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WOiMMMWM Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Nr. 2341 - Postscheckkonto Leipzig 23464. - Bankkonten: Stadtbank (Konto 2814), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen» Hein-Ernstthal. Commerz» und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. V llnüAllMn W Sohensteis-Srnstthaler Zeitung, Rachrichten und Reuest« Rachrichteu Im Falle höherer Gewalt - Störung dcS Betriebe» de, Zeitung, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtunge» — hat der Beicher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreise». - Er» iüllungsort und Gerichtsstand Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz,Gersdors, Hermsdorf, BernSdorf» I Diese» Blatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Stadtrat» behördlicherseits NüSdorL Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach. Tirschheim. I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht r» die Bekanntmachungen de» Amtsgericht» und de» Finanzamt» - Suhschnappel. Wüstenbrand. Mittelbach. Ursprung und Erlbach Hohenstein-Ernstthal 'owie der Behörden der umlieaenden Ortschaften Donnerstag, den s. Oktober 1939 B«uaSvretS IMlmwnalltL 8s NctchSvkeuutur etnschltckliäi TrSaerlvbn 89. Äahrg «Hse» 46 MM breite Milltmeterzetle «m Än»ctaenteU 8 Via. ^>» 7» mm breite Mllllmeterzetle im Terteil 21 Vta. Am Freitag spricht der Führer rur ganzen Welt Berlin, 4. Oktober Der Deutsche Reichstag tritt am Freitag, dem 6. Oktober, 12 Uhr mittags, zur Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung zusammen. Neutschland verzichtet aus Gas und Bakterien Handelsschiffe sollen deutsche U-Boote rammen Ein Beweis von Humanität Ein Beweis ruchlosesten Völkerrechtsbruches London, 5. Oktober Unterstaatssekretär Butler erklärte im Unterhaus, die deutsche Regierung habe der bri tische» durch den schweizerischen Gesandten in SSOsning oslwcirls der Weichsel Eiacne Funkmeldung Berlin, 5. Oktober Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten wurde die gestern begonnene Säu berung des Gebietes ostwärts der Weichsel von zersprengten polnischen Truppenteilen fortgesetzt. Im Westen nur geringe Artillerie- und Lust- ausklärungstätigkcit. Wieder ein Reiusall Mac Millans Eigene Funkmeldung Budapest, 5. Oktober Der Berliner Berichterstatter des „Pestr Hirlap" berichtet, in Deutschland würden die Vorstellungen der Kinos und Theater fetzt stär ker besucht als vor dem Kriege, auch die Theater in den westdeutschen Städten seien davon nicht ausgenommen. Das Aachener Stadtthea ter habe die Spielzeit mit „Tannhäuler" be gonnen. In Trier wurde „Egmont" aufge- fllhrt. Gibt es, so fragt der Korrespondent, ein besseres Dementi der englischen und franzö sischen Rundfunkmeldungen über eine angebliche Räumung dieser beiden Städte? In geräumten Städten gibt es ja bekanntlich keine Theater saison. Met und Rußland werden einig Der türkische Außenminister bei Woroschilow und Mikojan — Türkische Nachrichtenagentur gegen Zweckmeldungen westlicher Rundfunksender Eigene Funkmeldung Moskau, 5. Oktober Kriegskommissar Woroschilow empfing am Mittwoch oen türkischen Auhenminister Saracoglu, der von dem türkischen Bot schafter Altai begleitet war. Am gleichen Tage wurde Saracoglu von Austenhandelskom missar Mikojan empfangen. Den Empfängen wohnte auch der Sowjetbotschafter in Ankara, Terentow, bei. Ankara, 5. Oktober Die amtliche türkische Nachrichtenagentur sieht sich veranlastt, daraus hinzuweisen, dast die von ausländischen Nundfuntscndcrn — es handelt sich um solche der westlichen Demokratien — ver breiteten Gerüchte über eine Abreise des tür kischen Anstcnministcr