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Verlusten zu bewahren, haben wir nach vorangegangener Inventur durch den gerichtlichen Taxator, Herrn Naphatali, hier, welcher das gesammte Lager nebst Uten silien auf 21 549 Mark taxirte, im Einverständniß mit unseren größeren Gläubigern an den meistbietenden Käufer verkauft. Der Käufer nimmt mit dem Kauf die Miethe und das Personal vom 1. Juli cr. ab. Da durch haben unsere Herren Gläubiger den Vortheil, eine fast doppelt so große Quote zu erhalten, als im Falle eines Konkurses, da auch Gerichts- und Verwaltungs kosten sowie bevorrechtigte Forderungen vermieden werden, zumal der Kontrakt mit dem Wirth noch 4'/, Jahre läuft und die Miethe pro anno 9 400 Mk. beträgt. Den Gesammterlös aus dem Waarenlager haben wir pro rata, vertheilt. Ihre Quote empfangen Sie per Post. Wir betrachten es als Ehrenfache und als unsere Pflicht, sobald wir in eine bessere Lage kommen, jeden unserer Herren Gläubiger nach Möglichkeit durch Nach zahlung zu entschädigen. Hochachtungsvoll Kallmann u. Loewenberg. Aktiva 23 290 Passiva 76 960 Quote 30'/. Proz." Handels-Rachrichten. irsrliu, 13. Juli. (Wechsel-Cours). 8antr- vtsoont Mark Amsterdam 3'/» 169,05 G per 100 st. k. " 2M 168,25 E Brüssel und Antwerpen 3>/, b T 80,80 G pr. 100 Francs. ^3M 80,30 G Italienische Plätze - 10 T 77,50 G pr. 100 Lire ° 2M — Schweiz. Pl. 100 Frc. 4 10 T 80,95 G London 8 T 20,37 G pr. 1 Lstrl. 3'/, 3M 20,24 G Madrid und Barcelona 5 "T — pr. 100 Pesetas 2M — Paris q 8 T 80,95 G pr 100 Franc 3M 80,40 G Petersburg ..8 T — pr. 100 Rubel '3M — Warschau 100 Rubel 5'/, 8 T — Wien , 8T 84,95 G per 100 Kr. ö W. 3M 84,— G Reichsbank 3'/', Lomb.-Z.- ck- 4'/.- Alasläübarx, 13. Juli. Kornzucker cxcl. 88 Rsndement —bis —. Nachprodmte excl. 75°/o Rendement ,— bis ,—. Stimmung: Still. Kristallzucker 1 mit Sack 28,95. Brodraffinade I ohne Faß 29,20. Gem. Raffinade mit Faß 28,9b. Gem. Melis I mit Faß 28,45. Rohzucker 1. Product Tranfito f. a. B Hamburg per Juli 9,20 Gd., 9,25 Br., per Aug. 9,22'/, bez , 9,25 Br., per Sept. 9,11 Gd., 9,20 Br., per Okt.-Dez. 8,77'/, Gd., 8,82'/, Br., per Jan.-März 6,92'/, bez., 9,95Gd. Stimmung: Stetig. Humburg, 13. Juli. Weizen steigend, Holsteiner loco 163 bis 168, La Plata 128. — Roggen fest, südruss. cif. Hamburg 103-105, do. loco 106 bis 108, Mecklenburgischer 140 bis 146. Mais höher, amerik. mixed. 114'/,, La Plata 90. Hafer fest Gerste fest. Wetter: Heiß. Uromeu, 13. Juli. (Baumwolle). Tendenz: Fest. Upl. middl. loco 44 Pfg.'/, lUrorpool, 13. Juli. (Baumwolle.) Muthmaßlicher Umsatz: 6 000 Ballen. Stimmung: Ruhig. Import: 3000 Ballen, Preise "/.« bis '/«, höher. Umsatz: 4000 Ballen, davon für Speculation und Exporl 300 Ballen verkauft. Amerikaner fest, Ostindische unverändert, Egypter ruhig. Middling amerik. Lieferungen. Juli-Aug. 4-°/°« Käufer, .Septbr. 4'V„ do., good ordin. Lieferungen: Oktober-November 4""«« Verkäufer, Dezember-Januar 4"/«. do. Zahlungsein st ellungen: Andernacher Textil- und Maschinemverke, G. m. b. H , Ander nach. Landwirthschaftlicher Creditverein für Mitlelfranken, Ansbach. Hellmuth Schwach, Schöneberg-Berlin. Gerhardt von Alten, Grunau-Flatow Carl Klinnert, Kattomitz. Salo Eisner, Kattowitz. Genossenschaftsmeierei. G. in. und. H., Lieth-Meldorf. Georg Michael Rausch, Nürnberg. Oscar Blumenstetter, Quedlinburg. Chemnitzer Marktpreise vom 13. Juli 1901. pro 50 Kilo Weizen, sächs. 8 M. 70 Pf. bis 8 M. 80 Pf. Roggen, - 7 - 50 - - 7 - 70 - Haier - 7 - 70 - - 8 s s Stroh 3 - 50 - - 3 . 60 - Heu 3 . 80 - - 4 s s Kartoffeln, 2 - — - - 2 . 10 - Futtergerstc 6 - 50 - - 7 - 75 - Butter. 