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Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf. Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach. - I Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntim>^/. des Stadtrats behördlicherseits >, I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegende» Ortschaften. Nr. 261 s" ^'0-! Mittwoch, den 8. November 1939 89. Zahrg." ungewollte Leichtfertigkeit oder Dummheit ist. hatten. * Schwierigkeiten, mit einer skruvellosen Heuche lei von der „grausamen Verfolgung von Ideen und Perisonen durch die ruchlosen Führer in Deutschland" zu sprechen, und im gleichen Atem zug mit der Miene des Biedermanns festzustel- lsn, dast „die Engländer am wenigsten geneigt feien, sich in die Angelegenheiten anderer Völker rimumischen". Mir können es nur als Zeichen eines her- vntergckommene» Hochmutes werten, wenn Ha lifax die Vorsehung als Zeugin dafür anrief, dast England die Macht habe, „auch die Torheit zu beweisen, mit der die deutsche Negie rung ihrer eigenen Vernichtung entqegengcht." Mit billigem Grotzmut sprach Halifax von „Revisionen in einer fortschreitenden, sich än dernden Welt" und zeichnete in nebelhaften Um rissen eine „neue Welt" englischen Musters ab, die auf alle Völker eine besondere „Anziehungs kraft ausüben dürste, die unter Versailles und seinen Folgen zwanzig Jahre lang zu leiden Es ist immerhin beachtlich genug, dast ein amtie render englischer Minister, der englische Austen- Minister des Kriegstreiberkabinettes Chamber lain, zugesteht, dast viele Völker unter Versail lers und seinen Folgen zwanzig Jahre lang ge litten haben, unter demselben Versailles, für des ¬ zu Schanden geworden. Die Westmächte sind es, die dieser Selbsttäuschung zum Opfer fielen. Und damit dürfte wohl eine weitere Hoffnung begra ben sein, nämlich diejenige der englischen Poli tik, mit der Sowjetunion doch noch „ins Ge spräch" zu kommen, wie man sich so zart umschrei bend im Foreign Office für den britischen Her zenswunsch ausdrückt, die Freundschaft der Sow jetunion mit dem Deutschen Reich nach dem wirkungslosen Torpedo aus Ankara doch noch sprengen zu können. Leicht stellte man sich die» ses Beginnen selbst in der sonst so erhabenen wie brutalen englischen Politik nicht vor. Deshalb griff man zu dem Mittel der List: man schob wirtschaftliche Interessen vor. Aber so dumm ist man in Moskau nicht, dast man nicht die plumpe Dummheit der englischen Methode durchschauen würde. Die Diplomatie des britischen Reiches hat längst ihre Meister gefunden und ihr einst schier unnahbarer Ruf ist ohne Zurücklassung bleibender Erinnerungen jämmerlich flöten ge gangen. Dort, wo man im englischen Jnselreich glaubte, dast offene Ehrlichkeit und fanatische Wahrheitsliebe einen Makel der diplomatischen Kunst im Gefolge haben müssten, in Berlin, in Rom, in Tokio und in Moskau, haben die gold- strot,enden Uniformen der britischen diplomati schen Vertreter nach den, Aufbruch der uni ihre Freiheit und Gröste ringenden jungen Nationen nicht mehr blenden können, sind die britischen Diplomaten selbst auf dem blitzsauberen Parkett kläglich ausgerutscht und haben sich gehörig den rem Hinweis auf den Einsatz der Armee bei der Besetzung der Westukraine und des westlichen Weistrustland. Auch die Austenpolitik der Sowjetregicrung wird in dem Heercsvefehl berührt. DieBefftands- pakte mit den drei baltischen Staatenbe zeichnet der Kriegskommissar als dauerhafte Ba sis des Friedens im östlichen Teil der Ostsee und in Osteuropa. Der Freundschastsvertrag Mt Deutsch land wird als unnücrtresslichcs Instrument ge rühmt, das de» Interessen