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„Da« kannst Du ein andermal." „Aber ich glaube, Heinz, die Eltern erwarten es." „Na, dann schreib, aber rasch," entschied er und branme sich eine Cigarette an. Ilse holte ihr Schreibzeug und fing an. Nach fünf Minuten sah ihr Heinz über die Schuller und küßte sie aufs Ohr. „Aber Heinz, da kann ich doch nicht schreiben." „Ach, ich mag nicht, wenn Du etwas thust, wobei ich überflüssig bi». Laß 'mal sehen, ich will den Schluß darunter schreiben." Damit griff Heinz nach dem Brief, bogen. Ilse erröthete und hielt ihn fest. „Laß, Heinz, es ist nichts Interessantes. Es ist ja kaum eine Seite, laß mich fertig schreiben " „Da scheint ja was recht Geheimnißvolles in dem Brief zu stehen." Er wandte sich verletzt ab. Ilse sprang auf. „Aber Heinz, Du wf^cst doch nicht auf Papa eifer süchtig sein." Sie neigte sich zu seinem Ohr: „Sieh, Heinz, es steht ja nur darin, wie glücklich ich bin, so glücklich, daß ich mich schäme, es Dir ein- zugestehen." Sie sah ihn schelmisch von der Seite an und er legte seinen Arm um sie und sah ihr in die strahlenden, bittenden Augen. „Meine liebe, kleine Ilse, ich mag nicht, daß Du überhaupt für irgend etwas Zeit hast, außer für mich. Komm, laß den Brief, willst Du?" Sie nickte und lächelte glücklich. Wie anspruchsvoll er war! Und doch beglückte es sie wieder, daß er aller, alles für sich haben wollte. (Fortsetzung folgt.) Telegraphische Nachrichten vom 1«. April. (Hirsch's Telegr. Bureau.) Nürnberg, 1v. April. Gestern Nachmittag 4 Uhr 17 Min. ereignete sich ein schweres Eisenbahn-Unglück. Bom Regensburg—Nürnberger Per sonenzug lösten sich infolge starken Ge fälles vier Wagen nnb stürzten um. Ein Leutnant, ein Sergeant der hiesigen Garnison, eine Frau aus Nürnberg wurden schwer, viele andere Passagiere, darunter zahlreiche Soldaten, leicht verletzt. Berlin. Gestern Abend 8 Uhr fand beim Kaiser- paare in der Bildergalerie des königlichen Schlosses eine Tafel anläßlich der Anwesenheit der englischen Specialmission statt. Budapest. In der neueröffneten Wallfahrtskirche Maria Renete, welche dicht mit Andächtigen gefüllt war, entstand durch einen infolge von Taschendieben hervor, gerufenen blinden Feuerlärm eine Panik, wobei viele Frauen und Kinder verletzt wurden. Während der Panik plünderten die Diebe Personen aus, sowie auch die Kirche. Budapest. In Jlabe findet seit dem letzten Erd beben vom 2. d. M. ein fortgesetztes Schüllern des Erd bodens mit starkem unterirdischen Rollen statt. Genf. Bei einer Demonstration vor dem russischen Konsulat wurden mehrere russische Studenten verhaftet. Cherbourg. Zwischen Cherbourg und dem Pariser Westbahnhof wurden während der Fahrt drei Gold barren im Werthe von 270,000 Francs gestohlen, welche an Bord des Dampfers „Kaiser Wilhelm" aufgesunden wurden. Trotz eifriger Recherchen konnten die Thäter noch nicht entdeckt werden. Marseille. Der Ausstand ist beendigt. Im Hasen wird seit Dienstag Morgen mit Volldampf gearbeitet. Marseille. 