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«Aus Oberlungwitz Ausführung des Märchenfpiel» wurde zu ei«m grotzen und starken Erfolg. Märchenzauber drei volle Stunden lang. Bühnenbilder, Kleider, Reigen, Tänze, Beleuchtung, Musik, Lhorgesang und Einzeldarstellungen — ein Ganzes und Ein zige». Mit welcher Liebe, Geduld und Sorgfalt haben Lehrer und Lehrerinnen das Spiel ein studiert und vorbereitet, mit welcher Lust, wel chem Fleiß und Eifer die Kinder gelernt, geübt und geprobt. Die Besucher dankten ihnen mit herzlichem Beifall für all« Arbeit und Mühe. Während der Burggraf fern von der Heimat weilt und gegen die Feinde seines Volkes kämpft, werden seine trutzige Feste auf dem Burgwart berg von den haßerfüllte« Sorben zerstört, fein Weib getötet und seine beiden Kinder, Isebill und Jung-Siegfried, gefangengenommen und verschleppt. Das Mädchen soll dem Gott Biekeboh geopfert werden, es sind schon all« Maßnahmen getroffen, als plötzlich aus dem nahen Dorf Freudengeschrei ertönt. Die Sorben haben den großen Schatz in der früheren Burg entdeckt und heimgebracht. Ru.r soll er unter ihnen verteilt werden; sie lassen von dem Mädchen ab und Die Aufführungen der Pestalozzischule sind seit vielen Jahren den Eltern und Freunden der Schule eine Quelle der Freude, eine Quelle des Frohsinns, eine Quelle der Kraft, Erholung und Entspannung. Und die Schule hat ihre Erwar tungen niemals enttäuscht, sie bat ihre Besucher stets zufrieden, heiter und gehoben entlassen. Auch diesmal wieder war die Märchenauffüh rung eine Eemeinschaftsleistung im besten Sinne des Wortes. Lehrerschaft und Schüler hatten sich zu gemeinsamem Werk verbunden, aber auch von außerhalb treue Mithelfer gefunden. So am reinsten und hellsten schlagen hören will, der hört es hier. So vielfältig die deutsche Seel« ist, so vielfältig sind auch die seelisch durchglühten und durchleuchteten deutjchen Märchen mit ihrer verkahlten Wahrheit, ihrem verkahlten Weis tum. Denn viele unserer Märchrn sind tief und unergründlich wie ein Bronnen, ein Brunnen llrds, voll klaren Wassers, köstlich und erquickend für den, der sich daran erlaben will. Der deutsche Mensch ist naturverbunden, er lebt und webt im großen, herrlichen Wundergarten Gottes. Wald, Feld, Feuer, Wasser, Luft, Himmel und Erde sind für ihn nicht tot, sondern lebendig, mit feinen, zarten, duftigen und luftigen Wesen be völkert, kleinen Eeisterlein. Menschen, Zwerge, Elfen, Tiere, ja Pflanzen reden eine Sprache — o seliger Urstaild der ersten Menschen! Auch Otto Roths Märchenspiel in vier Bildern, zu dem Martin Ulbricht eine empfindsame Musik schrieb, zeigt diesen Wesenszug. Der Burggraf, Isebill, Jung-Siegfried, Gewappnete, der Sor benfürst, ein heidnischer Priester, sorbische Krie ger und Opfermädchen, der Waldschmied, Treu- Hilde, sein Töchterlein, Baldrian und die übrigen Wurzelwichte, die Regenbogenkönigin und ihr« sieben Töchter, Prinzeßchen Morgenrot, der Goldene Ritter vom Regenbogen, Sankt Niko laus, Frau Holle, kleine Engel, Elfen, die Hage butte, Heckenrosen, Fuchs, Igel und Jgelfrau — welche Fülle von Gestalten, die in diesem Mär chenspiel auftreten! Eine Märchenwelt des Schönen, des Frohen, des Guten; denn im Mär chen siegt das Gute, werden alle bösen, teuflischen Mächte durch Mächte des Guten, des Himmels gebannt. Das ist das Befreiende und wahrhaft , Beglückende! 1. ältere Studiensemester (nach bestandener ärztlicher Vorprüfung). 