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WßMlWkr AM V unüAnstiger W H»h«»steia Ernpthaler Aeit««g, Rachrichten unv Reaofte Rachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, GerSdorf, Herm»dorf, BernSdorf» I Diese» Blatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen deS Stadtrat» behördlicherseit» SiüSdorf, Langenberg, MeinSdorf, Falken, LangenchurSdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim. I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht e» die Bekanntmachungen deS Amtsgerichts und de» Finanzamt» Kuhschnappel. Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung and Erlbach. Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften Ni- 216 ^ / Lonnlag,den177Eep1embtt19Z9j^ j 89. Zadrg. Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Rr. 2341 - Postscheckkonto Leipzig 23464. - Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314). Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein - Ernstthal Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal Im Falle höherer Gewalt - Störung deS Betriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichlungen — hat der Bleicher keinen Anspruch aus Lieferung der Leitung oder aus Rückzcchlung deS Bezugspreise». - Er- iüllungsor! und Gerichtsstands Hohenstein-Ernstthal Mremysl und Bialustok genommen Ner Rmg bei Kulno mengt — 8M Gefangene «nd 126 Geschütze bei Warschau Kampf um Brest Eigen» Funkmeldung Berlin, 16. September Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be kannt: Die Südgruppe des deutschen Ostheeres trieb auch am 15. September die versprengte» Teile der polnischen Südarmee vor sich her. Mit ihnen wird vor den Toren Lembergs und am Tancw bei Bilgsraj noch gekämpft. Prze mysl wurde genommen. Nordostwärts davon haben motorisierte Truppen Wlodzimierz erreicht. Unter Einsatz neuer deutscher Kräfte wurde der Ring um die bei Kutno eingeschlossene pol nische Armee verstärkt und im Angriff verengt. Nach Abwehr der feindlichen Durchbruchsver suche südostwärts Warschaus brachten unsere Trup pen dort 8 666 Gefangene und 126 Ge schütze ein und liehen dicht um Praga. Bialystok wurde genommen. Der Kampf um die Zitadelle von Brest ist noch im Gange. Die Luftwaffe vereitelte den Versuch der letzten polnischen Transportbewegungen gegen die Ostgrenze. Im Westen feindliche Artillerietätigkeit bei Saarbrücken. Örtliche feindliche Vorstöße wur den unter erheblichen Verlusten für den Gegner abgewiesen. Luftangriffe auf deutsches Reichsgebiet fan den nicht statt. Der Mr« bei seinen AOpen in Galizien Führerhauptquartier, 15. September Der Führer begab sich heute von seinem Haupt quartier zu den deutschen Truppen nach Gali zien, die bei der Verfolgung und Zermür bung der polnischen Heeresverbände unerhörte Marschleistungen vollbrachten. Der Führer wohnte im Laufe des Tages dem Übergang zweier Divisionen über den San bei. Es waren die gleichen Truppen, die bereits in den ersten Tagen des Vormarsches die polnische Bunker- linie im ostoberschlesischen Industriegebiet in tapferem Ansturm durchbrachen und die nun, in Gewaltmärschen den schnellsten Verbänden fol gend, den polnischen Widerstand an der Süd front in unaufhaltsamem Vormarsch zertrüm mern. Auch Göring an -er Front in Galizien DNV . . ., 15. September Eeneralfeldmarschall Göring begab sich am Freitagvormittag in seinem Flugzeug zu den Frontflugplätzen im Raume der in Galizien kämpfenden Südarmee. Er überzeugte sich von der durchschlagenden und verheerenden Wirkung der Bombenangriffe äuf die polnischen Flug plätze und besichtigte eingehend das zum Teil bis zur Unkenntlichkeit zerstörie polnische Flugzeug material und die Flugzeughallen. Der General- eldmarschall gab an Ort und Stelle