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MOjMOIMllgM Erscheint jeden Wochentag nachmittag? — Fernruf: Sammel- Nr. 2311 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein - Ernstthal. Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. W unüAlWM W Hoheustein-Erustthaler Zeitung, Rachrichten nn- Reuest« Rachrichten Im Falle höherer Gewalt — Störung de? Betriebe? der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderu»g?einrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de? Bezugspreises. — Er füllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz,Gersdorf, Hermsdorf, BernSdorf. l Diese? Blatt ist da? zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrat? behördlicherseits Rüsdors. Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim. I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht e? die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und deS Finanzamts Kuhschnappel, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach. Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Nr. 7 " Montag, den 9. Äangar 1939 Bezugspreis daUmwnatttlb 8K RelckSvteuntge «tnilbttekttib Trüaerlobn 89. Zahrg. Fünfzig Militärflugzeuge aus AGU für Rotfpanien Nuchlversuch des englischen Bhetoosnls in Sa» Sebastian? — Golding war schon seit einiger Zeit verdächtig Einbruch aus M Kilometer Länge lich« Front in Katalonien beträgt zwischen Be- Von der Cordoba-Front meldet der nationale navent d« Lerida (südöstlich von Tremp) im Heeresbericht mehrere Angriffe der Roten, di« Norde» Aseo am Ebro im Süden 160 Kilometer, aber sämtlich abgewiesen wurden. Bilanz mit doppeltem Vorzeichen Istanbul, 8. Januar Seit Sonnabend befassen sich die Istanbuler Zeitungen mit der Aufdeckung einer sensatio nellen Waffenschiebungsaffäre. In der Zeitung „Haber" wurde behauptet, daß durch die Ver mittlung türkischer Staatsbeamter und mit Hilfe gefälschter Stempel und Unterschriften türkischer Minister vor einigen Monaten eine große An zahl von Militärflugzeugen aus den Vereinigten Staaten nach Rotspanien geliefert worden sei unter dem Vorwand, daß es sich um Bestellungen des türkischen Landesverteidigungs ministeriums handele. Der bisherige Hauptver dächtige, der Türke Ekrem Koenig, ist in Frankreich verhaftet worden und sieht seiner Auslieferung an die Türkei entgegen. Die Lie ferung stellt einen Mert von vier Millionen Mark dar, wovon 400 000 Mark in die Taschen der Schieber geflossen sind. Es verlautet auch, daß Koenig jüdische Rechtsanwälte bei seinen Schiebergeschäften verwendet hat und daß er sich tn ständiger Verbindung mit internationalen Waffenschieberkreisen in Paris befand. EIaene Sunkmelkuna Istanbul, 9. Januar Die jüdisch-bolschewistischen Hintermänner der internationalen Wasfenschiebung, bei der nordamerikanische Fabriken 50 Flugzeuge angeb lich nach der Türkei, in Wirklichkeit aber nach Rotspanie» liefern sollten, versuchten sich durch ein Manöver aus der Affäre zu ziehen. Sie behaupteten in glatter Verdrehung der Tat sachen, die amerikanischen Flugzeuge seien für General Franco (!) bestimmt gewesen. Diese Behauptung ist eine Lüge. Das beweist ein Brief des diplomatischen Generalagenten der nationalspanischen Regierung in Istanbul, des Gesandten Palencia, den die Istanbuler Zei tung „Journal d'Orient" heute veröffentlicht. In diesem Brief teilt der Gesandte mit, daß er selbst im Auftrage der nationalspanischen Ne gierung die türkische Regierung über diese An gelegenheit unterrichtet und ihr die Anzahl der gekauften Flugzeuge, die Verschiffung und Bestimmungshäfen, die Namen der Transport schiffe, die Namen der Empfänger und überhaupt alle Einzelheiten des „Geschäftes" zur Kenntnis gebracht habe. * Eigene Funkmeldung Paris, 