2. Bestallte Ärzte und Medizinalpraktikanten gem. besonderer „Richtlinien". Lebensalter bis 32 Jahre. (Einstellung nur am 1. April, Melde schluß am 10. Februar). Bedingung für die Einstellung ist fer ner: Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit (Reichsangehörigkeit), Wehrwürdigkeit, arische Abstammung, volle Wehrtauglichkeit, lediger Stand, Unbescholtenheit und Straffreiheit, her- Das Oberkommando der Kriegsmarine gibr bekannt: Einstellungen als Marineoffizier- und Marinebaubeamtenanwärter erfolgen zum Okto ber 1940 in folgende Laufbahnen: vorragende sittliche, geistige und körperliche Eignung. Körpergröße min destens 1,65 Meter. Infolge der Besonderheiten des Flottendien stes werden bei allen Marineossizierslausbahne« in gesundheitlicher Beziehung, besonders an di» Sachleistung und das Farbenunterscheidungsoer mögen, Anforderungen gestellt, die über die all gemeinen Tauglichkeitsforderungen für den Wehrdienst hinausgehen und im einzelnen au» den Merkblättern für die verschiedenen Marine offizierslaufbahnen zu ersehen sind. Das Lebensalter soll am 1. Oktober de» Einstellungsjahres nicht mehr als 21 Jahre be- Seeosfizierslausbahn Ingenieuroffizierslaufbahn, Marine-Sanitätsoffizierslaufbahn, Waffenosfizierslaufbahn, Verwaltungsoffizierslaufbahn, Marinebaubeamtenlaufbahn. Die Meldefrist für diese Einstellungen läuft bis zum 31. Mai 1939. Voraus setzung für die Einstellung ist der Besitz des Reifezeugnisses (Abitur, Matur), «) im Altreich einer höheren Lehranstalt (Gymnasium, Oberschule), in der Ostmark und dem Sudetenland bis auf weiteres einer Mittel schule. b) Für die Marine-Sanitätsoffizierslaufbahn ist das Reifezeugnis aller höheren Schulen gül tig, die als Vorbereitungsanstalten zum Studium der Medizin zugelassen sind. c) Als Marine-Sanirätsofsiziersanwärter können zur Zeit außer Abiturienten auch einge stellt werden: e Regenbogenkönigin", ein Märchenspiel von Otto Roth — Aufführung -er Pestalo-zischule im Haus der Äugend And wie das Märchen am Sonnabend zu« erstenmal erfreute, jo wird es auch heute abend und die folgenden Tage wieder frohe Herze« machen. — Bor Beginn der Aufführung entbot Rektor Walther den Gästen seiner Schule «inen freundlichen Wllkommensgruß. Er wie« auf die Schwierigkeiten hin, die zu überwinde« waren. Aber die Arbeit wurde gern geleistet. Der Redner dankte allen, die zum guten Gelinge« dieser Schulaufführung beitrugen. Walter Steeger eilen zurück ins Dorf. In der Zwischenzeit wird Isebill von dem Prinzeßchen Morgenrot befreit, und ein gütige» Geschick führt sie auch wieder mit ihrem Brüderlein zusammen. Die Kinder fliehen und werden von hilfreichen Wurzelwich- ten zum Waldschmied gebracht, der ihnen Schutz und Hilfe gewährt. Aber die zwei stehen unter einem noch viel höheren Schutz, die Regenbogen königin nämlich hält ihre Hand über Isebill und Jung-Siegfried. Denn in dem Augenblick, da sie von den sorbiichen Kriegern abermals be drängt werden, entsendet die Regenbogenkönigin ihren Goldenen Ritter, der die Räuber mit ge zücktem Schwert vertreibt. Prinzeßchen Mor genrot, das ebenfalls im Auftrage der Regen bogenkönigin handelt, bringt nun die Kinder zu seiner Herrin und Gebieterin, und hier, vor der güldenen Himmclstür, erfahren sie, daß hin ter dieser Pforte zur Ewigkeit ihr liebes Mütter lein wohnt. Groß ist die Not und das Herzeleid der armen verwaisten Kinder; aber zur Zeit der Frühlingswolken kehrt