1 Kilo 2 - 50 - - 2 - 70 - Im D o h n e n st i e g e. Jagdgeschichte von Emil Stolze, Oberförster a. D. (Nachdruck verboten.) Wenn die saststrvtzenden Beeren der Eberesche in purpurnes Rolh gefärbt sind, das Buchenlaub sich zu bräunen beginnt und die frühreifen, gelben Blätter der Birke schon beim leise säuselnden Winde schlaff und träge Herabwirbeln, wenn graue Nebel mit erstem Frühroth die Niederungen und Hügellandschaften zauber haft verschleiern, auch dann und wann eine Winds braut aus rasch aufgethürmtem Gewölk zu kurzer Herr schaft sich zeigt und gewaltige Staubwolken vor sich herpeitscht, dann beginnt in der Vogelwelt eine Un ruhe, ein Hasten und Drängen, ein Sammeln und Schaaren, dar ein großes Ereigniß andeutet. Niemand dürsten diese Zeichen auch vertrauter sein, als dem kundigen Jäger. Ihm ist es nicht fremd, daß seine gefiederten Lieblinge vor der nun bald eintretenden rauhen, unwirthlichen Jahreszeit in mildere, sonnigere Klimate fluchten wollen. Nicht ohne ein gewisses Weh ergreift ihn dieses Scheiden. Wie so oft hat ihn die muntere Schaar durch ihren herrlichen Gesang, durch ihr interessante« Familienleben und zum Theil selbst trauliches Verhalten in hohem Grade erfreut. Und nun wollen die wanderlustigen Gesellen fort in weite, ferne Gegenden. Mancher wird nicht wiederkehren in sein liebes Heim, wo er im lauschigen Hag, im Zwie licht einer Baumhöhle oder gar unter duftiger Blüthen- staude aus zerbrochener Eierhalle pötzltch in diese große, wunderbare Welt geblickt hat. Gefahren aller Art lauern dem wegemüden und hungrigen kleinen Wanderer unterwegs auf. Hunderte und Tausende werden bei der Reise über das große Meer vom plötz lich entfesselten Sturm in die tobenden Wogen ge schleudert, zerschmettern sich das Köpfchen an den lichtblendenden Leuchtthürmen oder an den in das Düster der Nacht gehüllten, fast unheimlichen zahllosen Tele graphendrähten. Auch Plötzliche verfrühte oder ver- pätete Schneefälle mit grimmen Frost fordern der Opfer nicht wenig. Der schlimmste Feind für die reisige Vogelwelt bleibt aber der Mensch. Zahllos sind die Mordwerkzeuge, mit der dieser in der Schöpfung sich so hochstehend Dünkende der armen kleinen Wesen sich bemächtigt. Meistens macht er sich bei deren Ueber- listung ihren Hunger zu nutze. Gierig fallen die armen Bethörten über die leicht gebotene, willkommene Lock speise her, um oft erst nach langem Zappeln qualvoll zu enden. Gehören die armen Opfer zu unseren kleinen Sängern, und kommt es bei ihrem an sich so winzigen Nutzungswerthe nur darauf an, die Lüstern heit eines Feinschmerckers oder gar nur eine fr'vile Schießwuth zu befriedigen, so ist deren Erbeutung in hohem Grade verwerflich, und gegrüßt sei das lang ersehnte, internationale Gesetz, das wenigstens diesen kleinen Sängern — bei der bedenklichen Abnahme der Drosselarten, am besten aber ihnen allen — Freiheit und Leben vor Menschenhand sichern wird. Vor Jahren hatte der Fang der Drosselarten, so weit er sich namentlich auf die massenhaften Durch zügler aus nordischen Gebieten bezog, noch seine Be rechtigung. Jetzt dürfte er sich bei der rapiden Ab nähme trotz der hohen Preise nicht mehr lohnen. Waren die gut genährten Vögel, wovon im gerupften Zu stände meistens fünf bis sechs Stück auf ein Pfund gehen, auf der eigenen Tafel schon eine leckere, will kommene Speise, so bildete der Verlaus für den meist schlecht dotirten Forstbeamten auch eine nicht zu unter schätzende Nebeneinnahme. Zu verkennen aber ist es nicht, daß die Reize eines guten Dohnenstieges mannig faltig und im hohen Grade anregend sind. Kaum ver mochte ich daher als kleines Bürschchen allein oder in Begleitung von allzeit bereitwilligen Genossen im nahen, stillen Herbstwalde mich zurechtzufinden, als ein kleiner Dohnenstieg eingerichtet wurde. Viel mochten das verwandte Material und die Art der Ausstellung allerdings