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41394 «»qmdiau», «qchn, «uqh»m»!- Mchlamtlicher Tril. ^ 226, 27, September 1S12, tur« zu Markte bringt. Sie stammen aus dem Besitz von A, Heimrich, einem Neffen Fr, Chr, Schlossers, und aus dem des Redakteurs vr, Gustav Zieler, Der Kamps beginnt am 7, Oktober und dürfte Wohl sechs Tage währen, an denen je 500 Nummern ausgeboten werden sollen. Der Katalog umfaßt 301l Nummern, darunter recht wertvolle Gesamt« und Ein zelwerke aus unserer klassischen Epoche und aus der neuesten Zeit, Da sind L, A, von Arnims Werke <1839—54, allerdings ohne den 22, Band), Brentanos Werke (9 Bde, 1852-55); desselben Gockel, Hinkel und Gackeleia <1838) mit den Bildern von Strixner; eine ganze Reihe von Erstdrucken der Werke Goethes; da ist auch von Schiller »Der Venuswagen« <1781), zusammengebunden mit Dyk und Mansos »Gegengeschenk an die Sudelköche in Jena und Weimar« <1797), u, a, mehr In einem Katalog von Oswald Weigel in Leipzig, der Gemälde und Kunstblätter der Sammlung Ernst Fürchte- gotl Mohn enthält (Versteigerung am 8, bis 10, Oktober), werden für den 22, Oktober und die folgenden Tage und dann weiterhin für den November eine Reihe von Auktionen angezeigt, die »Theodor Körner, Die Befreiungskriege, Lip- siensien« und die Bibliotheken von Edwin Bormann und I. B, Holzinger zum Gegenstände haben. Auch Joseph B a e r L C o, in F r a n k f u r t a, M, bereiten auf eine wert volle Leipziger Sammlung vor, die aus der deutschen klassi schen Literatur die allergrößten Seltenheiten enthalten soll,*) Dagegen liegt jetzt schon das vierte und letzte Verzeich nis der kibrarz- vk ködert koe vor, deren Versteige rung durch die Anderson Auction Company in NewAorkamll, November beginnt und bis zum 22, No vember dauert. Es ist der Kehraus, den man hier beobachten kann. Man hat die Einteilung nach biblischem Rezepte ge macht: »Jedermann gibt zum ersten guten Wein, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringeren«, dabei hat man aber nicht bedacht, daß die Liebhaber in den langen Zwischenpausen auch wieder nüchtern werden. Doch das läßt sich natürlich nur sagen, wenn man die vier Abteilungen des Hoe-Katalogs gegeneinander abwägt. An sich sind in der jetzigen Versteigerung mit ihren 4017 Nummern noch so herr liche Manuskripte, so seltene und kostbare Bücher enthalten, daß wir hierzulande gut vier bis Ms Auktionen daraus ma chen könnten, die zu den glänzendsten gehören würden, die wir je gehabt haben. Unter den 47 Handschriften befinden sich nicht weniger als 18 illuminierte Korne Lentae Unrine Vir^iuis, von denen einzelne sich durch hohe Schönheit aus zeichnen, Siebzehn Inkunabeln kommen unter den Hammer, von denen einige genannt sein mögen: ^(1466), ' 2»! ^ ° Strassdurg, 4, Uentelia Hist 1483^ 4", ^ ^ o d o , 8ps^e Lergmann V, Olpe) 1494, 4", I'uiter 1495. 8". 1, Xux, 1497, 4«, -> b. ase 4o , 8 p , Auch Pergamentdrucke sind wieder darunter, wie Die Amerikana finden sich diesmal nur in geringerer Anzahl als sonst; die englische Literatur ist gut und mit sehr seltenen Stücken vertreten, die französische hauptsächlich in Erstausgaben späterer und ganz neuer Autoren (Balzac, Du mas, Maupassant u, a,), selbstverständlich in ausgesuchten und kostbar gebundenen Exemplaren, Erwähnenswert sind dann noch die Publikationen des »Vrolier Olubs«, die nur selten in den Handel kommen, und die historischen Einbände, Drei davon sind für Grolier hergestelll worden, einer für Maioli, drei für de Thou, ebensoviel für Marie Antoinette