der beiden gröstten Staaten Europas diene. Dieser Freundschafts vertrag ist, wie der Heeresbefchl betont, auf der dauerhaften Grundlage der geinein samen Interessen der Sowjetunion und Deutsch lands aufgebaut, und darin bestehe seine gewal tige Kraft. „Dieser Vertrag ist ein Wendepunkt nicht nur in den Beziehungen zwischen de» bei den Eroststaaten, sondern er müsste sich auch aufs allerwcsentlichste auf die ganze internatio nale Lage auswirkcn." Eine neue starke Verurteilung findet die Kriegspolitik der Westmächte auch in dem Hee resbefehl Woroschilows. „Der europäische Krieg, dessen Anstifter und hartnäckige Fort- setzer England und Frankreich sind, hat sich, so heisst es In dem Heeresbericht weiter, noch nicht zu einer verheerenden Feuersbrunst entfacht: jedoch tun die englischen und französi schen Aggressoren, die den Frieden nicht wollen, alles dazu, um den Kriegsbrand zu verstärken und ihn auch auf andere Lander auszudehnen." Di» Sowjetregierung dagegen wirke auf alle Weile mit an der Wiederherstellung des Frie dens, den die Völker aller Länder wünschen. Woroschilow schliesst den Heeresbefehl mit der an alle Armeeangehörigen gerichteten Auffor derung, sich mit dem bereits Erreichten nicht zu frieden zu geben, sondern neuen Errun genschaften und neuen Siegen zuzu- streben. Steist verkürzt. Molotow hat in seiner letzten Rede den westlichen Demokratien so derbe diplo matische Ohrfeigen verabreicht, dast ihnen die politischen Wangen für reichlich lange Zeit wer den geschwollen bleiben. Nun sind die pazifistischen Kriegstreiber, be sonders die des britischen Inselreiches, drauf und dran, auch noch wirtschaftliche Backenstreiche von tief beschämender Blamage hinnehmcn zu müs sen. Was beabsichtigt eigentlich die britische Politik mit dem Versuch wirtschaftlicher Annähe rung an die Sowjetunion? Etwa handelspoli tische Bindungen zur Nutzbarmachung des ruffi schen Nohstoffmarktes? Dafür hängen die Trau ben zu hoch. Selbst wenn so oder so, hier steht England zum mindesten vor einem unlösbaren Verkehrsproblem. Also must man in London andere Dinge im Schilde führen. And da offen bart sich die geradezu kindische Primitivität der derzeitigen englischen sogenannten Staatsmän ner. Man ist wirklich so einfältig, Nustland aus den Trichter laden zu wollen, in der Ostsee Kom plikationen mit Deutschland herauszubeschwören, MM«« demaskiert die Demokratien Zum zweiten Male innerhalb kurzer Zeit hat der sowjetrussische Austenkommissar Molotow vor der Weltöffentlichkeit gesprochen. Cs war vorauszusehen, dast er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Rates der Volkskommissare an- lästlich des Staatsaktes zum Jahrestag der Oktoberrevolution das Wort ergreifen würde. Wer aber erwartet hatte, von Molotow diesmal gedämpftere Töne oder gar eine unpolitische Rede zu hören, dessen Hoffnungen sind schmählich Wieder ei« englisches Enilasiungsmanöver kläglich gescheilerl CWMs Außenminister ruft die VMehlmg als MW siir die BerbeMn der Mischen AnßenMNik an Der Ton des europäischen Polizisten ist übler Mitzton WMsche v« der Parade Moskau, 7. November Zum 22. Jahrestag der Oktoberrevolution fand in Anwesenheit von Stalin, Molotow, Ka- gano witsch, Mikojan usw. die übliche graste Militärp.irade auf dem Roten Platz in Moskau statt, zu deren Beginn Kriegskommis sar Woroschilow eine kurze Ansprache hielt, worin er die Erfolge des Sowjetstaates im Laufe des letzten Jahres schilderte. Indem er mit wenigen kurzen Sätzen dabei auch die internationale Lage streifte, bemerkte Woroschilow, dast die Austenpolitik der Sowjet union das Land bisher norm Kriege bewahrt habe. Insbesondere