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UOiMMMWW Erscheint jeden Wochentag nachmittag- — Fernruf: Sammel- Vir. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen- Vein-Ernstthal Commerz» und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. MAnMtr W Hoheasteln-Srnstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Im Falle höherer Gewalt — Störung deS Betriebe- der Zeitung, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtungeo — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Leitung oder aus Rückzahlung deS Bezugspreise-. — Er füllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf- I Diese-Blatt ist da- zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de-Stadtrat- behördlicherseits RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht e- die Bekanntmachungen deS Amtsgericht- und deS Finanzamts Kuhschnappel, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach. Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Nr. 93 Sonnabend, den 22. / Sonntag, den 23. April ms UeiuaSvrelS halbmonatlich 8S RetchSvteuotae -tnl-bliekllch Träaerloba. S9.Iadrg. General Johnson reiht Roosevelt Sie Maste ab SaS Sündenregister der NSA gegenüber SeuWand — Ser Lünderraub der Entente soll gesichert werden Und das nennen amerikanische Studenten einen „Scherz" Neuyork, 21. April Amerika ist doch das Land der unbegrenzten I Möglichkeiten. Studenten des College von I North-Manchester Indian erlaubten sich gestern I in einer realistischen vorgetäuschten „Rundfunk- I Übertragung aus London" den an Wahnsinn I grenzenden „Scherz", den „soeben ausgebroche- I nen Krieg zwischen England, Frank- I reich und Deutschland" anzusagen, was I auf die Zuhörer eine ähnliche Wirkung ausübte, I wie seinerzeit der berühmte „Marsangriff". I Frauen verfielen in hysterische Weinkrämpfe und wurden ohnmächtig, Männer rannten verwirrt und verzweifelt umher. Die Panik erreichte ihren Höhepunkt, als der angebliche englische Kriegs minister erklärte, auch Amerika werde inner halb weniger Stunden Deutschland und Italien den Krieg rrklären. Zum Schluff des „Hörspieles" „beruhigte" der Nadiosender dann seine Zuhörer mit den Wor ten: „Was Sie soeben gehört haben, war zwar nur eine Generalprobe, aber sie kann in wenigen Tagen währ werden!" (!!) * Washington, 21. April Senator Taft, der lange Jahre Vorsitzender des Obersten Bundesgerichies war, stellte in einer Rede fest: Roosevelt hat uns in eine Luherst ge- fährlicheLage hineingeritten. Die Arbeits losigkeit ist bedeutend größer geworden, als sie es vor vier Jahren war. Roosevelt klammert sich jetzt an die Alte Welt, um das Gleichgewicht der Neuen wieder aufzurichten. Lasten Sie sich diese Erkenntnis nicht durch di« zahllosen Mel dungen ans dem Ausland vernebeln. * Eiaen « Funkmeldung Washington, 22. April General I o h n s o n, der im Weltkrieg in den Vereinigten Staaten die allgemeine Wehrpflicht organisiert hatte und im Jahre 1933 die ameri kanische Planwirtschaft einrichten sollte, aber nach einem Zerwürfnis mit Roosevelt zurücktrat, ist jetzt einer seiner schärfsten und treffsichersten Geg ner in außenpolitischen Fragen geworden. Er schreibt in seinem heutigen Artikel in den .Scripps Howard"- Blättern, daß er anst e l l e des Führers Roosevelt eine ablehnende Antwort erteilen würde. Er erklärt in sei nem Aufsatz u. a.: Der deutsche Widerstand im Jahre 1918 wurde hauptsächlich durch das Auftreten Wilsons gebrochen. Deutschland hätte sonst weiterkämpfen und vielleicht siegen können. Al lein Wilson versprach einen Frieden ohne alle Sanktionen. Deutschland legte daher die Waf fen nieder, ging nach Versailles und wurde dort plötzlich, nachdem es entwaffnet war, gezwun- gen, einen Frieden anzunehmen, unter dem es nicht leben konnte und der die Versklavung von 60 Millionen Menschen bedeutet hatte. Wil son nahm für Amerika nichts, aber England und Frankreich, die jetzt von Roosevelt so sehr be günstigt würden, übten einen schmählichen Verrat. Wilson nahm vielleicht das Versail ler Nachediktat hin und ließ England und Frank reich von den deutschen Besitzungen nehmen, was sie wollten, er