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H a »dels-Nachrichten. Mark 168,80 G 168,19 G SO,SS S 80,25 G 77,40 G S1,05 B 20,41 T 20,27 G 81,05 G 80,55 G 85,— T 84,— G Reichsbank 8'/,, Lomb.-Z.-F. 4'/«- «»LSobarx, 29. Juli. Kornzucker cxcl. 88°/» Rendement 10,05 bis 10,15. Nachproducte excl. 75°/, Rendement 7,55 bis 7,75. Stimmung: Ruhig. Krystallzucker 1 mit sack 28,9b. Brodraffinade 1 ohne Faß 29,20. Gem. Raffinade rmt Faß 28,95. Gem. Melis I mit Faß 28,45. Rohzucker l. Product Transtto f. a. B. Hamburg per Juli 9,30 Gd., 9,40 Br., per Äug. 9,32'/, Gd., 9,35 Br., per Sept. 9,12'/» Gd., 9,1/'/, Br., per Okt.-Dez. 8,62'/, Gd., 6,67'/, Br-, per Jan.-März 8,80 Gd., 8,77'/. Br. Stimmung: Alte ruhig, neue matt. llamduris, 29. Juli. Weizen flau, Holsteiner loco 163 bis 179, La Plata 128. — Roggen flau, cif. südrusf. Hamburg 103—106, do. loco 105 bis 108, Mecklenburgischer 136 bis 145. Mais fest, amerik. mixed. 118'/,, La Plata 93. Hafer stetig, Gerste flau. Wetter: Schwül. Srvmeu, 29. Juli. (Baumwolle). Tendenz: Ruhig. Upl. middl. loco 42'/. Pfg. - Liverpool, 29. Juli. (Baumwolle.) Muthmaßlicher Um satz: 7 000 Ballen. Stimmung: Ruhig. Import: 9000 Ballen, Preise '/«« niedriger. Umsatz: 7000 Ballen, davon für Spe- culation und Export 500 Ballen verkauft. Amerikaner ruhiger, '/„ niedriger, Ostindische unverändert, Egypter ruhig, unregel mäßig. Middling amerik. Lieferungen. Juli-Aug. 4'°/«« Verkäufer, September 4"/,« Käufer, good ordin. Lieferungen: Oktober-November 4'/,« Verkäufer, Dezember-Januar 4'/«. do. Zahlungsein st ellungen: Gustav Teschner, Berlin. E. Adolf Uhlig, Satzung-Jöhstadt. Alban Schöffler, Alberoda-Lößnitz. Reinhard Heinrich Heinen, Oldenburg. Dr. Heidenhoff's Kur. Von Edward Bellamy. Deutsche Bearbeitung von E. Wulkow. (Nachdruck verboten.) 8. Fortsetzung. 5. Kapitel. Ein unausgesetztes Suchen während einer vollen Woche hindurch in allen Hotels und möblirten Zimmern war endlich von Erfolg gekrönt. Er fand sie. Als sie die Thüre des armseligen Zimmer», welches sie bewohnte, öffnete und den erkannte, der Einlaß be gehrte, bedeckte die unschöne Röthe der Scham ihr Ge sicht. Sie würde die Thür wieder verschlossen haben, hätte er sich nicht mit Gewalt dazwischen gedrängt. Einen Moment schlug sie die zitternden Augenlidern nieder, dann erhob sie den Blick voll zu ihm, und in dem sie noch immer die Thüre offen hielt, frug sie hart: „WaS wollen Sie von mir, Henry Burr?" Die schweren, schwarzen Flechten hingen ihr unge ordnet über den Nacken und selbst in diesem ersten, so aufregungsvollen Moment konnte ihm eine gewisse Nach lässigkeit in ihrem Anzug nicht entgehen. Ihr Gesicht war vergrämt und eigenthümlich gealtert, aber noch immer schön in dem unverwüstlichen Zauber ihrer wunderbaren Augen, wenn auch der Kummer tiefe Schatten um sie gezeichnet hatte. „Was wollen Sie? Warum kommen Sie hierher?" frug sie nochmals mit rauher Stimme; er war zu fass- ungslos gewesen, um ihr gleich zu antworten. Jetzt nahm er ihr tue Klinke aus der Hand und schloß die Thüre. „Was ich will, Madeleine? Ich will Sie! will Sie zum Weibe!" ES lag soviel Weichheit in diesen wenigen Worten, daß sie der Kürze, mit der er seinen Wunsch vorbrachte, den Stachel nahm. Ein klein wenig zuckte es verächtlich über ihr Gesicht, dann aber nahmen ihre Züge wieder den gleichgiltig leblosen Ausdruck an, wie zuvor. „So kamen Sie also, um sich über mich lustig zu machen? Es ist so natürlich, daß Sie jetzt Rache an mir nehmen wollen!" Er trat auf sie zu. „Ich