Richtlinien ür die Wiederinstandsetzung der zerstörten Wgplatzanlagen und erteilte der Luftflotte 4 Weisung, für den weiteren Einsatz der ihr unter stellten Luftstreitkrafte. Brauchitsch bei Kutno Berlin, 15. September Der Oberbefehlshaber des Heeres, General oberst von Brauchitsch, traf am 14. Sep tember in Lodz rin, und begab sich zu den bei Kutno im Kampf stehenden Divisionsverbänden. Bei Stäben und Truppen der vorderen Linie unterrichtete sich der Oberbefehlshaber des Hee res eingehend über die Lage und besprach mit den Befehlshabern dieses Frontabschnittes die notwendigen Maßnahmen. Das ist die deutsche Luftwaffe! Kampsverbänden der deutschen Luftwaffe durch weitere wirkungsvolle Unterbrechungen verschie dener Bahnlinien und starke Beschädigungen mehrerer Bahnhöfe der Rückzug der Polen außerordentlich erschwert. Auch vereinzelt auf tretende Marsch- und Transportkolonnen ost wärts wurden mit Bomben und MG angegriffen und versprengt, Straßen und Straßenkreuzungen erheblich zerstört. Im ukrainischen Raum wur den auf dem Flugplatz Luck elf Flugzeuge am Boden zerstört, zwei in der Luft abgeschossen. Uber Brody sind acht polnische Flugzeuge nach kurzem Kampf brennend zum Absturz gebracht, drei Flugzeuge am Boden vernichtet. Weitere sieben polnische Flugzeuge sind bei den Ope rationen des Heeres unversehrt in unsere Hände gefallen. Damit hat der Gegner am heutigen Tage 31 Flugzeuge, und zwar hauptsächlich Jäger, verloren. — Die an sich schon geringe feindliche Jagdabwehr ist dadurch weiterhin er heblich geschwächt worden. Neun polnische Panzerwagen bei Brest-Litowsk zerstört Königsberg, 15. September In einem erfolgreichen Gefecht nordostwärts der Festung Brest-Litowsk wurden neun feind liche Panzerkampfwagen zerstört. Das Ende der Polnischen U-Boot-Flotte Berlin, 15. September Dag letzte noch vorhandene polnische Unter seeboot ist in der Nacht zum 15. September aus der Reede in Reval vor Anker gegangen, um sich dort internieren zu lasten. Bei einem mit großem Schneid durchgeführ- ten Angriff einer Stuka-Staffel auf den Hafen Heisternest wurden durch Bomben ein Minensuchboot und zwei Kanonenboote versenkt. Ein größeres Boot explodierte, zwei weitere Schiffe wurden schwer beschädigt. Nas M» sinkt md reißt den Franc mit Kopenhagen, 15. September Der fortgesetzte Fall des englischen Pfundes an den europäischen Börsen fand an der Kopen hagener Börse bei der heutigen Notierung der ausländischen Währungen seinen Ausdruck in einer weiteren Herabsetzung des Psundkurses auf 19,01 gegen 20,51 gestern und 20,82 am Mitt woch. Die Notierung des Zloty wurde heute aufgegeben. Stockholm, 15. September Das Mißtrauen gegenüber der Sicherheit der englischen Währung, oas bereits seit längerer Zeit festzustellen, fand am Freitag in Stock holm in einem neuen starken Abgleiten des Pfundkurses an der Stockholmer Börse seinen Ausdruck. Das Pfund stürzte um nicht weniger als 70 üre von 16,9 5 auf 16,25. Es ist dies der bisher tiefste Stand des Pfundes an der hiesigen Börse. „Nya Dagligt Allehanda" bringt die Meldung hierüber in größter Auf machung. Bemerkenswert ist, daß sich auch für das wertgesenkte Pfund keine Käufer fanden. Der französische Franc ist ebenfalls, wenn auch nicht in gleichem Maße, gefallen. Der Kurs sank von 975 auf 930. Bemerkungen So schrieb Ernst Moritz Arndt in seinem „Kurzen Katechismus für deutsche Soldaten 1812": „Drei Jahrhunderte hat der deutsche Löwe geschlafen, drei unglückliche und verhängnisvolle Jahrhunderte hat er nicht mehr gefühlt wie seine Vorzeit, er hat nicht mehr gefühlt, was ein Volk vermag, das nur ein Ziel, einen Atem und ein Leben hat. Die Morgendämmerung einer neuen Zeit ist da, deren Aurore er sein soll,' sie ist da, daß