die Königin der Niederlande haben bei ihrer bereits gemeldeten Zusammenkunft im Haag beschlossen, ein Tele gramm an die Staatsoberhäupter von England, Frankreich und Deutschland zu richten, um, wie in einer Verlautbarung des niederländischen Regierungspressedienstes betont wird, gegebenen falls Friedensmöglichkeiten zu ermit teln. In dem Kommuniques heißt es: „In einer für die ganze Welt schicksals schweren Stunde, bevor der Krieg in Westeuropa in seiner ganzen Gewalt beginnt, haben wir die Überzeugung, daß es unsere Pflicht ist, unsere Stimme abermals zu erheben. Schon vor einiger Zeit haben die kriegführenden Parteien erklärt, daß sie nicht abgeneigt wären, redliche und sichere Grundlagen für einen gerechten Frieden zu untersuchen. Wir haben den Ein druck, daß es ihnen unter den gegenwärtigen Umständen schwer fällt, Fühlung zu nehmen zur genaueren Darlegung und zur Annäherung ihrer Standpunkte. Als Souveräne zweier neu traler Staaten, die mit allen ihren Nachbarn gute Beziehungen pflegen, sind wir bereit, ihnen unsere guten Dienste anzubieten. Falls es ihnen genehm wäre, sind wir gewillt, ihnen mit allen zu unserer Verfügung stehenden Mitteln, die es ihnen beliebt, uns anheimzustellen, und in der Gesinnung freundschaftlichen Verständ nisses die Vermittlung von Beiträgen für eine zu erreichende Übereinstimmung zu erleichtern. Das ist unseres Erachtens die Aufgabe, die wir für das Wohlergehen unserer Völker und im Interests der ganzen Welt zu erfüllen haben. Wir hoffen, daß unser Angebot angenommen werden wird und daß damit der erste Schritt getan wird zur Wiederherstellung eines dauer haften Friedens." Wie in der Verlautbarung des niederländi schen Negierungspressedienstes weiter hervor gehoben wird, bildet diese Initiative der Sou veräne einen neuen Beweis für die gemein» schastliche Auffassung und die Solidarität, welche zwischen den Niederlanden und Belgien bestehen, Göring und Ribbentrop in der russischen Botschaft Berlin, 7. November Generalfeldmarschall Göring und der Rei chs- Minister des Auswärtigen von Ribbentrop nahmen am Dienstagnachmittag an dem aus An laß des Jahrestages der Gründung der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken stattfinden den ersten Empfang des neu ernannten russischen Botschafter Schkwarzew teil. Dr. Frank in Krakau Krakau, 7. November Am Dienstag hielt der Generalgouverneur für die besetzten Gebiete, Reichsminister Dr. Hans Frank, in Krakau feinen feierlichen Ein zug, um auf der historischen Burg seinen Regie rungssitz zu nehmen. Gandhi verlangt Wahl Pandit Nehru stellt eins amtliche englische Erklärung richtig Amsterdam, 7. November Nach einer Meldung des Londoner Rund funks soll Gandhi die sofortige Wahl der konstituierenden Versammlung Indiens verlangt haben. Einzelheiten seien, wie der Londoner Rundfunk sagt, noch nicht bekannt. Pandit Nehru erklärte, dcr Zusammenbruch der Verhandlungen zwischen der britischen Re gierung und den indische» Nationalisten sei auf die grundsätzlichen Gegensätze zwischen der bri tischen Regierung und dcr Kongreßpartei und nicht, wie dies in einer englischen amtlichen Dar stellung behauptet werde, zwischen der Kongreb partei und der Moslem Rga z:'.r'"ckzuführem
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