mache mich nicht über Sie lustig. Ich meine es in vollem Ernst. Ich gehöre zu denen, die nur ein mal lieben können, dann aber für ewig. Wenn Sie verstümmelt und entstellt wären, so würde ich Sie doch noch lieber haben wollen, als irgend sonst ein Weib auf Erden." Jetzt ging eine gewaltige Aenderung in ihrem Ge sichte vor. Auf ihren Zügen lag ein Ausdruck, als sähe sie die Vision des Glücke- an sich vorüberschweben, das sie von sich gestoßen hatte. In einem plötzlichen Impulse kniete sie vor ihm nieder, faßte den Saum seines Rockes und drückte ihn an ihte Lippen. Dann, alS er sie umfassen wollte, sprang sie auf und hob die Hand zur Abwehr. Ihre Augen schauten wunderbar mild, Thränen hatten ihre starren Blicke er- weicht.' „Ich danke Ihnen, Henry, Sie sind so gut, so gut, wie ich nie geglaubt hätte, daß em Mann sein könnte! Ich erinnere mich nun, daß Sie eS immer gegen mich gewesen sind. Mir bleibt nur Gift — eS wird jetzt weniger bitter schmecken! Nein, nein, bitte nicht!" rief sie; „haben Sie Erbarmen mit meiner Schande! Schonen Sie mich! Oh, niM doch!" Aber er war stärker al- sie und küßte sie. Ihre AUgen blitzten zornig auf, aber nur eine Sekunde lang, dann warf sie sich auf einen Stuhl krampfhaft weinend, als wolle ihr das Herz brechen. Sie war so verzweifelt, so hoffnungslos in ihrem Kummer, daß sie sich nicht einmal mehr die Mühe nahm, ihre von Thränen und Schmerz entstellten Düge zu verbergen. „Da- hätten Sie mir ersparen können! Oh Gott! War eS nicht schon vorher schwer genug zu tragen?" In seiner Einfalt hatte er sie mit seiner Liebko,ung zu beruhigen gehofft, anstatt dessen hatte er jenen Stolz der Schande, die letzte Zuflucht der Selbstachtung, schwer in ihr verletzt. Eine bange Pause trat ein. Sie saß vor ihm, erniedrigt, verzweifelt, hoffnungslos. Mitleids voll schaute er auf sie nieder; sein Herz drohte ihm zu springen vor Weh um sie. Er empfand eine Hingebung und Aufopferungsfähigkeit, wie sie etwa in alten Z iten noch vorhanden gewesen sein mochten, bei einem Vasallen, der seine Königin im Exil in Armuth und in Noth findet. Von Gott und Menschen verlassen, blieb sie ihm stets die Königin, deren Füße zu küssen ihm als die höchste Ehre galt. Aber welche Kluft lag zwischen dieser seiner Empfindung und der Möglichkeit, sie diese Empfind ung verstehen zu lehren. Als sie endlich zu schluchzen aufhörte, sagte er in möglichst ruhigem Tone: „Verzeihen Sie mir; ich wollte Sie nicht kränken." „Es ist ja schließlich Alles gleich," erwiderte sie matt, indem sie die Thränen in ihren Augen trocknete. „Ich wünschte nur, Sie ließen mich in Ruhe. Was wollen Sie mit mir?" „WaS ich von jeher wollte; Sie zu meiner Frau machen." Sie sah ihn an, als verstände sie ihn nicht, als ob der Sinn dieses schon einmal von ihm ausgesprochenen Wunsches ihr jetzt erst aufginge, oder als ob sie über ihrem leidenschaftlichen SchmerzensauSbruch die erste Er wähnung desselben ganz vergessen hätte. „Wie — ich dachte — sie wüßten — dann haben Sie es also nicht gehört — ?" frug sie bebend. „Ich weiß Alles" ries er aus, sich zu ihr herab- bcugend. „Verzeih' mir," flüsterte er, „verzeih' mir, Kind, daß ich mich beinahe freute, als ich hörte, daß Du noch frei und mir nicht verloren bist! Ich kann jetzt an nichts anderes denken, als an das Glück, Sie wiedergefunden zu haben," fuhr er ruhiger werdend fort. „Sie sind es? Nicht wahr? Nun, Sie sind für mich dieselbe, welche Sie stets waren. Es ist mir gleichgiltig, was Ihnen inzwischen widerfahren ist, wenn ich Sie