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KWMWkrÄM W unüAn-eigkr V Hohensteln-Srnstthalar Zeitung, Rachrtchtrn und Neunte Rachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf» I Diese» Blatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen dcS Stadttat» behördlicherseits Nüsdorf, Langenberg. Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht e» die Bekanntmachungen de» Amtsgericht» und de» Finanzamt» Kuhschnappel. Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung and Erlbach Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften Nr. 217 Montag, den 18. September 1939 s 89. Iadm! Im Falle höherer Gewalt - Störung de» Betriebes der Leitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der B^ieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. - Er» süllungSort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Nr. 2341 - Postscheckkonto Leipzig 23464. - Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal RuchRustlandholtseineMinberheileninPolenheim Er« Sonntag früh hier Uhr marschieren die russische« Truppen ohne nennenswerte« Widers»««- gege« Msten Neutral allen anderen Staaten gegenüber des Berlin, 17. September Die Zitadelle von Brest-Litowsk wurde ein genommen. Damit ist die Festung Brest-Litowsk in deutscher Hand. Bei Wegnahme der Zitadelle wurden 600 Gefangene gemacht. einzelner versprengter Reste der ehemaligen pol nischen Armee. Die stärkste dieser umschlossenen polnischen Kampfgruppen — etwa ein Viertel des polnischen Heeres — ist südwestlich Wyszo- grod zwischen Vzura und Weichsel auf engstem Raum zusammengcpreßt und geht seit gestern der Auflösung entgegen. Ans dem umschlossenen Warschau wurde am 17. September durch polnische Sender die Bitte an das Oberkommando der Wehrmacht gerichtet, Ner Feldzug tu Polen geht seinem Ende entgegen und könne neuen, noch nie dagewesenen Erfolgen auf dem Gebiet des friedlichen Aufbaues ihrer Industrie und Landwirschaft entgegensetzen, so wie neuen Ruhmestaten der Roten Armee an den Fronten des Kampfes. Hk Der Einmarsch russischer Truppen in Polen steht im Mitelpunkt des Geschehens in Sowjet ruhland und hält die ganze Bevölkerung des Riesenlandes in seinen Bann. Die Hinweise in der Molotow-Rede, datz es um den Schutz der weihrussischen und ukrainischen Brüder und um Ihre Befreiung vom polnischen Joch geht, hat weit und breit Wellen der Begeisterung geweckt. Unzählig sind die Zustimmungserklä rungen und begeisterten Kundgebungen, die aus dem ganzen Lande vorliegen. Versammlungen, kn denen die geschichtlichen Beschlüsse der Sowjet regierung besprochen werden, finden im ganzen Lande statt. In allen ländlichen und industriellen Betrieben wird der Negierung und der Armee einmütig die Zustimmung ausgesprochen. In diesen Zustimmungskundgebungen heiht es: Ruhland konnte auf die Dauer nicht gleichgültig zusehen, wie die Brudervölker der Weißrussen und Ukrainer unter einem Kriege leiden, der ihnen von einer unfähigen Negierung aufge zwungen wurde. Mit besonderer Aufmerksamkeit würden die Ereignisse in Weihruhland und der Ukraine verfolgt. Molotow habe die Wünsche des ganzen Volkes ausgesprochen und von der West- grcnze bis zum Fernen Osten unterstützten alle Völker der Sowjetunion den Beschluh ihrer Re- 2n*der ersten sowjetamtlichen Verlautbarung über die Operationen der Roten Armee in Ost polen heiht es, dah am Morgen des 17. Septem ber die sowjetischen Truppen die sowjetisch-pol nische Grenze in deren gesamten Verlauf von -er Düna im Norden vis zum Dnjestr im Süden Moskau, 17. September In der Nacht zum Sonntag ist seitens der Eowjetregiernng dem polnischen Botschafter in