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>/, n Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal Commerz- und PrivabVank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. V lmüAnMN' V Hohenstein-Srnstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Im Falle höherer Gewalt — Störung des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — Er füllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttcngrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf- I Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats behördlicherseits Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschhcim, I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamts Kuhschnappel, Wüstenbrand. Mittelbach, Ursprung und Erlbach. Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörde» der umliegenden Ortschaften. Nk.254 1! Dienstag, den 31. Oktober 1Y3Y 1 89, Iahrg. Jes ZMMM MKße Leit: H«A ÄtHs, MrSiS, Lde» WUHÄ: Jie Mre Seele des MWs Wh immer für die M-MauWli WüvM EL des emigrierten tschechischen Juden gesehen, die j habe es voral»sge,agt. Dinge in England mit einer geradezu verblüf- urug inan ge,chnkter nch Zifferr; zu erhärten pagauda ist hauptsächlich gegen Churchill geführt. voraussehen konnte. Er allerdings hält etwas aus. stellten der jüdischen Ku'ltusgemeinde in Prag, I Rechtsanwalt Dr. Zdenek, Thon, wohnhast in Prag. Dein Jaro. Prag 12, geschrieben in tschechischer Sprache, unterzeichnet mit einem dem Empfänger offen bar sehr vertrauten Vornamen, der wahrschein lich Jaro, eine im Tschechischen gebräuchliche Ab kürzung für Jaroslaw, lautet. senden Klarheit darlegt. Maßgebende englische Sinaismänner finden dabei eine Charakterisie rung, die ihnen wahrscheinlich wenig Freude machen wird. Der jüdische Vriefschreiber, der nur für seinen Nasscgenossen in Prag zu schrei ben glaubte, ist von einer frappierenden, bru talen Offenheit, weil er glaubte, kein Blatt vor den Mund nehmen zu brauchen. Wir übermit teln das Dokument hiermit der Öffentlichkeit. Es ist ein Brief, geschrieben am 18. Oktober 1039, offensichtlich in London, gerichtet an den Ange- und eingeschätzt werden. Es tut sich hier das Bild dieser säuberen Kumpanei in einer Deut lichkeit auf, die nichts zu wünschen übrig lägt. Der Brief ist ein Dokument von größter poli tischer Bedeutung, weil er aus der Perspektive Das hiesige Volk zögert noch immer. Sie wol le» nicht in den Krieg, sie fragen wofür, da die Nüsse» doch schon die größere Hälfte Po- Vehandclt die Frage der Versorgung Deutsch lands mit Benzin, Öl und Erz. Dabei führt immer Ziffern an, dann werden sic selbst ein- schen, daß sie einen längeren Krieg nicht aus- halten werden. Warum führten sic Brotkarten ein, wenn sie angeblich solche Niesenvorräte au Getreide haben, wie sie es behaupten? Und nun, mein lieber Zdcuck, laß mir auch Nachrichten, was Dich betrifft, zukommcu. Teile mir bis ins Einzelne mit, wie die Stimmung bei Euch ist, wie es mit den Verhaftungen be stellt ist und ob Ihr Geld benötigt. Kann man bei Euch Flugblätter gefahrlos drucken? Wie ist unser Nundfunk zu hören? Grüße von mir Slavck. Auf Wiedersehen Ft'lizsscn schießen bis heute nicht. Einer muß anfauge«, daun werden auch die Franzosen hin- eingchen. Vis man einmal richtig schießen wird, dann wird es nicht so schnell aufhören. Die G e- neräle sind gegen H. V. voreinge nommen und sabotieren. I. bringt Zeitun gen und