der Vater von seinem Kriegszug heim. Nun wird er sie nicht wieder verlassen und auch das Glück wird wieder bei ihnen wohnen, wie es Prinzeßchen Morgenrot gesagt: Seht dort den Regenbogen sich zur Erde neigenI Er sei hinfort ein freundlich Zeichen dafür, dak der kleben Sonne Licht auch durch die trübsten Wolken bricht. Ein neuer Frühling kam und mit ihm neuer Lebensmut: Kopf hoch und nicht verzagt, und alles, alles wird wieder gut! Einstellung in -ie Miers- und Marikebau beamtenlausbahv der Kriegsmarine Ach, es ist und bleibt etwas Wunderbares um unftre deutsche Märchenwelt! Sie ist unend-! lich reich und beglückend. Wer das deutsche Herz! gab es diesmal wieder nur erfüllte Wünsche, die tragen; die Höchstgrenze ist — in Ausnahme fällen — 22 Jahre. Für Marine-Sanitätsosfi- ziersanwärter gelten teilweise die vorstehend auf- geführten Sonderbestimmungen. Von Wert ist der Besitz des Neichsjugend-, des Deutschen Neichssportabzeichens oder des SA.-Sportabzeichens. Die Einstellungsgesuche mit den vollstän « digen Unterlagen sind bis zu der ein gangs angegebenen Meldefrist an die Inspektion des Bildungswesens der Marine (Einstellungs abteilung) in Kiel einzureichen. Meldungen au» dem Auslande haben über die zuständige Aus landsvertretung zu erfolgen. Gleichzeitige Bewerbung bei verschiedene« Wehrmachtsteilen und verschiedenen Laufbahnen der Kriegsmarine sind unzulässig. Merkblätter für die oben aufgeführtcn Laufbahnen, aus denen alles Wissenswerte her vorgeht, können bei der Inspektion des Dil« dungswesens (Einstellungsabteilung) brzw. dem zuständigen Wehrbezirkskommando angesordrrt werden. 4. Fortsetzung Kölling liebte Frau Stefani, sie hatte ihn vielleicht vorübergehend ebenfalls geliebt, dann war ihr Gefühl für ihn erkaltet. Er war trotz dem weiterhin zu ihr gekommen. Dann war der Franzose in Erscheinung getreten, für den Frau Stefani, wenn die Zofe recht vermutete, eine stärkere Zuneigung empfand. Kölling war darüber in Eifersucht geraten, es war zu erreg ten Szenen zwischen ihm und Frau Stefani ge kommen. Auch am letzten Abend war dies wie der der Fall gewesen. Vielleicht hatte Kölling die Ermordete zwingen wollen, von dem Fran zosen abzulassen, sie hatte sich geweigert, da hatte er sie erschossen. . . So konnten sich die Dinge zugetragen haben! Alles sprach dafür, daß diese These richtig war! Blitzschnell waren diese Überlegungen dem Kriminälrat durch den Kopf gegangen. Er ge bärdete sich aber völlig ruhig, als er nun zu der Zofe sagte: „Das ist ja sehr interessant, was Sie erzäh len! Haben Sie übrigens gestern abend an Herrn Kölling etwas Besonderes gemerkt, viel leicht eine starke Erregung?" „Das will ich meinen! Ich sagte Ihnen ja vorhin schon, daß er in letzter Zeit manchmal einen rabiaten Eindruck gemacht hatte; gestern abend muß es ganz schlimm um ihn gestanden haben! Er war ganz blaß und schien, als ich ihm die Tür öffnete, mich kaum zu kennen; ich hatte beinahe den Eindruck, einen Betrunkenen vor mir zu sehen . . ." Barnekow blickte die Zofe scharf an. „Nun eine Gewissensfrage, Fräulein!" sagte er in eindringlichem Tone. „Sie haben sich sicher selbst schon Gedanken darüber gemacht, wer Frau Stefani erschossen hat! Könnte es Herr Kölling gewesen sein?" Auf einen Schlag verlor die Zofe ihre vor herige Sicherheit. Man sah ihr an, daß die Frage des Kriminalisten sie etwas aus der Fas sung gebracht hatte. „Das ist schwer zu sagen, Herr Kriminal