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UOmMW NM Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel» Nr. 2841 - Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank lKonto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen» klein - Ernstthal Commerz- und Privat bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal W u n ü AMM D HohenstelnErnstthaler Zeitung, Rachrichten und Reueste Rachrlchten Im Falle höherer Gewalt - Störung deS Betriebes der Leitung, der Lieferanten oder der BefvrderungScinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung deS Bezugspreises. — Er» lüllungsort und Gerichtsstand- Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz,Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf» I Diese-Blatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des StadtratS behördlicherseits RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim. I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht eS die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und deS Finanzamts Kuhschnappel, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften j Donnerstag, den i^Ianuar 1939 j S^Jahrg. Grositog im neuen Führechaus in Berlin Wehrmacht, Polizei «nd Retchshaupistadt spreche« dem Mm ihre Reujahrswünsche aus Feierlicher Empfang der ausländischen Missionschefs waren haben mitten im Winter in dieses Repräsen- tationsgebäude des Eroßdeutschen Reiches den Frühling hineingezaubert. In der Empfangs halle leuchten die ersten Blumenarrangements. Sofort bei dem Betreten der großen Galerie wird der Besucher von einer wohlige Wärme ausstrahlenden Blütenpracht empfangen. In großen Vasen stehen hier prachtvoll entwickelte Philodendron mit den bizarr wirkenden Blät tern, zwischen denen eine Fülle roter und weißer Amaryllis hervorleuchten. Etwa 3000 dieser herrlichen Blütenstauden sind in dem Empfangs raum zur Ausschmückung verarbeitet worden. Neben ihnen hebt sich aus den verschiedenen Blattpflanzen der Flieder und der Schneeball hervor. Auf den Vitrinen stehen in kostbaren Schalen die verschiedenartigsten Orchideen, wäh rend an anderen Stellen Arrangements mit Begonien und roten Nelken ein farbenfreudiges Bild schaffen. Auch in dem anschließenden gro ßen Empfangssaal des Führers sind ähnliche Blumenarrangements aufgestellt worden. Die Beleuchtung an den Seitenwänden der großen Halle spiegelt sich in dem blank geschliffenen lVon unserer Dresdner Schrlftlcttuna) Dresden, 11. Januar Die erste Arbeitstagung der Industrie- und Handelskammer Dresden am Mittwochabend stand im Zeichen der großen historischen Ereig nisse des Jahres 1938, die in dem umfassenden Bericht des Präsidenten der Kammer, Wohl fahrt, nochmals mit aller Deutlichkeit — be sonders in ihrer Bedeutung für das Wirtschafts leben — dargestellt wurden. Die Feststellung, daß die sächsische Wirtschaft im Jahre 1938 — trotz größter Kraftanstrengungen auf anderem Gebiet — weiter erstarkt sei und damit ihre schon bisher großen Leistungen noch gesteigert habe, wurde an Hand eines umfang reichen Zahlenmaterials nachgewiesen. Sach sens Wirtschaft hat — das konnte Präsident Wohlfahrt mit Recht behaupten — auch 1938 ihre Pflicht eindrucksvoll erfüllt. Marmor auf dem Fußboden, und die zwei rie-, * sigen Kronleuchter im Empfangssaal tauchens An der Spitze zahlreicher Ehrengäste den Raum in ein Meer von Licht. Reichsstatthalter und Gauleiter Martin Mutsch- Erstattung und Leistungssteigerung Sachsens Wirtschaft im Jahre 1938 „Ein Freund des Pöbels" Scharfe Angriffe gegen den amerikanischen Justizminister und Präsident Roosevelt Berlin, 12. Januar Heute fanden im neue» Führerhaus die üb lichen Neujahrsempfänge für das Jahr 1939 statt. Um 11 Uhr empfing der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehr mach t zur Entgegennahme der Glückwünsche der Wehrmachtsteile deren Oberbefehlshaber, Eene- ralfeld narschall Göring, Generaladmiral Dr. h. e. Raeder, Generaloberst von Brau ch lisch und den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel. Hieran schloß sich der Empfang des Chefs der deutschen Polizei Reichsführer SS. Himmler, der dem Führer die Glückwünsche aller Gliederungen der deut schen Polizei übermittelte. Dann haben die Hal loren in der herkömmlichen Weise dem Führer eine Probe des von ihnen erzeugten Salzes und das übliche Neujahrsgedicht dargebracht. Im An schluß daran wurde der Oberbürgermeister und Stadtpräsident der Reichghauptstadt Dr. Lip pert