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UOiMMM NM Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Vir. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. V lmüAnMtr V Sohe«stei»-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Im Falle höherer Gewalt — Störung des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — Er füllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hütteugrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf- I Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats behördlicherseits Liüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht eS die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamt- Kuhschuappel, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach. Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. 89. Zahrg BemaSvreiS daldmunatltch 8b MrtLSvlennIae etnlchttemlch TrSaerlodn Ns. 252 Sonnabend, den 28. / Sonntag, den 2S. Sltober 1SZ9 's Gistgaslieferant England auf neuen Lügen ertappt Jas LtigenmintsleriM fälscht sogar das Gutachten -es Schweizer Professors Elaehelm Moskau bereitet Entscheidungen vor Der Oberste Sowjet der UdSSR einberufen Kämpfers „Pette r" beschlagnahmt wurde. Die Seine Erlaubnis zur Heimholung Österreichs und des Sudetenlandes hat England in Protesten be- der Zukunft liegen sehen. Man startet zunächst einmal mit dem Hinweis auf Englands „Groß mut" vergangener Tage. Da hat England Adolf Hitler „erlaubt", die allgemeine Wehrpflicht wie der einzuführen, eine Luftmacht aufzubauen, das Rheinland wieder zu militarisieren und Üster- Anordnung: Mit Rücksicht auf den Kriegszustand ordne ich an, daß alle wehr wirtschaftlichen Betriebe und solche mit lebenswichti gen Aufgaben am Dienstag, dem 31. Oktober, am Reformationsfest, das für Sach sen zum gesetzlichen Feiertag bestimmt ist, ar beiten können. Der Reichsvcrtcidlgungskommissar für den Wehrkreis IV Martin Mutschmann Eine Gegenüberstellung, die für sich Mi spricht zu sein, wurden die Kleidor erst nachträglich vom Körper entfernt. Auch diese Umstände pas sen sehr gut zu einer Vergiftung mit Lost-Kampf- stosf. Außerdem wurde mir mitgeteilt, daß noch drei Erkrankte anderswo in Behandlung seien und vier unter Lungenerschcinungen gestorben seien, die alle an der gleichen Arbeit tcilgenom- men hatten. Auch das paßt zu einer Vergiftung durch Lost-Kampfstoff. Berlin, den 21. September 1S3S. gez.: Professor R. Staehelin." * Diese Gegenüberstellung spricht für sich selbst. Es ist bezeichnend genug, daß die englische Lü- genmafchinerie nicht einmal vor dem ärztlichen Gutachten einer anerkannten und in seiner menschlichen und wissenschaftlichen Integrität un antastbaren Persönlichkeit, wie der des Professors Staehelin Halt macht. Die Meldung von Reu- Die Engländer rauben schwedischen Kafsee Stockholm, 28. Oktober Wie der Londoner Korrespondent von „Afton bladet" meldet, haben die Engländer eine aus Tausenden Sack Kaffee bestehendeFracht des schwedischen Dampfers „Venezuel a" be schlagnahmt, nachdem bereits gestern das nach Malmö bestimmte Öl des norwegischen Tank ¬ au» London: Professor Rudolf Staehelin von der Ba seler Universität bestreitet den deutschen Be richt, er hätte einen Beweis geliefert, daß die Polen bei ihrer Kriegführung in Polen ihre Zuflucht zu Gas genommen hätten. In einer Er klärung, die er dem Baseler Korrespondenten der „Times" abgegeben hätte, sagte Staehelin: „Ich wurde zufällig von einem Patienten in Ber lin nach Deutschland gerufen und konnte als Neutraler die Bitte der Berliner Universität nicht abschlagen, einen Fall von Gasvergiftung bei Jaslo in Polen zu untersuchen. Ich reiste in einem Militärflugzeug