Volltext Seite (XML)
der frischen Luft gewesen sind. HaudelS-Rachrichten itorltn, 23. Dezember. (Wechsel-Cours). üauk- vlsoont 3 3 3'/,WT 3 b', Redigirt, Druck und Verlag: Richard Decker, Hohenstein-Ernstthal. G G G G 4 5 8 T 2M 8 T 3M 10 T 2M Mark 168,30 167,30 80,85 80,30 79,50 LO,— 80,50 B G G G G G G G Reichsbank 4«/», Lomb.-Z. Hla^ckvdarx, 23, Dezember Kornzucke 80,70 20,37 20,21 I4l bis 144. Mais stetig, amerik. mixed. 136. La Plata Hafer stetig, Gerste stetig. Wetter: Trübe. »romea, 23. Dez. (Baumwolle), Tendenz: Ruhig. middl. loco 43 Pfg. Liverpool. 23. Dezbr. (Baumwolle.) Muthmaßlicher 85,15 84,50 5°/,. Amsterdam per 100 st. b. Brüste! und Antwerpen pr. 100 Francs. Italienische Plätze pr. 100 Lire Schweiz. Pl. 100 Frc. London pr. 1 Lstrl. Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas Paris pr 100 Franc Petersburg pr. 100 Rubel Warschau 100 Rubel Wien per 100 Kr. ö W. 118. Upl. Nm- VermischteS. * Schweren häuslichen Kummer hat Jung- Alexander von Serbien; seine Draga will nicht pariren. Da» Schönste ist, daß seine Majestät einem serbischen Würdenträger unter Thränen sein häusliche» Unglück klagte. Auf diese Weise erfährt denn die Welt, daß Alexander versucht hat, seine Gemahlin durch „imponiren- de«" Auftreten gefügig zu machen, aber hierbei glatt ab- gefallen ist. Draga hat ihm kurz und klar gesagt, sie sei keine Russin und keine Natalie, mit der man viel leicht ohne Weiteres fertig werden könne. Armer Ale xander! Zu spät kommt ost die Reue. * Was alles in der Garderobe abgegeben wird, darüber berichtet ein Correspondent der „Daily Mail" aus Paris: Ein französisches medicinisches Journal habe die Entdeckung gemacht, daß bei den Sonntags- Nachmittagsbällen, die in Pariser Wirlhshäusern ab gehalten werden, es Usus geworden ist, daß die Kinder mädchen die ihrer Obhut anvertrauten Kinder in der Garderobe abgeben. Die Mädchen bekommen eine Garderobenmarke für das abgegebene Kind, welches Die Schwestern v. Mbusini. Nomon auS Dcutsch-Ostafr'ka von Fritz Bley. (Nachdruck verboten.) 7. Fortsetzung. Es war ein schöner Junimorgen, an dem sie ge meinschaftlich die kleine Karawane nach Mbusini führten. Die beiden Schwestern saßen bequem auf den mit ara- bischen Decken gesattelten Stuten, ihr Gepäck wurde von einigen Trägem befördert, Bartenstein beschloß in einer gewissen Zurückhaltung den Zug. Ihm erschien dies Alles wie ein schöner Fiebertraum. War das wirklich dort im Thale der Kingani, den sie überschritten hatten, waren dies die Dumepalmen, die er so oft als Wahr zeichen von Useguha begrüßt hatte, war dies sein Salimu, der die Eselin am Zaume führte, auf welcher das schöne Mädchen mit dem weichen Blondhaar und den blut frischen Wangen ritt? Oder war Alles dies ein Bild zu einem schönen Dichtwerke — und er selbst aus dem Kreuzzuge zur heiligen Stadt im Lande der Sara zenen ? Zu solchem Bilde Hütten die Feuer gepaßt, die knackend und prasselnd über die weite Steppe, jagten, auf die sie nun hinaustraten, hätte auch das schöne Feuer der blauen Augen gestimmt, von den Bartenstein den Blick nicht wenden konnte. Du thörichtes Herz, willst du wohl schweigen! Du mußt cs leinen, kalt blütig durch solches Feuer zu schreiten, wie die Kara wane unverzagt durch die brennende Useguha-Steppe zieht. Du mußt, also wirst Du auch. Der Marsch des Zuges stockte einen Augenblick. Der Weg verließ die brennende Steppe und tauchte wie in einen Kellcrhals hinunter