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Sachsen und Nachbarländer Dresden, 1. Februar Jdar-Mrsiein und das WHW Zur vierten Reichsstrasrensammlung am 4. und 5. Februar 1939 zu LU. SS., NSKK. und NSFK. werden am kommenden Sonntag die Reichsstraßcnsammlung des WSW. durchführen und dabei diese lustige» Tierabzeichen mit Edelsteinen verlausen. (Scherl-Bilderdienst-M.) und die Wertschätzung des deutschen Iugendher- bergen-Netzes. Es hat seit der Übernahme der Betreuung durch die Hitlerjugend eine Auswei tung und Verbesserung erfahren, durch die Deutschlands Jugendherbergswesen in der gan zen Welt die Spitzenstellung erobert hat. Noch aber fehlen der deutschen Jugend Tausende neuer Herbergen. Sie sind ihnen ja nicht Unterkünfte oder llbernachtungshäuser — sondern Pfleg- stätten ihrer jungen Gemeinschaft. Der Landesverband Sachsen im RDH. hat im vergangenen Jahre wieder beachtliche Erfolge aufzuweisen gehabt. Seine 1937 auf 750 000, seit 1933 um das Vierfache gestiegene Übernach tungszahl hat 1933 eine erneute Steigerung er fahren. Sachsen steht damit prozentual an der Spitze des deutschen Jugendherbergswerkes über haupt. Bemerkt werden muh hierbei, dah fast alle sächsischen Jugendherbergen Tausende von Jungen und Mädeln ablehnen muhten, weil eben der Platz nicht ausreichte. Die Landesver bandeleitung sieht im Vorwärtstreiben von Ausbauten und Erstellung von Neubauten ihre vordringlichsten Aufgaben. Im Baujahr 1937/38 konnten in Sachsen neun Neubauten in Angriff genommen und zum Teil bereits vollendet wer den. Es handelt sich dabei um Jugendherbergen in Frauenstein, Dahlen, Warmbad, Lichten stein i. Sa., Mortelgrund, Neustädtel, Echnarr- tanne, Leipzig und Chemnitz. Von diesen Bauten konnte die Jugendherberge Warmbad bereits in Dienst gestellt werden, während die Herbergen in Frauenstein, Dahlen und Lich tenstein i. Sa. ihrer Vollendung entgegen gehen. den Erbstrom unseres Volkes stark und rein erhalten. Dr.-Wilhrlm-Frick-Heim der Hitler-Jugend in Pößneck. Gebiet Thüringen (17). Foto: HBA-Bildarchiv (MX : macht sich der Laie gar keine rechte Vorstellung. ! Uber den materiellen Erfolg hinaus liegt näm lich die wesentliche Bedeutung der Aufträge des Winterhilfswerks darin, dah auf dieses alte > deutsche Kunsthandwerk in eindringlichster Weise in allen deutschen Gauen bis ist das entlegenste Dorf und den abgelegensten Bauernhof hinge wiesen wurde. Es war und ist die beste und schönste Werbung, die für Jdar-Oberstein ge trieben werden konnte. Und nun noch einige Hinweise auf den Werdegang der am 4. und 5. Februar zum Ver kauf gelangenden Anstecknadeln. Sie wurden von einem bekannten Berliner Professor ent worfen und benötigen zu ihrer Anfertigung rund 15 Arbeitsgänge. Zuerst muh von jedem Tier ein Eindrllckstempel und eine Matrize ver fertigt werden. Dann werden die Figuren aus einem neuen Leichtmetall, dem Magnivin, herausgeschnitten und unter die Friktionspresse, welche einen Druck von 60—100 009 Kilo besitzt, zur Prägung auf kaltem Wege gebracht. Dann werden sie abgegratet und ihnen die Nadel zum Anstecken angepreht. In einem anderen Ar beitsgang werden die Figuren gebeizt, geschlif fen, gefärbt, nochmals geschliffen und zum Schluh zaponiert, d. h. mit Zapon gelackt. Schließlich muh noch einer der wichtigsten Arbeitsgänge ausgeführt werden: das ist die Auspressung des Loches für den Schmuckstetn und die Befestigung. des Steines mit der Krampenfassung. Damit ist das Abzeichen fertig und kann seiner Bestimmung übergeben werden, um dazu beizutragen, dah Bedürftige während der Win termonate vor Hunger und Kälte geschützt werden, und darüber hinaus die Grundlage zu schaffen, die notwendig ist, das Hilfswerk „Mut ter