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* Mittel zum Zweck. A.: „Welche Extravaganz, Deiner Frau einen so kostbaren Ring zu kaufen." B.: „Ganz das Gegentheil, mein Bester. Seit sie diesen Ring am Finger trägt, hat sie nicht halb so viel für Handschuh auSgegeben, wie früher." Ahnungsvoll. Madame: „Sehen Sie 'mal das schöne Meißner Porzellan, welches ich gekauft habe; es ist 200 Jahre alt!" Dienstmädchen (nachdenklich): „Ich glaube, bei uns wird's nicht so lange halten, Madame!" * Beim Nervenarzt. „Ach Herr Doktor, ich bin extra zu Ihnen gekommen, was fehlt mir denn nun eigentlich?" „„Ja, mein Lieber, Sie sind hochgradig nervös, Sie müssen 'mal unbedingt sechs Wochen an die Ostsee. Was sind Sie eigentlich?"" „Ich bin seit zwanzig Jahren Schiffer auf Rügen" HandelS-Nachrichten. SorUn, 20. Sept. (Wechsel-Cours). Laak- Vlsvont Mark Amsterdam ., 8T 168,20 G per 100 fl. d. 1 2M 167,50 G Brüssel und Antiverpen g ST 80,80 G pr. 100 Francs. 3M 80,40 G Italienische Plätze - 10 T 77,85 G pr. 100 Lire " 2M — Schweiz. Pl. 100 Frc. 3'/.10T 80,90 G London 8 T 20,40 G pr. 1 Lstrl. 3 3M 20,26 G Madrid und Barcelona 14T — pr. 100 Pesetas 2M — Paris q 8 T 80,80 G pr 100 Franc 3M 80,40 G Petersburg 8'/, b T — pr. 100 Rubel '' 3M —- Warschau 100 Rubel 5'/, 8 T — Wien , 8T 85,15 G per 100 Kr. ö W. 3M 84,30 G Reichsbank 3'/,, Lomb.-Z.-F. 4'/,. Karckvdorx, 20. Sept. Kornzucker cxcl. 83"/g Rendement 8,78 bis 8,88. Nachproducte excl. 75°/o Rendement 0,30 bis 6,80. Stimmung: Matt. Kristallzucker! mit Sack 28,95. Brodraffinade l ohne Faß 29,20. Gem. Raffinade mit Faß 28,98. Gem. Melis I mit Faß 28,45. Rohzucker I. Produ^ Tranfito f. a. B. Hamburg per Sept. 7,50 Gd., 7,60 Br., per Okt. 7,8l bez., 7,85 Gd., per Okt.-Dez. 7,90 Gd., 8,92 Br , per Jan.-März 8,!5 bez., 8,12'/, Gd., per Mai 8,30'/, Gd., 8,35 Br. Tendenz: Schwach. — Wochenumsatz: 16 000 Ctr. Humburg, 20. Septbr. Weizen flau, Holsteiner lixo 188 bis 162, La Plata 124. — Roggen matt, südruss. cis. Hamburg 97—100, do. loco 100 bis 104, Mecklenburgischer 132 bis 138. Mais fester, amerik. mixed. 128';,, La Plata 104, Hafer ruhig, Gerste matt. Wetter: Schön. vramon, 20. Sept. (Baumwolle). Tendenz: Stetig. Upland middl. loco 44'/, Pfg. Liverpool, 20. Sept. (Baumwolle.) Muthmaßlicher Um satz: 8000 Ballen. Stimmung: Fester. Import: 2000 Ballen, Preise '/«« höher. Umsatz: 8000 Ballen, davon für Specu- lation und Export 800 Ballen verkauft. Amerikaner fester, '/>s höher, Ostindische ruhig, Egypter unverändert. Middling amerik. Lieferungen: Oktober 4"'/», Käufer, November-Dez. 4"/,« Verkäufer, Januar-Februar 4"/«« do., März-April 4"/«j Käufer. Zahlungseinstellungen: Carl Georg Haase, Grimma. Nicolai Otto, Niebüll. Herm. Gustav Förster, Zwickau. Georg Braune, Berlin. Theodor- Graser, Bremen. Carl Heinrich Robert Kock, Bremerhaven. Paul Baumann, Dessau. Paul Richard End, Dresden. Fein gesponnen oder Das Fa st nachtsgeheim nitz. Criminal-Roman von Lawrence F. Lynch. — Deutsch von E. Kramer. (Nachdruck verboten.) 23. Fortsetzung. Larsen, der aufgestanden war, kam wieder zum Fenster zurück und setzte sich Steinhoff gegenüber. Er fuhr sich einige Male mit der Hand über das Gesicht und schien gewaltsam nach Fassung zu ringen, ehe er begann: „Weiß der Teufel, wie es kommt, aber jedermann in der ganzen Gegend ist, so lange ich denken kann, gegen mich gewesen. Ich war niemals beliebt, habe niemals Freunde gehabt und es niemals verstanden, mit Frauen umzugehen — ich bin eben kein Schwätzer. In unseren kleinen Gesellschaften stand ich meistens stumm in einem Winkel, und das Haar stand mir zu Berge, wenn die Mädchen versuchten, mich daraus hervorzu ziehen. Ich konnte