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Hohmslem-Lmstthaler TageblÄun-Llyeiger Nr 193 Montag, den 21. August 1939 1. Beilage Der Gau Sachsen in Nürnberg Bon Erhard Kadatz, GauorgamsaNonsleiler k§ k^ kss kss kss ks kx k§ k«i k§ Itr kA IrS lrss Ke Ke Ke Kaffee Zucker Butter 63,25 kx 632,5 kx Kartoffeln Eier. 253 63,25 1270 1265 3300 Mittags: 1265 165 82,5 2,75 55 55 55 27,5 220 1100 110 55 275 12 650 825 Abends: 253 Kaffee Zucker Marmelade Schinkenwurst Brot. Ke Stück > ren, muß täglich von den Lieferanten angeliefert werden Zum Kochen dieses Essens sind 32000 kk Kohle und Holz nötig, das ist also eine Ge samtmenge an Lebensmitteln und Heizmaterial, die einem Eüterzug von 17 Eisenbahnwaggon» entspricht. Zur Zubereitung stehen dem Verpflegsleiter 165 Köche, Kiichenhelfer, Magazinverwalter ans dem Gau Sachsen zur Seite. Außerdem sind 60 grauen aus Nürnberg zu Arbeiten wie Kartof felschälen, Eemüseputzen usw. angestellt. > Er führt das Zeltbuch und er. muh die Zelt wachen einteilen, die vor allen Dingen nachts vor jedem Zelt zu stehen haben. Da zum Reichsparteitag, der größten und festlichsten Veranstaltung des Jahres, die Stadt Nürnberg in ein prächtiges festliches Gewand gehüllt ist, müssen selbstverständlich auch die Lager ihren Schmuck erhalten. Rings um den Platz stehen 182 elf Meter hoheFahnenmasten, an denen Hakenkreuzfahnen flattern und an wei teren 30 Fahnenmasten, inmitten eines Schmuck platzes auf dem Lagerplatz, werden die Banner von 30 sächsischen Städten, die diese Fahnen zu dem Zwecke zur Verfügung stellten, ausgezogen. Fedes Zelt hat an beiden Seiten auf den Fir sten ausserdem noch Zeltfähnchen, und vor dem Kommandoturm entsteht ein besonders weihe volles Bild, da hier die 1200 Hoheitsfahnen der Ortsgrupven des Gaues Sachsen auf Jahnen- ständern Aufstellung finden. Die Ausschmückung der Zeltvorplätze ist den Kreisen überlassen. Im edlen Wettstreit der Kreise untereinander entstehen kleine Kunst werke an Blumenanlagen, an Modellen mar kanter Stätten aus den Kreisgebieten, an Hcimatkunst und Volkstumsarbeiten. Einheit lich sind die Straßenschilder der Lagerstraßcn und neu in diesem Jahr für alle Zelte Zelt schilder mit den Namen der Kreise und auch den Zeltnummern. Solche Angaben können zweck mäßig und nüchtern auf eine Tafel gemalt werden, sie können aber auch bunte und plastische Schmuckstücke mit Hinweisen auf Eigenarten des Kreisgebietes oder mit Symbolen der Kreis städte sein. ! Im Sachsenlager sind Straßen- und Zelt- ! schilder auch Heimatkunst, denn sie werden i sig großen Platzes werden 28 Scheinwer fer zum Anstrahlen verschiedener Lagerbauten aufgestellt; auch eine elektrische Normaluhr kommt ins Lager. Ebenso lang wie die Strecke tären Einrichtungen wie Lichtversorgung, Stra ßenreinigung und Wasserleitung; Geschäfte sor gen für die Deckung des täglichen Bedarfs; das Postamt übermittelt die Nachrichten innerhalb des Stadtgebietes und nach außerhalb, sei es durch Fernsprecher oder durch Brief- und Paket verkehr In einer modernen Stadt gibt es Ver gnügungsstätten, Gasthäuser, vielleicht ein Kaffee oder auch ein Kino. Sogar eine Lokalzeitung berichtet über große Ereignisse aus aller Welt, und über kleine Dinge, die sich daheim zutrugen. Arzt, Zahnarzt, Krankenhaus sind zur gesund heitlichen Betreuung der Einwohner vorhanden. An der Spitze der Stadt steht ein Bürgermeister mit seiner Stadtverwaltung. Er hat feine Or gane wie Ordnungs-, Verkehrspolizei und Feuer löschpolizei, die für Ordnung, Sauberkeit sorgen und Eigentum und Leben der Bürger zu be schützen haben. Eine solche Stadt von 10 000 Einwohnern ist