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W unöAnzeiger V Hohenstein Ernstthaler Zeitung, Nachrichten un- Neueste Nachrichten «eneralanzeigerfürHohenstcin-Ernstthal mitHütteugrund.Oberlunftwih,Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf» I Diese» Blatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Stadtrat» behördlicherseits «üsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim. I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht e» die Bekanntmachungen deS Amtsgerichts und deS Finanzamt» Auhschnappel, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung and Erlbach. Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Nr. 19V Donnerstag, den 17. August 1939 j ! 89-^adrg. Im Falle höherer Gewalt — Störung des Betriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Leitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». - Er» lüllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Nr. 2341 - Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Gtadtbank Nonto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal. Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. AGA. Genator klagt Roosevelt an Der Präsident der Vereinigten Staaten „wünscht den Krieg" — London und Paris sind die Gefahr des Friedens Schärfster Protest des Danziger Danzig, 46. August Mittwochfrüh um 3.20 Uhr erschien ein pol- PolnWeTmormlleüberSstobM Teilweise Sperrung -er Grenze Wehrlose Deutsche als Zwangsarbeiter nach Jnnerpolen verschleppt werden. Ganze Gruppen von Arbeitern wei- Ostoberschlester, die noch in letzter Minute ver suchten, auf deutsches Gebiet zurückzukehren, wur den von der polnischen Polizei daran gehindert. auf ewig polnischer Erde sind bereit, bis zum voll- immex entscheidenden" Sieg General Haller ruft zum Sieg — Geschlossen, eing^ verur teilt, Verhaftet-Polnische Nowdys überfallen deutsche Gehöfte polnischen Volkes richtet. Aber wir ständigen und „fiir zu kämpfen. 10V0V deutsche Arbeiter werden brotlos gemacht — Mässenverhaftungen — Wehrlose Eleiwitz, 16. August l durchgeführt. In der „Kattowitzer Zeitung" ----- - - ' wurden Schriftleitung und Verlag versiegelt. Da- Danzig, 16. August Am gleichen Tage, an dem die dreiste Heraus- orderung polnischer Grenzsoldaten bei Kohling trotzt« Erregung in Danzig hervorgerufen hat, wird bereits ein nener schwerer Zwischenfall von der Danziger Grenze gemeldet. Gegen IS Uhr wurde von polnischer Seite auf einen deutsche» Kraftwagen, der sich in Licssan in der Nähe der Dirschauer Brücke, also auf Danziger Gebiet, be- Grenzsperre am Grenzübergang Kohling. Auf Anruf der Danziger Grenzbeamten legte der pol nische Soldat auf die Danziger Beamten an. Die Danziger Beamten machten daraufhin von der Schuhwasfe Gebrauch. Der polnisch« Soldat wurde tödlich verwundet. Die polnischen Grenzbehörden haben zum ersten Male eine vollständige Grenzsperre an einem Teil der ostoberschlesischen Grenz, veran- Elae»« Funkmeldung Neuyork, 17. August Der republikanisch« Senator Nye, der die von Roosevelt geplante Revision des Neutralitätsge setzes scharf bekämpfte, prangerte am Mittwoch di« Kriegshetze Roosevelts und seiner jüdischen Hintermänner an. Zn einer Erklärung stellte Rye nämlich fest, datz die europikischc Kriegsge fahr bedeutend gesteigert worden wäre, wenn sich der Kongrctz entgegen der Absicht Roosse- oelts nicht geweigert hätte, die Vereinigten Staaten in europäische Probleme zu verwickeln and in einem neuen Krieg zur Waffenschmiede für gewisse