nicht tanzen, ich war zu groß und ungeschickt, und vermochte es nicht zu ertragen, wenn man mich auslachte. Glücklich bin ich in dieser Welt niemals gewesen. „Dummkopf, Tölpel, Spielverderber," das waren meine Kosenamen. Ich war angenommenes Kind, und die Frau, die ich Mutter nannte, ist die Schwester — von John Warhams Frau. Bertha konnte mich schon um den Finger wickeln, als wir noch Kinder waren; ich habe sie immer lieb gehabt, so lange ich denken kann, und ich glaube, sie mochte mich auch gern. Ich erfüllte alle ihre Launen, und sie hatte deren viele, half ihr aus allen Verlegenheiten und bin oft genug für ihre Vergehen bestraft worden, und wenn sie mich dann mitleidig ihren alten, guten John, ihren besten Freund nannte, war ich zufrieden. John Warham konnte mich nicht leiden. Er war sehr oft unfreundlich zu mir, aber dies focht Bertha wenig an. Sie hatte sich so an mich gewöhnt und brauchte mich so noth wendig zu hunderterlei, daß es sich ganz wie von selbst machte, als wir uns verlobten. Sie war'n ganz junges Ding damals, und ich dachte eigentlich nie daran, sie zu fragen, ob sie mir gut sei. Ich wußte, daß ich sie rasend liebte, und das war mir genug." Er hielt inne, wechselte seine Stellung und stieß einen tiefen Seufzer aus. „Dies alles änderte sich, als Bertha in Pension kam. Ich wußte, wie klug sie uud wie dumm ich war, und so sehr ich das Lernen haßte, lernte ich doch willig 'ne Schule, die von — von Mrs. Warham empfohlen wurde, und studirte Berthas wegen, so gut ich konnte. Sie lernte mich m dieser Zeit vergessen, und ich dachte nichts als an sie." Wiederholt hielt er inne. Seine Augen begannen von neuem zu glühen, und seine Hände zitterten. Die Selbstbeherrschung fing ersichtlich an, ihm peinlich zu werden. „Es giebt Sachen, über die ein Mann nicht gut sprechen kann," fuhr er dann mit heiserer Stimme fort. „Bertha hatte es nie versucht mich eifersüchtig zu machen. Sie war von Natur nicht kokett. Die jungen Leute bemühten sich zwar genug um sie, aber Bertha brauchte jemand, den sie ganz beherrschen konnte. Ich brauchte sie nur anzusehen, um zu wissen, ob ich sprechen oder schweigen sollte. Aber als sie zum ersten Male aus der Pension nach Hause kam, war das anders. Ich fühlte es augenblicklich, sie hatte gemerkt, daß sie 'n ungewöhnliches Mädchen war. Nyton war ihr zu kleinstädtisch geworden, die Farm zu uninterssant und meine Verehrung geradezu langweilig." „Eines Tages brachte sie ihre Freundin Rose Hilders aus der Stadt mit, und es sing ein vergnügtes Leben an. Das Tanzen, Reiten, das Lachen und Necken mit den jungen Männern aus Nyton nahm kein Ende. Besonders zwei Burschen waren beständig auf der Farm. Bertha ging gewöhnlich mit dem Einen, der mit 'nem Mädchen aus 'ner anderen Stadt ver sprochen war. Ich konnte es kaum mehr aushalten, aber ich wagte nicht, ihr etwas darüber zu sagen." „An einem Sonntagmorgen saß ich mit den Mädchen auf der Veranda, als die Beiden aus Nyton wieder ankamen. Jeder in seinem Gig, fuhren sie stolz vor dem Hause vor. Mein Entschluß war gefaßt. Diesmal sollten mich die Affen nicht wieder vertreiben. Aber als ich sah, wie lustig sie alle waren und wie wenig sie sich daraus machten, daß ich verdrießlich ab seits stand, wurde ich toll vor Wuth. Ich fühlte, daß ich das Lachen und Spotten nicht mehr ertragen konnte. Ich stand auf, ging ins Wohnzimmer und warf mich der Länge nach aufs Sopha. In mir kochte es! Ich war wie vom Satan besessen, aber ich konnte kein Wort hervorbringen. Nach einer Weile — sie hatten draußen immer wieder gelacht und gespaßt — kam Bertha zu mir. Sie legte die Hand auf meine Schulter und sagte etwas — doch ich hätte ihr nicht