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Erscheint jeden Wochentag nachmittag? — Fernruf: Sammel- Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen. Kein - Ernstthal Commerz, und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. W unü Anzeiger V Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Im Falle höherer Gewalt — Störung des Betriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — Er füllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, BernSdorf. I RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdors, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim. I Kuhschnappel, Wüstenbrand. Mittelbach, Ursprung und Erlbach. Diese» Blatt ist LaS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des StadtratS behördlicherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht eS die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamt- Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Nr. 12 so mm breite Mtllimete»kile tm Anzetakntetl 8 Pta- I 7» mm breite Millimeterzetle tm TerttU S1 Psg. I Sonnabend, de« 14. / Sonnlag, den 15. Januar 1839 S9. Äavm. Daladier hat das Wort! Es sei denn, dass Frankreich... Entscheidender Augenblick siir Europa, wenn Franco die Phreniiengrenze schließt Eigene Sunkmetbuna Mailand, 14. Januar Der „Corr irre della Sera", der sich 1« den Ergebnissen der römischen Aussprache noch nicht äußert, legt das Hauptaugenmerk auf eines der dringlichsten Probleme der gegenwärtigen Lage, nämlich auf Spanien. Das große di plomatische Ereignis von Rom, so schreibt das Blatt, das de» politischen Horizont Europas be herrsche, bärste nicht verhindern, mit großer Aufmerksamkeit nach Spanien zu blicken. Es sei klar, daß sich die spanische Lage für den europä ischen Frieden immer zugespitzter und entscheiden der gestalte. Man versuche, das französische Volk glauben z« machen, daß die Siege der na tionalen Spanier eine Gefahr für die Sicherheit Frankreichs bedeuten. Das blutige Kapitel stehe vor dem Abschluß. Vielleicht werde das von einem schweren Befestigungsgürtel umgebene Barcelona noch einige Zeit Widerstand leisten können, aber nach dem Fall Barcelonas werde man den Krieg als tatsächlich beendet ansehcn können. Die letzte Phase des Bürgerkrieges werde keine politische Bedeutung mehr besitzen, weil über das Ergebnis kein Zweifel mehr bestehen könne, es sei denn, daß Frankreich seine Hilfeleistungen für Barcelona und Valencia in mehr oder weniger offener Weise verstärke. Des halb werde einer der kritischsten Augen blicke der gegenwärtigen europäischen Lage ein treten, wenn die Streitkräfte Francos auf allen Punkten die Pyrenäengrenze erreicht haben, was in einigen Monaten oder Wochen der Fall sein könne. Daladier werde, wenn er sich von der tunesisch-korsischen Trunkenheit erholt haben werde, über die ungeheure Verantwortung Nach denken müssen, die er trage, wenn er den wahn sinnigen Absichten der französischen Kommunisten, 22000 Freiwillige nach Spanien zu senden, nach geben würde. Ein solche Aktion müßte eine un verzügliche, energische und entschlossene Antwort auslösen. * Zwangsaushebung der Frauen zur Betriebs- arbeit — „Umsiedlung" der roten Machthaber in Barcelona? Bilbao, 14. Januar Wie aus Barcelona gemeldet wird, herrscht dort angesichts des Vordringens der nationalen Trup pen ein wildes Durcheinander. Die bolschewisti schen Machthaber verschärfen ihre Methoden, mit denen sie ihre immer mehr wankende Stellung möglichst lange zu halten suchen, bis zum äußer sten. Auf einer Sitzung der Roten wurde be schlossen, mittels eines Flugblattes bekanntzuge ben, daß alle Männer unter 58 Jahren samt und sonders zur Verteidigung Kataloniens eingesetzt werden sollen, da dort die Entschei dungsschlacht vor sich gehe. Wer diesem Mobili. sierungsbefehl nicht Nachkomme, werde er schossen. Gleichzeitig solle die Fahndung nach versteckten Frontdienstpflichtigen noch mehr ver schärft werden. Außerdem wurden Liften fer tiggestellt, um alle arbeitsdienstpflichtigen Frauen zwangsweise abzuholen und in die Betriebe ein zureihen. Im Baskenlande herrscht steigende Erbitte rung, weil die rote „Zentralregierung" es ab gelehnt hat, die Basken von der allgemeinen Mobilisierung auszunehmen. Wie ferner aus Barcelona gemeldet wird, richtet die rote Presse heftige, haßerfüllte An