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Donnerstag, den 3. Äuni 1937 Nr. 126 Bezugspreis halbmonatlich 88 Netchsvlenniae einschlieblich Trägerlobn. W Berlin, 2. Juni schafter Atto lico, der chilenische Botschafter und in der Achse Rom—Berlin vereinigten Groß mächte. Im Hinblick auf die vielen gemeinsamen Ausgaben der beiden Nationen und auf die be wegte Situation der europäischen Politik, in der sich diese Aufgaben abspielten, sei eine Erweite rung und Vertiefung der Fühlungnahme beider Nationen notwendig. Nach der Reise des Grafen Ciano nach Berlin und Berchtesgaden und den späteren Besuchen des Generalobersten Göring und des Freiherrn von Neurath in Rom, nach der gegenseitigen Fühlungnahme zwischen den Industriellen und den Journalisten beider Län der müsse nur noch ein unmittelbarer Kontakt zwischen den Vertretern der Wehrmacht der bei den Nationen hergestellt werden. Diese Aufgabe werde heute erfüllt. Diese Begegnung solle trotz dem keine kriegerische Kundgebung sein. Trotz des von Italien und Deutschland gepflegten Gei stes der Kriegstiichtigkeit wollten die beiden Län der keineswegs den Militarismus zur einzigen Synthese ihres auf Arbeit und Leistung einge stellten Daseins machen. Die Achse Rom—Berlin richte sich, wie schon mehrfach betont, gegen nie manden. Sie wolle eine Sammlungslinie für andere Nationen sein. So sei auch diese Zusam menkunft militärischer Persönlichkeiten in Rom, die im Geist der auf der Achse Rom—Berlin vor gesehenen und erwünschten Fühlungnahme er folge, in keiner Weise eine beunruhigende Be gegnung, sondern die folgerichtige Entwicklung der ruhigen, aber festen Politik der deutsch-italie nischen Zusammenarbeit. Die Grundlinien die ser Politik, die aus dem Gefühl für nationale Ehre und für ehrliches Nebeneinanderleben der europäischen Kulturvölker beruhten, seien auch, wie das halbamtliche Blatt schließlich erklärt, nach dem Angriff der spanischen Bolschewisten nicht verlassen worden. Italien und Deutschland genössen, weil sie die Ehre Europas hochhielten, den harten Vorzug, das erste Ziel der bolschewi stischen Umtriebe zu sein. So entschlossen sie seien, diese Umtriebe zurückzuweisen, so bestimmt würden sie sich von diesen Herausforderungen nicht Hinreißen lassen. 46 MIN breite MIllimeterzcile im Anzetaenteil 8 Pfg.. 78 mm breite Millimttcrzetle im Tecttetl 21 Pfg. Eeneralfeldmarschall von Blomberg hat am Mittwoch nachmittag an den beiden Gräbern im Pantheon, ferner am Grabe des Unbekannten Soldaten sowie am Ehrenmal der für die Re volution gefallenen Faschisten mit dem Haken kreuz geschmückte Lorbeerkränze niederge- lvgt. In seiner Begleitung befanden sich Bot schafter von Hassell und die drei Attaches der Wehrmacht. Der König von Italien und Kai ser von Äthiopien hat am Mittwoch nachmittag um 5 Uhr Eeneralfeldmarschall von Blomberg in Privataudienz empfangen, die eine halbe Stunde dauerte. Anschließend begab sich der Eeneralfcldmar- schall in de» Palazo Venezia, wo er mit dem italienischen Regierungschef Mussolini im Beisein des Außenministers Graf Ciano eine «inständige, herzlich gehaltene Unterredung hatte. London, 2. Juni Am Dienstag abend erlag im Hospital von Gibraltar der 19jährige Oberheizer Albert Eckart seinen Verletzungen, die er bei dem ver brecherischen bolschewistischen überfall auf die „Deutschland" erlitten hatte. Damit erhöht sich die Zahl der Toten der „Deutschland" auf 25. — In Meldungen aus Gibraltar heißt es. daß, das Panzerschiff „Deutschland" voraussichtlich bald Gibraltar anlausen werde, um die verwundeten Matrosen aufzunehmen, deren Genesung gute Fortschritte mache. Paris, 3. Juni Die Pariser Presse stellt am Donnerstag morgen die Jtalienreise des Reichskriegsminister« Eeneralfeldmarschall von Blomberg in den Mit telpunkt der Betrachtungen. Dabei wird das hohe Ansehen, das der Eeneralfeldmarschall in Deutschland genießt, unterstrichen. Von dieser Feststellung ausgehend, erklärt der römische Son derberichterstatter des „Jour", Blombergs Besuch sei für die Dauerhaftigkeit der Achse Berlin— Rom kennzeichnend. Zugleich stelle er aber eine glückliche Kundgebung für das gute Einverneh men zwischen Italien und Deutschland in einem äußerst heiklen Augenblick dar. 87. Äavrg. Britische Botschafter Sir Neville Henderson, der Königlich Rumänische Gesandte Comnen, der österreichische Gesandte T a u s ch i tz, der portugiesische Gesandte Da Veiga Simoes, der kolumbianische Gesandte Obregon Ar jona, der Gesandte von Uruguay Sampog- naro, der Gesandte von Haiti Fouchard, der Königlich Ungarische Gesandte Sztojay, der Gesandte von Nicaragua Medina, der Gesandte von Venezuela Tovar-Lange, der Königlich Niederländische Gesandte Ritter van Rappard, der Königlich Bulgarische Gesandte Karadjoff, der Gesandte von Guatemala