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NM'WHMWUl Erscheint jeden Wochentag nachmittag- — Fernruf: Sammel. Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. - Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen« llcin. Ernstthal Commerz« und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal W und Anzeiger W Hohensteln Ernstthaler Zeitung, Aachrichten und Aeuep« Aachrlchten Im Fallt höherer Gewalt — Störung deS Betriebe- der Leitung, der Lieferanten oder der Besördcrungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung deS Bezugspreise-. — Er füllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz,Gersdorf, Hermsdorf, BernSdorf« I Diese» Blatt ist da- zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen deS StadtratS behördlicherseitH MüSdorf, Langenberg. Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim. I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht e- die Bekanntmachungen deS Amtsgericht- und de- Finanzamts Kuhschnappel, Wüstenbrand. Mittelbach, Ursprung und Erlbach Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Nr.i84 1« Ltä^! Donnerstag, den iv. Auguft 1939 > ! 89. Zahm. Wir können vertrauensvoll in Vie Zukunft blicken! Ser Oberbefehlshaber be- Heeres vor den Msltmgsarbeitern — Mechmmg mit den irrsinnigen Srohungen auöliindischer Kriegshetzer Düsseldorf, 10. August Der Oberbefehlshaber des Heeres, General- »berst von Brauchitsch, richtete an die Belegschaft der Nhein-Metall-Borsig AG., Zweigwerk Düs- cldorf, am 10. August 1939 eine Ansprache, die kurch Rundfunk auch in di« anderen Heercs- riistungsbetriebe Eroßdeutschlands übertragen wurde. Generaloberst von Brauchitsch begrüßte zunächst die Arbeitskameraden und -kameradin- nen aus den Heeresrüstungsbetrieben und gab feiner Freude Ausdruck, daß es ihm möglich wäre, an diesem Tage zu ihnen zu sprechen. Er sagte ihnen Dank und Anerkennung für die gewaltige Leistung, die sie vollbracht und täglich in rastloser, Arbeit zu erfüllen hätten. Der Be stich des Werkes hätte ihm aufs neue bestätigt, daß sie ein schweres Tagewerk zu leisten hätten. „Sie haben nicht nur Ihr« Arbeitskraft ein- «esetzt, sondern durch Ihr« Tüchtigkeit, Ihr beschick und Ihren Fleiß erstklassige Waf - e n und Gerät« geschaffen von einer tech nischen Vollendung und Präzision, wi« si« von der übrigen Welt picht übertroffen werden können. . . Der beste Arbeiter der Welt hat dem besten Soldaten der Welt die besten Waffen der WeU geschmiedet. Dafür dankt Ihnen das ganze deutsche Volk, besonders aber der deutsche Soldat." Es läge dem Soldaten nicht, viele Worte über Kameradschaft zu machen. Er be müht sich, kameradschaftlich zu leben und zu han deln. Es wäre ihm aber ein Bedürfnis, in die ser besonderen Stunde es doch einmal aus zusprechen: „In der großen Kameradschaft des ganzen deutschen Volkes sind Sie, die deutschen Arbeiter, uns Soldaten die nächsten und besten Kameraden". Generaloberst von Brauchitsch gab dann sei nem Wunsche Ausdruck, daß die Arbeiter der Waffenschmieden des Heeres und die Soldaten als Träger dieser Waffen in Zukunft eine noch festere und herzlichere Kameradschaft verbinden solle und kündigte praktische Maßnahmen auf diesem Gebiet an. Eine Anzahl von Arbeitern werde in Zu kunft als Gäste und Zuschauer bei Übungen und Vorführungen der Truppe die Leistungen der von ihnen gefertigten Waffen persönlich kennen lernen, und umgekehrt soll auch der Soldat den Arbeiter in den Betrieben besuchen, um ihn in seiner harten Arbeit zu sehen und Einblick in die Fertigung seiner Waffen zu bekommen. Generaloberst von Brauchitsch sprach dann über die Aufgaben der