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Lugau, Wüstenbrmik n r . t E'pnmg, Mittelbach, Hermsdorf, Bemsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf deren Austräger s^^en durch Obsttage Redaction und Expedition: Jnsertionsgebühren: die fünfgespaltene Corp^Z D« Bezugspreis beträgt "" «ahnstraß- 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Raumer den Irbrntun^be^^^^ Silage. Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. LV Uhr. Größere Anzeigen Nr. 201. 28. Jahrgang. Donnerstag, den 29. August 1901. OertlicheS u«d Sachfische». Hohenstein-Ernstthal, den 28-Augus. - 13. öffentliche Stadtverordneten^»«^ 27. August, Abends 8 Uhr. Anwesend: 21 S^ ordnete; außerdem die Herren Bürgermeister . P - Stadträthe Beckert und Schulze. m-„näd«er Zu Punkt 1) Abbruch des größeren der Neustadte Armenhäuser, giebt der Vorsitzende Herr Redslo s persönlichen Standpunkt dahin kund, daß er l Abbruch beider Häuser sei; ein Theil des Collegiums sei seiner Ansicht, weil dadurch die Fnedhossangelegen heil der Trinitattrparochie auf unabsehbare Zeit erlebet sei, ein anderer Theil sei gegen den Abbruch, da die Häuser mit wenig Kosten gut hergestellt werden konnten. Bestrebt müsse man allerdings sein, den Friedhof weuer aus der Stadt hinauszubringen. Nach sehr ausgiebiger Aussprache über diesen Punkt, an der sich die Herren theils für, theils gegen den Abbruch erklären, einigt man sich schließlich dahin, diesen Punkt nochmals von der Tagesordnung abzusetzen und folgenl e Fragen sich bean^ worten zu lassen: Wann verfällt der alte Friedhof nach den jetzigen Zuständen; wie hoch stellen sich die Reparatur kosten der Häuser in besserer und geringerer Ausführung; darf nach der vorgesetzten Medizinalbehörde ^der durch den Abbruch der Häuser gewonnene Platz zu Gravstellen benutzt werden. 2) Bebauungsplan über die Aue und Feldstraße. Von der Gemeinde Oberlungwitz wird dieser Bebauungs plan gewünscht und die Amtshauptmannschaft hat die Stadt wiederholt aufgefordert, diesem Wunsche nachzu kommen. Man ist allgemein für den Plan, da durch die Gradlegung der Straße das städtische Areal nur gewinne und besser bebaubar werde. Es erfolgt ein stimmige Annahme dieses Plans. 3) Dörfelt-Stiftung für die Altstädter Schule. Laut einem notariellen Testamente vom 24. Juni d. I. hatte der Oekonom Herr Carl Dörfelt den beiden Schulen zu gleichen Theilen 2000 Mark vermacht, während laut Testament vom 1. Juli d. I. dieses Testament aufge hoben wird und nur der Altstädter Schule 1800 Mark vermacht werden. Das Collegium nimmt mit Dank da- von Kenntniß. 4) Verleihung der Pensionsberechtigung an den Krankenhausverwalter. Du der Krankenhausverwalter Herr Bach anderweit gewählt worden ist, derselbe aber seine hiesige Stellung nicht aufgiebt, wenn er pensions berechtigt wird, so empfiehlt der Krankenhausausschuß, dem Wunsche nachzukommen, zumal die Leistungen Bach's zufriedenstellend sind und auch vom Krankenhausarzte anerkannt werden. Der Stadtrath Hal die Pensions berechtigung zum Beschluß erhoben, dem das Collegium mit 11 gegen 10 Stimmen beitritt. Außerdem giebt der Herr Bürgermeister die Ver handlungen betreffs der Einflurung des Hüttengrundes bekannt, nach welchen zu entnehmen ist, daß es jedenfalls zu einer Einflurung nicht kommen wird. Weiter wird berichtigend erklärt, daß Herr Wächter vor der Urtbetl« fällung die Berufung am Oberlandesgericht zurückae»nn7n hat. Der Vorsitzende giebt noch bekannt, daß in U nächsten Sitzung die Vertreterwahl zur Bezirksverlamm