dorthin und stellte bei neun Soldaten, die an Eelbkreuzvergiftungen litten, die Diagnose; aber ich fand kein Anzei chen, unter welchen Umständen die Vergiftung geschehen war. Ich fürchtete, meine Erklärung würde für die antienglische Propaganda miß braucht werden. Die deutsche Presse und Flug blätter sind mit der Post an Neutrale geschickt worden, in denen es heißt, ein Baseler Profes sor von europäischem Ruf hätte bewiesen, daß die Polen zur Gaskriegführung bei Jaslo ihre Zu flucht genommen hätten. Das ist unwahr. Stae helin sagt, er fürchte, daß die ganze Angelegen heit möglicherweise die Vorbereitung zur Ein leitung der Gaskriegführung durch die Deut schen sei und daß die Angelegenheit am 9. No vember vor den Baseler Nat kommen werde." Soweit die Meldung. In Wirklichkeit hat Professor Staehelin folgendes Gutachten verfaßt und sich auch mit dessen Veröffentlichung ausdrücklich einverstan den erklärt: „Am 2V. September habe ich in Jaslo zehn deutsche Soldaten untersucht und bei neun von ihnen mit Sicherheit die Folgen von Eelbkreuz- vergiftung festgestellt, während beim Zehnten die Erscheinungen nicht mehr so Ausgesprochen wa ren, daß man hätte die Diagnose mit Sicherheit stellen können. Bei den neun Erkrankte» mit sicheren Symptomen waren Veränderungen der Haut von so typischem Aussehen und solcher Lo kalisation, daß es sich unzweifelhaft um eine Vergiftung mit einem Gift aus der Gelbkreuzgruppe handeln muß, die vor etwas mehr als einer Woche stattgesunden hoben muß. Bei vieren ntaren »och Zeichen leichter Entzündung der Augen und der Luftwege nachzu- weisen und bei einem Erkrankten bestand »och eine Bronchitis. Das Vorherrschen der Haut- symvtome führt zu der Annahme, daß das Gift der sogenannte Lost-Kampfstoff lDichlordiaethyl- sulfid-Pperit) sein mutz. Sonst ist bis jetzt keine gleichwirkende Substanz bekannt. Nach Angabe erkrankten acht von den zehn Soldaten, als sic vor 12 Tagen mit der Aufräumung eines Spreng loches auf einer Brücke beschäftigt waren, in dem, nachdem die erste Ladung nur eine geringe Ex plosion zur Folge gehabt hatte, eine Eas- bombedurch Fernzündung zur Explo siv n gebracht worden war. Zwei Soldaten hat ten nur die Vergifteten aus dem Transport be gleitet. Boi allen stellten sich die Symptome erst einige Stunden nach dieser Arbeit «in, und da die Soldaten keine Ahnung davon Hutten, vergiftet strükteur, Churchill als Betriebsleiter und 99g lügen für Geld. Tausende von Mitarbeitern lügen auch nicht umsonst. * Sie haben sich ihr Lügengebiet gut ausgeteilt, die Kreaturen, die entweder für ihre dreckige Phantasie und ihre ekelerregende Gesinnungs losigkeit schon bezahlt werden oder den Lohn in Moskau, 27. Oktober Wie amtlich verlautet, ist der Oberste Sowjet der UdSSR zu seiner fünften auherordentlichen Tagung auf den 31. Oktober nach Moskau einberufen. Die Tagesordnung wird nicht bckanntgegeben, man darf jedoch wohl an nehmen, datz die außenpolitische Lage und die mit der Haltung der Sowjetunion im eu ropäischen Kriege verbundenen Fragen dabei zur Sprache komme» werden. Unter der Überschrift „Die kleinen Länder im Schraubstock der Blockade" schildert die „Jswestija" in einem Sonderartikel die wirtschaftliche Not lage der kleinen neutralen Staaten Europas, die durch die britischen Blockadebestimmungen auf das Schwerste betroffen sind. Nachdrücklich weist das halbamtliche Blatt in diesem Zusammenhang darauf hin, daß England diesen schonungslosen Vlockadeschraubstock erfunden hat und für das Elendverantwortlich ist, das damit für die neutralen Kleinstaaten entstanden ist. Holland von einem Notzustand bedroht Amsterdam, 28. Oktober