in das Dunkel eines dichten Dornenwaldes, in dem es schweigend dahinging. Nur zuweilen tönte von der Spitze her der Warnruf „Tschimu," einen kleinen Graben ankündigend, oder der „Kurukuru," Buffons Helmvoqel mit dem prachtvollen Rothgefieder, ließ seinen Ruf vernehmen, von den Waniamwesi der Karawane als der Krieg-vogel ihres Landes freudig begrüßt. Die Schwestern hatten des tief herabhängenden Ge zweiges wegen absitzen müssen und schritten hinter den Eselinnen her. Dann wieder öffnete sich der Wald, um eine Steppe zu steigen, aus der einzelne Buschparthien sich park artig erhoben. Die Sonne brannte vom wolkenlosen Himmel mit leidslos herab auf die verkohlte Steppe. Die flirrend leuchtende Hitze schien Körper gewonnen zu haben und wie ein Riesenvogel mit rüttelndem Flügelschlage über der Erde zu schweben, von der alles Leben verschwunden war bis auf die müde dahinschleichende Karawane. Da tauchten aus dem flimmernden Hellgrau der Mittagshitze wieder feste Formen auf, die geschlossene Umrisse dunkler Mangokronen verkündeten die Nähe eines Dorfes. Der Karawanenführer bog ab in den Schatten hoher Hirsefelder, und mit seinen elenden Hütten lag Mat- schiui vor ihnen, das Ziel ihres heutigen Marsches. Der alte'griesköpfige Häuptling kam ihnen ehrfurchts voll entgegen und lud sie ein, in seiner Hütte Platz zu nehmen. Aber Bartenstein ließ schnell im Schatten der alten Mangoriesen eine wasserdichte Decke aus breiten und sein kleines Zelt, das er den Schwestern mit Baier Stephan entgegengeschickt hatte, aufschlagen. Inzwischen hatte Salimu das Kochgeschirr ausge packt, und während die Waniamwesiträger Wasser und Holz holten, verkündete das Klagen eines gehaschten Huhnes bereits den Inhalt der heutigen Speisekarte. Behaglich aufathmend hatten die Schwestern sich auf ein paar Gepäckstücken niedergelassen, um sich am Safte einiger Orangen zu laben, die der alte Häupt ling ihnen gebracht hatte. Dieser alte Taugenichts war heute seelenvergnügt, und seine faule Sippschaft hockte neugierig glotzend um die Schwestern herum; nur die Anwesenheit;,des Stationskommandanten schützte die Damen vor aufdringlicher Belästigung. Bartenstein selbst sand, eine Cigarre rauchend, am Feuer, als sei die Hühnersuppe, die sein Salimu kochte, die erste, welche er in Afrika zu essen bekomme. Verstohlen aber warf er mehr als einen Blick auf die Gäste. Wie kleidsam diese Ordenstracht von weißem und mattblauem Wollenstoffe war, und wie sie hineinstimmte in dieses Bild von Licht und Immergrün. Und welch seltsamer Gegensatz zwischen den beiden Frauengestalten! Die zugelassen. Trotzdem sind die „Plätze" immer überfüllt und die Zahl derer als „untauglich" zurückbleibenden leider sehr groß. Und was wird aus diesem Aermsten? O, Weih nachtszeit! Du fröhliche, gnadenbringende Zeit! Knecht Ruprecht schleppt sich nicht umsonst mit solchem großen Sacke zur Festzeit umher. Da giebt es auch geheimnißvolle Packetchen, worin es heißt: „Fröhliche Junggesellen-Weihnacht" und für ein „ver gessenes Fräulein." Die dürften am heiligen Abend gewiß nicht den Anschluß verpassen! Also Kopf hoch! Wer meint, so ganz überflüssig oder müssig am Markt des Lebens zu stehen, — der getröste sich in der Hoffnung — daß ihm zur rechten Stunde vielleicht doch noch ein ganz unerwartetes „Jul- klapp" in die Stube schneien wird. Schau dich nicht um — die Lieb' geht um! Ja, Weihnacht ist das Fest der Liebe! Wer da kann, giebt