auch das Lager der Politischen Leiter des Gaues Sachsen zum Reichsparteitag in Nürnberg. Dieses Lager verfügt über die gleichen technischen, sanitären und fonstigen Einrichtungen einer, und zwar einer modernen Stadt. Der Bürgermeister ist hier der Lagerkommandant und die Stadtver waltung stellt der Stab, in dem alle möglichen Ausgaben der Betreuung und Versorgung ver teilt sind. Die Leitung eines solchen Lagers hat aber noch für weit mehr zu sorgen bei der Be treuung ihrer Lagerinsassen als eine Stadtver waltung bei der Betreuung ihrer Einwohner; denn in einer Gemeinde kümmert sich ja jeder selbst darum, wo und wie er wohnt und schläft und wann und was er ißt. Im Lager sind diese beiden Punkte, Beher bergung und Verpflegung, mit die Lautsprecher und noch eine sehr wichtige Leitung, gutes schmackhaftes Essen zu bereiten. An Ver« von den im Lager angebrachten Feuermeldern zu pslegungsmengen werden 140 000 kx ge» der ebenfalls auf dem Lagerplatz stationierten braucht. Davon wird ein Teil in den Proviant» Lagerfeuerwache, die von Fachleuten der Nürn- zelten ausbewahrt und ein Teil, wie Frischwa« schlafen, gibt es einen Stubenältesten; im Zelt den Zeltältesten, der für Ordnung und Sauber keit zu sorgen hat. Der Zeltälteste ist ferner verantwortlich für die Einrichtung des Zeltes. in Seiffen, im sächsischen Spielzeugland im Erzgebirge, geschnitzt. Ein besonders feines Meisterwerk ist eine Wetterfahne auf dem Lagereingangstor, die von sächsischen Metallarbeitern in einem erzgebir- gischen Musterbetrieb hergestellt wurde. So wird das ganze Lager dem Besucher, wie dem Vorübergehenden, ein farbig bewegtes, fest liches Bild bieten. Lagertor und Kommandoturm gehören auch noch mit zur Ausschmückung des Lagers, im üb rigen sind es aber notwendige Zweckbauten. Beide können so und so gebaut werden. Auf dem Lagerplatz des Gaues Sachsen ist eine Ver bindung hergestellt worden zwischen dem Boden, auf dem das Lager sich befindet, der Landschaft, die es umgibt, und der Heimat der Lager insassen. Dort auf dem Heideboden, inmitten von Kiefernwäldern, konnten nur Holzbauten für das Lagertor und den Kommandoturm in Frage kommen. Das Lagertor ähnelt in sei nem Bau und in der Farbgebung den erzgebir- gischen Häusern, wie wir sie aus Altenberg i. E. kennen, und der Kommandoturm ist der das Lager beherrschende Wachtturm, denn von dort oben sollen ja nicht nur Kommandos zu den Appellen oder zum Frühsport geceben werden, ondern dort steht Tag und Nacht ein Mann >er Feuerwache und ein Mann des Wacht-Dien- tes, um auf Sicherheit und Ordnung zu achten. Im Lagertor selbst, durch das ausschließlich das Lager betreten und auch wieder verlassen wer den kann, denn im übrigen ist der weite Platz eingezäunt, ist auch die Wachtstube eingerichtet, wo Auskünfte erteilt, Urlaubsscheine und Nacht- , Nind- und Schweinefleisch Zwiebeln Salz Pfeffer Kapern Sardellen ger. Semmel Kümmel Soßenmehl Milch Weizenmehl boten bekommen Deshalb wird auch Früh sport veranstaltet, der natürlich außerdem noch den Zweck hat, die im Stroh steif gewordenen Knochen wieder gelenkig zu machen. Doch am Abend und auch schon nachmittags wollen die Männer unterhalten sein. Zu die sem Zweck wird im Lager ein 1500 Quadrat meter großes, gedieltes Zelt mit Tischen und Stühle» ausgestellt, wo 1800 Personen im und 1000 Personen außerhalb des Zeltes Platz haben. Das Zelt ist felbstverständlich bewirt« chastet und darin wird stets für Unterhaltung gesorgt, denn der Gau Sachsen hat sich ein eigenes Lagev. kabarett zusammengestellt, welches in den ver gangenen Jahren bereits sehr viel Anklang ge sunden hat und