Vörscniiachrichte» mit. Du wirst scheu, dmß die wirtschaftliche Lage sehr unsicher ist, nur die beschlagnahmte Konterbande belebt das Ge schäft. Ununterbrochen haben wir hier mehr als 100 Schiffe von Neutrale« in Namsgatc und die beschlagnahmten Ladungen sind billig. Aber trot-dcm ist überall ein großer Mangel, besonders an Butter, Eier und Speck. Allerdings können wir n»s bis jetzt noch alles beschaffen, was wir brauchen. Dein Volk wird Gefrierfleisch verkauft, da die Lieferung von frischem Fleisch versagt. Und nun, was ist Eure Pflicht? In Ruhe Eure Stunde abwartcn. Benesch und Osusly sind sehr rege, jedoch nur Dilettanten. In dieser Beziehung gefällt mir Masaryk besser. Bemüht Euch, klügere Leute in die Negierung zu bekom men. Mit E. können wir zufrieden sein, er ver stellt sich vorzüglich. Unsere Meinung ist, daß cs spätestens in vier Monaten in Deutschland zur Revolution kommen wird. Bian muß nur auf glaubwürdige Weise betonen, daß man rein nur gegen Hitler Krieg führt. Dann werden sie kommen. Seit 1918 sind 2V Jahre vorbeige flossen. Das ist eine lange Zeit. Helfen tonnt ihr durch Flüsterpropaganda. Die Sache mit den» Waffenstillstand war ausgezeichnet. Die Hauptsache ist. Chamberlain M zu alt Die Juden wollen klügere Leute in der englischen Negierung Vereinfachtes Verfahren Der Zeichner schlägt der französischen Presse vor, ihren Lesern das gewohnte Blatt auf diesem vereinfacht en Wege zuzustellen, da die meisten Zeitungen ohnehin in zunehmendem Maße mit großen weißen Zensur lücken in Paris erscheinen. (Zeichnung (9. Brinlunann — Scherl-M.« Derartige Flugblätter dxe Propaganda mit geuaueu «vsapcn. Die deutsche,Pro- ... Man muß dieses Dokument mit einiger Auf merksamkeit lesen, nm es ganz zu verstehen. Für politisch geschulte Menschen wird es nicht schwer sein, die Abkürzungen, oie in diesem Brief ge braucht sind, zu ergänzen. L. und I. dürften Judengenossen aus der Kumpanei sein. D. in Brünn ist vorläufig noch unbekannt. H. B. ist nach dem Wortlaut des Briefes zweifellos Hore Belifha, der derzeitige jüdische Kriegsminister Englands. CH. ist zwei fellos Churchill, dessen Name in dem Brief an manchen Stellen ja auch ohne Abkürzung aus geschrieben ist. „Der Alte" kann nur der eng lische Ministerpräsident Chamberlain sein, wäh rend sich L. K. nur mit Lloyd George erklären läßt. Ein Mann namens E., von dem der Vriefschreiber sagt, er verstelle sich vorzüglich, ist in dem Kreis der Emigranten Benesch, Osusky usw. nicht bekannt. Ebenso ist nicht fest- zustellen, wer sich unter dem Namen M. im Kreise der Kriegshetzer verbirgt, auf den dieser Brief ein so grausames und grelles Schlaglicht wirst. Man könnte vermuten, daß es sich um den Obcrjuden Chaim Waitzmann handelt, ober diese Annahme ist insofern unwahrscheinlich, als Waitzmann zur zionistischen Richtung unter den Juden gehört. Möglicherweise aber iit im Augenblick des gegenwärtigen Druckes, unter den das Judentum von allen klarer sehenden Völ kern der Welt gestellt ist, jede Nichtungsstreitig- keit begraben worden, um die letzte Chance in diesem von Juden entfesselten Krieg wahrzu nehmen. Wir überlassen es der Öffentlichkeit, sich selbst einen Kommentar zu diesem Vriesdokument zu bilden. Es spricht für sich und bedarf kaum noch einer erläuternden Zugabe. Die Engländerinnen sind allzu unzugänglich. Unser Gold ist ihnen zwar nicht unsympathisch, unsere