Aus der ruffischen Note an England zitiert das Blatt „Het nationale Dagblad" die Stelle, in der es heißt, die Hungerblockade sei ebenso verwerflich wie die Lustbombarde ments auf die friedliche Zivilbevölkerung. Das Blatt stellt hierzu fest, diese Auffassung der Sow jetregierung werde auch in westlichen neutralen Ländern hinsichtlich der englischen Handlungs weise geteilt. Diese Vlockademethoden würden von neutralen Völkerrechtlern abgelehnt. Es er hebe sich die Frage, ob die britische Negierung zu denselben Methode» zurückkehren wolle, die während der südafrikanischen Freiheitskriege Zehnlausende von Frauen und Kindern in Kon zentrationslagern Not und Elend aussetzten. Der britisch-deutsche Konflikt berühre Holland nicht unmittelbar. Was jedoch Holland direkt angche, sei die Tatsache, daß di^ britischen Blockademaß nahmen auch Holland in einen Notzustand zu bringen drohen. Kaffeefracht war von einer schwedischen Import firma bei einer deutschen Kaffeexportfirma in Brasilien gekauft worden, die jetzt auf der berüch tigten „Schwarzen Liste" der Engländer steht. Die schwedische Gesandtschaft in London hat gegen die Beschlagnahme scharfen Protest eingelegt. Dieser Protest ist bisher wirkungslos ge blieben. Belgische Empörung gegen britische Wirtschaftsbefehle Eiaenc stuttkmcldu » n Brüssel, 28. Oktober Das in der belgischen Zeitung „Indepen- dence Velge" vor einigen Tagen veröffenrlichte Interview mit dem britischen Minister lgr die Wirtschaftskriegsführung, Sir Ronald Croß, hat verständlicherweise in der belgischen Presse einen starken Widerhall gefunden und in der belgi schen Öffentlichkeit einen sehr ungünstigen Ein druck hinterlassen. Dem Protest der Zeitung „Nation Belge" gegen das britische Verlangen einer Einstellung des belgischen Transitverkehrs nach Deutschland und dec Forderung auf Kon trolle der Schiffahrt und des Handelsverkehrs Belgiens haben sich dieser Tage noch eine Reihe anderer Zeitungen angeschlossen. Amerikanischer Zweifel an Englands Blockadeerfolg E 1 ae » e st » » k in e I d u n a Washington, 28. Oktober In der Washingtoner Zeitung „Lvening Star" erschien vor einigen Tagen ein Londoner Eigenbericht, in dem deutlich die Belästigung des neutralen Handels durch die ür-tische Blockade heransgellellt wurde. Übereinstimmend ! mit den zahllosen Klagen in der belgischen, nie- derländischen und sonstigen neutralen Presse wird festgcstellt, daß ständig zwischen 50 000 bis i 200 090 Tonnen neutraler Schiffsraum zur U ter stellt also wieder eiimal ein Produkt von Lüge und Verleumdung dar, das sich würdig in den Nahmen der britischen Kriegspropaganda einfügt. Einen solchen Betriebsappell sollte England miterleben! Dr. Lcy bei den Arbeitern im Westen des Reiches E 1 acne st u » k m c I d u » a Berlin, 28. Oktober Im Verlaufe seiner Neffe durch das Ruhr gebiet und die niederrheir.ische Tiefebene nahm Neichsorganisationsleiter Dr. Ley am Freitag an dem Vetriebsappell eines großen Duisburger Betriebes teil, wobei er zu den Männern und Frauen der Gefolgschaft sprach. In seiner Rede betonte er, es gebe keine Probleme in Deutsch land, die von der Parte: nicht angepackt und nicht gelöst werden könnten. Weiterhin warnte Dr. Ley England, sich über die Entschlossenheit des deutschen Volkes trügerischen Gedanken hin zugeben. Seit 1914 habe sich vieles in Deutsch- and entscheidend geändert. Dr. Ley rief unter lebhaftester Zustimmung der Arbeiter aus: „Ich möchte nur wünschen, daß einmal England einen solchen Betriebsappell milerleben könnte!" Bemerkungen Chamberlain hat sich einmal mehr blamiert. Ebenso wenig wie es ihm gelungen ist, mit sei ner vermeintlichen