Saracogln aus Moskau unbegründet sind. Die Besprechungen in Moskau werden, wie die Agentur weiter meldet, in freundschaftlichstem Geiste durchgc- sührt, und wahrscheinlich noch einige Tage dauern. So Wdigt England die Neutralen Amsterdam, 4. Oktober In der Woche vom 16. bis 22. September sind in den Amsterdamer Hafen insgesamt nur 11 Schiffe eingelaufcn, während 9 Schiffe in See gingen. Damit ist der Schiffsverkehr für diese Woche auf etwa 20 v. H. des normalen Frie densstandes gesunken. Wie der „Telegraaf" aus London meldet, find die vorläufigen Besprechungen zwischen der niederländischen Abordnung und den Vertretern des englischen Ministeriums für wirtschaftliche norwegische Dampfer „Hoegh 4900 Tonnen, Singapur aus eine Mine Kriegsführung vorläufig abgeschlossen. Festum- risfene Beschlüsse seien noch nicht in Aussicht, so dast mit der Möglichkeit einer holländisch-eng lischen Übereinkunft noch nicht gerechnet wer den könne. Singapur, 4. Oktober Einer amtlichen Mitteilung zufolge lief der Eintritt in die Regierung als Narren — oder manchmal erscheinen mag, so rätselhaft erklingt fast die obige erste Mitteilung an die englische Handelsschisfahrt. Herr Churchill ist aber nicht Diplomat genug, um in seiner Sprache zu ver bergen, was sein wahnwitziges Gehirn ausgeheckt hat. Wir verstehen Herrn Churchill schon so, Berlin, 4. Oktober Die britische Admiralität hat am 1. Oktober folgende Warnung an die britische Handelsschiffahrt verbreitet: Einige deutsche U-Boote sind in den letzten Tagen von britischen Handelsschiffen angegriffen worden. Hierzu verkündet der deutsche Rund funk, daß die deutschen U-Boote das internatio nale Gesetz bisher eingehalten haben, indem sie die Handelsschiffe warnten, bevor sie angrisfen. Jetzt jedoch will Deutschland Vergeltung üben, indem es jedes britische Handelsschiff als ein Kriegsschiff betrachtet. Während das Obige voll kommen unwahr ist, dürfte cs eine sofortige Änderung der deutschen Politik der U-Boots- Kriegsührung anzeigen. Seien Sie darauf vor bereitet, dem zu begegnen. Am Abend des 1 Oktober ist ergänzend hier zu folgende Warnung der britischen Admi ralität verbreitet worden: Die britische Admiralität gibt bekannt, dast die deutschen U-Boote eine neue Taktik verfol gen. Die englischen Schiffe werde» anfgefordert, jedes deutsche U-Boot zu rammen. In der ersten Warnung liegt bereits eine versteckte Aufforderung der englischen Regierung an ihre Handelsschiffe zu offensivem Vorgehen. Die Meldung des britischen Rundfunks stellt eine bewußte Fälschung der deutschen Pressestimmen dar. * So rätselhaft die Geistesverfassung des Ersten Lords der Admiralität Erostbritanniens ist — Herr Chamberlain bezeichnete seinen heutigen Ministerkollegen und Spiritus rektor der Vlok- kade- und Lügenkriegsführung kurz vor dessen Der verstorbene frühere Oberbürgermeister in Berlin und letzte Gesandte der Neichsregierung in Norwegen Dr. Heinrich Sahm. (Scherl-Archio-Vildmater) London mitteilen lassen, daß Deutschland am Genfer Protokoll von 1925, das die Verwendung von Eas und Bakterien verbietet, festhal ten werde, vorausgesetzt, dast die britische Regierung das Protokoll ebenfalls einhalte. Deutsche Lautsprecherwagen in Warschau Mit den deutschen Truppen kamen auch deutsche Lautsprecherwagen in die ehemalige Hauptstadt Polens f (PK-Caspar-Schcrl Bildmater) Eingang Kes Hafens von wie er es meint, wenn er seinen bewaffneten re und fank. Die Mann-!Handelsschiffen zuruft, sie möchten darauf vor- schaft wurde gerettet, 9 Mann mußten ins Kran-1 bereitet sein, den — d h. den nur in seinem kenhaus gebracht werden. s überspitzten Gehirn befohlenen — Sofortmaßnah ¬ men