griffe gegen Chamberlain wegen seines Besuches in Rom. Nur Frankreich sei Rotspaniens Freund geblieben. Eigene Funkmeldung Paris, 14. Januar In Paris sind die ersten Gerüchte aufgetaucht, denen zufolge die roten Machthaber aus Barcelona in die Zone von Valencia „übersiedeln" wollen. Aus Barcelona wird hier zu berichtet, daß die dortigen Machthaber solche Gerüchte heftig in Abrede zu stellen versuchen. Sie amiliche römische Verlautbarung Rom, 14. Januar Das Schlußkommuniquö über die englisch-ita lienischen Besprechungen hat folgenden Wort laut: In den Besprechungen, die in diesen Tagen zwischen dem Duce und dem englischen Pre mierminister im Beisein der Außenminister beider Länder, Gras Ciano und Lord Halifax, stattgefunden haben, sind die wich tigsten aktuellen Fragen und die Beziehungen der beiden Imperien einer Prüfung unterzogen worden. Diese Besprechungen waren von größter Herzlichkeit getragen und haben zu einem freimütigen und ausgiebigen Meinungsaustausch geführt, überein stimmend ist die Absicht von neuem bestätigt wor den, die zwischen den beiden Ländern bestehen den Beziehungen im Geiste der Freundschaft des Paktes vom 1K. April zu entwickeln. Ferner ist vereinbart worden, die in diesem Pakt vorgesehenen Sonderabmachungen bald möglichst abzuschließin. Bei den Besprechungen ist noch einmal der Wille Italiens und Englands zutage getreten, eine Politik zu betreiben, die in wirksamer Weise auf die Erhaltung des Friedens abzielt, eine Politik, auf die die Anstrengungen der beiden Regierungen gerichtet gewesen sind und weiter gerichtet bleiben. * Deutschland nochmals unterrichtet Rom, 13. Januar Der italienische Außenminister Graf Liano hat am Freitagvormittag den deutschen Bot schafter von Mackensen nochmals empfangen, um ihm über den weiteren Gang der italienisch-eng lischen Besprechungen zu unterrichten. „Graf Zeppelin" beabsichtigt neue Landungsart Frankfurt a. M., 13. Januar Das Luftschiff „Graf Zeppelin" hatte am frühen Nachmittag seine Erprobungsfahrt, die über das Rhein-Main-Eebiet und Süddeutsch land führte, beendet und ist um 15.45 Uhr in seinem Heimathafen glatt gelandet. Die Er probungsfahrt ist zur vollsten Zufriedenheit verlaufen. Die beabsichtigten neuen Lande manöver wurden wegen des in den Nachmitlags stunden aufgekommenen starken Windes nicht ausprobiert. Sie sollen bei windstillerem Wet ter erneut versucht werden. solche bis jetzt vorliegen — in den Vordergrund gestellt. Der „Popolod'Italia" versichert, daß die römische Aussprache nicht mit den üblichen Besuchen und formalen Zusammenkünften zwi schen Staatsmännern verglichen werden könne. Die Reise Chamberlains und Lord Halifax' sei nach dem historisch bedeutungsvollen Ereignis der Gründung des italienischen Imperiums er folgt. Es schließe sich ein Zyklus gro ßer politischer Revisionen. England erkenne die Loyalität des Realismus des neuen Imperiums, und der Realismus Chamberlains habe das Verdienst gehabt, den italienischen Sieg nicht als ein Element der Störung zu betrach ten, sondern als einen Beitrag des Aus gleiches unter den europäischen Mächten. Mittel- und Westeuropa bleiben um die beiden großen Stellungen des englisch-französischen Bündnisses und der Achse Rom—Berlin ausge richtet. Aber man könne nicht daran vorbei gehen, daß mit der Anerkennung des ita- lienischen Imperiums und mit den Münchener Abmachungen, die die nationale Einheit Eroßdeutschlands besiegelten, wesentliche Ergebnisse erzielt worden seien. Diese beiden Ereignisse hätten das alte System von Versailles von Grund auf revidiert. Sie seien auch eine Bestätigung für die gewalti gen Energien gewesen, die die deutsch-italienische Achse darstelle. Nach dem Abschluß der römi schen Zusammenkunft bekräftigten Italien und England ihren gemeinsamen Willen, ihre Be ziehungen nach den Richtlinien der erreichten Ab machungen zum Zwecke des Friedens weiter zu entwickeln. Darin bestätige sich, daß die Ab machungen von Rom wie jene von München die notwendige Voraussetzung für den Frieden der Gerechtigkeit waren und daß man diese revisio nistischen Voraussetzungen nicht antasten könne, ohne damit auch den europäischen Frieden zu stören. Bemerkungen Herriot, einstens lange Jahre unum schränkter radikaler Parteigeneralissimus, auch einmal Ministerpräsident und Ilnterrichtsmini- ster, nebenbei