für das auch in diesem Jah» der Leitungen und Kabel ist die Strecke der Wasserleitungen und der Drainage, die sich im Boden durch das Lager ziehen. Sehr wichtig ist die Beachtung der sanitären Bedürfnisse und die hygienische Betreuung dieser Maste von 10 000 Menschen. Die Wasserleitung, die bereits erwähnt wurde, versorgt in erster Linie die Waschanlagen, die jeweils hinter den Zelten aufgestellt sind, und auch die übrigen notwendigen Anschlüsse Selbstverständlich muß das Waschen im Freien geschehen. Aber auch den besonderen Reinigungs- bedürfnisten ist Rechnung getragen worden in Form einer fest gebauten Waschanlage mit 3 6 Brause-Mischbatterien, wo jederzeit, Tag und Nacht, kalt und heiß geduscht werden kann. Diese Waschanlage ist mit Seifenspendern und Spiegeln als dem notwendigsten Inventar ausgestattet. Das Neinigungsbedürfnis betrifft aber nicht nur den Körper eines jeden einzelnen, sondern, und das ist besonders wichtig, auch seine Speisegeräte, damit, vor allen Dingen bei heißem Wetter, keine Gefahr für die Gesundheit ent stehen kann. Allein zu diesem Zwecke sind in diesem Jahre, verteilt auk den Lagerplatz, 20 große Kessel aufgestellt, in denen dauernd heißes Wasser bereitgehalten wird, welches verwendet werden kann für die Fußbadewannen, die es in jedem Zelt gibt, zum Rasieren, evtl, in den kalten Nächten auch um sich einen Grog zur Er wärmung brauen zu können. In der Hauptsache speisen sie die aufgestellten zehn großen, verzink ten Spülkästen zum Säubern der Eßgeschirre. Zur sanitären Betreuung gehört vor allen Dingen natürlich die Arbeit der Ärzte und Sanitäter. Hierfür verantwortlich ist der Lagerarzt, dem eine Anzahl Ärzte Tag unü Nacht zur Verfügung stehen und dem außerdem 60 Sanitäter unterstellt sind. 12 700 Packungen Käse je 2 Stück Die Verpflegungsverteilung geschieht durch die Z c l t v e rp f l e g s w a r t e, die das Este» aus großen Speisegefäßen ausgeben. Jeder Ve» pflegswart hat einen Verpflegsschrank, wo er für spätcrkommeude Kameraden das Essen aufbe wahren kann. In allen Zelten sind Brotschneidemaschinen ausgestellt. Mit Schlafen und Essen allein ist e» aber nun auch nicht getan, und bie 10 000 Män ner im Lager wollen neben der leiblichen Kost auch geistige Kost geboten bekommen. Der Reichsparteitag ist zwar reich an Ver« anstaltungen, wie Kongrestcn, Tagungen, Auf märschen, Vorführungen usw., aber bei der gro ßen Zahl von Teilnehmern ist es eben nicht allen möglich, immer an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. So ist es also Aufgabe der Lagerleitung, da^ für zu sorgen, daß die Männer entweder in ihre» Freizeit beschäftigt werden oder aber etwas ge« besonders gewissenhaft vorgenommen werden. Es ist wohl klar, daß ein einheitliches Essen verab reicht wird und daß es nicht geht, Sonderwünsche von Vegetariern oder Rohköstlern zu berücksich tigen. Das Essen muß kräftig, abwechslungsreich sein und es müssen bei der Ausstellung des Spciseplanes Jahreszeit, Temperatur und kör perliche Beanspruchung berücksichtigt werde». Außer den 10 000 Mann im Lager werden noch 1500 Frauen aus dem Gau Sachsen und 700 Frauen aus dem Kau Berlin, die gemeinsam in einem Massenquartier liegen, von der Gaulei tung Sachsen verpflegt. Nach den bisher gemach ten Erfahrungen scheinen die Frauen sich auch einmal ganzgern von Männern dasEssenkochen zu lassen, jedenfalls wurde bisher immer ver sichert, daß es gut geschmeckt hat und diese Kri tik dürfte ja wohl die maßgebendste sein! Für über 12 000 Telnehmer, Männer und Frauen, gilt es also täglich die benötigte Lebens- mittelmenae vorrätig zu haben, um daraus ein Ein großes