Arbeiter eines Rüstungs betriebes im Kriegsfall und stellte dabei fest, sie lieferten für die Kameraden an der Front Waf fen, Munition und all das, was sie notwendig brauchen, und in diesem Sinne sei ihr Dienst auch ein Frontdienst. Stark unterstrich in seinen weiteren Aus führungen Generaloberst von Brauchitsch die Notwendigkeit einer starken Rüstung Deutschlands und bewies, daß es in Deutschland keinen ver nünftigen Menschen mehr geben würde, der nicht durch die bitteren Lehre» der Vergangenheit von der Notwendigkeit unserer Aufrüstung über zeugt ist. „Einst, als wir wehrlos waren, hat man uns verachtet und ausgeplündcrt! Dies ist jetzt ein für allemal vorbei! Es ist besser, gefürchtet und damit respektiert als verachtet und rechtlos z» sein. Das Bewußtsein unserer Stärke gibt »ns aber auch selbst di« Ruh« zur Arbeit. Wir kön nen im tiefsten Vertrauen in die Zukunft blicken! Wir haben es nicht nötig, bei anderen Völkern um Hilfsdienste hausieren zu gehen, um sie für unsere Interessen ins Feuer zu schicken. Deutsch land hab« es auch nicht nötig, di« Welt mit Drohungen einzuschüchtern, lasse sich aber erst recht auch selbst nicht einschüchtern, am wenig sten durch irrsinnig« Drohungen gewisser aus ländischer Generäle, di« schon di« siegr«iche Schlacht vor Berlin und «inen neuen Frieden von Versailles ankündigen". Generaloberst von Brauchitsch wies dann auf eine andere wesentliche Stärke des deutsche» Volkes hin, die es dank der nationalsozialistischen Revolution besitzt. Es ist dies die innere national« und sozial« Geschlossenheit, wie sie außer dem faschistischen Italien kein anderes Volk der Welt ausweist. Diese Geschlos senheit wird, auch wenn schwere Tage kommen sollten, ihre Prüfung erfolgreich bestehen. Eine heilige Versicherung kann ich euch als Ober befehlshaber des Heeres und als einer der enge ren Mitarbeiter unseres Führers hier geben: Niemals wird der Führer das Leben der deutschen Menschen leichtfertig aufs Spiel setzen. Wen» aber der Führer einmal den letzten und höchsten Einsatz von uns fordert, dann können wir sicher sein, »aß es keinen anderen Weg gibt, sondern daß dies zur Erhaltung unseres Volkes ein, unabänderlich« Notwendigkeit ist." Zum Schluß seiner Ansprache wies der Ober befehlshaber auf das Beispiel des Füh« rers und Obersten Befehlshabers hin. Seine Person wäre das Sinnbild der Gemeinschaft zwischen Arbeiter und Soldat. Er selbst sei der erste Soldat und der erste Arbeiter seines Volkes. Mit einem Sieg-Heil auf Führer und Vater land schloß Generaloberst von Brauchitsch sein« Ansprache. Polen KM es immer toller: Es will Ianztg oder den Krieg! Konflmiermg einer „polnischen Vergangenheit" Danzigs, die es nie gegeben hat «nd nie gehen wird Warschau« 9. August t allen Mitteln die Weltösfentlich- Tagtäglich wird di« Wahrheit von : Kopf gestellt. Obwohl der eng ¬ lische Ministerpräsident Chamberlain und der pol nische Außenminister Beck zugebcn mußten, daß Danzig eine rein deutsche Stadt ist, macht Polen nach wie vor seine „Ansprüche" auf die ölte deutsch« Hansestadt geltend. Polen begründet seine „Ansprüche" mit der kühnen wie dreisten Be hauptung, Danzig gehöre zum polnischen Lebens raum. Diese polnischen „Rechtsansprüche" aber wer den durch die deutsche Geschichte »nd Vergangenheit Danzigs schlagend widerlegt. Trotzdem wird di« Ge schichte von Warschau entstellt, verdreht und ver fälscht, und die polnischen „Rechtsansprüche" werden durch alberne und kindische Phantastereien „begrün det". Was bei diesem plumpen Unterfangen her auskommt, beweist „Prosto z Mostu" durch die dreiste Behauptung, daß di« meisten Bewohner von Danzig