nur habe und für Sie sorgen darf." In dem Blick, mit dem sie ihn ansah, lag etwas wie Neugierde. „Ich glaube, Sie meinen in der That, was Sie da sagen!" rief sie staunend aus. „Ob ich es meine!" Seine Stimme zitterte vor Erregung ber dem Hoffnungsschimmer, den ihre Worte in ihm wachricfen. Ec kniete vor ihr nieder. „Es ist mir heiliger Ernst mit dem, was ich sage!" Ein gespensterhaftes Lächeln huschte über ihre Züge und ließ ihr Gesicht nur um so trauriger erscheinen, wie etwa das Todtenlämpchen in der Gruft uns die düstere Umgebung nicht erhellt, sondern nur noch deutlicher zeigt. „Armer Mann!" sagte sie. „Ich habe Dich schlecht behandelt! Ich wollte heute oder morgen ein Ende mit mir machen, ich fühlte, daß cs nicht mehr ging, aber jetzt will ich warten, bis Du Deiner eingebildeten Liebe zu mir müde geworden bist. Es ist ja gleich, wann ich es thue, ob ein wenig später oder früher — bitte, bitte, küssen Sie mich nicht!" (Fortsetzung folgt.) Telegraphische Nachrichten vom 30. Juli. (Hirsch's Telegr. Bureau.) — Wie den „B. N. N." aus Düffeldorf gemeldet wird, veranstaltete der Verein für Wahrung wirthschaft- licher Interessen im Rheinland und Westfalen, sowie die Nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller im Kreise ihrer Mitglieder eine Umfrage über den Zolltarif. Wie«. Die tschechisch-slavischen Arbeiter-Organi sationen haben für Sonnabend, den 3. August, ein großes Meeting einberufen. Für sofortige Unterdrück ung von wahrscheinlich stattsindenden Demonstrationen sind von der Polizei umfassende Vorsichtsmaßregeln ge troffen worden. Loudon. Aus Schanghai wird gemeldet: Einem hiesigen Blatte zufolge hat die Boxerbewegung in der Provinz Schantung zugeuommen, nachdem die Gesellschaft der vereinigten Dorfbewohner Tschili's einen Sieg über die Truppen Lihüngtschangs davon getragen hattm. — Der „Globe ' berichtet auS Schanghai, daß be deutende Kasernenbäusen für "die französischen und 5 3 5'/, 14 T 2M 8 T 3M 8 T 3M Svrltn, 29. Juli. (Wechsel-Tor »ank- 5'/, 8 r . vT * 3M VIsvoot 81/ b T b/'2M b/'3M 5 wr ° 2M 4 10 T 8 T 3'/. 3M Amsterdam per 100 fl. d. Brüssel und Antwerpen pr. 100 Francs. Italienische Plätze pr. 100 Lire Schweiz. Pl. 100 Frc. London pr. 1 Lstrl. Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas Paris pr 100 Franc Petersburg pr. 100 Rubel Warschau 100 Rubel Wien per 100 Kr. ö W. russischen Truppen dort errichtet werden. Diese Kasernen sollen feste Steinbauten sein. Der Bau dürste 2 Jahre in Anspruch nehmen London. In der gestrigen Sitzung deS englischen Unterhauses legte Balfour dem Hause eine Botschaft des KönigS vor, welche besagt, der König sei von dem Wunsche beseelt, Lord Roberts eine Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste al- Obercommandirender in Südafrika und ein besonderes Zeichen seiner Gunst zu geben. Er empfehle dem Hause, Lord Roberts eine Dotation von 100 000 Pfund Sterling zu gewähren. Die Verlesung der Botschaft wurde von den Iren mit lauten Protestrufen ausgenommen. Späterhin kam eS zu lärmc nden Scenen. Ungeduldige Conservative schrieen: „Abstimmung, Abstimmung!" William Redmond schrie dagegen: „Polizei, Polizei!" und forderte den Sprecher auf, Ordnung zu schaffen. Daraus wurde Redmond mit 303 gegen 71 Stimmen ausgeschlossen. Die Iren protestirten und Patrick Obrien stritt sich mit dem Sprecher. Obrien wurde ebenfalls ausgeschlossen. Nach dem sich die Erregung gelegt hatte, wurde die Verhand lung fortgesetzt. London Die Direktoren der verschiedenen Depeschen- Agenturen