und Kind", die Verschickung von Müttern und Kindern und anderem mehr durchzuführen: Maßnahmen also, die nichts anderes wollen, als Wie in vergangenen Jahren bringt Idar-Oberstein auch in diesem Jahr für die vierte Reichsstraßensammlung des WHW. zehn verschiedene Tiere als Abzeichen, die in ihrer heiteren Linienführung stark ansprechen, und deren besondere Nöte darin besteht, daß die aus Leichtmetall hergestellten Tierfiguren ein Auge aus einem kleinen Halbedelstein erhalten. Dies gibt Veranlassung, auch wieder einmal auf Jdar-Oberstein hinzuweisen, dessen Hand werk und Industrie dem Winterhilfswerk un endlich viel verdanken. Jdar-Oberstein gehörte einmal zu den reichsten Städten der Welt, denn es gibt wohl kaum eine Stadt, die im Laufe der Jahrhunderte so viele Kostbarkeiten ausgenom men und wieder weitergegeben hat wie Jdar- Oberstein, die Stadt der Edelsteine. Das Hei matmuseum und die Jdarer Eewerbehalle sind oer beste Beweis für die seit Jahrhunderten ge übte Kunst des Steinschleifens und der Gold schmied- und Graveurarbeit. Was hier an herr lich geschliffenen Kristallen, an Topasen, an Smaragden, Perlen, Rubinen, Saphiren, Bril lanten, an wundervollen Achatschalen, an Gem men usw. zusammengetragen wurde, das ist ge radezu märchenhaft. Der Krieg, di« Inflation und schließlich die Weltwirtschaftskrise haben die Lage Jdar-Obersteins aufs schwerste gefährdet. Hinzu kam noch, daß bei dem Publikum eine Vertrauenskrise einsetzte, denn Schieber und Betrüger hatten durch schleuderhafte Ankäufe und Verkäufe, andererseits durch Fälschungen den Käufer mißtrauisch gemacht. Im Gefolge all dieser Krisenmomente ging die Nachfrage nach echten Schmucksachen sehr zurück und da mit auch die Schleifaufträge. Die Schleifen standen verödet da, nur stundenweise oder ein paar Tage in der Woche beschäftigt, und zahl reiche Schleifer wurden arbeitslos. Da nahm sich nach 1933 das Winterhilfswerk Jdar-Ober steins an und gab ihm in jedem Jahr für meh rere Wochen volle Arbeit. Was das für die Ankurbelung des Gewerbes bedeutete, davon Annaberg, 31. Januar Im August des vergangenen Jahres leistete der SA.-Mann Weigel, Ehrenfriedersdorf, bei dem schweren Bergwerksunglück auf dem Sauberg im mutigen Einsatz Nettungsarbeiten. Dieser Tage wurde Pg. Weigel während eines Sturmappells in Anwesenheit des Standarten führers Neue!, Annaberg, mit folgender Ur kunde des Stabschefs Lutz geehrt: „Ich spreche dem Sturmmann Rudolf Wei gel, Sturm 12/244, Gruppe Sachsen, meine An erkennung aus, weil er sich am 15. August 1938 bei dem Bergwerksunglück in Ehrenfriedersdorf unter eigener Lebensgefahr für die Rettung seiner Arbeitskameraden einsetzte. Ich befördere den Sturmmann Rudolf Weigel mit Wirkung vom 15. August 1938 zum Rottenführer. Seine Auszeichnung eines SA -Mannes durch den Stabschef im „Jahr der Verständigung", zu dem 1938 vom Reichsjugendführer proklamiert worden war. Gegenüber 14 000 Ausländern im Jahre 1937 besuchten 21 000 ausländische Gäste im vergan genen Jahre sächsische Jugendherbergen. Schließlich muß noch eine Leistung Erwäh nung finden. 25 000 sudetendeutsche Flüchtlinge haben in den kritischen Septembertagen Auf nahme in sächsischen Jugendherbergen längs der Grenze gefunden. Mit einem Schlage stellten sie sich von ihren Ausgaben in Friedenszeiten auf die neuen Erfordernisse der Kriegslage um. In den Jahren des Kampfes waren die sächsischen Grenzlandherbergcn die Stätten, wo sich Hitler jugend und suoetendeutsche Turnerjugend in wachsender Kameradschaft zusammenfanden,' die einen, um aus dem Munde der volksdeutschen Kameraden den Ernst und die Schwere des Volkstumskampfes lennenzulernen, die anderen, um sich im Austausch neue Hoffnung und Kraft