Moskau eine Note überreicht worden, in der die Sowjetregierung mitteilt, sie sehe sich gezwungen, zur Wahrung ihrer eigenen Interessen und zum Schutz der weihrussischcn und ukrainischen Min derheiten ihren Truppen zu befehlen, nm K Uhr Moskauer ft Uhr MEZ) die sowjetisch-polnische Grenze zu überschreiten. In Laufe der zehntägigen Operationen, so heiht es in der Note, hat Polen alle seine In dustriegebiete und kulturellen Zentren verloren. Warschau als Residenzstadt Polens besteht nicht mehr. Die polnische Negierung ist zerfal len und bekundet keinerlei Lebenszeichen. Das bedeutet, dah der polnische Staat und seine Negierung aufgehört haben zu existieren. Dadurch haben die Verträge ihre Gültigkeit ver loren, die zwischen der Sowjetunion und Polen bestanden. Diese Note wurde allen in Moskau beglau bigten ausländischen Missionen zur Kenntnis gebracht. In dem Begleitschreiben des Auhenkommissars Molotow wird darauf hingewiesen, dah die Sow jetunion eine Politik der Neutralität kn den Beziehungen zu den betreffenden Staaten durchführen werde. Am Sonntagvormiltag hielt der sowjetrus- stfche Regierungschef und Auhenkommissar Molotow eine über sämtliche sowjetischen Sender verbreitete Nundfunkansprache, in der er den Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen der Öffentlichkeit bekanntgab und ebenso wie in der Note an die Diplomaten begründete. Die Sowjettegierung sei gewiß, dah ihre Truppen die Aufgabe in voller Disziplin und entsprechend ihrer ruhmvollen Tradition bewäl tigen werden. Die Bevölkerung der Sowjet union werde aufgefordert, die Armee bei dieser Aufgabe durch ehrliche und aufopfernde Arbeit jedes einzelnen zu unterstützen. Die ganze Bevölkerung der Sowjetunion stehe, , so schloß Molotow, in dieser Stunde hinter der Regierung Aufgabe -er Luftwaffe im Osten im wesentlichen erfüllt Vernichtung und Gefangennahme versprengter Nesttruppen — Die stärkste polnische Gruppe bei Wyszogrod vor -er Auslösung — Der grösste Teil Polens beseht — Lublin eingenommen — Warschau schickte noch keinen Parlamentär überschritten haben. Nach Überwältigung , Berlin, 17. September ! Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be- > kannt: Die Säuberung Ostgaliziens schritt am 16. September weiter fort. Lemberg ist von drei Seiten umstellt, polnischen Kräften zwischen Lem berg und Przemysl der Rückzug nach Südosten verlegt. Nördlich der San-Mündung dringen unsere Truppen in Richtung Lublin weiter vor. Deblin wurde genommen. 100 unzerstörte Flugzeuge fielen dort in unsere Hand. Bei Wlodawa südlich Brest haben sich die vorder sten Aufklürungstruvpen der aus Ostpreußen und der aus Ostaberschlesien und der Slowakei an gesetzten Armeen die Hand gereicht. Die Schlacht von Kutno nimmt ihren plan mäßigen Verlauf. Von Westen her wurde Kutno genommen, die Bzura nach Norden über schritten. Warschau ist eng umschlossen. Um die Bevölkerung der polnischen Haupt stadt vor schwerstem Leid und Schrecken zu be wahren, hat die deutsche Wehrmacht den Ver such unternommen, durch einen Offizier den polnischen Militärbefehlshaber von Warschau zur Aufgabe seines zwecklosen Widerstandes in einer offenen Millionenstadt zu veranlassen. Der pol nische Militärbefehlshaber in Warschau hat cs abgelehnt, den deutschen Offizier zu empfangen. Der Versuch abgesprengter polnischer Trup pen über Siedler nach Südosten zu entkommen, endete mit der Gefangennahme von 12 0 0 0; 80 Geschütze, 6 Panzerwagen und 11 Flugzeuge wurden außerdem erbeutet. Bei weiter ungünstiger Wetterlage nahm die Luftwaffe ostwärts der Weichsel durch wieder holte Angriffe auf Truppenansammlungen und Marschkolonnen dem