Hauptsanitätszelt ist aufgestellt, wo vorübergehend Kranke unter ständiger ärzt licher Beobachtung untergebracht werden kön ne». Im Ernstfälle geschieht von dort die Ein lieferung ins Krankenhaus. Ja, sogar der Zahnarzt hat seinen Opera tionsstuhl und seine Bohrmaschine aufgestellt. Anfangs glaubten manche, diese Station wäre nur der Originalität wegen da. In der Praxis hat sich aber bald herausgestellt, daß sie sogar eine sehr wichtige und vor allen Dingen eine sehr stark beanspruchte Einrichtung wurde. Auch das Thermometer spielt eine Rolle sür Lagerleitung und Lagerarzt Bei einer bestimm ten Temperatur nämlich wird Rum ausgegeben und bei einer noch bestimmteren die doppelte Ration. Diese Rationen haben nichts mit Alko hol zu tun. sondern sind sanitäre Maßnahmen in kalten Nächten. Das bereits erwähnte heiße Wasser steht zur Grogbereitung zur Verfügung, ebenso Zucker. Bei wieviel Grad Rum ausgegeben wird und bei wieviel Grad die dop pelte Nation, wird verklbwieaen' Der Gau Sachsen verpflegt sich selbst, d. h. er läßt sich nicht durch den Hilfszug Bayern verpflegen, sondern es wird im Lager, und zwar in 60 Kesseln mit je 200 Liter Inhalt gekocht. Wen» man von Massenverpflegung bezw. von Feldküchenverpslegung spricht, dann denkt man meist an gelbe Erbsen, Nudeln, Reis und Linsen. Selbstverständlich gibt es diese Gerichte auch; es gibt aber noch Speisen, die man als Massenver pflegung aus der Feldküche nicht vermutet, wie z.M Eisbein mit Sauerkraut und Erbspüree oder gar Königsberger Klops mit Kartoffeln. Die Zusammensetzung des Speiseplanes muß „ gekörnte Fleischbrühe Stück Zitronen Hauptsache. Der Lagerinsasse soll anständig, trocken, warm und ruhig wohnen und schlafen und muß, um die körperliche Anforderung des Reichsparteitages ertragen zu können, richtig, gut und schmackhaft verpflegt werden, nicht nur einmal am Tage, sondern früh, mittags und »bends, wie er das ja sonst auch gewöhnt ist. Als Unterschied kommt noch hinzu, daß alle die Einrichtungen, die sich zur Versorgung von 10 000 Menschen notwendig machen, nicht vor handen sind, sondern, wenigstens solange die Politischen Leiter keine festen Lager mit fest ein gebauten Einrichtungen haben, jedesmal neu angelegt werden müssen. Es wird sicher interessieren, was alles zum Aufbau eines solchen Lagers gehört, welche Ein richtungen es besitzt und wie die Vor- und Auf bauarbeiten geleistet werden. Diese Arbeiten stehen bereits jetzt vor dem Abschluß, so daß heute schon ein umfassender überblick gegeben werden kann. Da ist zuerst der Lagerplatz selbst in be zug auf seine Lage und seine Ausdehnung. Zum vierten Male beziehen die Politischen Leiter des Gaues Sachsen in Nürnberg Zeltquartier und »um dritten Male auf dem gleichen, allen Teil nehmern bekannten Lagerplatz, der sich in dem Dreieck Allersberger Straße und Autobahn be- berger Feuerlöschpolizei gestellt wird. > Äußer der Beleuchtung der Zelte und des rie- aroken Makes werden 26 Kckieinmer- Aus der Vernslegsmenge sollen nur einiae Zah. len herausgegriffen werden, wie z. B. 30 000 Kx Brot, 10000KA Marmelade, 5500kxi Butter, lOOOKx Kaffee, 30 000 Fleisch- und Wurstwaren. Sta tistisch Begabte können sich den Spaß machen, auszurechnen, wieviel Kilometer lang die Strecke wäre, wenn man die Würstchen aneinanderlegte, oder wie groß die Pyramide von 25 000 Königs berger Klops würde, da jeder Mann zwei Stück zu einer Mahlzeit erhält, oder aber, um eine kleine Menge einmal herauszunehmen, wie hoch der Berg von 142 kx- Petersilie ist. Jedenfalls entspricht der Fleischbedarf dem Viehbestand eines stattlichen Rittergutes von 60 Rindern