rat ... ich dachte ja selbst schon Ähnliches, ge rade weil Herr Kölling gestern abend mit Frau Stefani Streit hatte. Aber ich kann trotzdem nicht glauben, daß er es gewesen ist. Herr Köl ling ist sonst ein so ruhiger, freundlicher Mensch, Nachdruck verboten der, wenn er nicht gerade wie die letzten Male erregt ist, aussieht, als könnte er keiner Fliege etwas zuleide tun . . ., ja wenn Herr Winds . . ." Sie schwieg unvermittelt, als habe sie zu viel gesagt. „Was ist mit Herrn Winds?" fragte Barne kow. „Was wollten Sie sagen?" „Nein, ich möchte niemanden verdächtigen!" wehrte die Zofe sich. „Run seien Sie nicht zimperlich, Fräulein! Ich bin, wie Sie sich denken können, nicht zum Vergnügen hier, sondern um Klarheit in diese Mordasfür« zu bringen! Also reden Sie!" Der energische Ton Barnekows verfehlt« seine Wirkung aus die Zofe nicht. „Ich wollte nur sagen . . .", begann sie zögernd, „daß, wenn es anstatt Herr Kölling der Schauspieler gewesen wäre, der gestern abend den Zusammenstoß mit Frau Stefani hatte... ich ihm eher eine Gewalttat zutrauen würde . . ." „Sie scheinen wirklich keine gute Meinung vön Winds zu haben!" „Wenn Sie ihn sähen, Herr Kriminalrat, würden Eie das verstehen." „Vielleicht lerne ich ihn bei Gelegenheit ken nen", antwortete Barnekow. Er teilte durchaus nicht die Meinung der Zofe, die scheinbar eine starke Antipathie gegen de» Schauspieler hegte. Nicht Winds kam als Täter in Frage, sondern der Musiker Kölling, alles deutete zwingend darauf hin. * „Es fehlte gerade, daß du dich auch wegen dieser Sache noch aufregen würdest, Maria!" > sagte Grete Siebert zu ihrer Schwester. „Alfred hat dir durch sein schändliches Verhalten wahr lich schon genug Kummer bereitet!" Maria Kölling sah starr vor sich nieder; sie gab keine Antwort. „Ich gönne es Alfred, daß er jetzt Unan- nehmlichkeiten bekommt", fuhr Grete fort, die hellblauen Augen in ihrem jungen, hübschen Gesicht funkelten in ehrlicher Empörung. ,Hätte «r seine Hände von dieser Frau gelassen!" Langsam hob Maria Kölling das blasse Ge sicht. ! „Mir ist so bange, Grete, seitdem dieser Kri- s »inalvat hier war, . „ al» käme ei» schwere» < Unglück." l „Das bildest du dir nur ein, du bist mit deinen Nerven am Ende, jetzt siehst du überall Gespenster! Schließlich ist es ja naheliegend, daß der Kriminalbeamte zu Alfred kam, um sich Uber Frau Stefani zu erkundigen; Alfred kannte sie leider Gottes ja nur zu gut!" „Du tust mir wehe, Grete!" stöhnte Maria Kölling. Die Jüngere sprang auf und eilte auf ihre Schwester zu. Besorgt legte sie den Arm um Maria. „Ich will dir nicht wehe tun, das weißt du! Aber ich verstehe einfach nicht, daß du dieses Leben weitermachst! Ich hätte an deiner Stelle schon längst Alfred vor die Wahl gestellt: ent weder — oder! Lieber allein sein als mit einem Manne leben, der einer anderen nachläust!" Ein bitteres Lächeln irrte über Marias Züge. „Das verstehst du nicht, Grete", antwortete sie leise, alles Leid, das sie erfahren hatte, schwang durch ihre Worte, „du weißt nicht, wie es ist, wenn man einen Menschen lieb hat, wenn man mit ihm so verwachsen ist, daß man einfach nicht von ihm loskommt." Sie löste die Arme der Jüngeren, die sie noch immer umschlungen hielt. „Die Frau ist ja nun tot . . .", sprach sie wie zu sich selbst, „vielleicht wird doch alles wie der anders . . . Setz dich nieder, Grete, und laß dir durch mich nicht deine Laune verderben . . ." Als ob ihr die