zurückflutenden Gegner dir Möglichkeit, seine Verbände zu ordnen. Die Rundfunksender Wilna und Varanowicze wur den durch Luftangriffe zerstört. Im Westen erlitt der Feind bei einigen > Stoßtruppunternehmunaen in der Gegend von j Zweibrücken erhebliche Verluste. Ein feindlicher Fesselballon wurde abgeschossen. Luftangriffe auf das Reichsgebiet fanden i nicht statt. schwachen Widerstandes polnischer Vorposten wur den im Norden die Ortschaften Elebockie, Molodeycne und andere besetzt. In Richtung auf Varanowicze wurde der Njemen-Fluß überschritten und die Ortschaften Mir und Snow sowie der wichtige Eisenbahnknotenpunkt Varanowicze besetzt. In der Westukraine wurde der Vormarsch der Sowjetarmee in bemer kenswertem Tempo durchgeführt, die Städte Nowno, Dubno, Tarnopol und Kolo nie« sind bereits in russischer Hand. Durch den Vorstoß auf Kolomea ist die Grenze zwischen Polen und Rumänien von den Sowjettruppen bereits zum größten Teile abgeschnitten. Von sowjetischen Luftstreitkräften wurden ferner sie ben polnische Jagdflieger und drei polnischeBombenflugzeuge abgeschossen. Die skandalöse Behandlung der Minderhei ten in Polen hat auch Rußland auf den Plan gerufen. Diesen Beweggrund verstehen wir nicht nur, wir begrüßen ihn sogar erfreut und können damit einmal metzr den scheinheiligen westlichen Demokratien den Beweis dafür lie lern, daß sie in ihrem Schanddiktat von Ver- äilles Stachel in den Leib großer Völker bohr en, die diese auf die Dauer Herausreißen muß ten, wenn sie nicht daran zu Grunde gehen woll ten. Vielleicht haben die maßgebenden Männer in London und Paris endlich begriffen, daß der Lebenswille von Nationen stärker sein kann, als der Unterdrückungswille von Knutenschwingern und Kreuzauflegern und daß nicht alle Gequäl ten in der Welt aus Liebe zu ihren Peinigern ihren eigenen Tod möglichst lange hinausziehen wollen. Was seit Bekanntwerden der entsetz lichen Greuel der polnischen uniformierten und ununiformierten Banden keinen Zweifel mehr vertrug, der russische Regierungschef und Außen- kommiflar hat es mit nüchternen Worten aus- Ltaeue k u n k m« l k u n o Berlin, 18. September Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be kannt: Der Feldzug in Polen geht seinem Ende ent gegen. Nach der völlige» Umschließung Lem bergs und der Einnahme von Lublin steht ein Teil des deutschen Ostheeres in der allgemei nen Linie Lemberg—Wlodzimierz—Brest—Bia- lystok und hat damit den größten Teil Polens besetzt. Dahinter vollzieht sich noch an mehreren Die deutsche Wehrmacht forderte in einem Flugblatt, das am Sonnabendabend über War schau abgeworfen wurde, die Bevölkerung in fol gender Form auf, die Stadt zu über geben: 1. Die Stadt ist mit allen Teilen inner halb 12 Stunden den deutschen Truppen, welche Warschau umzingelt halten, zur kampf losen Besetzung zu übergeben. 2. Die polnischen Truppen in Warschau habe« sich in der gleichen Zeit den deutschen Militär» befchlshabern zu ergeben. S. Fall« der Aufforderung Folge geleistet wird, ist dem nächsten deutschen Militärbefehls haber die Übergabe anzuzeigen. 4. Sollte der Aufforderung nicht Folge ge leistet werden, so hat die Zivilbevölke- rungzwölfStunden Zeit, das Stadtgebiet auf den Straßen Siedlce und nach Earwoltn z« verlassen. Nach Ablauf dieser zwölf Stunden wird in diesem Falle das gesamte Stadtgebiet Warschaus als Kampfgebiet mit allen sich daraus ergeben« den Folgen behandelt. Die Zwölsstundenfrist beginnt mit Abwurf dieses Flugblattes. * Aus Grund dieses Flugblattes bat der Kom» gesprochen: Der polnische Staat hat aufgehört zu existieren, nachdem seine großsprecherische Regie rung Hals über Kopf auf