9. Januar Die Agentur Havas meldet aus San Sebastian, daß der englische Vizekonsul Gol ding nach Auskünften unterrichteter Kreise kürzlich einen Fluchtversuch unternommen haben soll. Golding habe sich in einem Hafen der kantabrischen Küste begeben, wo ein eng lischer Dampfer vor Anker lag. Der Konsul habe das Schiff zu „besichtigen" gewünscht, die national-spanischen Behörden hätten ihn jedoch tn dem Augenblick zurückgehalten, als er eine Motorbarkasse besteigen wollte, um sich an Bord des englischen Schiffes zu begeben. Man betone in den gleichen Kreisen ferner, daß Golding in verschiedener Hinsicht schon seit einiger Zeit verdächtig gewesen sei. Die nationalspanischen Behörden hätten jedoch einen unangenehmen Ausgang der Ange legenheit vermeiden wollen und es vorgezoge», die Ergebnisse der eingehenden Untersuchung ad- zuwartcn. Der Fluchtversuch des englischen Bizekonsnls soll die Polizei aber veranlaßt haben, die Sache zu beschleunigen und sich dessen zu bemächtigen, den man als einen der Haupt zeugen des ernsten Zwischenfalles mit dem Ge päck des britischen Konsuls ansehe. w Paris, 9. Januar Nach einer in Paris vorliegenden Havas- Meldung ist der rotspanische Hafen Valencia am Sonntagmittag von nationalspanischen Flug zeugen bombardiert worden. Eigen« Funkmeldung Sarragossa, 9. Januar Die Aragon-Armee des Generals Mos- cardo ist am Sonntag zwischen Lerida und Balaguer in einer Breite von 27 Kilometer und in einer Tiefe von 20 Kilometer vorgestoßen. Innerhalb des Dreiecks Lerida—Cervera—Ba laguer eroberte sie neun Orte, darunter Castel sera, Linola und Bcllvis. Auf dem rechten Flügel setzten die Navarra- Brigaden unter General Salchaga ihren Vor marsch in Richtung der Straße Lerida—Borjas Blancas—Tarragona fort. Östlich von Borjas Blancas nahmen sie vier Orte, darunter Omellors, ferner die Höhe Vilanti westlich von Fullada und die Höhen im Norden von Vim- bodi. Die Navarra-Brigaden sind also nach Norden eingeschwenkt, und diese Bewegung läßt eine baldige Vereinigung mit der Aragon-Armee Moscardos erwarten. Dadurch würden die röten Truppen, die östlich von Lerida stehen, ab geschnitten werden. Die fruchtbare Ebene von Lerida hat schwer unter der roten Herrschaft gelitten. In den am Sonntag befreiten, einst reichen Ortschaften wurden die einrückenden nationalen Truppen von den wenigen dort ver bliebenen Einwohnern begeistert begrüßt. 1050 Gefangene fielen in die Hand der Nationalen, vier rote Flieger wurden abgeschossen. Auf dem linken Flügel der Offensioarmee waren die Operationen behindert, ein starker Nebel erlaubte nur einen geringen Eelände- gewinn. Die Gesamtlänge des Einbruches in die feind- Paris sucht Paris, 8. Januar Ministerpräsident Daladier hat sich kurz nach seiner Ankunft in Paris gegen 12 Uhr mittags zum Elysee begeben, um dem franzö sischen Staatspräsidenten über seine Korsika- und Nordafrika-Roise Bericht zu erstatten. Da ladiers Besuch bei Lebrun dauerte fast «ine Stunde. Die Sonntagspresse zieht noch einmal die Bilanz der Reise des Ministerpräsidenten. Der „Malin" weist auf die Erklärungen hin, die der Ministerpräsident im Verlaufe seiner Reise abgegeben hat. Seine Worte, so schreibt das Blatt, seien notwendig gewesen Daladier wisse, daß jedes Stück Erde, auf der die französische Fahne wehe, ein Stück vom Fleisch Frankreichs sei, das man nicht antasten könne, ohne daß sich der ganze Körper aufrichte. In einer abschließenden Betrachtung hebt Raimon Lartier in der „Epoque" hervor, welchen schwierigen Aufgaben Daladier nun nach seiner Rückkehr nach Paris in innenpolitischer Hinsicht gegenübersteht. Auf seiner Reise durch das französische Imperium hätte Daladier wun dervolle Schöpfungen, aber auch schwache Punkte erblicken