fremde Nationen zu machen. Nye erinnerte bei dieser Gelegenheit an seine Erklärung vom Januar, datz ein Krieg solange ungewiß sein werde, bis Amerika gewissen Län dern ein ermutigendes Signal geben werde. Warschau, 16. August Auch der im Ruhestand lebende General Hal ler hat jetzt nach dem Beispiel der kriegslüsternen Erklärungen »«derer polnischer Militärs an die Mitglieder der von ihm geleiteten halbmilitäri schen Organisationen seines Namens einen Be fehl erlassen, in dem es u. a. hcitzt: Heute droht uns nichts mehr vom Osten, sondern der von» Westen entfesselte „Teutonismus", der sich gegen unsere Freiheit und di« Unabhängigkeit des Schöffe auf reichsdeutsche Pressevertreter un- auf einen eng tischen Bildberichterstatter — ' , Senats Zu dem Grenzzwischenfall werden noch fol gende Einzelheiten bekannt: Der Danziger Grenzbeamte erblickte an der Danziger Grenz sperre, die sich in einer Entfernung von etwa 350 Metern von der Danzig-polnischen Grenze auf Danziger Gebiet befindet, einen polnischen Soldaten. In einer Entfernung von etwa acht Metern rief er den Polen an, der sofort sein Gewehr von der Schulter ritz. Auf einen noch maligen Anruf des deutschen Beamten, der so-' ort einen Warnungsfchutz in die Erde abgab. euerte der Pole auf den Danziger, in dessen Be gleitung sich zwei weitere Erenzbeamte befan den, einen Schuh ab. Daraufhin schotz einer der beiden anderen Beamten auf den Polen. Der Pole wurde in die Brust getroffen und war so- ort tot. Ein Arzt aus Kohling stellte um 3.45 Ihr den Tod des Soldaten fest. Der polnische Soldat hatte 96 Patronen bei sich und fünf im Lauf, von denen eine fehlte, da sie eben abge- chossen worden war. Kattowitz, 16. August Nach Meldungen aus Ostoberschlesien hält de» ganzen Mittwoch über der Terror der Pole» gegen das Deutschtum weiter an. Die Massen- vcrhastungcn nehme» kein Ende. Ununterbro chen ist die polnische Polizei unterwegs, um Haussuchungen und Verhaftungen vorzunehmen. In verschiedenen Ortschaften sind fast alle jun gen Deutschen verhaftet worden. Die Zahl der in die Gefängnisse verbrachten Volksdeutschen beträgt am Mittwochabend SOO Vig 1000. Unter ihnen befinden sich sämtlich Funktionäre der Zungdeutschcn Partei und der Volkstumsorzani- satisnen, deren Arbeit jetzt völlig lahmgelegt ist. Zm polnischen Kerker befinden sich u. a. der Führer der Jungdeutschen Partei in Polen, der frühere Senator Wiesner, und der Vorsitzende der Gewerkschaft deutscher Arbeiter in Polen, der frühere Abgeordnete Jankowski. Mit dem heutigen Tage ist von den Polen der Kleine Grenzverkehr vollkom- Kattowitz, 16. August Aus allen Ortschaften Ostoberschlestens kom me« Meldungen über Massenverhaftungen von Angehörigen der deutschen Volksgruppe in Ost oberschlesien, die ganz überraschend am Montag, Dienstag und Mittwoch vorgenommen wurden. Allen Verhaftungen gingen umfangreiche Haus suchungen voran, die in der rigorosesten und brutalsten Weise durchgefiihrt wurden. Die Zahl der Verhafteten lässt sich noch nicht an nähernd feststellen. Vie dürft« jedoch mindestens »8« bis 400 betragen. Darunter befinden sich vor allem Unterführer, Ortsgruppenleiter, Vor sitzende und Vorstandsmitglieder aller deutschen Organisationen. Die Verhafteten wurden zu einem Teil ins Kattowitzer Eerichtsgefängnis «lngeKcfert, zum anderen Teil in das Innere Polens, u. a. in die berüchtigten Gefängnisse von Tarnow (Klein-Polen) verschleppt. Gleichzeitig wurden die Büros zahlreicher veutschtumsorganisationen verschlossen