und 100 Schweinen, dazu kommt noch eine ganze Hühner farm von 665 Hühnern, die zu einer Mahlzeit, zu Nudeln mit Huhn, gebraucht werden! Die Hausfrau läßt sich zwar nicht gern in di« Töpfe gucken, anch der Koch nicht! Trotzdem soll hier ein Küchengeheimnis verraten werden durch Bekanntgabe der Lcbcnsmittelmcngen für einen Tag. Der Speiseplan sieht für Dienstag, de« 7. September, folgendes vor: Früh: Kaffee, Marmelade, Brot, Schinken« wurst. Mittags: Königsberger Klops und Kartoffel» Abends: Kaffee, Butter, Käse. Früh werden gebraucht: Eine Stadt von 10 000 Einwohnern hat ihre! Immer dort, wo viele Menschen zusammen Straßen und Plätze, ihre technischen und sani-->»<>>, ^tukenältelt-n - im Helt findet. Meistens verschätzen sich die Leute, wenn nach der Größe eines Platzes gefragt wird, und es könnte an die Lagerinsassen die Preis frage gerichtet werden, wie die Größe des Lagerplatzes zur Größe eines bekannten Platzes, s B. des Äugustus-Platzes in Leipzig, sich ver hält. Es soll jedoch heute schon verraten wer den. daß der Lagerplatz des Gaues Sachsen nicht etwa, wie viele annehmen, kleiner ist als der Augustus-Platz, sondern er ist nahezu vier mal so groß! Der Augustus-Platz in Leivzig ist 220X185 Meter groß, das sind ca. 40 000 Qua dratmeter. Die längste Seite des Lagesplatzes dagegen ist 540 Meter, die Tiefe 290 Meter, insgesamt 140 000 Quadratmeter, und der Alaunplatz in Dresden ist 106 000 Quadratmeter groß! Auf diesem großen, weiten Platz sind für die 10 000 Lagcrinsossen 49 Mannschafts zelte und außerdem die notwendigen Verpslcgs-, Wach- und Stabszelte aufgestellt. In einem solchen Mannschaftszclt werden bis zu 230 Mann untergebrocht. Jeder Mann be kommt 10 Kilogramm Stroh, also 2300 Kilo gramm je Zelt oder rund 100 000 Kilogramm für das ganze Lager. Diese 100 000 Kilogramm Stroh liegen nicht auf dem blanken Boden, son dern auf Holzunterlagen. Die Gänge im Zelt sind der Sauberkeit wegen mit Lattenrosten aus gelegt. Auch sonst hat jedes Zelt seine Einrichtung, nämlich Tische und Bänke für den Aufenthalt im Zelt bei schlechtem Wetter, elektrische Lampen, Aufhängevorrichtungen für die Kleidungsstücke, denn jeder Mann bekommt seinen Kleiderbügel. In einem großen Spiegel kann vor Verlassen des Zeltes geprüft werden, ob die Uniform in Ordnung ist, , ,, , , , , ,. ,, Zeichen kontrolliert werden und wo, was mit unter auch vorkommen soll, Zuspätkommende, die den Zapfenstreich überschritten haben, fcstzustel- len sind. Dieses Lagertor enthält weiter die Telephonzcntrale, denn selbstverständlich muß ja das Lager stets telephonisch zu erreichen sein. Außerdem muß aber auch Verbindung mit den einzelnen Kommandostellen und den Einrichtun gen im Lager sowie mit allen Kreisleitungen bestehen. Diese Telephonzentrale mit mehreren Amtsleituugeir hat bis zu 50 Nebenanschlüsse im Lager zu bedienen. Das gehört nun schon zu den technischen Einrichtungen des Lagers. Zu sammen mit der Telephonzcntrale ist auch die Funkstation untergebracht, die sämtliche im Lager aufgestellten Lautsprecher zu bedienen hat. Wichtige Sendungen werden übertragen, so regelmäßig der Nachrichtendienst des Deut schen Nundsunks oder aber die Reden aus Ver anstaltungen, wie Kongressen, Sondertagungen usw. Selbstverständlich dient die Rundfunk anlage außerdem noch zur Benachrichtigung sämtlicher Lagerinsassen in wichtigen Fällen und zur Kommandonbermittlung. Überhaupt, es sind viele Masten im Lager aufgestellt, die verschiedene Leitungen zu tragen haben, die über das Lager in einer Länge von fast zwei Kilometer gespannt sind. Lichtleitun gen, Televhonleitungen. Lie Leitungen jür -ie