können. Das Mißverhältnis zwischen dem schlaff gewordenen parlamentari schen Regime in Frankreich und der ungeheuren Ausdehnung des Imperiums laste diesen Ein- — Nom sagt: - «druck noch mehr zutage treten. Wenn diese Reis« ! Daladiers wunderbar gewesen sei, io werde die Rückkehr enttäuschend werden. Daladier besitze in der Kammer nur eine Mehrheit von sieben Stimmen, um sein Kabinett am Leben zu erhalten. Daladier habe den auf richtigen Entschluß gefaßt, das Erbgut Frank reichs in der Welt bis zur letzten Parzelle zu verteidigen. Aber er verfüge nicht über die Mittel, um diesen ungeheuren Aufgaben die Stirn zu bieten. In Korsika, Tunis und Algerien habe er als Ministerpräsident Frasik- reichs gesprochen, aber in Wirklichkeit sei er nur der Chef einer parlamentarischen Regierung. Er habe vielleicht nur noch 15 Tage die Macht in Händen. Trotz Scheiterns des revolutionären Aufstandes vom 30. November und trotz der Besserung der finanziellen Lage sei Frankreich noch nicht wieder aufgerichtet, weil es nicht das Regime habe, das seinem Imperium und den Bedürfnissen seiner Sicherheit entspreche. : * Rom, 8. Januar Nach Abschluß der Reise des französischen Ministerpräsidenten stellt „Eiornaled'Jta- l i a" in seinem heutigen Leitartikel fest, daß ihr Ergebnis völlig negativ ausgefallen sei. Die innenpolitische Bilanz interessiere Italien nicht, da die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme des sogenannten französischen Nord afrikas eine innere Angelegenheit Frankreichs seien. Die Reise Daladiers laste alle Fra gen offen, habe sie sogar teilweise verschärft. Wenn Frankreich sich aber immer noch bemühe, seine Haltung gegenüber den weiterhin hart näckig als „unberechtigte Ansprüche" bezeichneten italienischen Forderungen mit den sonderbarsten Kombinationen über die Achse Berlin—Rom er klären zu wollen, so beweise es nur, weder von der Achse, noch von ihrer Politik, noch von ihrem Geist oder ihrer Methode etwas verstanden zu haben. Am vierten Jahrestag der Unterzeichnung des Laval-Mussolini-Abkommens untersucht die italienische Wochenschrift ,,Relazioni Inter- nazionali" die italienisch-französischen Bezie hungen während der letzten vier Jahre und be ton mit allem Nachdruck, daß „Frankreich der Feind des italienischen Volkes ist". Frankreich wolle die natürlichen Rechte Italiens nicht be friedigen. Die Franzosen sollen sich jedoch dar über ganz klar werden, daß sie dies werden t u n müssen. Schließlich weist die Zeitschrift auf die enge Gemeinschaft der Aufgaben und Funktionen der Achse Berlin—Rom hin, deren Politik nicht mit dem gewöhnlichen Maßstab und mit den all- täglichen politischen Berechnungen gewertet wer den könne. Wachsende Opferbereitschaft Berlin, 8. Januar Die Ergebnisse der Dezember-Sammlungen des WHW. lassen die wachsende Opferbereit schaft des deutschen Volkes erkennen. Der Ein topfsonntag brachte gegenüber dem Vor jahr eine Steigerung von 40,84 v. H. und die dritte Reichs st raßensammluna sogar eine solche von 4 7,7 2 v. H. deutschlands erstes neues Schlachtschiff „Scharnhorst" in dienst gestellt Auf der Kriegsmarinewerft in Wilhelmshaven fand am Sonnabend die feierliche Indienststellung von Deutschlands erstem nach dem Weltkriege erbauten Schlachtschiff statt, das am 3. Oktober 1936 in An wesenheit des Füzrers vom Stapel gelaufen und auf den Namen „Scharnhorst" getauft worden war. Unser Bild zeigt das herrliche neue Schiff von 26 600 Tonnen mit neun 28-Zentimeter Geschühen, zwölf 16-Zentimeter-Veschützen und einer Flugabwehr von vierzehn 10,5-Zentimeter-Geschühen und sechzehn 3,7- Zentimeter-Geschvhen. Außerdem ist das Schlachtschiff mit zwei Katapulten für vier Seeflugzeuge ausgerüstet. (Scherl-Bilderdienst-M.) - ' -