dort nichts zu suchen haben, weil sie zugczogcn seien. Wieder einmal überschlägt sich die polnische Großmannssucht, wieder einmal triumphie- den Krieg! Polen wi leit verdump Warschar^ii Di« weit verbreitete polnische Wochenschrift „Prosto z Mostu" in Warschau versucht in ihrer neuesten Numm«r, die auf den 13. August vor- batiert ist (Nummer 33/284), in einem Artikel von zwei Druckseiten das deutsche Danzig für den polnischen Lebensraum zn beanspruchen. Di« Geschichte Danzigs wird so entstellt, daß man si« kaum wiedererkenat, denn in der polnischen Zeitschrift wird eine „polnisch« Vergangenheit Danzigs" konstruiert, die es gar nicht gibt. Der Verfasser versteift sich zu der Behauptung, daß die Mehrzahl der Bewohner von Danzig dort eigentlich nichts zu suchen habe, weil sie nur zu gezogen sei. Das polnische Blatt möchte die Dinge so darstellcn, als ob Polen in der Dan ziger Frage weitgehend Zugeständnisse gemacht habe. Niemals könne Polen, so betont der pol nische Artikelschreiber, den Wünschen der deut schen Bevölkerung Danzigs folgen. Polen könne keine Kompromisse mit den Deutschen machen, sondern cs gäbe nur ein entweder — oder. Wört lich schließt „Prosto z Mostu" seinen Aussatz mit der Drohung: „Entweder die Deutschen erkennen nnscre Ansprüche in ihrer Gesamtheit an und nehmen unsere Rechtsansprüche in vollem Um fange zur Kenntnis, daß Danzig im Gebiet des polnischen Lcbensranmes gelegen ist, oder si« tun es nicht. Di« Nichtanerkennung unserer Rechte diktiert uns nur einen einzigen Ausweg: reu polnische Frechheit und Unverschämtheit, Aber alles geht nur eine geraume Zeit . . . V?. 8t. Verbrecherische Anstachelung der polnischen Begierden Eiaene Funkmeldung Warschau, 10. August Der Berliner Berichterstatter der „Gazeta Polska" bemüht sich in einer aushetzenden Weise, die polnischen Begierden noch mehr anzustachel». Er bringt am Donnerstag eine glaubhaft sein sollend« Zahlenkolonne von 19 Millionen durch Deutschland „unterdrückten Menschen". Er tut dies sichtlich in der Absicht, den Polen nahezu legen, zugleich mit Danzig, Ostpreußen, Schlesien usw. auch noch die von jenen 19 Millionen be wohnten Gebiete an Polen zu bringen, das ja sowieso ein Mosaikstaat ist. Hinsichtlich der 10 Millionen „Unterdrückten" setzt der polnische Berichterstatter wie folgt zu sammen: 7 Millionen Tschechen, 1,5 Millionen Polen, 150 000 Slowenen und Kroaten, 130 000 Lausitzer, 73 000 Litauer, 12 000 Dänen, 8000 Ungarn, 5000 Slowaken und 4000 Friesen. All« diese seien dazu verurteilt, germanisiert zu werden. Wenn man zu dieser Ziffer noch 500 000 Juden und 800 000 Halbjuden hinzu« rechnet, dann erhalte man 10,2 Millionen „unterdrückte Menschen" in Deutschland. Luftschiff „Gras Zeppelin" kommt am 13. August Erster Trainingstag auf dem Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal Hohenstein-Ernstthal, 10. August Eine freudige und sensationelle Nachricht zu gleich wird von der Organisationsleitung des „Großen Preises von Großdeutschland sür Motor räder 1939" ausgegeben. Das Luftschiff LZ 130 „Gras Zeppelin" kommt am 13. August anläßlich der internationalen Spitzenfahrt für Krafträder. LZ 139 wird während des Kampfes der schweren Motorräder in ganz geringer Höh« über dem Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal kreuzen, so daß die Zuschauer an allen Teilen der Strecke ausgezeichnet in der Lag« sind, das Luftschiff zu beobachten. Von Bord des Luftschiffe» wird ein Sprecher die Eindrücke, die die Zeppelininsassen von dem Renne» haben, über den Rundfunk und Uber die 199 Streckenlautsprecher übermitteln. Der 13. August wird also den Besuchern am