gewiß gern mit vollen Händen, und wer nicht kann — nun, der giebt auch, — wenig, — aber herzlich! Weihnachtsmännchen braucht nicht immer groß zu sein — freilich, die kleinsten, die so leicht in jeder Tasche verschwinden, sind oft die Theuersten. Indessen ein Geschenk, — ob kostbar, ob geringe, erhält doch seinen Werth erst durch die Hand des Gebers. Darum sieht man auch so gerne die schlichten Handarbeiten u. dergl. auf dem Weihnachtstisch — sie zeugen von Fleiß und Mühe, die nicht gescheut wurde, um uns eine Freude zu bereiten. Da hat zum Beispiel klein Lotti Großmutter ein Lesezeichen gestickt. Die ungelenken, ruhelosen Finger- chen haben zum ersten Mal die Nadel geführt. Wie schwer muß ihnen das geworden sein und doch waren sie geduldig — so viele, so viele Stunden — aus Liebe! Aus Liebe! Da rinnen dann wohl der alten Frau Thränen der Rührung über's Gesicht — sie freut sich mehr an der kleinen Gabe, als an deren, reichern Geschenken, — den Geist der Liebe, ja — wer möchte ihn missen in Tannenduft und Kerzenschein? — Gewiß niemand, der Aermste nicht — denn er wird auch ihn reich machen, und unter sein bescheidenes Dach einkehren, — in der stillen, heiligen Nacht. — sah: >2 000 B. Stimmung: Stetig. Import: 25000 Ballen. Preise höher — Umsatz: 8000 Ballen, davon für Svcculation und Export 500 Ballen verkauft. Amerikaner fest, '/i- höher, Ostindische unverändert. Lieferungen: Stetig. Dezbr. 4".°. Verkäufer, Dezbr.-Jan. 4^«. do., Febr.- März 4^/«« do., April-Mai 4"/«, Käufer, Juni-Juli 4"'«« Verkäufer. Zahlungseinstellungen. Otto L Lüdecke, Berlin. Julius Neilson, Bückeburg. Frey stadt! L Bleckmann, Weiterglashütte-Eibenstück. Max Pohle, Forst. W. v. Lutomski, Juowrazlaiv. Wörmann L Marke, Lissa. Franz Poltersdorf, Diespeck-Neustadt a. A. Gewerk schaft der Grube Coriolan, Selbach. Karl Weber, Pirmasens. 8 T 3M 14 L 2M 8 T 3M ,/8 T /'3M 5'/. 8 T . 8T 4 3M sorgfältig eine Nummer aufgesteckt erhält, damitspäter keine Verwechselung stattfindet. Ist der Ball vorüber, so lösen die Mädchen die Kinder wieder ein und die Eltern freuen sich, daß die Kinder so lange in eine kraftvoll und derb, Entschlossenheit und reife in jeder Miene des frischen, gesunden 1 verrathend, die jüngere zart in jeder Linie des schnittenen Antlitzes, weich und anmuthsvoll : Bewegung. , , „Nun ists aber genug," schalt er sich selb rief er: „Komm, bringe die Suppe, Salimu. Sie Platz, Schwester Ursula, ich denke, Sii Hunger bekommen haben." l „O, den habe ich auch," sagte Schwester l die Jüngere, und zeigte mit freundlichem Läa Paar Reihen blendend weißer Zähne., l Pater Stephan sprach das Gebet und sis sich zu Tische. l „Diese Hühnersuppe ist unser täglich Brot! Dame. Mein Salimu würde sie mir täglich vt wenn ich es mir gefallen ließe." „Wir sind nicht hergekommen, um zu schw! erklärte Schwester Ursula kurz, indem sie sii zweiten Teller voll auffüllte und schmecken ließ, gab es Reis mit höllenheißem Pfefferfleisch, Früchte und Kaffee. Die Sonne neigte sich inzwischen zum Unter eine milde Frische wehte über die alten Bäur Negerdorfcs. Bartensteiu hatte die Flinte geno um ein paar Perlhühner oder Tauben zu schieße: Als er zum Dorfe zurückkehrte, begegnete e Schwestern, die mit Pater Stephan und dem Häuptling von einem Spaziergange zurückkehrten. AlS Schwester Dolores ihn kommen sah, b! stehen, und der alte Häuptling nahm Bartenff geschossenen Perlhühner ab. „Wie wunderschön ist dieser dunkler