antworten können, und wenn mein Leben davon abge hangen hätte. Sie wartete 'n Weilchen, dann zuckte sie die Achseln und ging ans Clavier. Sie saß dicht neben mir und sang ein lustiges Lied. Als sie fertig war, drehte sie sich um und fragte mich, wie es mir gefallen hätte. Ich gab ihr wieder keine Antwort. Da erhob sie sich und schritt an mir vorüber, stolz, wie 'ne Prinzessin. „Ich will Dich nicht zwingen, zu sprechen, Joe," sagte sie, „aber ich glaube, Du begehst einen Fehler." Beim Mittagessen saß Bertha zwischen Susan und dem jungen Harneg und ich am anderen Ende des Tisches. " Ich richtete kein Wort an sie, obwohl ich mir das Gegentheil vorgenommen hatte. Als wir auf- standen, sagte der junge Harneg: „Miß Bertha, wollen wir jetzt eine kleine Spazierfahrt machen ?" Ich drehte mich um und sah ihn an. „Bertha kann nicht aus fahren," bemerkte ich. Er lachte und fragte wieder: „Nun, wie ist es, Miß Bertha?" „O," erwiderte sie, „es ist natürlich so, wie Joe sagt." Alle lachten, die beiden Burschen gingen in den Stall, und ich folgte den Mädchen auf die Veranda, ich blinder Narr! Keiner sprach ein Wort. Rose summte ein Lied, und Bertha saß auf der Treppe und guckte in die Wolken. Nach kurzer Zeit bog Harneg mit seinen zwei Braunen um die Ecke, und Gordon, der andere Geck, saß neben ihm. Als sie dicht vor der Treppe waren, sprang Rose vor, so daß sie zwischen mir und Bertha stand. Ich sah jetzt erst, daß sie Berthas Hut und Schirm in der Hand hatte. Der Wagen hielt, Gordon sprang herab, half Bertha, die den Hut aufgesetzt hatte, hinein, und ehe ich es hindern konnte, fuhren sie davon vom Hofe. Rose und Gordon lachten, und ich lief wie wahnsinnig davon." Larsen schwieg. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Nach kurzer Pause setzte er seine Erzählung in abgerissenen Sätzen, als wenn ihm das Sprechen eine unendliche Qual verursachte, fort. In derselben Woche reiste Rose Hilders ab. Ich hielt mich fern, bis sie fort war und ging dann zu Bertha. Ich wollte um Verzeihung bitten — wollte gar demüthig sein, nur diese Ungewißheit mußte ich los werden. Ich wurde sie sehr bald los. — Bertha kam die Treppe herunter und begegnete mir auf der Veranda. Ruhig und kalt stand sie vor mir. Sie sagte, wir hätten beide ein Versehen begangen und paßten nicht zusammen. Sie wollte mich nicht tadeln. Es könne Niemand für seinen Charakter, aber ich sei selbstsüchtig und eigensinnig. Ihre Geduld sei schon lange zu Ende, aber um nicht ungerecht zu sein, hätte sie es immer und immer wieder mit mir versucht. Ich hätte meiner Heftigkeit so lange nachgegeben, bi« mich beherrschte, aber sie wolle sich nicht davon herrschen lassen. Sie sei fertig mit mir, und ich ruhig tiach Hause gehen und ihr keine Scene in« Ihr Entschluß sei unerschütterlich; meinen Zorn ft sie nicht. Als sie das gesagt, ging sie in das ( zurück, und ich taumelte davon, in den Wald hi Das war im Herbst, vor mehr als neun Monate Ich schrieb ihr verschiedene Briefe, und einige! sah ich sie auch. Ich bat und flehte, Alles verge Schließlich nahm sie den Antrag des alten Man Nyton an, und ich wußte, daß sie's nur that, uni mir loszukommen. Das, was ich Ihnen sagen darf hier herum nicht bekannt werden. Sie mi versprechen, den Leuten von Nyton gegenüber t zu schweigen." Steinhoff durchbohrte ihn förmlich mit seinen B „Und wenn ich dieses Versprechen verweigere „Dann bin ich mit meiner Geschichte zu End „Gut. Sie haben mein Versprechen," sagt! Detectiv, „fahren sie fort." „Je näher Berthas Hochzeit heranrückte, desto war ich hier und bestürmte sie mil Bitten und F sie möge mir wieder gut sein. Lange wies sie schroff zurück, bis sie nach einem sehr heftigen