Sachsenring große Erlebnisse melden, di« Hun derttausend« werden den Kamps der besten Renn fahrer der Welt aus den schnellsten Maschinen der Welt um den „Großen Preis von Eroß- deutschland" und den Ehrenpreis des Führers erleben. Sie werden den Rennfahrer Rudolf Hasse auf seinem Auto-Union-Rennwag«n, den Volkswagen „Kraft durch Freude" sehen und gleichzeitig in der Luft das stolze Luftschiff LZ 139 „Graf Zeppelin" beobachten können. Der 13. August wird ein großer «nd eindrucksvoller Sachsenring-Tag werden. * Als heute vormittag gegen 8 Uhr der Helle Motorendonner auf dem Sachsenring wieder er scholl, strömten schon viele motorsportbcgcisterte Zuschauer hinaus auf Deutschlands schönste und bekannteste Motorradrennstrecke. Noch war der I Himmel verhangen, nur wenige Sekunden blickte bisweilen die Sonne durch die Wolken. Aber in der 10. Stunde, als sich die meisten Fahrer schon auf der Traiaingsfahrt befanden, lag Hel ler Sonnenschein auf dem Lande. Prachtvolles Rennwetter also. Wenn's nur so bleibt bis Sonntag! Eine Maschine nach der anderen wird gegen 9 Uhr auf die Bahn geschoben. Die Fahrer machen sich vertraut mit der Strecke. Interessant, zu beobachten, wie die Fahrer von Rnnde zu Runde die Queckenbergkurve, die nach der Neugestaltung noch schneller durchfahren werden kann, immer sicherer nehmen, wie jeder eine besondere Technik, die seiner Fahrweije ent spricht, entwickelt: der eine geht mit weniger Gas, aber mit größerem Schwung in die Kurve, der andere bremst vorher stärker ab und nimmt die Kurve mit mehr Maschinenkrast. Wir stoppen die Zeiten und stellen fest, wie mit jeder Runde die Geschwindig keiten größer werden. Wir verfolgen be sonders die beiden BMW Fahrer Mansfeld und Rührschneck, die für Meier und Kraus starten und in der 500-ccm-Klasse den Angriff der italienischen Eilera-Fahrer und der englischen Norton-Leute werden abwehren müssen. Der Fleiß, mit dem diese beiden Fahrer fast den gan zen Vormittag unupterbrochen trainieren, läßt erkennen, daß sie ihre Ausgabe besonders ernst nehmen und unbedingt den Sieg für Deutschland erringen wollen. Mansfeld fuhr seit 1937 kein Rennen mehr, er hat also intensives Training besonders nötig. Er erreichte in der ersten Runde 199,3 Stunden lilometer, steigert« im Laufe des Vormittags das Tempo nach und nach bis auf 137,K Stun denkilometer. Di« entsprechende Runde be nötigte er 3,48 Minuten. Rührschneck erreicht« 135,8 Stundenkilometer. Serafini, der schnelle Italiener, dem in der 599-ccm-Klasse besonders viel Chancen gegeben werden, liegt fabelhast in der schwierige» Qucckenbergknrve. Serasini «r- rcichte ein Stundenmittel von 138,9 in seine» schnellsten Runde. Er ist damit bisher de» schnellst« Mann auf dem Sachfenring. Wie schwer die Oueckcnbergkurve ist, mußt« soeben ein Privatfahrer erfahren, der seine Ma schine nicht meistern konnte und stürzte, ohne zum Glück sich zu verletzen. Weiter liegen folgende Ergebnisse der jeweils schnellsten Runden vor: Klasse big 250 ccm: Sandri (Italien) «„f Guzzi 4,06 Minuten — 127,4 Stundenkilometer; Pagani (Italien) auf Guzzi 4,07 Minuten — 127,3 Stundenkilometer; Kluge auf DKW 4,14 Minuten — 123,5 Stundenkilometer; Petruschke auf DKW 4,19 — 121 Stundenkilometer. Klasse v bis 350 ccm: Fleischmann auf DKW 3,52 Minuten — 135,3 Stundenkilometer; Ha- melehle auf DKW. 3,58 Minuten — 132 Sturr- denkilometer; Wünsche auf DKW. 4,08 Minuten 126,7 Stundenkilometer Klasse O bis 500 ccm: Sarafini (Italien) auf Gilera 3.46 Minuten — 138,9 Stundenkilometer: Mansfeld auf BMW. 3,48 Minuten — 137,6 Stundenkilometer; RUHrschneck auf BMW. 3,52 Minuten — 135,8 Stundenkilometer.