für ihren Sclbstbehauptungskampf jenseits der Grenze zu holen. Nun fand diese Kameradschaft schönste Er füllung. Das sächsische Iugendherbergsnetz ist die Grundlage für den Ausbau des Netzes im Gau Sudeten. Bannführer David, der Leiter des Landesverbandes Sachsen, wurde mit dem Aufbau betraut. In enger kameradschaftlicher Zusammenarbeit werden beide Landesverbände ihre Aufgaben erfüllen: Diener der freien und stolzen deutschen Jugend zu sein! Die Jugend herbergen dienen damit dem höchsten Gut des deutschen Volkes, der Jugend, die einst die Führung unseres Reiches übernehmen wird! Gestiegen ist auch die Zahl der Besucher aus Von Jahr zu Jahr steigert sich das Ansehen dem Ausland, ein besonders erfreuliches Zeichen Dt« «rjk A«fg»t« der deutschen Soldaten, so erklärt« G»«e«l»berst v » « Brauchitsch t« einer Ansprache zu de» Formation«», ist, Ehr«, Freiheit und Lebens«»«» de» deutsche« Volk» z» schätze» «ad zu sicher«. Der Führer h«t i« seiner große» Red« a« 30. Januar erneut erklärt, daß dm Deutsche Reich «st allen seinen Nachbarn in Frieden leben will. Indessen kann es dm «ur, wenn «» über eine stark Wehrmacht versiigt. Da» deutsch« Heer soll dm beste Heer der Welt sei» «nd der deutsche Soldat der beste der Welt. Daz» ist erforderlich, daß der Soldat voll innerer Begeisterung und mit unerschütter liche« Glauben an die deutsche Zuknnft und un verbrüchlicher Treue zum Führer allen ein Vor bild ist. DK aktiv« Dienstzeit ist kurz. Umso notwendig«« ist e», den G«ist der Wehr haftigkeit darüber hinan» stets wach zu halten. Mit dieser Aufgabe hat der Führer die SA, u»d da» NSKK. vor kurzem betraut. Da mit ist da» H«er mit der SA., der alten Kampforganisatio« der Bewegung, und mit dem RSKK. «nd durch dies« mit der Par tei und ihren Gliederungen «och kmeradschaft- licher «ad aufs engste verbunden. Wir leben in einer großen geschichtlichen Zeit, in der der Führer den jahrhundertealten Traum aller Deut schen erfüllte: die Schaffung eines großen eini gen deutschen Volkes und eine» mächtigen Groß- deutsche» Reiche». Mit Stolz sehen wir deut schen Soldaten auf das Werk de» Führers, und in treuester Pflichterfüllung wolle« wir das Ver trauen, das uns der Führer und Oberste Befehls haber und dm ganze deutsche Volk entqegen- bringen, durch di« Tat rechtfertige«. Mit dem Sieg-Heil auf de» Führer und Obersten Befehls haber der Wehrmacht beschloß der Oberbefehls haber des Heere» seine Ansprache. Am Nachmittag erfolgte eine Rundfahrt durch die Kasernen, in denen der Oberbefehlshaber des Heeres den verschiedenen Diensten beiwohnte. Abends sprach der Oberbefehlshaber des Heeres im Offiziersheim Mitte zu den Offizieren des Standortes Dresden. Del kutsche Heer so« tat teste der Mit sei» Besuch d«s Oberbefehlshaber» de» Heeres, von Brauchitsch Dresden, 81. Januar Der Oberbefehlshaber des Heeres, General oberst von Brauchitsch, traf am Dienstag vormittag, von Berlin kommend, aus dem Dresd- »er Flugplatz ein. Er wurde vom Oberbefehls haber der Heeresgruppe 3, General der Infan terie Blaskowitz, empfangen und begab sich an schließend nach dem Heller, um dem Dienst von Truppenteilen des Standorts Dresden beizuwoh nen. Zn seiner Begleitung befanden sich weiter der Kommandierende General des IV. AK und Befehlshaber im Wehrkreis IV, General der In fanterie von Schwedler, der Kommandie rende General im Luftwaffenkommando Ostpreu ßen, Generalleutnant Wimmer, der Chef des Eeneralstabes der Heeresgruppe 3, Generalmajor Felber, der Chef des Generalstabes des IV. AK, Generalmajor Model, der Kommandant von Dresden, Generalmajor Mehnert, der Artille rie-Kommandeur 4, Generalmajor Buschmann, der Kommandeur der Nachrichtentruppen IV, Oberst Meißner, und der