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Unterhaltungsbeilage N zum D Hohenstetn-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger § SOngn VdK Ll-Se pk^ouikioeir. tdlachbiuS btiZöktkl Sk«kI^dIISum IS. Fortsetzung Düs Gesicht des Fremden blieb stnbeweglich, doch hörte er gespannt zu. „Ich. habe Sie absichtlich in ein Lokal gebeten", flüsterte sie, „um ihm Gelegenheit zu geben, uns beide zu beobachtest. Er wird sich kann hüten. Sie verhaften zu läsfktt tlnd wir den Helfer zu nehmen, den ich jetzt besitze." Sie erwartete ein anerkennendes Wort.. Äber die hatten und, wie ihr schien, unbarmherzigen Züge ihres Gegenübers veränderten sich nicht. „Ich Wär ja leider zu sehr auf mich selbst angewiesen", fuhr sie bedauernd fort. „Es ist sehr schwer sstr mich, soviel Menschen im Auge behalten zu müssen. Wenn ich wenigstens jemand gehabt hätte! Aber ich mußte mich hüten, unsere Geheimnisse zu verraten. Ich hätte auch eistest klügeren Detektiv als Körber nichts von Ihnen er zählt, denn...", sie sah ihn besorgt an, „wenn diese Leute erführen, daß nun auch Sie im Spiele sind, dann..Sie brach ab, ihr Gesicht verfinsterte sich, Das schien ihn einen Augenblick milder zu stimwek. Seine.Züge wurden nachdenklicher. Wenn sein Gesicht freundlicher wurde, sah man, wie jung er war, nicht viel über dreißig. Aber welche Fülle von Erfahrungen, Ent- täuschungen, Kämpfen lag in diesen herben Zügen aus- gedrückt. „Kas wollen Sie eigentlich von mir?" fragte er nach denklich. „Sie wollen mir also Ihr Vertrauen nicht schenken?" fragte sie .zurück. „Dem Geheimrat durfte ich nichts sagen, solange ich nicht bestimmt wußte, daß sein Sohn lebte und bereit war, herzukommcn." Ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab. „Und nun, wo ich sprechen kann, wo ich Ihnen anvertrauen will, weiche Aufgabe ich im Auftrage des Verstorbenen zu erfüllen habe..." Seine Miene verdüsterte sich wieder. Er zog eine Zeitung hervor und wies auf eine Stelle. „Mei-ren Sie diese Aufgabe?" Sie las die ihr bereits bekannte Nachricht, Wpüach die Erbschaft des Geheimrats Werder seiner Fran Jeannette und deren Tochter Lilian zusallen sollte. Verständnislos blickte sie ihn an. , „Woher diese verläßlichen Kenntnisse kommen, dürfte Jhften kaum verborgen sein", sagte sie. „Ich habe nichts Ünderes erwartet; und bezeichnend ist nur, wie sehr man sich beeilt hat, den Tatsachen zuvorzukommen. Den Inhalt des Testätnents katrnte niemand außer mir und dem Direktor Stetten. Seit gestern allerdings ist noch eine Person hiiizügekommen, was Ihnen ebenfalls bekannt seist dürfte, destn Sie wärest es ja", fügte sie hikjü, „der sie dabei überraschte, wie sie sich die wichtigsten Tokuwetttc des Geheimrats üngeeignet hat." Sie streifte mit einem räschest Griff dest tatthest Aerwel.feistes Kittels zurück. Oberhalb des Gelenkes Kstrbb eist dicker Verband sichtbar. „Ich habe mir es gleich gedockt", sagte sie, „als ich die I Blutflecken sah. Diese Frau sckreckr vor nichrs zurück. Und ! um so wichtiger ist es", ihre Stimme wurde siedend, „daß I Sie sich solange im Verborgenen Vollen, bis wir sie «n- > schädlich gemacht haben." Ihre Worte machten keinen Eindruck auf ihn. Ihre Worte machten keinen Eindruck auf idn, „Aus dieser Nachricht", sagte er kalt und zeigte auf i die Zeitustg, „ziehe ich meine Schlußfolgerung. Ich bin ; zwar nicht derjestige, für den Sie mich dalren: aber aus ! verschiedenen Gründen interessiere ick mich seit einigen I Tagen für Ihr Treiben." Er betonte scharf bas letzte Wort, was ibr das Blut I ins Gesicht trieb. „Es gehört schon viel dazu, mir einreden i zu Wollen", führ er fort, „daß es nickt in Ihrer Absicht lag, das Testament verschwinden zu lasten, damit die Erb- . fchaft unter den Komplicen verteilt werden kanir. Ich batte ! das erraten, auck we.nst ich Sie nickt im intimsten Verlebe I Mit detti üblen Spießgesellen gesehen hätte, der den iLcki» > scheu Ueberfall auf den Geheimrat vorbereitet, und An- - trägerdiestste geleistet hüt. Bilden Sir sick sehcstfallS stickt ! ein", setzte er noch erbitterter fort, „daß cs Ihnen gelingen k wird, wich auszuhorchcn. Die Schuld ast dem Toor des I atmest, gequälten Geheimrat?", friste Augen blitztest ; drohend auf, „bedarf einer eingehenden AnfklärunH. Utrv - das eine verspreche ich Jhncst: geschäht wird dabei trie- I mastd und wenn ich selbst draufaehen sollte!" Er schlstg mit der Füllst auf den Tisch, daß die Tastest ; klirrend aufsprangen. » „Ich Würste Sie", setzte er fori, „stoch lästgep UW wich I berumzuspiostieren. Ick bin entschlossen, den Tvd eines I Mannes zu rücken, der in jeder Beziehung eist üsttadeliaer i Mestsck gewcsest war. Aber ihr habt ibst zügrüstde tzrrichrd^ t ihr rücksichtslosen, hemmungslosen Weibet, b.estrn jede? I Mittel recht war, um aus der Gosse emporzüsteigen üsto I reich zu werden!" Die Wilt überwastnte ihn so sehr, daß er nicht einmal ! fah, wie furchtbar , diese Worte auf Erika wirktet. Sitz I schloß die Äugest. Ihr Gesicht würde leichenblaß. Wyrttos ' öffstete sie ihre Tasche üttd estinätzm ihr einen Zettel, Lest » sie ihm histbiclt. „Lesen Sie", brachte sie mühsam hervor, „wenn Sid I ein so kurzes Gedächistis haben." Es war der Zettel, auf dem die Worte standen: Erika wird . „ . . siegen. Er stieß ihre Hastd heftig zurück. . k „Sie wägest es, mir diesen Zettel nochmals vvrzu- ? haltest!" zischte er in ungeheurer Erregung. „Ist denn > jedes Schamgefühl hinter diesen lügenhaften Zügen aus- I gelöscht! Diesen Zettel haltest Sie mir vor, der Sie z« ' dem stempelt was Sie sind und immer sein wgrden^ejne Lügsterift, eiste Betkügetist!! Das ist für mich sein Testa» I