Stimmung nicht schon gründ lich verdorben wäre, dachte Grete Siebert, und nahm ihrer Schwester gegenüber wieder Platz. Maria tat ihr grenzenlos leid, aber ihr war ja nicht zu helfen, sie liebte Alfred, obgleich er ihr so Schweres zugefiigt hatte, noch immer, sie würde ihn wahrscheinlich lieben, auch wenn er es noch toller getrieben hätte, als es schon ge schehen war. Grete dachte daran, wie glücklich früher die Eh« ihrer Schwester gewesen war. Deshalb war sie, als sie ihre Münchener Stellung aufgegcben hatte, um den Posten einer fremdsprachigen Korrespondentin bei einer großen Berliner Importfirma zu übernehmen, gern der Auffor derung ihrer Schwester und ihres Schwagers ge folgt, bei ihnen in ihrem kleinen Landhaus, das sie kurz vorher erworben hatten, zu wohnen. In der ersten Zeit war es auch sehr schön und gemütlich in dem Kollingsch«n Heim zuge- qangen, Grete Siebert, die in ihrem sprühende» Temperament und jungenhaften Übermut das zerade Gegenteil der ruhigeren älteren Schwe rer war, hatte viel Leben in da» Hau» gebracht, rlles schien -um besten bestellt zu sein, da war > >ie Sache zwischen Alfred und Frau Stefani gekommen. Von da ab herrschten Unfrieden und Leid in dem Hause, und wenn Ilse, das Kind, nicht gewesen wäre, hätte man kaum noch ein Lachen gehört. „Weißt du, warum mir so bange ist?" sagte da Maria Kölling in Gretes Gedanken hinein, „weil Alfred, nachdem der Kriminalbeamte weg gegangen war, einen ganz verstörten Eindruck gemacht hatte! Schon beim Frühstück ist er ja sehr merkwürdig gewesen, wie wenn ihn eine Sorge plagte, aber jetzt kam er mir wie ein fremder Mensch vor! Und als ich ihn fragte, was der Kriminalrat so lange mit ihm geredet habe, gab er mir kaum Antwort, als Hörle er gar nicht, was ich sagte! Seitdem sitzt er in seinem Zimmer, ich war vorhin wieder bei ihm. Er stierte vor sich hin, ich wollte wissen, was ihn beschäftigte, er sagte, es sei nichts Beson deres. Aber ich sah ihm an, daß er kaum noch die Fassung bewahren konnte . . ." „Vielleicht fürchtete er, daß er in der Mord geschichte als Zeuge vernommen werde und daß dadurch seine Beziehungen zu Frau Stefani in aller Öffentlichkeit bekannt würden", antwortete Grete Siebert nach kurzem Überlegen, „das wäre ihm natürlich nicht angenehm, was ich ihm nach fühlen kann, aber er hat es sich ja selbst zuzu« schreiben . . ." Grete konnte nicht weitersprechen, da Maria Kölling mit einem angstvollen Ausruf aufge sprungen war. „Was ist los?" fragte Grete verwundert. „Ich hörte einen Wagen bei uns vorfahren", erwiderte Maria und war schon auf dem Wege zum Fenster. Draußen hielt in strömendem Regen, der seit dem frühen Nachmittg niederging, ei» Auto. Zwei Herren verließen es gerade. „Der Kriminalrat!" rief Maria. Und zu Grete gewandt, die an ihre Seite getreten war: „Der ältere der Herren ist es, es ist der gleiche, der heute morgen schon hier war!" In 'hr zit terte plötzlich alles. Ihr Herz schlug wie rasend. „Warum kommt er schon wieder?" stieß sie her vor, Grauen in der Stimme. Da ertönte die Flurglocke. Maria meinte, ihre Beine trügen sie nicht mehr. Wie hilfesuchend griff sie nach der Lehn» eines Stuhles. „Soll ich aufmachen?" fragte Grete Siebert. Maria riß sich zusammen. „Ich will selbst öffnen . . ." Krimi nalrat ^Barnekow verbeugt« sich. „Guten Tag, gnädige Frau! Verzeihe» Sie, daß ich Eie schon wieder belästige, aber ich nochmals Ihren Gatten sprechen!" Fortsetzung folgt.