ließ das Reich von einem stäh lernen Wall der Entente einkreisen und ihm einen unmöglichen Tribut von unbestimmter Dauer aufbürden, well er möglicherweise darauf baute, daß eine neue Aera der Vernunft und Mäßigung durch die Genier Liga zum Schutze Deutschlands bald wirksam würde. Aber diese Rechnung schlug fehl, weil sich schon die Ver einigten Staaten weigerten, der Genfer Liga bei zutreten und diese bereits durch diesen Umstand eine einseitige Einrichtung wurde, die nach dem barbarischen Ruf „Vace victis!" („Wehe den Besiegten!") zu arbeiten begann. Die deutschen Kolonien waren geraubt, das deutsche Land zerstückelt, die deutsche industrielle Einheit zerstört und die natürlichen deutschen Nationalziele anscheinend für immer verschüttet. Deutschland hat sich immer wieder in seiner Hilflosigkeit an die Welt um eine Er lösung aus diesem Zustande gewandt. Da es aber keine Macht hatte, wurde es nicht gehört. In Verzweiflung begann es endlich aufzurüsten, in der Annahme, daß es bei militärischer Pari tät vielleicht besser Gehör finden würde. Diese Überlegung erwies sich als richtig. Einzig und allein, weil Deutschland sich Werkzeuge der Macht schmiedete, fanden sich nun England und Frankreich bereit, sich langsam an den Gedanken einer gerechten Lösung zu gewöhnen. Aber jetzt zum ersten Male seit Versailles mischte sich Amerika in die Entwicklung ein! Es meldete sich Amerika, von dem die Welt glaubte, daß es während der langen Jahre der deutschen Ohnmacht und des bitteren Leides durch die Monroe-Doktrin zur Gleichgültigkeit gezwungen worden sei, weil dieses Gesetz eine Einmischung Amerikas in Europa und Europas in Amerika nicht dulde. Deutschland kann darum nicht verstehen, war um die Vereinigten Staaten» die sich in den Zei ten der Not nicht um Deutschland gekümmert hatten, jetzt plötzlich Stellung nehmen, und zwar nicht für, sondern gegen das Reich. Deutsch land kann nicht verstehen, daß es das einzige Hilfsmittel aufgeben soll, das ihm Gehör ver schaffe. Dazu käme noch, daß Roosevelt selbst gar nichts verspreche. Sei» Brief enthalte nicht einmal eine Andeutung, daß die Ungerechtigkei ten, die von dem Versailler Diktat noch übrig geblieben seien, beseitigt würden, oder daß man den Grundsatz des Selbstbestimmungsrechtes der Völker zu verwirklichen die Absicht habe. Im Gegenteil, Roosevelt scheine vorzuschlagen, daß man die Beute der länderraubenden j Mächte vom Jahre 1S1S verteidige. Wenn sich jedoch Deutschland mit seinen Bedrückern wie der an einen Beratungstisch setzen sollte, inwie fern könnte es dann von ihnen eine bessere Be handlung erwarten, als sie ihm in Versailles zuteil geworden sei? Welche Unterstützung oder, was noch wichtiger sei, welche Fairness« könnte Deutschland speziell von Roosevelt erwarten?! Ist Roosevelt nicht schon jetzt auf Seiten der deutschen Gegner? Habe er nicht schon im vor aus öffentlich über Deutschland „zu Gericht ge sessen und es verurteilt?!" Da es so sei, er scheine er nicht als Vermittler, sonder als An walt der Gegenseite .. .! Großzügige Maßnahmen zugunsten -er Rentner und Kriegsopfer Aus Anlaß des 5». Geburtstages des Führers Berlin, 21. April Aus Anlaß des 5V. Geburtstages des Füh rers hat die Reichsregiernng eine Reihe von Maßnahmen zugunsten der Rentner und Kriegs opfer ergriffen. Auf dem Gebiete der Reichsversicherung wur den durch ein Gesetz Kinderzuschüsse und Waisenrenten uneingeschränkt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr verlängert. Ferner ist eine Milderung der Ruhensvorschristen und eine Erleichterung der Anwartschaft für Kriegs teilnehmer in der Rentenversicherung eingetre ten. Daneben sind für eine einmalige Reichs sonderbeihilfe für hilfsbedürftige Sozial rentner und Kleinrentner auf Grund eines Er lasses des Reichsarbeitsministers vom 1». April beträchtliche Mittel bereitgestellt worden. Die soziale Fürsorge für Kriegsopfer hat eine erhebliche Verbesserung erfahren. Schließlich wurde durch Verordnung eine Krankenver sicherung für Kriegshinterbliebene eingeführt. Bemerkungen Der böse Geist der englischen Außenpolitik spukt wieder einmal. Und von seinem