zur Entgegennahme der Glückwünsche der Reichshauptstadt vom Führer empfangen. Um 12 Uhr hat dann der Führer und Reichskanzler im neuen großen Empfangssaal in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen die aus ländischen Missionschefs zur Entgegen nahme und Erwiderung der Glückwünsche ihrer Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker in der üblichen feierlichen Form empfangen. Dieser Neufahrsempsang hebt sich über den Rahmen des Herkömmlichen dadurch hinaus, als es der erste Staatsakt im neuen Ne- präsentationsgebäude war, das sym bolisch gleichzeitig mit der Errichtung des Groß- deutschen Reiches emporgewachsen ist. Mehr als in anderen Jahren war deshalb das Regierungsviertel Anziehungspunkt für viele Tausende Berliner und Besucher aus dem Reiche, unter denen sich auch zahlreiche Volks genossen aus der Ostmark und dem Sudeten lande befanden, um zum ersten Male in diesem Jahre dem Führer ihre Liebe und Verehrung zum Ausdruck zu bringen Sie taten das in ihrer frischen, natürlichen Art und bekundeten in Sprech chören ihre Glückwünsche für das neue Jahr. Jubel umbrandete den Führer, als er sich nach dem Staatsakt auf dem Balkon zeigte und sich zur Abnahme des Vorbeimarsches der Ehrenkompanie vor der Reichskanzlei ein fand. e» Seitdem die Geschicke des deutschen Volkes in die Hand des Führers gelegt wurden, findet der Neujahrsempfang in Berlin in der zweiten Januarwoche statt. Ein milder Wintertag liegt über der Reichshauptstadt. Noch sind die Voß- straße mit der langen Front der Reichskanzlei und der weite Wilhelmplatz in einen grauen Morgendunst eingehüllt, als bereits die ersten Schaulustigen sich im Negierungsviertel einfin den, um rechtzeitig einen Posten mit guter Sicht beziehen zu können. Besonders gegenüber dem neuen Portal an der Reichskanzlei stauen sich die Menschenmengen. Im großen Ehrenhof, in dem sich die Auffahrt vollzieht, hat man bewußt auf eine Ausschmückung durch Blumen und Blattgrün verzichtet, um durch nichts den Blick von den herrlichen Statuen, die als Symbole der Wehr macht und der Partei vom Eingangsportal herabgrüßen, abzulenken. Auch im Mosaiksaal ist bewußt auf jede Ausschmückung verzichtet worden, um ausschließlich die Schönheit dieses im Hellen Glanz erstrahlenden Saales auf die Besucher wirken zu lassen. In den übrigen Räumen haben in den letz ten Tagen etwa 30 Vlumenbinder ihres Amtes gewaltet. Wahre Künstler ihres Fachs, Spe zialisten für Blume und Blatt, Farbe und Form Staen« Kuakmetduna Washington, 12. Januar Am Mittwoch kam es im amerikanischen Unterhaus bereits zu außerordentlich heftigen Angriffen gegen den kürzlich von Roosevelt er nannten und eben erst vom Kongreß bestätigten Justizminister Murphy. Der republikanische Abgeordnete Hoffmann nannte Murphy einen „Freund des Pöbels", der als Gouverneur von Michigan die Kommunisten und Sitzstreiker beschützt und die Gesetzlosigkeit begünstigt habe. Ein Mann wie Murphy sei unwürdig des Amtes des Justizministero. Der Abgeordnete beschuldigte weiter den amerikanischen Präsidenten, bei den Wah len im vergangenen Herbst Bundesgelder für politische Korruption mißbraucht und mit den Kommunisten gemeinsame Sache gemacht zu habe». Die Ausführungen Hoffmanns brachten das ganze Unterhaus in einen Sturm der Auf regung, der natürlich auf den Bänken der De mokraten sich am stärksten auswirkte. Herr und Frau Roosevelt, gefährliche Radi Lale Vor dem Justizausschuß des Senats in Washington traten am Mittwoch neue Zeugen auf, um gegen die Ernennung des Juden Frank furter zum Vundesrichter Stellung zu nehmen. Die Zeugen führten dabei schärfste Kritik und schnitten für die Regierung Roosevelt äußerst peinliche Fragen an. Dis zunächst als Zeugin austretende Frau Dilling, die Verfasserin mehrerer Bücher gegen den Kommunismus ist, bezeichnete den Juden Frankfurter als einen waschechten Kommunisten und wiederholte die bereits tags zuvor von anderer Seite vorgebrachte Beschuldigung, daß Frank furter Leiter der berüchtigten kommunistischen „Livil-Liberties-Union" ist. Frau Dilling genierte sich auch nicht, Herrn und Frau Roose velt als „gefährliche Radikale" zu be zeichnen. Der Vertreter des USA-Verbandes gegen den Kommunismus, Allen Zoll, erklärte, die Ernennung Frankfurters würde die antisemitische Flamme, die bereits über die Vereinigten Staaten hinwegfege, noch weiter anfachen. Deutschlands Politik geht Amerika gar nichts an In einer Veranstaltung des Patriotischen