zu wünschen übrig lassen, denn die Beute war sehr mäßig und hochbeglückt wurde der Heimweg angetreten, wenn sich einmal ein ganzer Vogel in den wunderlichen Schlingen vorfand. Meistens aber war infolge der sehr niedrigen Stellung der Dohnen und des allzeit reichen Raubzeugs von dem einsamen Ge fangenen entweder nur ein Kopf oder ein Ständer übrig geblieben und wurde zu Hause dann mit einer gewissen Verzweiflung vorgezeigt, was ich als an gehender Jäger nicht alles hätte fangen können, wenn — ja wenn beispielsweise die raubgierigen Füchse nicht gewesen wären. Nan, im Laufe der mehr als 40 Jahre, in welchen ich im Herbste mit Vorliebe dem Genüsse eines Dolmenstieg« mich gewidmet habe, hat sich in dieser Richtung wohl manches geändert. Mancherlei Erfahrung hat mich die langjährige Praxis in der Beseitigung des lästigen Raubzeugs, vor allem aber in der Stellung eines guten Dohnenstieges gelehrt. Als die beste Dohne erwies sich zweifellos die Hänge dohne in Triangelform. Geeignete Zweige von Fichten oder Edeltannen liefern nicht allein das dauerhafteste, sondern auch das brauchbarste Material. Viefach pflegt man außer den beiden oberen auch den unteren Balken noch mit einer Schlinge derartig zu versehen, daß sie an den unteren Theil des Beerenbüschels fängisch sich anschließt. Da einige Drosselarten, vor allen die Schwarzdrossel, die verlockende Beere im Fluge zu er haschen suchen, so muß allerdings bei dieser Gelegenheit mancher Vogel seinen Versuch mit Freiheit und Leben büßen. Allein einestheils ist diese Methode eine offen bare Thierquülerei, indem sich in der Unterschlinge die Vögel meistens mit einem oder beiden Ständern fangen und in dieser grausamen Lage qualvolle Stunden, oft sogar einen ganze» Tag zubringen müssen, «nderntheils wird durch das fortwährende laute, angstvolle Hin- und Herflattern des armen Opfers das Raubzeug in den Dohnenstieg gewöhnt, und in der Regel bleibt es dann nicht bei der Entführung des einen Bratens. Gefieder tes wie behaartes Rauzeug hat für einen solchen ge deckten Tisch ein sehr gutes Gedächtniß, und bald findet der aufmerksame Vogelsteller gewisse Stellen seines StiegeS von ihm mit der größten Regelmäßigkeit besucht. Zahl reich ist namentlich die Zahl der gefiederten Räuber, von denen die Falken und Häher obenan stehen. Teller eisen mit frischem Hasengescheide in geeigneter Weise auf einem Baumstumpfs angebracht oder eigens vorge richtete starke Raubvogeldohnen mit einem Vogel al» Köder thun dem Gesindel manchen Abbruch. Oft geräth ein solcher Dieb beim Ergreisen der Beute auch in die zweite, noch fängisch gestellte Schlinge, indes bleibt der Zehnt an diese diebische Schaar doch nicht gering. Un gleich größer ist er aber, wenn ein oder mehrere Edel marder im Dohnenstiege sich täglich zu Gaste laden, was sehr häufig geschieht. Der Unkundige merkt kaum etwas von dem Besuche und schiebt den scharfen Ab schnitt der Schlinge dem Befreiungsversuche einer der zufällig gefangenen Mäuse zu, die in manchen Jahren in oft ganz unleidlicher Weise zu den unermüdlich er neuerten Beeren sich einfinden, ohne daß man eine wirk same Abwehr besitzt. Das Aufhängen der Dohne an entsprechend langen Zinkdraht verheißt wohl einige Hilfe, versetzt dieselbe aber bei geringer Luftbewegung in ein ungünstige« Schaukeln. Giftweizen hatte sonder barerweise auch nicht den gewünschten Erfolg, obwohl ihm manche Mau« zum Opfer fiel. Dem Marder ist aber namentlich bei Beginn des Vogelfanges, wenn er zu seiner Beute noch wenig Auswahl besitzt, leicht bei- zukommen. Geeignete Waldparthien pflegt er bei seinen Besuchen bekanntlich besonders zu bevorzugen, und ein dort nahe am Stiege unter Nadelstreu unmerklich ver borgener, mit einem frischen Krammetsvogel