gegen sämtliche britischen Handelsschiffe fei- , tens der deutschen U-Boote zu begegnen. > Herr Churchill braucht uns nicht feierlich ver sichern, daß er mit seiner ersten Warnung an , seine bewaffneten Handelsschiffe den bewafsne- , ten Angriff auf deutsche U-Boote meint, dast er . mit seiner zweiten Warnung aber noch viel wej- , ter geht, denn aus ihr erklingt der Befehl her- ! aus, daß auch unbewaffnete Schiffe ohne Feder lesens deutsche U-Boote rammen sollen. Herr Churchill kann nichts unternehm.u ohne dast er dabei nicht wenigstens ein bißchen lügt. Diesmal liest er durch den englischen Rund funk als Vermittler seiner Warnung ja auch eine glatte Fälschung der Lsfentlichen Meinung in Deutschland mit einstreuen. So ganz schwän zelnd unterstellt er der deutschen Presse die Ver breitung deutscher Vergeltungsabsichten, verbun den mit einer Änderung der deutschen U-Bools- Kriegführung, mit anderen Worten des Fallen lassens aller Gepflogenheiten und aller Rück sichtnahme. Tatsächlich aber sind von der deut schen Presse die zahlreichen Meldungen über be waffnete englische Handelsschiffe, insbesondere die Erklärung von Churchill vor dem Unterhaus am 26. September, zum Anlast genommen, die englische Handelsschifsahrt zu warnen. Es ist gesagt worden, daß bewaffnete Handelsschiffe, wenn und soweit anzunehmen ist, daß sie von ihrer Waffe Gebrauch machen, wie Kriegsschiffe niedergekämpft werden dürfen, eine Auffassung, die sich durchaus im Nahmen des anerkannten Völkerrechts hält. Dagegen ist ausdrücklich her vorgehoben worden, dast die Bewaffnung allein Handelsschiffe noch nicht zu Kriegsschiffen mache. Indem von englischer Seite diese durchaus kor rekten Aussührungen der deutschen Presse in eine angebliche Änderung der deutschen U-Boots- Politik umgefälscht werden, daß Deutschland in Zukunft sämtliche feindlichen Handelsfchifse grundsätzlich als Kriegsschiffe betrachten würde, täuscht man nur nach alter englischer Praxis ein völkerrechtswidriges Verhalten des Gegners r um sich dann seibst austerbass» aller G Niis.—r—- l der z^.-en orrtischen Admirac».^ .utoarung liegt, wie schon gesagt, eine offene amtliche Aufforderung zur unmittelbaren Betei ligung der Handelsschiffe an Kampfhandlungen, und zwar durch angriffsweises Vorgehen gegen Kriegsschiffe. Die britische Admiralität hat mit dieser Weisung offiziell für den Seekrieg die Unterscheidung zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten aufgehoben, für die sich ge rade Deutschland immer wieder eingesetzt hat. Sie hat mit ihr aber auch die Integrität der englischen Handelsschiffe preisgegeben, die kriegs rechtlich alle Handelsschiffe vor unmittelbarer An wendung von Waffengewalt durch den Gegner schützt. Bei ihrem Vorgehen kann sich die briti- fche Admiralität nicht darauf berufen, dast ihre Weisung eine Gegenmaßnahme gegen einen deutschen Befehl, feindliche Handelsschiffe grund sätzlich warnungslos anzugreifen, darstelle. Es wird nochmals festgestellt, daß ein solcher Befehl nicht erteilt worden ist. Vielmehr ist anzuneh men, dast die britische Behauptung nur aufge stellt wurde, um damit einen Vorwand zu dem den britischen Handelsschiffen erteilten Ramm- befehl zu erhalten. Die britische Admiralität hat sich zu diesem letzten Schritt entschlossen, obwohl von deutscher Seite wiederholt aus die Gefahren hingewiesen worden ist, die sich aus einem angrifssweisen Vorgehen von Handelsschiffen für deren Be satzungen ergeben. Sie hat damit allein die Verantwortung vor der Geschichte für alle Gefahren zu tragen, denen die Besatzungen bri tischer Handelsschiffe ausgesetzt sind, wenn sich aus einem ihren Weisungen entsprechenden Vor-