rumänisches Gebiet ge flohen ist, wo sie nun über die englischen „Garan tien" und das verlorene Gold, über das natür lich noch nickt das letzte Wort gesprochen ist, Nachdenken können. Sie müssen aber als jäm merliche Emigranten sich auch an die einst so aufgeblasene Brust pochen und sich einzeln auf zählen, was Deutschland alles getan und wie mäßig es alles getan hat, um dem polnischen Volk seine Existenz als Nation auf eigenem Boden zu erhalten. Bei diesen Erinnerungen wird die Schuld unsagbar groß bei ihnen an wachsen, die Polen zu Grunde gerichtet zu haben. Denken wir an den geraden Mitarbeiter Ml- sudskis Slawek, der in den Tod ging, als er den Weg des Marschalls verlassen sah. Und stellen wir diesem Mann Pilsudfkis höchstgekommene Kreatur gegenüber, den Herrn Rydz-Smigly, der niit kalter Schulter, in der Fron Englands testend, das Andenken des Großen von Wilna chamlos und gewissenlos schändete. Schändete mrch Gemeinheit, schändete durch Dummheit ebenso sehr. Pilsudski unterschrieb einen zehn jährigen Frieden und wollte die volkliche Ver- östnung und Zusammenarbeit. Der Marschall m Westentaschenformat wollte die deutsche Armee bei Berlin in Stücke hauen, das Reich einen polnischen Parlamentär zu empfangen. . Das Oberkommanoo der Wehrmacht hat seine Bereitwilligkeit dazu erklärt. Bis zum 17. Sep- tember Mitternacht hat sich kein Parlame»» , tär bei unseren Truppen eingefnnden. Die Luftwaffe griff die südwestlich Wyszogrod eingeschlossenen polnischen Kräfte wirksam an. Polnische Flicgerkräfte traten an der ganzen Front nicht mehr in Erscheinung. Die deutsche Luftwaffe hat damit die ihm im Osten gestellte Aufgabe im wesentlichen erfüllt. Zahlreiche Einheiten der Fliegertruppe und Flakartillerie sind zusammengezogen und stehen für anderweite Verwendung bereit. Im Westen keine nennenswerten Kampf handlungen. Bei Saarbrücken wurde ein fran» zösisches Flugzeug von einem deutschen Jäger abgeschossen. Luftangriffe auf deutsches Hoheits gebiet haben am 17. September nicht statt gefunden. Polen verwendet Gelbkreuz Flagrante Verletzung internationaler Abmachungen Berlin, 17. September Das Oberkommando des Heeres teilt mit: Beim Wegräumen einer Baumsperre auf der Jastolka-Brücke in Jaslo am 8. September gegen 20 Uhr durch eine Pionierkompanie kamen in die Brücke eingelassene Gelbkreuzminen zur Explo sion. Zwer Pioniere starben kurz varauf an schweren Eelbkreuzvergiftungen, der eine an Luft-Oedem und an schweren Verbrennungen am Scrotum, der andere an Lungen-Oedem. 12 Soldaten liegen mit teilweise schweren Eelb- kreuzschäden im Lazarett in Jaslo. Davon ringt ein Pionier infolge schwerer Schädigung der Atemwege mit dem Tode. Eine Kommission, bestehend aus sachverstän digen Offizieren, Ärzten und Chemikern, begab sich sofort im Flugzeug von Berlin nach Jaslo. Sie stellte auf Grund eingehender Untersuchun gen einwandfrei die Verwendung von Gelbkreuz fest. Damit hat Polen das Gaskriegsab kommen vom 17. Juni 1925, das jede Ver wendung von Kampfstoff verbietet, gebrochen. Ullimalum au Warschau Berlin, 17. September wie einen gerupften Gockel zerschinden und die - . - deutsche Volkskraft vernichten. Daß Rydz> < Stellen di« Vermchtung und Gefangennahme Smigly nun selbst zum zerzausten Gockel wurde, ist seine eigene Schuld, Die noch größere aber, daß sein Größenwahn auch Polen mit vernich tete. Wie gewonnen, so zerronnen. Der Staat Polen wurde den Polen von den Henkern von Versailles geschenkt. Die Gehenkten von Ver sailles aber haben nun das Geschenk ihrer Hen ker einem nützlicheren Zweck zuzuführen sich ent schlossen. Das Gesamtproblem Polen geht seiner Lösung entgegen.