Verbandes in Washington erklärte der Neu- yorker Anwalt Meßmere Kendall, Amerika müsse sich endlich von sämtlichen ausländischen Verwicklungen fernhalten. Die dauernde Ein mischung bedeute letzten Endes nur eine Herauf beschwörung neuer Spannungen, an deren Ende der Krieg stehen müsse. Einen weiteren Beitrag zur Widerlegung der Hetzlügen gegen Deutschland leistete der de mokratische Vundessenator Reynolds, der in einem Presseintervicw sich für eine versöhn lichere Politik gegen Deutschland ausspricht. Warum sollen wir Deutschland hassen? Was hat uns Deutschland getan? so fragt Reynolds und erklärt gleichzeitig, daß er in diesem Sinne im Bundessenat eine Rede halten werde. Reynolds, der sich ausdrücklich als Anhänger der New Deal-Politik bezeichnet, besuchte im ver gangenen Herbst Deutschland und rühmte nach seiner Rückkehr vor allem die Entwicklung des Deutschen Reiches seit der Machtergreifung des Nationalsozialismus. Er erklärte, daß die deutsche Politik Amerika gar nichts angehe. Auch der Staatssekretär unter der Präsident schaft Hoovers, William Castle, kam in einer Ansprache im Republikanischen Frauenklub zu Boston auf die verhängnisvolle amerikanische Außenpolitik zu sprechen. Sehr leicht, so er klärte der Redner, hätten Zwischenfälle, wie die kürzliche Ickes-Rede bedenkliche internationale Spannungen und Verwicklungen entzünden kön nen. Nicht mehr als recht und billig wäre es gewesen, wenn Roosevelt Ickes zurechtgewiesen hätte und das Staatsdepartement sich bet Deutschland entschuldigt hätte. mann und Sachsens Minister für Wirtschaft und Arbeit Lenk erschienen. Der Willkommensgruß des Präsidenten der Industrie- und Handels kammer galt außerdem den Vertretern des Dresdner Konsulurkorps, der Reichsbehörden und Landesregierung, den Männern der Partei und der Wehrmacht sowie den Abgeordneten der befreundeten Organisationen. Das Bild der Wirtschaft Präsident Wohlfahrt beschäftigte sich dann mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Sachsengaues im vergangenen Jahre. Auch für Sachsen war das vergangene Jahr durch eine fortschreitende und nachhaltige Wirt schaftsbelebung gekennzeichnet, so daß man von einer so gut wie endgültigen Liquidierung der Krisenreste sprechen kann. Nur noch in wenigen Bezirken entspricht die wirtschaftliche Entwicklung noch nicht ganz dem allgemeinen hohen Stand. Es ist selbstverständ lich, daß diesen Bezirken mit allen Mitteln ge holfen wird. Von diesen geringen Schatten im Bild des wirtschaftlichen Aufschwungs abgesehen, zeigt sich aber auch auf allen Gebieten unserer Wirtschaft eine weitere Erstarkung und Leistungssteigerung. Das zeigen schon die Zahlen des Arbeits einsatzes. Wir vermochten 1938 nicht nur die sächsische Arbeitslosenzahl um über 100 000 zu vermindern und damit auf nur noch 3 v. H. ihres Höchststandes zur Zeit der Machtergreifung zu senken, sondern konnten gleichzeitig die Beschäftigtenzahl um mehr als 299 000 aus nahezu 1930 000 Menschen durch Rückgriff auf nicht mehr voll einsatzfähige odet nicht mehr berufstätige Kräfte erhöhen. Gleichzeitig wurde noch vorhandene Kurzarbeit vielfach abgebaut. Fast allenthalben sehen wir eine Verbesse rung der Kapazitätenausnutzung, die sich in einer weiteren beträchtlichen Steigerung unserer Produktionszahlen widerspiegelt Es war mög lich, das monotsdurchschnittliche Lohneinkommen der in der Invalidenversicherung erfaßten säch sischen Arbeiter von 95 Millionen Reichsmark im Jahre 1932 über 155 Millionen Reichsmark im Jahre 1937 im vergangenen Jahre nochmals, und zwar nach dem Durchschnitt der ersten neun Monate auf über 166 Millionen Reichsmark zu steigern. Dabei ist wichtig, daß nicht nur die Einkommenssumme, sondern auch das Einkommen des einzelnen Arbei ters gehoben werden konnte, was unserer Forderung auf Stei- gerung des Lebensstandards entspricht. So konnte der Anteil der Lohnklassen über 30 NM wöchentlich an der Gesamtzahl der Versicherten von knapp 36 o. H. im Jahre 1936 auf fast 41 v. H. im Vorjahre gehoben werden. Sachsens innerdeutsche Ausgabe Präsident Wohlfahrt kam nun auf den grundlegenden Wandel der geopolitischen Lage Sachsens seit der Heimkehr des Sudetenlandc» und auf die damit verbundenen Folgerungen und Forderungen zu sprechen. Die kommende Arbeit unter den neugeschaf fenen Voraussetzungen geht von der doppelten Feststellung aus: Sachsen und der Sudetengau zeichnen sich aus durch einen überraschenden Gleichklang des Arbeitsrhythmus"