hätten die mit Deutsch land geschlossenen Verträge „einige Herrschaf ten des Vergnügens beraubt, die Kastanien durch andere aus dem Feuer holen zu lassen". Die Sowjetregicrung verfolge die ausländischen Er eignisse aufmerksam und werde im übrigen rechtzeitig und wie cs sich gehört da^uf reagieren. Im besonderen ging Woroschi low auf die Leistungen der Noten Armee bei der Besetzung der wcstukrainischen und wcstweistrus- sischen Gebiete ein. Die Austenpolitik der Sow jetunion werde, so schloh der Kriegskommissar. umso erfolgreicher sein, je mächtiger der Sowjet staat und die sowjetrussische Armee und Flotte sich entsalte. Die Sowjetunion nehme nicht am gegenwärtigen Kriege teil, sie verfolge aber mit der gröstten Wachsamkeit die Ereignisse und bereite sich aus alle Überra schungen vor. Tagesbefehl an die Armee Did Presse veröffentlicht den Heeresbefehl Woroschilows zum 22. Jahrestag der Oktober- Revolution. Darin wird eine Übersicht über die Erfolge des Sowjetstaates wäh rend des letzten Jahres gegeben unter besonde- Wäre es anders möglich, als dast der edle englische Lord Halifax, einstiger Vizekönig in Indien, nach dem Versagen der Sanktionen gegen Italien als bestes Pferd aus dem englischen Stall an die Stelle des jungen Mannes Eden geholt, mit riesigem Applaus als die groste Hoff nung der pazifistischen Ideologen auf der austen- politischen Bühne begriffst, heute in den Ge- bankengängen desselben jungen Mannes Eden gefesselt, in den Spuren seines edlen Herrn und Meisters Chamberlain wandelt, dast er mit den selben splitternden Waffen sicht wie der britische Held des Regenschirmes und der Gasmaske im Luxusfutteral? Hier stehe ich, sagt der edle Lord, ich kann nicht anders. Gut und gerne glauben wir ihm das. Weder das Chamäleon kann aus seiner Haut fahren, noch die Schlange aus der ihren. Dast aber ein Mann, der in Indien Ströme fremden Blutes für die Gewalt herrschaft der britischen Eroberer fliesten sah, die Vorsehung als Zeugin siir englisches Handeln anzurufen wagt, das ist schon Gotteslästerung in der allcrherausforderndsten Form. Wenn Eng land einen Herrgott hat, der seine Mordtaten, seine Bestialitäten und seine sonstigen Gemein heiten unterjochten und fremden Nationen gegen über segnet, so beneiden wir es wahrlich nicht darum, über Deutschland leuchtet ein anderer Stern, als der des Blutes, über dem Deutschen Reich scheint seit mehr als sechs Jahren die Sonne Rudolf Heß Michl am Nsuuerslag »der alle Sender Berlin, 7. November Die Nationalsozialistische Parteikorrespondcnz meldet: Am Donnerstag, dem ll. November (nicht, wie gestern irrtümlich gemeldet, am 8. November) abends, 19.3Ü Uhr, spricht der Stellvertreter de» Führers über alle deutschen Sender. Die Rede wird in die örtlichen Feierstunden der NSDAP, übertragen. Rußland steht aus der Wacht Krieaskommissar Woroschilow auf gleicher Linie mit Austen kommissar Molotow sen Wiederherstellung die herrschsüchtige Lama- rilla Englands das einstige Polen opferte, die, einstige Tschecho-Slowakei im Reagenzglas der Politik in ihre Bestandteile auslöste, das eng lische Volk in den Krieg hetzte und den französi schen Poilu für sich kämpfen läßt. Als „Be schützer" dieser Völker will das verräterische Albion sie wieder in den Zwang der Unfreiheit und der Not zurückführen und fordert noch deren Dank dafür. Hat man schon mehr Frivolität auf einmal von einem Munde aussprechen hören? Es ist schon mehr als grimmiger Hohn auf Menschenrechte und Menschlichkeit, dast ein bri tischer Austenminister die Stirn besitzt, europä ische und sonstige Nationen zum Weg auf die Schlachtbank einzuladen, sich selbst