Bundeegenosscnschaft verlangen sie, hinter uns aber rümpfen sie die Nase. Darüber aber im nächsten Briese mehr, denn ich will Euch jetzt das Bild eutwcrsen, wie es hier nach der Cham- berlain-Ncde aussicht. Du wirst das dem D. in Brünn und den an deren melden. Sei vorsichtig, Abschriften im eigenen Interesse sofort verbrennen. Also: Vor drei Wochen berief M. eine große Beratung ein. H. B-, welcher als Kr i c g s m i n i st c r hinter de» Kulisse» eine bedeutende Nolle spielt und unser großer Mann ist, der Marinclord und Eden waren vertreten. Auch Loubet aus Pa ris entsandte Vertreter. Auch hervorragende Mitglieder aus dem Ober- und Unterhaus waren zugegen, woraus man schließen kann, das unsere Position im Parlameut sich wesentlich gebessert Berlin, 30. Oktober Die englische Presse hat in den letzten Wochen mit großem Stimmaufwand immer wieder die Behauptung aufgestellt, daß im Protektorat Böh m e n u n d Mähre n eine revolutio näre Bewegung gegen Deutschland im Gange sei. Es sollten dort angeblich Ter rorakte aller Art, Attentate und Vrückenspren- gunaen vorgekomnien sein, ja es hieß, daß sich schon regelrechte tschechische Armeen gebildet hät ten, deren Bekämpfung die Anwesenheit von einer Millian deutscher Soldaten und mehr not wendig mache, die auf diese Weise von der Front abgezogen werden müßten. Durch neutrale AugetrzeuHSN, vor allem Auslandsjournalisten, denen man Rei sen kreuz und quer durch Böhmen und Mähren ermöglichte, wurde der Beweis geführt, daß alle diese Behauptungen aus freier Erfindung be ruhen und daß die Lage im Protektorat ruhig und konsolidiert ist. Das tschechische Volk geht seiner Arbeit nach in dem Bewußtsein, daß seine Regierung durch den Abschluß eines Staatsver- tragcs mit Deutschland richtiger handelte als die einstige polnische Negierung, die sich von eng lischen Kriegshetzern in einen hosfnungslofen Kampf gegen Deutschland vorschicken ließ. Der politische Sachkenner konnte aus den eng lischen Falschmeldungen über die Lage im Pro tektorat unschwer entnehmen, daß der englische Wunsch der Vater der lügnerischen Nachrichten war. Und es gehört gar nicht fo viel Kombi nationsgabe zu der Folgerung, daß England tatsächlich alle Mittel einzusetzen versuchte, um wirklich zu dem Ergebnis zu kommen, das die Lügenmeldungen über einen Aufstand im Pro tektorat erkennen ließ. Bei diesem Versuch,^Un ruhe zu stiften, bediente sich England der Fak toren, die ihm zur Verfügung stehen. Das ist nicht das tschechische Volk, aber es sind 1. die tschechischen Emigranten vom Schlage Veneschs und Osuskys und 2. die emigrier ten tschechischen Juden, die bei einer An zahl von in Böhmen und Mähren zurückgeblie benen Juden willsährige Helfer finden. Auf diese Elemente haben deshalb die deutschen Sicherheitsbehörden einmal ihr besonderes Augenmerk gerichtet. Nun wurde bei einem Angestellten der jüdi schen Kultusgcmcinde in Prag neben anderem schwer belastenden Material auch einBrief ge funden, der die Zusammenhänge tschechischer Buden mit der Kriegshetzer- zentrale in London eindeutig aufdeckt. Der Brief gibt dazu noch ein schlüssiges Bild darüber, wie Engländer von den Juden und Juden von den Engländern denken lens besetzten und sicherlich cs nicht mehr los- lassen. Bei der Abfahrt des Militärs kam es in London und in einigen Häsen za peinlichen Demonstrationen, Es kam auch zu emigcn Füllen von Sabotage. Züge und Schiffe