er erwachen, seine Fesseln zerbrechen und in fürchterlicher Herrlichkeit die Nichtigkeit und Elendigkeit derer offenbaren soll, die ihn in den Stricken der Hinterlist und Büberei zu ballen meinen. Glückselige Zeit und glückseliges Vor gefühl der Wonne, der Ehre, des Glanzes, welche dich beglücken werden, mein geliebtes und tap feres Volk! Wann du beisammen bist, wann du empfindest, was Ehre, Freiheit ... in Männer brüsten bedeuten, welche herrliche Gestalten wer den aus deiner Mitte bcrvorsteigen! Welche Helden und Seher und Erfinder werden aus dir erstehen! Welche ungewußte, ungeahnte Kräfte werden in dir sich regen! Dann wird die Welt erstaunen und ausrufen: Ist das dasselbe Volk, welches eben noch gebeugt und geschändet da- niederlag?" Sind diese flammenden Worte für die Be freiungskriege allein geschrieben? Nein, sie haben heute denselben Hellen Klang, wie vor mehr als 125 Jahren. Zwar haben wir nun 14 unglückliche und verhängnisvolle Jahre bei der Machtübernahme hinter uns gehabt. Aber sie hatten genügt, unser Volk und Vaterland an den Rand des Abgrundes zu bringen Die Mor gendämmerung einer neuen Zeit ist mit dem Durchbruch der nationalsozialistischen Idee zur Beherrscherin des Reiches angebrochen. Deutsch land hat den Weckruf eines Dietrich Eckart ver standen. Das neue Reich hat die Fesseln des vernichtenden Diktates von Versailles gesprengt. Nun aber ist dasselbe Reich nach beispielloser Anstrengung und in beispielloser Disziplin durch seine beispiellose Führung zu beispielloser Kraft und Stärke emporgeführt worden und ist gegen wärtig gezwungen, durch Entfaltung all seiner Machtmittel die Nichtigkeit und Elendigkeit derer zu offenbaren, die es in den Stricken der Hin terlist und Büberei zu halten meinen. Wir vergessen keinen Augenblick, daß wir vor einer ungeheuer schweren Aufgabe stehen. Wir misten aber auch, daß kein Teufel uns überrennen kann, weil wir einig find und deshalb stark. Möge die Welt noch rechtzeitig genug erkennen, daß wir nicht mehr das Volk sind, welches vor knapp einem Siebent von Jahren noch gebeugt und geschändet darniedsrlag. * Wir wollen nicht ermüden, unseren Volks genossen immer und immer wieder das „edle" Sextett vorzustellen, das gegenwärtig die Musik der englischen Politik spielt. Da ist der diri gierte Dirigent Chamberlain, der unserem un vergleichlichen Führer in München in die Hand versprach, alle strittigen Probleme durch Aus sprache einer Lösung zuzuführen und heute mit frecher Stirn die Lüge austischt, er hätte von den Vorschlägen des Führers zur Lösung des pol nischen Problems keine Kenntnis gebabt. Herr Chamberlain mag verkalkt sein, die Welt aber fällt auf seine Plumpheiten nicht mehr herein und wir sorgen dafür, daß sein Regenschirm nicht das Symbol der Neugestaltung Europas bleibt. Neben dem Premier Chamberlain sitzt als Solo« geiger Lord Halifax. Er wurde einst von Chamberlain als bestes englisches Pferd aus dem Stall gezogen, um die verfahrene Politik des Judenhörers und Oberfreimaurers Eden wieder ins richtige Gleis zu bringen. Nach ver trauenserweckendem Start aber ist er in die alte Spur geraten und beute hat er das Ldensche Kleis völlig ausgrfahren. Würdig bläst sich als Dritter im Bunde der Jude Hore Belisha in der Rolle des Kriegsministers auf. Er saß Immer auf klebrigem Stuhl, nicht einmal das stolze britische Offizierskorps mit seinem typisch konservativem Einschlag konnte den von der marxistischen über die liberale in die konservative Front gekrochenen Lberkriecher von seinem Thron Moskau und Lotto reichen sich die HSn-e Beilegung des Streites an der Grenze der Äußeren Mongolei und Mandschukuo - Berlin, 15. September Die Jagdgruppe des Hauptmanns Gentzen hat in den letzten Tagen 