als Schlächter vorzustellen und im Voraus noch den Preis der Anerkennung für seine Vernichtungsarbeit zu fordern. Adolf Hitler gab und diesen die Nation aus der Sklaverei des Mammons und der Ketten von Versailles in friedlichem Weg zu Freiheit und Gröste führen liest, das ist ein anderer als der, dem ein blutbeflecktes England seine Lobgesänge entgegenheult Wenn wir in Deutschland dem Allmächtigen danken für Vergangenes oder von ihm seinen Segen für zukünftige Dinge erflehen, so haben wir dazu ein inneres Recht. Wir tun es nicht aus phraseologischem Bedürfnis. Wir fürchten Gott, heute noch wie zu den Zeiten des Eisernen Kanzlers: heute aber auch noch und erst recht, sonst nichts in der Welt. Auch nickt die fliegenden Löwen des englischen Luftsahrimini- sters Kingsley Wood, auch nicht die Geisterschiffe des bösen Geistes Winston Churchill, auch nicht den letzten Poilu des Herrn Chamberlain —und erst recht nicht das bramarbasierende irr und wirr klingende Gefasel des edlen Loro Halifax. Aber wir haben die Pflicht und Schuldigkeit, vor aller Welt die Photographie des Mannes lebens wahr zu zeichnen, der den englischen Herrgott als Schutzpatron für seinen Blödsinn gewinnen möchte. Irrsinn? Nein, das Wort wäre zu gut für einen Lord Halifax, würde ihn ja der Ver antwortung entheben. Lord Halifax braucht auch nicht die Gnade der Verzeihung, denn er weist, was er tut. Er lügt, er verleumdet, er beleidigt, er hetzt. Auf einmal also Ausdruck aller derjenigen verächtlichen Untugenden, die den Charakter des echten britischen Diplomaten bestimmen. Ist ja auch vorbildlich, der Lord Halifax. Er ist doch der Ches aller englischen Diplomaten. Eine Achtung wollen wir Lord Halifax nicht LMM mrd stech gebärdete sich Lord HaWr Berlin, 7. November In einer Nundfunkansprache stellte Lord Halifax wieder einmal das abgefeimte Spiel eines vor der Bühne der Weltöffentlichkeit von Menschenliebe Überfliestenden und vor den Prin zipien der Demokratie sich mehr als einmal ver beugenden, aber in Wirklichkeit auf Raubzug aus gehenden politischen Intrigantentums zur Schau. Mit einem in seiner abgrundtiefe» Heuchelei nur allzu durchsichtigen Entlastu ngsman ö- ver begründete er den Krieg gegen das Reich mit den allmählich einschläfernd wirkenden Pro- pagandaphrasen von der „brutalen Gewalt, den Wortbruch, der Bedrückung, der Verfolgung", die er Deutschland zur Last legte, und der Verteidi gung der Freiheit, der Sicherheit und des Rech tes. für die England zu den Waffen gegriffen habe. Er sprach im Tonfall des europäischen Poli zisten, als er England als „Schiedsrichter unter den Nationen" bezeichnete, das gegen die Ver letzung geheiligter Verträge und gegen die Miß achtung des gegebenen Wortes kämpfe. Der edle Lord, dem aus seiner Amtstätigkeit als Vizekönig in Indien die grausame britische Brutalität und die Blutspuren nicht unbekannt fein dürften, mit denen die Geschichte des Em pires befleckt ist, faselte von elementaren Men schenrechten und der Toleranz in den Beziehun gen von Mensch zu Mensch. Es machte dem britischen Austenminister keine moralischen des Lichtes und des Segens. Der Gott, der diese > versagen, wenn sie auch eine Anerkennung siir Gestirne regiert, der dem deutschen Volke einen Ich mutz, so erklärte der edle Lord Halifax, bei meinem Gewissen erklären, daß wir nur durch eine unvorstellbare Verletzung unserer Ehre den Krieg hätten abwenden können. Wir kennen dieses weite Gewissen der englischen Staatsfüh rung Nur haben wir dafür den Ausdruck Ge wissenlosigkeit. Sie wird sich eines Tages er weisen und der Fluch der Welt ihre Träger ver- (Fortsetzung siche 2. Seite)