hielten gestern eine Versammlung ab, und sandten an den Staatssekretär Brodrick eine Note, in welcher mitgetheilt wird, daß es unmöglzch sei, zu ver hindern, daß die „Daily Mail" amtliche Nachrichten über den Südafrikanischen Krieg erhält. „Daily Mail" hat in der That heute früh sämmtliche amtliche Nach richten über Südafrika veröffentlicht. Paris. Der Luftschiffer Santos Dumont unter nahm gestern Nachmittag von St. Cloud aus einen neuen Aufstieg mit seinem lenkbaren Luftschiffe. Da- Lufschiff umkreiste die Rennbahn in den LongchampS und kehrte nach 15 Minuten an den Platz, von dem eS aufgestiegen war, zurück. Bukarest. Der reiche rumänische Großgrundbesitzer Torba in Batana wurde von vier Bulgaren, dessen Er pressung er Widerstand entgegensetzte, erwordet. Sein Kind wurde schwer verletzt. Pittsburg. Der Verlust mehrerer Lieferungsver träge für den Stahllrust hat, wie berichtet wird, die Mitglieder des Verwaltungsrathes veranlaßt, den streikenden Mitgliedern den Frieden anzubieten. Den letzten Ausführungen zufolge betrugen die Verluste während des Streikes 20 Mill. Doll., für die Arbeiter Million Dollars. Gesundheitspflege. Der in weitesten Kreisen be kannte Specialarzt für Lnngenleiden vr. weä. Hofbrückl in Luzern, Schweiz, hat Verfahren durch lange Jahre hindurch erprobt, durch welches in völlig unschädlicher Form Turberkelbacillen zum Verschwinden gebracht «erden. Es ist zu empfehlen, bei allen Erkrankungen der Athmungsorgane, wie Tuberkulose, beginnender Schwindsucht, Blutspucken, chronischem Brustkatarrh, Kehlkopfkatarrh und Lungenspitzenkatarrh und auch bei Asthmaanfällen; dabei bessert es den allgemeinen Kräfte zustand deS Kranken, löst den Husten, erleichtert den AuSwurf und bringt diesen schließlich ganz zum Ver schwinden ; zugleich regt es den Appetit an, Nachtschweiße und Fieber hören auf, hingegen nimmt das Körperge wicht wieder zu und macht so die Genesung rasche Fortschritte. Eisenbahnfahrplan. Gütig ab 1. Mai 1901. Von Hohenstein-Ernstthal nach Lhemnitz: 12.28, 3.23, 5.02, 6.11, 6.58, 7.19 (nach Limbach), 7.32*, 7.47-j-, 9.27, 10.38, 12.03, 1.00-j-, 2.13, 3.35s, 5.40*, 6.00, 6.51, 7.39*, 7.45-j-, 8.28, 10.09, 11.17 (nur Sonn- u. Festtags.) s bedeutet Anschluß nach Limbach. Von Hohenstein-Ernstthal nach Glauchau: 3.09, 5.16, 7.39*-j-, « 00, 9.59s, 10.42 (bis Glauchau), 1.05s, 3.50s, 6.41, 7.36 (nur Werktags vor Sonn- und Festtagen bis Glauchau), 7.48s, 8.13* 9.36s, 11.30. s bedeutet Anschluß nach Lichtenstein. Ankunft von Ehemnitz in Hohenstein-Ernstthal: 3.15, 5.14, 6.21, 7.07 (von Limbach), 7.38* 7.59, 9.57, 10.41, 12.52, 1.02, 3.48, 5.12, 6.27 (Werktags vor Sonn- u. Festtagen), 6.37, 7.10, 7.35 (Werktags vor Sonn- u. Festtagen), 7.47, 8.03, 8.12* 9.35, 11.08 (nur Sonn- und Festtags), 11.28. *) bedeutet Schnellzug.) Von Wüstenbrand nach Lhemnitz: 12.36, 3.31, 5.12, 6.20, 7.08, 7.55, 9.37, 10.47, 12.12, 1.11, 2.22, 3.36, 3.46, 6.09, 7.00, 7.54, 8.38, 10.19, 11.27 (nur Sonn- und Festtags). Von Wüstenbrand nach Hohenstein-Ernstthal: 3.09, 5.08, 6.15, 6.57 (vonLnnbach), 7.53, 9.50, 10.35, 12.45, 12.56, 3.28, 3.40, 5.05, 6.21 (Werktags vor Sonn- u. Festtagen), 6.31, 7.03, 7.28 (Werktags vor Sonn- u. Festtagen), 7.41, 7.57, 9.29, 11.02 (nur Sonn- u. Festtags), 11.22. Bon Wüstenbrand nach Stollberg: 6.28, 9.58, 1.14, 3.52, 8,10, 11.30 (Sonn- u. Festtags.) Bon Stollberg nach St. Egidien: 6.33, 9.11, 11.47, 2 28, 6.27, 9.00. Ankunft von Stollberg in Wüstenbrand: 6.10, 9.25, 12.50, 3.31, 6.53, 11.15 (Sonn-u. Festtags).