vorgenommen werden soll, worauf de?N Sitzung erfolgte. oer Hg - üeschiHt e. Deutsches Reich. Berlin, 27. Auautt -- , an der Veberzeugung festgeh^ wird Tschun thatsächlich durch Erkrankung" ';?Uhneprinz" verhindert ist, seine Reise nack >uÄ g Uebermüdung seine Mission zu dem ürsprMwli^ ^»setzen und zu erfüllen. Man ist auck festgesetzten Zeitpunkt „Voss. Ztg.", ihm die zur R LV die sundheit oder zur Sammlung «->, ^mer Ge- gu°-h'r.n L L r hingeben sollte, daß er und d-n o c.d" Hoffnung B-rNn d-Eu in mcht m Potsdam, sondern, wie das vollkommen richtig »st, im Stad.schloß zu Berlin, in der Reichshauptstadt in Audienz zu Empfangen beabsichtigt. Bei diesem Empfang soll dafür Sorge getragen werden, daß der Vrin» iebr ,»ü„ dch -r. -l« V-rtt-,u L Kaisers von China, einen Bitt- und Bußegang nach Berlin unternommen hat und nicht eine Vergnügungs reise an emen befreundeten Hof. General v. Hoepsner und Oberstleutnant v. Lültwitz, die den Prinzen Tschun in Basel empfangen und nach Berlin geleiten sollten sind allem hierher zurückgekehrt, denn Krankenwärter zu spielen, war nicht ihres Amtes. Von deutschen Herren ist General Richter, der den Prinzen aus China nach Europa begleitet hat, in Basel geblieben. Aus Basel wird gemeldet, daß man sich dort erzählt, daß die Haupt- ursache für die Unterbrechung der Reise der Prinzen Tschun in plötzlich entstandenen diplomatischen Schwierig keiten zu suchen sei, über deren Beschaffenheit in der Umgebung des Prinzen strenges Stillschweigen beobachtet werde. Vielleicht steht dieses Gerücht in einem gewissen Zusammenhang mit einer in Potsdam in Hofkreisen kursirenden Lesart, wonach der Kaiser sich geweigert babe, den Prinzen Tschun zu empfangen, solange das FriedenSprolokoll die Unterschriften der chinesischen Unter händler nicht erhalten habe. — Woher die „großen Verluste" der Buren in Südafrika kommen, von denen so oft die Engländer zu melden wissen, das verräth jetzt der „Brest. Gen-Anz.". HM hat von einem Deutschen aus Südafrika eine An zahl Postkarten erhalten, aus denen wir folgenden Passus wiedergeben: „In England werden die wahren Meldungen unterschlagen und geringe Erfolge zu großen Siegen aufgebauscht. Die Meldungen von den großen Eroberungen an Vieh und Wagen sind falsch. Wagen und Vieh werden einfach von den Farmen gestohlen und dann angegeben als von den Buren erobert. Die Buren sind keine solchen Esel, daß sie Tausende von Schafen u. s. w. bei sich hätten. Nur Pferde haben sie und meistens zwei bis drei. Es ist daher auch nicht zu wundern, wenn nach einem Gefecht vier leere Pferde herumlaufen. Die Engländer bilden sich dann ein, daß zu jedem Pferde ein Reiter gehörte, der nunmehr todt A - Die czechische Frage ist mcht s- harmlos, wie sie von vielen Reichsdeutschen noch angefthen die sie zu einer inncrösterreichlschen, die Reichsdeutsche nicht berührenden Angelegenheit machen mocht^ sie trägt den Keim und die Gefahr eines europäischen Weltkrieges in sich- Dafür legen Zeugniß nn ab nachfolgenden Ausführungen des lungczech'fchen g ordneten mit dem deutschen Namen : . daß behaupte und werde nicht aufhoren 'rhgib wir Czechen noch eine große nationale Arbeit .nneryaio beschränkt, erscheint der „Post d Meldung aus dem Präsidenten Krüger eingetroffene „0 Buren aus Burenlager, daß gegenwärtig etwa 12 000 den Republiken (einschließlich der Ausl hie Capholländer im Felde stehen. 