Kommandeur der Luftkriegsschule Dresden, Oberst Krieg baum. Vom Heller fuhr der Ober befehlshaber des Heeres zur Kriegs, schule Dresden und richtete dort nach der Begrü ßung durch den Kommandeur der Kriegsschule, Oberst Kriebel, an die auf dem Kasernenhof angetretenen Lehrgänge eine Ansprache, in der er Verantwortung und Ehre des deutschen Osfi- ziersberufs und die Treupflicht gegenüber Füh rer und Vaterland mit einprägsamen Worten darlegte. Anschließend besichtigte er die Anlagen und Einrichtungen der Kriegsschule. Mittlerweile waren dl« Truppenteile des Standortes Dresden nach dem Alaunplatz gerückt und hatten dort ohne Fahrzeuge Paradeaufstel lung eingenommen. Höchste Uebernachtungsziffer lm Mich Sachsens Augen-Herberge« im Jahre 1938 lB»n unserer Dresdner StrMlettunai Jas SP am HerMas des Bolles Ausklang der 8. Reichspropaganda-Tagung der DAF. Dresden, 31. Januar Die achttägige Tagung der DAF.-Propagan- disten aus allen deutschen Gauen, die in Sachsen durchgeführt wurde, ist zu Ende. Die Reihe der in Altenberg gehaltenen Referate schloß mit einem Vortrag des Leiters des Amtes für Berufserzie hung und Betriebsführung der DAF., Prof. Dr. Arnhold. Der Reichsamtsleiter zeigte, welch' ausgezeich netes Instrument der deutschen Wirtschaft in der DAF. zur Verfügung steht. Er berichtete von den umfangreichen Leistungen, die auf den Ge bieten Berufserziehung und der organischen Ve- -triebsgestaltung erreicht wurden. Die ausgezeich neten fachlichen Erfahrungen, die dieses Amt als einziges Institut in Deutschland in derartigem Umfang in praktischer Arbeit sammeln konnte, werden nun im Rahmen der vom Führer befohle nen allgemeinen Leistungssteigerung auf breite ster Grundlage eingesetzt und ausgewertet zum Nutzen der deutschen Wirtschaft und des deutschen Volkes. Tat ist ein glänzendes Beispiel des Geistes, de« die SA. großgemacht hat. Dieser Geist des un bedingten Einsatzes muß in der gesamten SA. leben, dann wird Deutschland leben. Lutze." Tagung der SSW-Kraftfahrer Sachsens Neuer Hrimatwettbewerb 1939 Die Führung des DDAC-Eaues 16 Sachsen hatte ihre Bezirksführer mit den Geschäftsfüh rern, die Ortsgruppenführer und die Ortsbeauf tragten zu einer Tagung nach Dresden ein berufen. Der stellvertretende Eauführer Ertelt- Zittau entwickelte ein Bild von der Ausbreitung des DDAC im Reich. 1933 sind nach der Auf lösung der alten Clubs rund 80 000 Mitglieder übernommen worden. Der Mitgliederbestand betrug 1937 140 000 und beläuft sich jetzt aus 175 000. Bis zum Jahresschluß wird eine Mit gliederzahl von 200 000 erwartet. Das durch den Anschluß der Ostmark und de» Sudetengebietes zum Reich gekommene Betäti gungsfeld ist bereits mit Geschäftsstellen de» Clubs besetzt, wobei uns als Nachbarn des Su detengaues besonders interessiert, daß in Karls bad, Aussig, Reichenberg und Troppau die Be treuung der Kraftfahrer mit erfahrenen Beam ten des Clubs eingesetzt hat. Zur Förderung des internationalen Reiseverkehrs, speziell zur Pflege der Auto-Touristik nach Deutschland, wie aber auch zur Unterstützung der deutschen nach dem Ausland reisenden Volksgenossen errichtet der Club an den wichtigsten Grenzübergangs stellen Verkehrskioske, in denen die Kraftfahrer auf dem Gebiet der Touristik, des Zollverfah rens, des Geldwechsels durch sprachkundige Be amte betreut werden. Uber die Arbeitszeitverordnung und die da mit in Verbindung stehenden Vorschriften zur Führung eines Fahrtenbuches, über die Not wendigkeit zur Anmeldung bei der Neichsver- sicherung und über die Nechtsschutzeinrichtungep des Clubs referierte Eausyndikus Rechtsanwalt Dr. Arthur Kaiser-Dresden. Den eigentlichen Jahresbericht des Gaues 16 und seiner Bezirke Chemnitz, Leipzig, Plauen