50 Chinesen, welche an Bord des Dampfers „Laos" nach der Heimath zurückbesördert werden sollten, widersetzten sich energisch der Einschiffung und verlangten eine ihnen angeblich zustehende Entschädigungssumme seitens der Regierung. Die Meuterer zogen sogar ihre Waffen und drohten sofort davon Gebrauch zu machen. Die Polizei mußte einschreiten, um die Meuterer zu ent waffnen und die Ruhe wiederherzustellen. London. Aus Peking wird gemeldet: In der Pro vinz Schansi sand ein Boxer-Ausstand statt. Beamte, welche den Versuch machten, die Christen zu schützen, wurden getödlet. Es sind sofort Truppen zur Aufrecht erhaltung der Ordnung dorthin gesandt worden. London. „Daily Mail" meldet aus Taku: Die japanische Negierung scheint über die letzten Erklärungen des russischen Ministers befriedigt zu sein. — Daily Telegr. meldet aus Peking: Rußland verlangt außer den Privilegien in der Mandschurei die Auszahlung einer Entschädigung von 450 Millionen Taels. London Aus Kapstadt wird gemeldet: Kommandant Kritzinger hat seine Mannschaften in kleine Truppsn- abtheilungen getheilt. Er befindet sich in Middelburg, während Louis Botha nach Transvaal zurückgekehrt ist. Eine Patrouille der Division Brabant wurde vergangene Woche von den Buren gefangen genommen. London. Das „Amtsblatt' berichtet, daß der Mi nister des Auswärtigen einen Ausschuß ernannt hat, welcher die Entschädigungsantrüge seilens der Ausländer wegen Schäden, die ihnen in Südafrika erwachsen sind, zu prüfen hat. Der Ausschuß begiebt sich nach Süd afrika, um dort die Thatsache sestzustellen. Die Forder ungen müssen vor dem 25. d. M eingelaufen sein. 8ckütren- Kompagnie Hohenstein-Ernstthal (Neustadt). Zu unserem nächsten Sonntag, den 14. April, von Nachmittag 3 Uhr an stattfindenden Hnsvklvsssn laden wir die geehrten Herren passiven und activen Mitglieder freundlichst ein. Die Direktion. Herm. Wilde, Hauptm. Wilh. Siegel, Vorst. Wei Urei MmiW. Freitag, den 12. April, Abends 8 Uhr Vol-traA VVestrnai-k, 15 Monate unter den Menschenfressern am overen Kongo und die Stantey-Affaire. Eintrittskarten ä 40 H»fg., Schüler 20 ^fg., im Vor verkauf im Vortragslocale und gegen 10 Pfg. Preiserhöhung an der Kasse zu haben. Tanzunterrichts - Anzeige. Der Sommer-Extra-Cursus im Tanzunterricht beginnt Donnerstag, den 18. April a. e. im Saale des Logen hauses. Anmeldungen hierzu erbitte ich in meiner Wohnung, Dresdnerstraße 491, anzubringen. Mit Gruß E. Nanmann. Lef'ensveLai-A.erLNHS- anotcrft Ooerlinäst - „ . . » . Ikosonckvro Im 3»drv 1838. 6vriin, KaiLvrsiofslr. 2. ^tanksankslvbt. Si8 ^Nliv 1900 su8gvrab!1v Vvrsivkvl-ung8bvtrügv: 97 Kill. K. ILLNtsnvor'sreHsr'iEez MMmm» rar und LI-bsrsvsrsorIviriI. kür unä 8-k^clinr».. Vertreter: ckulius Llehnertin iioksnetsin-LrnettksI, vresckner- strksse 24. Hermann Lxer in Okvmnitr. 8. Walä^ctilüxkl in Klauvksu, Llarkt 20. Holm von öo86, Stacktratsi in rwieksu. Online Noi^ner in I-Siprig, .losianllmplats 121. Köstritzer Schwarzbier. A Dieses altberühmte Bier, welches infolge seines großen Malz- und Würzc-Extractes und geringen Alkoholes besonders Kindern, Blutarmen, Wöchnerinnen, nährenden Müttern und Rckonvalcsccntcn jeder Art von hohen medicinischen Autoritäten empfohlen wird, ferner LIS" Blume des Elsterthales, ebenfalls als tHcsundhcitsbicr empfohlen, reines kräftiges Gebräu von vorzüglicher Güte und angenehmem Geschmack, laut Aualyse 6,78 Malzextrakt, 4,38 Alkohol, 0,19 Mineralstoffe, 0,09 Phosphorsäure euthaltend, von Sr. Durchl. 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