Widerlegung der Danziger Argumentation Ribbentrops durch den Vorhang des Dilettantismuffes auch nur fingerbreit den weisen Geist des Staatsmannes hindurchleuchten zu lassen, ebenso sehr geben sich die den Premier umgebenden politischen Kreise der Lächerlichkeit preis mit ihrem Beginnen, das aufzuholen, was ihrem Herrn und Meiller so kläglich daneben ge raten ist. Wie operieren nun diese geistlosen Gestalten einer noch geistloseren englischen Eeaen- wartsgeschichte? Sie spekulieren auf Dummheit, Vergeßlichkeit und Gleichgültigkeit ihrer Mit menschen. Daß sie dabei innerhalb des britischen Volkes, das vom Krieg genau so wenig etwas wissen will wie das französische, besonders viele Glaubensgenoffen finden werden, ist kaum anzu nehmen. Daß sie trotzdem in dummdreister Stur heit eine kaum lohnende Tätigkeit nicht aufgeben, liegt vielleicht daran, daß der aktive Widerstan des gesunden Volksdenkens sich nicht zu eruptiven Entladungen aufschwingt. Zum andern ist die englische Methode ja der belle Grund, in dem man unbeachtet fm Trüben fischen kann. Lüge ist die Basis dieser Methode. Ihr Vater ist Neville Chamberlain, Ministerpräsident und Maschinenfabrikant in Manchester. MacMillan funktioniert in dieser Lügenfabrik als Chefkon- des amerikanischen Blattes bezweifelt es einigermaßen, ob die britische Blockade wirk sam gestaltet werden könne. Es wird betont, daß die Engländer aufmerksam die amerikanische Neutralitätsgesctzgebung verfolgten, da der bri- tische Schiffsraum allein zur Versorgung Eng lands mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen nicht ausreiche und der Ausfall an Zufuhren vereils eine Erhöhung der britischen Lebenshaltungs kosten bewirkt habe. reich und das Sudetenland zu besetzen. Warum will man dann denselben Adolf Hitler, der einst mals so brav und gottergeben die inkarnierten Götter der Tyrannei um ihren allergnädigsten Zusagesenf gebettelt haben soll, auf einmal ver nichten? Worin soll denn nun auf einmal eine Ungebärdigkeit zu entdecken sein? Vielleicht doch eher in der Startmethode selbst, als in dem zu überrennende» Ziel. Mit Blitzlicht beleuch tet: die Verkündung der Einführung der all gemeinen Wehrpflicht in Deutschland brachte die Engländer schon ein bißchen aus dem Häuschen, die Nachricht vom Wiederaufbau einer Luftmacht nahm ihnen zunächst den Atem und die Wieder besetzung des entmilitarisierten Nheinlandeg ließ sie so ins Brodeln geraten, daß sie in Paris zum sofortigen Krieg rieten. In der Weigerung der französischen Politik erblickt England nun seine Einbildung ist auch eine Bildung. Berlin, 28. Oktober Nachdem die Reichsregierung den genauen do kumentarischen Nachweis für die ver brecherische Anwendung von englischen Eift- xaskampsstoffen tn Polen erbracht hat, macht nunmehr die englische Propaganda ver zweifelte Versuche, um die Anklage dieses Völ- kerrechtsbruches und der Wiedereinführung un menschlicher Kampfmelhoden von sich abzuwehren. Sie scheut dabei nach bewährten Mustern auch vor den bösartigen Lügen und E »tstelluu- gen nicht zurück. So meldet Reuter Durchsuchung in den britischen Kontrollhäseu lägen und daß dieses oft völlig unnütze Verfah ren 10 bis 20 Tage erfordere, wodurch den Reedereien je Tag zusätzliche Kosten von rund § „Erlaubnis 200 Dollars entständen. Der Äerichterllatter kündet. Wir verstehen diese Art von gütigstem Zugeständnis. * Nach den Langstrecklern gehen die Mittel streckler auf die Bahn. England hat fortwäh rend, so sagen sie, nach einer guten Verständi gung mit Deutschland gestrebt und die gegenwär tige britische Regierung wurde in den Vereinig ten Staaten und in anderen neutralen Ländern