ver sehener Schwanenhals thut meistens in der nächsten Nacht seine Schuldigkeit, nachdem in der Vornacht ein Vogel fortgenommen war. Aehnlich wirkt ein gestellte« Tellereisen unter einem Krammetsvogel oder frischen Hasengescheide, wobei man durch einen unauffälligen Kranz von trockenem Reisig Sorge trägt, daß der Marder nicht von der Federseite der Falle seinen Sprung nach dem in 45 bi« 50 Centimeter Höhe be findlichen Köder thun muß. ErfahrungSmäßig besorgt zuweilen den gewünschten Erfolg auch schon eine mit dicker Beercndolde versehene, tief gehängte Dohne, denn auch eine reife Beere ist dem Marder eine will kommene Kost. Den besten Erfolg hatte ich stet« mit den dreieckigen, etwa 1,5 Centimeter hohen Prügel fallen. Sorgfältig hat man bei deren Herstellung jeden eisernen Nagel zu vermeiden. Ein geschulter Arbeiter kann in einem Tage zwei ansertigen, und in Gegenden, wo der Baummarder zu Hause ist, sollten derartige Fallen im Reviere niemals fehlen. Wiederholt fing ich darin zu Beginn des Vogelfanges zwei Stück an einem Tage. Später wurde dieser Raubzeug bei dem gebotenen lleberfluß an leckerer Beute gegen alle Art von Fallen mißtrauisch, obwohl es alte Holzfällen, aus denen man bei fester Stellung durch Ankirrung zuvor kleinere Vögel rauben lassen kann, unschwer annimmt. Höchst auffällig war es, wie Krammetrvögel vor kleineren Vögeln, wie Rothkelchen und dergleichen, sicht lich bevorzugt wurden, und wie ferner in den Zwischen zeiten, wo der Vogelzug plötzlich fast gänzlich aufgehört zu Haden fchien oder die Beendigung auch wirklich ein getreten war, alle Mühe zum Fang erfoglos blieb, ob wohl der Marder nach wie vor den Stieg regelmäßig besuchte. In solcher Zeit lebte er zweifellos von den in Baumlöchern oder allen Horsten reichlich aufge- speicherten Vorräthen. Wie vorsichtig AIu8tola martes damit zu Werke geht, mag ein Beispiel lehren. (Fortsetzung folgt.) Literarisches. Von dem bekannten großen Mittelbach'schen Karten werke für Radfahrer von Deutschland und Oesterreich, welches unter der Mitarbeit der Gaue des Deutschen Rad- fahrerbundes und der Konsulate der Radfahrer-Union ge schaffen wurde, liegt jetzt der größte Theil der 82 Sektionen in neuen schönen, bis auf die jüngste Zeit ergänzten Ausgaben vor. So z. B. die Blätter vom Königreich Sachsen No. 42. Leipzig-Chemnitz, 43. Dresden- Bautzen, 50. Zwickau-Karlsbad. Die längst als ganz vorzüglich anerkannten, für den praktischen Gebrauch unübertroffenen und auf der Hamburger Ausstellung 1901 als einzige mit der Goldenen Medaille ausge zeichneten Karten sind im Maßstabe 1: 300 000 in der beliebten Pkofilmamer bearbeitet und zeigen dem Rad fahrer auf den ersten Blick, was für ihn von Weith ist: die fahrbaren Wege und ihre Beschaffenheit, die wesentlichen Steigungen, die Entfernungen von Ort zu Ort, gefährliche Stellen, die nur irgendwie nenneswerthen Orte, die Eisenbahnen, Flüsse, Wälder usw. Die prächtigen Karten seien allen Radlern warm empfohlen; jede kostet aufgezogen in Taschenformat und mit einem kurzen Reiseführer nur 1 M. 50. Man erhält sie in jeder Buchhandlung oder auch direkt von Mittelbach's Verlag in Leipzig, der auf Wunsch auch genaue Ueber- sichtsblätter über den sonstigen großen Radfahrerkarten- Verlag kostenlos versendet. Telegraphische Nachrichten vom IS. Juli. (Hirsch's Telegr. Bureau.) Werdau. Gestern früh brannte im benachbarten Leubnitz die bedeutende Vigognespinnerei von Wachs und Beckerts bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden wird auf nahezu Vz Million geschätzt. Die Entstehungsursache des Brandes ist unbekannt. Berlin. Nach einer Pekinger Depesche des „Kl. Journ." hat der englische Ober-Commandant Gazelee gestern die Stadt verlassen, um nach England zurück-