3^°«- § g<. Annahme, daß di? Capcolonie von dem Femve „g säubert" sei, auf sehr schwachen Fußen. Hchiisim-ßniWll, MüuWitz, EMtts, "" ' u. s. w. der engen Grenzen Böhmens zu leisten haben, bevor wir an politische Abenteuer oder an eine bedeutende Auf gabe in der Politik denken können. Unsere Zeit ist die Zeit der Realpolitik und ihre Grundlage ist bloß der Egoismus. Da ich mir sagen muß, daß es für Frank- reich nicht Vortheilhaft, statt der verhaßten 56 Mill. Deutscher 70 Millionen neben sich zu wissen, daß es ferner Rußland nicht zweckdienlich ist, die Länge seiner Grenzen gegen Deutschland auf das doppelte Maß zu bringen, und daß es endlich für England nicht zweck mäßig sei, wenn Deutschland seine festländischen Grenzen erweitert, was aucheine VermehrungderdeutschenFlotte zur Folge hätte, so bin ich über das Schicksal unseres czechischen Volkes vollständig beruhigt." Für das Deutsche Reich aber ist es Lebensfrage, daß an seiner Südgrenze, wenige Stunden von Dresden entfernt, nicht ein neuer deutschfeindlicher Slavenstaat entsteht, der Breslau von München trennt und als Pfahl im Deutschen Reiche fortgesetzt die größte Gefahr für das Reich selbst wäre. England. — Der „Daily-Telegraph" meldet aus Hilversum unter dem 23. August: Präsident Krüger erklärte im Laufe einer Unterredung: Nichts mit Ausnahme der Haltung der englischen Regierung habe sich in der Lage der Dinge geändert. Die Buren befolgten dieselbe Taktik, die sie beim Beginn des Krieges befolgt hätten. Man habe sie früher militärische Taktik genannt, dann habe man sie irreguläre Kriegführung geheißen. Es sei jetzt die Taktik der Vertheidigung. Die Zahl der Buren sei geringer geworden, aber ihc Widerstand zeige auch heute alle wesentlichen Bestandtheile einer regel rechten Kriegführung. Die Burenführer hätten ihre Mannschaften in der Gewalt, wie auch die Burenregierung das Burenvolk immer noch regiere. Die Proclamation Kitcheners könne nur eine Wirkung auf die Buren haben, die nämlich, ihre Gemüther zu verbittern, ihre Waffen zu stählen und ihren Widerstand hartnäckiger zu machen. Die Behauptung von einer Verschwörung der beiden Republiken wider die britische Herrschaft in Südafrika sei eine häßliche Lüge. Er spreche es hier vor dem Angesicht des allmächtigen Gottes aus, daß dies eine Lüge sei, die Blutvergießen und Vernichtung erzeugt habe. Gott wisse, daß er die Wahrheit spreche; seine Zeugen hienieden seien Salisbury und Chamberlain; diese wüßten genau, daß das, was er spreche, wahr sei: Niemals habe es eine verderblichere und teufliscbere Lüge gegeben. Auf der Basis der Unabhängigkeit der beiden Republiken und der Straflosigkeit der Afrikander in der Capcolonie könne noch immer ein wahrer und dauernder Friede geschlossen werden. Der Krieg in Südafrika. — Die Zahl der Burenkämpfer ist doch wohl größer als die amtlichen Berichte der Engländer sie an geben. Man weist darauf hin, daß schon Kitcheners Annahme, daß am 8. Juli nur nocb 13 500 Buren unter Waffen standen, äußerst unzuverlässig sei, und daß die seither abgegangenen 2775 Mann bei näherer Untersuchung gewaltig zusammenschmelzen dürften. Die Engländer stellen gewöhnlich die Zahl der gefallenen Buren nach Maßgabe der ledigen Pferde fest, das aber sei unzuverlässig, weil jeder Bure mehrere Pferde mit sich führe. Die Verluste der Buren dürften in den letzten Monaten durch aufständische Capholländer und durch britische Ueberläufer sicher ausgeglichen sein, so daß die Zahl der Burenkämpfer gegenwärtig eher im Steigen als im Sinken begriffen sein müßte. Viel wahrscheinlicher als eine Berechnung der „Daily Mail", die die Zahl der Burenkämpfer auf ausgerechnet 10 725