und ver siegelt. Ebenso wurden in sämtlichen deutschen Zeitungen Ostoberschlestens Haussuchungen In Stralkowo wurde die deutsche Mol» kerci auf Verfügung des Kreisstaroste» von Wreschen geschlossen. Als Grund wurden sani täre Mängel angegeben. Diese deutsche Mol» kerei konnte am 1. Mai dieses Jahres auf ihr 50jähriges Bestehen zurückblicken und erhielt an läßlich dieses Jubiläums Glückwünsche verschie dener polnischer Zeitschriften, in denen sie be sonders die moderne Einrichtung und vorbild liche Führung der deutschen Molkerei hervor hoben. „Dziennik Bydgoski" vom 13. August meldet die Schließung der deutschen Genossenschaftsmol» kerei in Lissa. Am 12. August hatte d*r „Dziennik Poznanski" die Schließung der deut schen Eenossenschaftsmolkerei in Neudorf, Kreis Gnesen, berichtet. Im Fall Lissa sind sanitär« und baupolizeiliche, im Fall Neudorf sanitäre Gründe für die Schließung angegeben. Nach einer Meldung des „Dziennik Bydgoski" vom 15. August wurde auf Anordnung der Kreis- Muer Beweis polnischer MiegsWernh-" latzt. Es handelt sich dabei um ein« ausge sprochene Terrormatzuahme gegenüber den Tau senden von Ostoberschlefiern, die seit Jahren auf den deutschen Gruben in Oberschlefien Brot und Arbeit finden. gelten sich, ihre Grenzkarten abzugeben. Es nützte ihnen jedoch nichts, da die Polen überhaupt nie mand mehr über die Grenze lassen. Diejenigen Posen, 16. August Nach einer Meldung aus Neuto misch el wurde auch die dortige deutsche Bücherei, die im lutherisch«» Pfarrhause untergebracht ist und etwa 600 Bände umfaßt, durch die polnischen Behörden geschlossen. gegen ist die Druckerei von dieser Maßnahme verschont geblieben, so datz die Zeitung versuchen will, ohne Rücksicht auf den polnischen Druck in beschränktem Umfange zu erscheinen. Das Schicksal der übrigen Deutschtumsblätter Ostober schlesiens ist zur Zeit noch unbekannt. Die Haussuchungen und Verhaftungen erfolg ten unter den fadenscheinigsten Grün den. Die Matznahmen lösten in der deutschen Volksgruppe begreiflicherweise eine ungeheure Erregung und Panikstimmung aus. Viele Deutsche sind in die naheliegenden Wälder ge flüchtet und halten sich dort vor den polnischen Häschern verborgen. Wie aus zuverlässiger Quell« vevlautct, ist der Aufständifchen-Verband in den letzten zwei Tagen bewaffnet worden, so datz mit einem furchtbaren Terror gegenüber wehrlosen Deut sche» zu rechnen ist. Di« Tatsache, datz alle Nachrichtenverbindungen schon jetzt so gut wie abgeschnitten sind, wirft ein eindeutiges Licht auf das Vorhaben der Polen. Aus Tarnowitz wird gemeldet, datz dort, abgeschen von der all gemeinen Verhaftungswelle gegen volksdeutsche Führer in Polen, noch 450 volksdeutsche Män ner, Frauen und sogar Kinder aus Ostober schlesien und Mittelpolcn verhaftet wurden, weil sie versucht hatten, angesichts des ungeheuren polnischen Terrors sich auf deutsches Gebiet in Sicherheit zu bringen. Der jüngste Verhaftete zählt erst elf Jahre. Der älteste hat bereits das 80. Lebensjahr überschritten. Wie verlautet, sollen von diesen die »och arbeitsfähigen Volks deutschen zu Zwangsarbeiten nach Ostgalizien abgeschoben werden. forderung schärfsten Protest bei der polnischen Regierung erhoben und darauf hingcwicsen, datz die Tatsache, datz an einem Tage von polnischer Seit« zwei schwere Grenzzwischenfälle hervor- gcrusen wurden, als unerträglich angesehen wird. Mi« sich bei der. weiteren Untersuchung des Zwischenfalles bei Liessau, der Danziger Grenz station gegenüber