gespenster haften Auftreten hat sich die ganze demokratische Mächtegruppe so einfangen lassen, daß sie eine Weltgefahr heraufbeschworen hat, deren lodern des Feuer sie von sich aus nicht mehr dämpfen kann. Im Paktieren mit dem sowjetrussischen Bolschewismus liegt diese Weltgefahr und aus dem Haß gegen Deutschland schöpft der Brand seine beste Nahrung. Als Italien gegen den Goldenen Löwen von Juda zu Felde zog, da regte sich das demokra tische Weltgewissen in eigenartiger Form. Der geringe Widerstand, den Haile Selassie mit sei nen Heerhaufen leisten konnte, weckte das Mit leid in den demokratischen Seelen so sehr, daß man in der Erhaltung des abessinischen Kaiser reiches und der Unterstützung des raffenden Usurpators eine prächtige Gewinnchance für sich selbst herauslas. Daher auch das seinerzeitige Angebot der englisch-französischen Kombination an das siegreiche Italien, das ein unaufhalt sames Vordringen abstoppen sollte. Dem bösen Geist der englischen Außenpolitik war aber die Chance nicht groß genug und der Bolschewismus sah in eventueller Ruhestiftung für fick sogar eine Niederlage. So mußte dann Sir Samuel Hoare über die Klinge springen und Laval konnte denselben Weg für sich vorbereiten. Der prosowjetische Geist der gesamtpolitijchen Einstellung holte den bösen Geist der englischen Außenpolitik ans Rampenlicht und damit begann sogleich der Weizen der sowjetrussischen Botschaft in London zu blühen. Während Mister Eden mit seiner Sanktionspolitik die Italiener zu raschestem Handeln in Abessinien zwang, nahm der Bolschewismus bereits die Gelegenheit wahr, in Spanien die Brandlunte zu legen. Und je länger derselbe Herr Eden die Anerkennung der vollendeten Tatsachen, die ihm die Anwesenheit des regenschirmbewaffneten Negus in London deutlich genug erkennen lassen konnte, auch nur in Erwägung zog, festigte einerseits Italien seine Position, andererseits machte der Kommunismus sein spanisches Unternehmen startbereit. Als aber der Startschuß hierzu wirklich gefallen war und als der spanische Nationalismus mit ver bissenen Zähnen zum Kampf gegen die Pest an setzte, da wehte das Fähnlein des Herrn Eden im Hauptquartier der Roten. Und es flatterte so munter, daß schließlich den Herrschaften in London vor der eigenen Courage bange wurde. Eden wurde ausgebootet. Den Prosowjetismus löste angeblicher Antisowjetismus ab. An Stelle Edens setzte England seinen an scheinend besten Mann ein. Der anfängliche Er folg der neuen Steuerung ließ gar nicht einmal schlechte Hoffnung aufkommen. Lord Halifax zog zwar das britische Fähnlein in Valencia und Barcelona nicht ganz ein, aber er wurde doch wenigstens dort ein unbequemerer Partner als der wieder in den Hintergrund getretene Eden. Nicht lange allerdings. Die politische Entwicklung im mitteleuropäischen Raum zerbrach rasch die Kraft des neuen englischen Herkules. Und so paradox es erscheinen mag, heute steht Lord Hali fax nicht mehr gegen Eden, heute ist er der her vorragendste Prosowjetist seines Landes und be sorgt die Geschäfte der Eden, Churchill und Duff Looper mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit. * Während Deutschland seinem Führer zur Vollendung seines fünfzigsten Lebensjahres zu» jubelte, fand Lord Halifax Zeit, im englischen Oberhaus eine sogenannte Friedenserklärung für die englische Außenpolitik abzugeben. Die optimistische Voraussage, daß der britische Bot schafter in Berlin sehr bald wieder auf seinen Posten zurückkehren werde, findet man aller- dings durch keinerlei äußere Anzeichen begrün det. Die englische Eiykreisungspolitik suchte Halifax damit zu „begründen", daß er sagte wenn die britischen Anstrengungen nicht auch Die schweren Flaks waren die große Überraschung des Auslandes In der gesamten ausländischen Presse hat die große Parade vor dem Führer einen tiefen Ein druck hervorgerusen. Gerühmt werden insbesondere die schweren und schwersten Flaks, die hier zum erstenmal der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Unsere Aufnahme zeigt die gewaltigen Rohre einiger der schweren Flaks während der Parade. (Scherl-Bilderdrenst-Autoflex)