und sechs für Madame de Pompadour, Dabei ist das nur eine kleine Auslese aus mehreren Hunderten, die Vorkommen und nicht nur ihrer ursprünglichen Besitzer wegen, sondern auch als Meisterstücke der hervorragendsten Buchbinderkünstler von Wert sind, — Den Schluß bildet die bibliographische Hand bibliothek (Nr, 3309—4017) des glücklichen Sammlers. Das ist mit über 700 Nummern gewiß eine recht anständige Bücherei für sich, doch schließt diese Abteilung nicht alle die Werke ein, die Hoe auf diesem Gebiete besessen und benutzt hat; denn gerade die bedeutendsten davon sind an anderen Stellen verzeichnet und auch schon verkauft worden, wie z, B, die von Thomas Frognall Dibdin, Das Handwerkszeug bringt gemeinhin keine hohen Preise, und so ist es erklärlich, daß man alle die bibliographischen Bücher, die dabei noch einen bibliophilen Anstrich haben, lieber in dieser Verbindung auf den Markt gebracht hat. Am Abend des 22, November wird der Hammer des Auktionators zum letzten Male in dieser denkwürdigen Versteigerung niedersallen, und dann wird mit der »kibrarv ok ködert Kok«, des in seinem Leben so erfolgreichen Schnellpressenfabrikanten, eine der kost barsten Privatbibliotheken der Welt, wie es ihr Besitzer wünschte, wieder in alle Winde zerstreut sein, nachdem sie einen runden Erlös von acht Millionen Mark gebracht hat. Aber die Bücher, die Hoc besessen ha», sind auch dann noch Nicht zu Ende, Am 25, und 28, November werden noch weitere Versteigerungen stattfinden, in denen das »namen- und titel lose Gesindel« verkauft wird, das sind die Bücher, die der pe nible. Bibliomane nicht für würdig erachtete, in seine »Bi bliothek« ausgenommen zu werden, die er also wahrscheinlich gekauft hat, um sie zu lesen. Ein Katalog scheint davon nicht gedruckt zu sein, und so bleibt das nur eine Vermutung, Liegt sie aber so fern? Die kostbaren Exemplare, die Hoe »gesammelt« hat, durften als Schmuckstücke ersten Ranges doch sicher nur katalogisiert, nur angesehen, nur bewundert, nicht aber benutzt werden. Denn so will es ein zwar wunder licher, unter den echten Bibliophilen aber geheiligter Brauch, Angesichts der Diskussionen, die jüngst im Börsenblatts »über das Offerieren der gesuchten Bücher« stattgefundeu haben (nebenbei gesagt hätte man es prophezeien können, daß sie ausgehen würden wie das Hornberger Schießen)*), ist es ganz interessant, in der Zeitschrift des österreichischen Vereins für Bibliothekswesen <3, Jahrg,, Heft 2, Juni 1912) einen Artikel von Prof, M. Grolig in Wien über »Bücher, die nicht gesucht werden« zu finden. Der gelehrte Ver fasser entpuppt sich darin als ein passionierter Leser des Börsenblattes und der kiblioZrnplüe cke ln krnuee, die er augenscheinlich ganz besonders eifrig im Hinblick aus die ge suchten und nicht gesuchten Bücher durcharbeitet. Es gehört entschieden ein beneidenswertes Interesse und eine noch be neidenswertere Geduld dazu, festzustellen, wie er es getan hat, daß z, B, das Buch von Gregorovius: Lucrezia Borgia (Stuttgart: Cotta 1874) in den Jahren 1904—1906 nicht weniger als 147 mal begehrt wurde. Er zählt in dem Ar tikel dann einige Dutzend oder mehr seltener Bücher auf, die *> Das letzte Wort darüber ist noch nicht gesprochen, wen» wir auch selbst wenig Hoffnung aus eine durchgreifende Umgestaltung dieser Abteilung haben, solange die großen Antiquare mit ihrer Meinung hinter dem Berge halten und nicht von ihrer Seite aus Schritte zu einer Reorganisation dieser Rubrik getan werden. Red. i Besprechungen werden folge».