Ai plötzlich darauf einging, mit mir zu entfliehen. Plan zu ihrer Flucht entwarf sie selber. Eine ü vor der Hochzeit ging ich fort; alle dachten, es gef um nicht Zeuge ihrer Trauung sein zu müssen, der Nacht, in der sie verschwand, kam ich zurück, setzte die Leiter an ihr Fenster und stieg hinab. Unordnung in ihrem Zimmer hat sie selbst angeric „Nun," fragte Steinhoff, „was weiter?" „Ich hatte in der Nacht ein kleines Zimm einem stillen, bescheidenen, aber sehr anständigen gemiethet. Ein Wagen mit zwei tüchtigen Pferden auf der Landstraße bereit. Wir bestiegen ihn fuhren nach einer kleinen Station, wo Bertha Wa so lange wartete, bis ich das qemiethete Gespann n abgeliefert hatte. Morgens kamen wir in Chicag und ich brachte Bertha Warham direct ins Hotel, selber eilte augenblicklich nach Uyton zurück, Nir Leute von der richtigen Spur abzulenken." Larsen stockte und blieb mit geballten Fäusten » im Zimmer stehen. Steinhoff ließ ihn gewähren, k einigermaßen beruhigt, von neuem den Faden de zählung aufnahm. (Fortsetzung folgt.) H. t r ch eu - D a H , i ch te.t. Kt. Hrinitutis-Darochie. Am 16. Sonntag nach Trinitatis, den 22. Scptcmbc^ Vormittag 9 Uln Prcdigtgottcodicnst, Predigt über PW 24—34, Herr Hilssg. Seidel. Nach»,, halb 2 Uhr Kindergottesdicnst. Abends halb 8 Uln Jnngfranenvercin im Cantor« Wochcnamt: Herr ?. Schmidt. harschte Hk. Löriftop^n. Am 16. Sonntag nach Triuitatis, Vorn,. 9 Uln Prtl gottcsdicnst, Predigt über Lucas 7, 11—17, Herr D Albrecht. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdicnst. Collccte sür den Kirchcnbau in Eibcubcrg. Ev.-luth. Jünglingsvercin: Abende 8 Uhr im Verein Ev.-lutb. Jungsmucnvcrcin, Abends 0,8 Uhr im Veiein Ev. Arbeiterverein. Montag, den 23. September, i halb 9 Uhr Diskussionsabcnd im VercinslokaU Gäste willle Mittwoch, den 25. Sept., Borm. 10 Uhr Wochcncommn Wochcnamt: Herr ?. Albrecht. Don HVerkungwitz Am 16. Sonntag nach dem Trinitatisfest, 22. Septbr. Feier des Erntedankfestes. Vormittag 9 Uhr Ernte gottcsdicnst in der oberen- Kirche, Herr Diakonus Tamim Nachmittag 2 Uhr Erntedantgottcsdicnst in der H kirche. Herr k. Werner. Nach beiden Gottesdiensten wird eine Collccte für arg würdige Konfirmanden unserer Gemeinde gesammelt. Wer zur Schmückung des Gotteshauses durch Gui ' Kränze und Früchte beitragen will, wird herzlich gebe j Gaben möglichst am Sonnabend Nachmittag zu bringen. . Tanfc» finden nur Nachmittag 4 Uhr statt. Abends 8 Uhr Jnngfranenvercin in der Herberge. Freitag, den 27. Sept., Vorm. 10 Uhr Wochcncomunt in der oberen Kirche, Herr Diak. Tammcnhain. Anm von halb 10 Uhr an in der Sakristei. Wochenamt: Herr Diakonus Tammcnhain. M. Die Einzeichnungslisten für die Wähler bei den)! vorstandswahlcn liegen bei den Geistlichen und sämmtlichc» K Vorstandsmitgliedern aus. Don Gersdorf. Am 16. Triuitatissonutagc, den 22. September 1901, sri 9 Uhr Beichte und nach der Predigt Comnmnion, Heu Lamm. Collccte sür den Kirchcnbau in Eibcnbcrg. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdicnst. Abends halb 8 Uhr Jnngfrancnvcrein. Dienstag, den 24. Septbr., Abends 8 Uhr BibelstNiU Die Woche sür Taufen und Trauungen hat Herr i Lamm, für Hauscommunioncn und Beerdigungen Herr L B Don Ursprung. Am 16. Sonntag nach dem Trinitatisfest, den 22. Septbr 8 Uhr Prcdigtgottcsdienst in der Schnlc zu Ursprung In denselben soll eine Collccte für den Kirchcnban in berg ciugcsammclt werden. lieber acht Tage findet im Gottesdienst in Ursprung Fe> heiligen Abendmahls insbesondere für die neu in das cintrctenden Rekruten statt. Mittwoch, den 2. Oktober, früh 9 Uhr in Ursprung W comnmnion. Redtgirt, Druck und Berka a: Richard Decker, Hohenstein-Lrnstthal.