74 polnische Flugzeuge vernichtet, davon 28 im Luftkampf, den Rest auf der Erde. Trotz ungünstiger Wetterlage wurde von Sie Nah« stet für wMkzOMere BerstSMgmg Eigene SunkMeldung Moskau, 16. September Wie eine amtliche Verlautbarung bestätigt, ist am gestrigen Tage von dem sowjetrussischen Außenkommissar Molotow und dem japani schen Botschafter in Moskau, Togo, ein Ab kommen unterzeichnet worden, das dem heftigen und mehrere Monate lang andauernden Konflikt an der Grenze zwischen der Äußeren Mongolei und Mandschukuo ein Ende setzt. Das Abkommen hat folgenden Wortlaut: Im Ergebnis der in den letzten Tagen statt gefundenen Besprechungen zwischen dem japani schen Botschafter in Moskau, Togo, und dem Außenkommissar Molotow sind beide Seiten, das heißt die japanisch-mandschurische und die sowjetrustisch-mongolische, zu folgender Vereinba rung gekommen. 1. . Die japanisch-mandschurischen Truppen und die sowjetisch-mongolischen Truppen stel len am 16. September um 2 Uhr nach Mos kauer Zeit jegliche Kriegshandlungen ein. 2. die japanisch-mandschurischen Truppen und die sowjetisch-mongolischen Truppen bleiben auf den von ihnen am 15. September um 13 Uhr nach Moskauer Zeit eingenommene« Linien. 3. Vertreter der Truppen beider Seiten schrei ten an Ort und Stelle unverzüglich zur Ausfüh rung der Punkte 1 und 2 des gegenwärtigen Ab kommens. 4. Die Gefangenen und Toten bei. der Seiten werden ausgetauscht, was die Vertreter der Truppen beider Seiten an Ort und Stelle unverzüglich vereinbaren und sofort zur Ausführung bringen. 5. Außerdem wurde in den Besprechungen zwi schen Togo und Molotow eine Vereinbarung dar über erzielt, daß zum Zwecke der Festlegung der Grenzen zwischen der Äußeren Mon golei und Mandschukuo im Gebiete des kürz liche» Konfliktes sobald wie möglich eine Kom ¬ mission gebildet wird aus zwei Vertretern der sowjetisch-mongolischen Seite und zwei Vertre tern der japanisch-mandschurischen Seite. Dir Kommission wird ihre Arbeit sofort nach ihrer Bildung aufnehmen." Die gleichzeitig amtlich mitgeteilte Ernennung des bisherigen sowjetrussischcn Geschäftsträgers in Tokio, Smetanin, zum Botschafter der Sow jetunion in Japan wird als weiteres Anzeichen dafür angesehen, daß der sowjetrussisch-japanische Ausgleich von gutem Willen beider Seiten ge tragen ist und daß ihm die Bedeutung einer dau ernden Verständigung zukommt. Die Kämpfe an der Grenze zwischen der Äußeren Mongolei und Mandschukuo hatten sich seit Juli dieses Jahres fast ununterbrochen in der Gegend des Puir-nor-Sees abgespielt und auf beiden Seiten eine große Anzahl von Opfern ge fordert. Von um so xrößerer Bedeutung ist die jetzt erfolgte Beilegung dieses schweren Konflik tes, die die Bahn freilegen dürfte für eine noch umfassendere Verständigung zwischen Moskau und Tokio. .Otlaliendienst !>eS DNBI Tokio, 16. September Wie auch das japanische Außenamt mitteilt, haben mehrere Unterredungen zwischen dem ja panischen Botschafter in Moskau, Togo, und dem Außenkommissar Molotow zu einem Abkom- men über die Einstellung der Feindseligkeiten an der mandschurischen Grenze geführt. Militärische und politische Kreise Tokios be merken dazu, daß das Übereinkommen gerade in dieser Zeit von weittragender Bedeu tung und geeignet sei, eine weitere friedliche Verständigung auch in den übrigen schwebenden Fragen zwischen beiden Ländern, insbesondere in den Grenzfragen, herzustellen. Bisher, so heben die militärischen Kreise hervor, sei der Zwi- chenfall am Puir-nor-See ein ernstes Hindernis ür die Wiederherstellung von normalen Bezie- jungen zwischen der Sowjetunion und Japan gewesen. Deshalb und auch wegen anderer ver- chiedener Gesichtspunkte sei das ins Moskau ge nossene Übereinkommen zu begrüßen.