waren mit Kreide beschrieben: „Auf dem Wege ins Grab." Verlassen könne» wir uns nur von al lem Anfang an auf H. V., ferner ans CH., die wahre Seele des Krieges und auch immmcr für uns zugänglich. Dasselbe gilt für Lord Cam rose und selbstverständlich auch auf Eden. Er ist allerdings ullzu eitel und braucht viel Geld. Die übrigen kann man als die zweite Garnitur bezeichnen. Chamber lain ist zu alt. Märe Churchill Pre mier, das wäre etwas, da würde der Krieg anders ausfchen. Immer die Rücksichten, nicht befestigte Städte darf man nicht bomllrr- dieren, wie der Alte behauptet. Gibt cs über haupt unbefestigte Städte? Die öffentliche Mei nung der zivilisierte» Welt würde cs angeblich nicht ertragen; was bedeutet die öffentliche Mei nung, da ja alles auf dem Spiele steht. Das Gleichgewicht der Kräfte zwischen der vorläufig schwache» Fraktion des Friedens und der des Krieges ist bis heute labil. H. B. und CH. lassen den Alte» nicht aus. Er muß mit. Wenn wir nur dem L. G. Isis Maul stopfen könnten, wenn er alle Tage vom Frieden quatscht. Die Flugblattpropaganda gegen den Nazismus laut Nachrichten aus Holland wirk« nicht. Ich Mei» lieber Zdenel! Du hast Dich gcwun-.hat. Der hiesigen Atmosphäre ist nämlich eine dert, daß Du beinahe drei Wochen ohne Nach- Erfrischung sehr notwendig. Geld richte» bist; allerdings konnte ich nicht früher! »„d Arbeit wird nötig sein. Aber cs muß sein, schreiben, da die bisherigen Verbindungen all zu riskant waren, wie für Dich so auch für unsere Freunde. L. versuchte es d r e i m a l, die Grenze zu überschreiten, doch war die Kontrolle zu streng. Jetzt sandte I., welcher die Schweizer Staatsbürgerschaft erlangte, den Ver treter seiner Schweizer Firma, welcher die Ver bindung aufrecht erhält. Er wird Dir persönlich weitere Informationen geben. Ihn wird die Gestapo bestimmt nicht ausziehen, damit keine diplomatische» Verwicklungen entstehen. Ich hoffe, daß er Dich gesund antrisft. Obzwar es mir gut geht — ich bekam nämlich Aufträge kür die Territorialarmee, so gedenke rch doch gerne der schönen Abende in Eurem Hause und der Abende mit Slavck und Eva. Der deutsche Nundfunk der Stationen Köln und Der Deutsche wird Euch glauben, wenn immer Hamburg wird hier viel mehr gehört, als man es er Zahlen hören wird. Krumme Summen find s " Die Beliebtheit des CH. ihm heilig, bilden für ihn eine Autorität. Hört nimmt durch diese Propaganda hier nicht zu. unseren Nundsuuk über Davcntrq und Er allerdings hält etwas aus. H. V. hält sich ( Lyo n. Selbst oie Zahl der Gefallenen und im Hintergrund. Das ist richtig, denn Hamit' Verwundeten kann mau ausnußcn. Ihr dürftet sängt er den Wind aus dc» Segeln der gegen- aber keine abgerundeten Summen nnführen. jüdische» Agitation auf. Seien wir froh- daß wir jetzt keine Wahlen haben. Die Deutschen haben hier offensichtlich eine Menge Spitzel, denn sonst wäre cs unerklärlich, warum die g e g e n j ii d i s che Stimmung hier so zunimmt. Es ist nicht so lange her, als mich ans der Straße ein unbekannter Mann pro vozieren wollte. Ein Polizist stellte ihn aber sofort fest und nahm ihn mit. Das Pfund sank wieder. Ich j be jedoch alle Verträge aus der Dollurbasis abgeschlossen. Stach dem Abgang der ersten Transporte kann man hier noch viele Zchntauscnde von Soldaten sehen, welche hier saulcnzcn. Man sollte sie an die Front schicken, damit sie aus bessere Gedanken kämen, denn die