Wald!" die jüngere Schwester lebhaft. „Lassen Sie uns dort jenen Hügel hinaufs Sie haben dort eine besonders schöne Aussicht!" Sie folgte ihm schweigend auf Dem schmalen! der nur für einen Raum bot. Durch eine Le auf der Höhe zeigte ihr Bartenstein den Ausbln die weithin sich dehnende, vom Grasbrande übern Steppe. Wie dunkle Inseln ragten die Waldp^ aus diesem Feuermeere empor, und in weiter schimmerten die dunklen Berge von Mbusini mm schönen Linien, in ihren Umrissen mit der Li« sammenfließend, vom Gluthballe des scheidenden gestirns mild bestrahlt. „Dort im Schoße jener Berge liegt meine und dort — treten Sie heraus und blicken Siel sich — jener silberne Streifen, das ist die Ihnen den letzten Scheidegruß der alten Heims ruft. Schwester Dolores hatte still die Hände « In.ihren schönen blauen Augen blinkten Thrän! sie leise vor sich hinsprach: „Den letzten, letzten! von allen Lieben!"! Schweigend stand Bartenstein neben ihr, zul blickend. Als er aufsah, begegnete er ihrem Blil fragend auf ihn ruhte. „Sie werden unser Schutz sein," sagte siel „und wir dürfen Ihnen vertrauen. Sic sind tapi gut." Bartenstein wußte nicht, wie eS kam. Ohne l reichte er ihr beide Hände und antwortete mit ! Stimme: „Sie sollen sich in Ihrem Vertraue! getäuscht haben. Ich bin Ihnen gut, von I Herzen gut." Dan fügte er wie entschuldigend I „Lassen Sie mich Ihr Bruder sein, Schwester DV Sie lächelte verlegen und erröthete. Dan» sie ein wenig ängstlich: „Lassen Sie uns gehen! Sie kehrten schweigend heim. Noch einin Saume des Dorfwaldes blieb er stehen und bll in das maifrische Antlitz, einen holden Friel Herzen tragend, der sein ganzes Sein erklärte, 1! der Abglanz des Abendroth-s die Fliederkro» Palmen und das geheimnißvolle Dunkel des ! laubes vergoldete. Aus dem Dorfe schwoll Geplär und mi! Lärm, als rühre die Welt mit plumpem Finger! zarten Geheimniß ihrer Herzen. Schwester Ursi ihnen entgegen und zog, einen prüfenden BI Bartenstcin werfend, Dolores mit sich ins Zelt. I Sie sich vor dem Fieber, Schwester!" warnte Tief in die Nacht hinein währten die Tan der Neger, bis Bartenstein Ruhe gebot. Danr er an einem der Feuer unter dem Dache einer Rei die ihm die Träger errichtet hatten und hielt di vordem Zelte, daS nun sein Glück umschloß. Al verstummte das Geschwätz dec um ihr Feuer b Träger. Die Scheite verglommen und das A drang sieghast durch das dichte Laubwerk der Mongos und Orangen. AuS weiter Ferne ti Lache» der Hyänen und das Röhren der Sump herüber. Noch immer lag Bartenstein in wachem l ihm war, als fühlte er noch auf seiner Wa weichen Alhem des schönen Mädchens, als sti milde Tropcnnacht ihm den frischen Dust ihres entgegen. Eist als das ferne Gebrüll eines Lii heraufziehenden Morgen verkündete, sank er n erquickenden Schlummer. (Fortsetzung folgt.) F : cxcl. 88"/o Rendemenl 7,62 bis 7,80 Nachprodu< te exct. 75°/« Rendement 5,90 bis 6,20. Stimmung: Weichend. Krystallzucker I mit Sack 28,20. Brodrafstnade 1 ohne Faß 28,45. Gein. Raffi nade Nlit Faß 28,20. Gem. Melis 1 mit Faß 27,70. Roh zucker I. Product Transtto f. a. B Hamburg per Dezbr. 6,65 Ed., 6,72 Br., per Jan. 6,75 Gd., 6,77'/, Br., per März 7,00 Ed., 6,97'/, Br., per Mai 7,10 bez., 7,15 Gd., per August 7,32'/, Gd., 7,37'/, Br. Tendenz: Ruhig. Uamburx, 23. Dezember. Weizen fest, Holsteiner loco 168—170, La Plata 135-140. Roggen ruhig, südrusf. cif. Hamburg 106—110, do. loco 107 bis 112, Mecklenburgischer