immer Inhaber des lukrativen Thrones der Lyoner Bürgermeisterei, heute wie der Kammerpräsident, hat sein musikalisches Genie nie unter den Scheffel gestellt. Alle Welt weiß von ihm, daß er die bolschewistische Flöte ebenso gewandt bläst, wie er die demo kratische Geige spielt, den marxistischen Baß streicht und die Volksfront-Trommel rührt. Alle Welt weiß aber auch, daß der scharfe Konkurrent des Juden Leon Blum im technischen Büro des demokratischen Marionettentheaters seine gesell schaftliche Eckigkeit und seine diplomatische Plumpheit nur schwer verbergen kann. So braucht man sich auch nicht wundern, daß der wiedergewählte Kammerpräsident bei seiner Ein führungsrede in katzebuckliger Verbeugung vor dem allerchristlichsten Vatikan in Nom und dem alleriüdischst-demokratischen Kapitol in Washing ton zugleich seiner Sorge um die verflatternde Herrschaft der in jüdisch-freimaurerischer Ver brämung dahinsiechenden Demokratie in phan tastisch klingenden prophetischen Sätzen Aus druck gibt: „Achtung, meine lieben Mitbürger", so rief der Kammerpräsident aus, „das Recht stirbt und mit ihm alle geistigen Errungenschaften des Humanis mus, der christlichen Moral und der Philosophie. Frankreich muß seine Stimme zugunsten der Freiheit und der Demokratie erheben, damit die S imme Roosevelts nicht ohne Echo in der Welt verhallt." * So mächtig dieser Schwertstreich des pazi fistischen Herrn Herriot sich ausnimmt, so wir kungslos muß er an der stählernen Härte der Getroffenen abprallen. Herriot wagt das Wort „christliche Moral" in den Mund zu nehmen, wagt es, diese den autoritären Staaten abzu sprechen. Nun, er soll eine Antwort von dein Mann haben, der als neuer Zar von Nürnberg in der Welt verschrien ist, dessen unerbittlicher Kampf gegen das Judentum und jüdischen Ein fluß Herriot und Genossen weit mehr auf die Nerven geht als die Hinmordung Hunderttau sender von Menschen in der Hölle der Weltzer störung und ihrer brodelnden Filiale in Spa nien. Julius Streicher hat die Antwort Herrn Herriot vorweggenommen, als er Anfang Januar zu seinen Blockleitern die Sätze sprach: „Jetzt ist die Zeit gekommen, in der wir denen verzeihen können, die diese Verzeihung auch tat sächlich verdienen; jetzt können wir die Bewegung adeln, indem wir großzügig sind gegenüber denen, die einst vom Schicksal andere Wege geführt worden sind.» Und Streicher hat dieser nach Herriots py- thischer Voraussehungskraft sterbenden christlichen Moral das Leben in seiner vollen Wirkungs kraft gegenübergcstellt. Vor einigen Wochen erst hat er einen Volksgenossen, der früher bei der sozialdemokratischen Partei tätig gewesen, in Anerkennung seines aufrichtigen Charakters in eine neue Stellung bei einem großen Nürn berger Werk eingesührt. Zu Weihnachten hat er eine Reihe früherer Kommunisten, die sich lange im Konzentrationslager befunden hatten, nach sorg fältiger Prüfung ihres Schicksals und ihres Cha rakters ihren Familien zurückgegeben und die sen damit das denkwürdigste aller Weihnachts feste bereitet. Und jetzt hat er wiederum ein Menschenschicksal aus dem Dunkel ins Licht ge hoben. Er hat dem ehemals führenden Nürnberger Kommunisten Koch nach sechsjährigem Aufenthalt im Konzentrations lager Dachau vorläufigen Urlaub erwirkt und EI senk Tunkmelbuna Mailand, 14. Januar Die im Abschlußkommuniquä über die römi schen Besprechungen bestätigte Absicht, die gegen seitige Freundschaft zwischen Italien und Eng land weiter zu entwickeln und eine Politik zu verfolgen, die auf die Erhaltung des Friedens hinzielt, wird von der norditalieni schen Presse in den Kommentaren — soweit Siaene Sunkmelbuna Rom, 14. Januar Als bedeutsamstes Ergebnis der italienisch englischen Zusammenkunft verzeichnet die römische Presse in ihren Schlagzeilen die beiderseitig ge äußerte und in der amtlichen Verlautbarung be stätigte Absicht, die Entwicklung der Beziehungen der beiden Imperien zu fördern und weiterhin eine auf den Frieden gerichtete Politik zu ver folgen. LL GrHkun-gebMg -er NSDAP. LZLL Einwohner von Hohenstein-Ernstthal zeigt Eure Verbundenheit durch restloses Erscheinen. Die Kretskapelle spielt. NSDAP., Ortsgruppe Hohenstein-Ernstthal. R. Wildeck, Zyklus politischer Revisionen? Entwicklung der bestehenden Beziehungen im Geiste der Freundschast des Paktes vom 16. April