dem polnischen Dirschauer Brückenkopf, herausgestellt hat, befanden sich an der Grenzstelle nicht Danziger, sondern reich»» deutsche Pressevertreter in Begleitung eines englischen Bildberichterstatters Die Unter suchung hat einwandfrei ergeben, datz vom pol nischen Brückenkopf aus auf die dort versam melten Personen geschossen worden ist Der Dirschauer Brückenkopf bei Liessau ist in der letzten Zeit oft Schauplatz von schweren Krenzzwischenfällen gewesen. So wurden im Frühjabr dieses Jak- res von bier aus Danziger Spaziergänger, dl« sich auf Danziger Gebiet befanden, scharf be schossen. Als diese Angelegenheit von einer Kommission in Begleitung Danziger uniformier ter Polizei untersucht wurde, wurde diese Kom mission auf Danziger Gebiet vom polnischen Brückenkopf aus mit der Waffe bedrobt. In Er innerung sind noch die polnischen Schüsse auf einen deutschen Trankitautalastzug! Bekanntlich konnte sich der beschossene Fabrer des Lastzuges nur mit Mühe retten. Die Einschläae der Kugeln sind noch heute an einem Transisrma- torenwerk in der Nähe des Danziger Grenz- Kaufes zu erkennen. An diese Zwischenfälle reiht sich der letzte nunmekr an Gr Kat den Senat veranlaßt, auf das schärfste aeaen die flaaranten volnischen Kr-'nzv-''-l^„„^n Kei der polnischen Negierung In Marschau zu erheben. Die willkürliche Absperrung der oberschlest- schen Grenze durch polnische Polizei ist der An laß zu erregten Szenen. Die Verschärfung der Absperrmatznahmen erfolgte am Dienstag um 13 Uhr. Die polnischen Polizisten nahmen den in Ostoberschlesien wohnenden Arbeitern, die auf deutscher Seite Lohn und Brot gefunden hatten, die Grenzkarten ab und zerrissen sie vor den Augen der Grenzgänger, denen damit die Möglichkeit genommen wurde, die Grenze zu überschreiten und ihren Lebensunterhalt wie bisher zu finden. In der ostoberschlesischen Erenzbevölkerung herrscht über diese Entrech tung weiter Kreise der Arbeiterschaft eine unge- beure Erregung. Nicht weniger als 10 000 Ar- oelter sollen nach dem Willen des Wojewoden in Kattowitz durch diese Maßnahme getroffen MueZttWeWlleau-erNanztgerAeuze Ein bewaffneter Polnischer Soldat schoß auf Danziger Beamte Diese Feststellung sei durch den bisherigen Gang der Dinge vollauf bestätigt worden. * Ela««« Funkmeldung Washington, 17. August Der führende Isolationist Senator Nye be schuldigt heute Roosevelt erneut kriegerischer Absichten. Nye nahm Bezug auf die kürzlich«» Erklärungen des Präsidenten, worin dieser den Kongreß angriff, weil er die Ncutralitätsrevision ablehnte. Roosevelt halte offenbar einen Krieg für wünschenswert, sagt Nye. Es sei anzuneh men, datz Roosevelt jetzt, wo der Kongrctz aus dem Wege sei, wieder versuchen werde, sich in fremde Angelegenheiten zu mischen mit den, Endziel, kriegerische Verwicklungen in der Welt herbeizuführen. Frieden sei nur solange wahr scheinlich, als Amerika sich weigere, die Partei Englands und Frankreichs zu ergreifen und als deren Waffenarsenal zu dienen. !fand, scharf geschossen. In dem Wagen, der r einer Tankstelle Halt gemacht hatte, befanden sic NIN lkrenii>be«nnnn Knblinn Alli hat sofort gegen diese erneute polnische Heraus men geschlossen worden. Auf verschiedenen bahnstrecken möglich. Die Durchsuchung der ver- Straßengrenzübergängen ist der Verkehr über- kehrenden Züge erfolgt mit einem Massenauf- haupt nicht zugelassen. Ein- und Ausreise nach gebot von Polizei, die oft in rigorosester Weif» Ostoberschlesien ist zur Zeit noch an den Haupt- vorgeht.