Diaz, der spanische Geschäftsträger Baron de las Torres, der Königlich Grie chische Geschäftsträger Lziracopoulos, der amerikanische Botschaftsrat Mayer. — Außer dem liegen aus dem Auslande zahlreiche Bei leidskundgebungen fremder Regierungen vor. Eigene Funkmeldung Berlin, 3. Juni Heute sind die Torpedoboote „Tiger" und „Iltis" nach den spanischen Gewässern ausge laufen. Rom, 2. Juni Reichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg ist am Mittwoch kurz nach 13 Uhr auf dem römischen Flughafen Littorio ein getroffen, wo ihn der italienische Regierungschef Mussolini in seiner Eigenschaft als Mini ster der italienischen Wehrmacht begrüßte, der mit Außenminister Graf Ciano und den Unterstaatssekretären General Pari ani, Ad miral Cavagnari und General Valle er schienen war. Ferner waren auf dem Flugplatz anwesend Marschall Badoglio und Marschall de Bono, Parteisekretär Starace, Gene ral Russe, Chef der Miliz, und der Komman dierende General von Rom, Sicilani. Außerdem hatten sich neben Vertretern des ita lienischen Senats und der Kammer der deutsche Botschafter von Hassell mit den drei Wehr machtsattaches, die Mitglieder der Botschaft, Landesgruppenleiter Ettel und Ortsgruppen leiter Fuchs mit ihren Amtswaltern sowie HI. und VDM. von Rom eingefunden. Der Duce begrüßte Eeneralfeldmarschall von Blomberg aufs herzlichste. Nach der offiziellen Vorstellung schritt der Reichskriegsminister in Begleitung Mussolinis unter den Klängen des Deutschland- und des Horst-Wessel-Liedes die Front der Ehrenkompanie ab. Unter lebhaftem Beifall der auf dem Flugplatz anwesenden fa schistischen Verbände geleitete Mussolini de« Eeneralfeldmarschall zum Krastwagen. Die Be gleitung zum Hotel übernahm Außenminister Gras Ciano. Auf der Fahrt kam cs zu erneu ten herzlichen Kundgebungen für den Reichs- krisgsminijter. „U. 33", „U. 34" und „U. 35" nach den spani schen Gewässern ausgelaufen. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, hat dem Kommandanten und der Besatzung des Panzer schiffes Deutschland folgende Anerkennung aus gesprochen: Das Panzerschiff „Deutschland" hat auf der Reede von Ibiza am 29. Mai bei dem heimtückischen Überfall roter spanischer Flug zeuge eine große Anzahl braver Kameraden ver loren. Ein Mehrfaches der Zahl der Toten ist mehr oder minder schwer verletzt worden. Trotz dieses unerwarteten Überfalls inmitten fried licher Tätigkeit hat die Besatzung sowohl gegen über den Bombentreffern als auch bei der Be seitigung ihrer Folgen eine Haltung gezeigt, die ich hoch anerkenne. Die vom Befehlshaber der Panzerschiffe mir vorgetragene Bitte des Kommandanten und de- Besatzung des Panzer schiffes „Deutschland", das Schiff nicht vorzeitig zur Reparatur in die Heimat zurückzuholen, zeigt mir den vortrefflichen Geist, der die ganze Besatzung beherrscht. In besonderer Aner kennung ihrer Haltung und ihres Geistes gebe ich ihrer Bitte statt. Zahlreiche Anfragen von Angehörigen der Besatzung des Panzerschiffes „Deutschland" ver anlassen das Oberkommando der Kriegsmarine zu folgender Bekanntgabe: Die Veröffentlichung der Namen der bei dem heimtückischen Überfall auf das Panzerschiff „Deutschland" gefallenen oder verletzten Be satzungsangehörigen ist amtlicherseits inzwischen abgeschlossen. Die Angehörigen sind durch das Oberkommando der Kriegsmarine entsprechend benachrichtigt. Soweit keine Benachrichtigungen erfolgt sind, befinden sich die übrigen Be- satzungsmitgl'eder wohlauf. Anläßlich der Verluste, die die deutsche Kriegsmarine durch den Bombenabwurf auf das Panzerschiff „Deutschland" erlirten hat, haben ihre Anteilnahme, bezw. das Beileid ihrer Re gierungen dem Auswärtigen Ami folgende fremde Missionschefs übermittelt: der Aposto lische Nuntius Monsignore Orsenigo, der französische Botschafter Francois Poncet, der Kaiserlich Japanische Botschafter Graf Mushakoji, der Königlich Italienische Bot- Denkzettel für jüdischen Strolch Amsterdam, 2. Justi In den letzten Tagen konnte man in Hehre ren holländischen Städten meist jüdische Verkäu fer unflätiger marxistischer Schmähschriften ge gen die NSV. (Mussert-Bewegung) beobachten. In diesen Druckschriften wurde u. a. auch das Christenkreuz verhöhnt. Als einer dieser jüdischen Strolche in Amsterdam seine Frechheit soweit trieb, daß er sich ein großes Kreuz am Nockaufschlag befestigte, wurde er von einem empörten Vorübergehenden zu Boden ge schlagen. Der Gemaßregelte zog es jedoch vor, der Polizei von diesem Vorfall keine Kenntnis zu geben. Rom, 2 Juni Wie von unterrichteter italienischer Seite verlautet, werden die italienischen Kriegsschiffe, die zur Durchführung der internationalen Kon trolle vor der spanischen Mittelmeerküste kreu zen, nicht zurückgezogen werden. Vielmehr wer den sie mit dem vollen Recht zur Vertei digung und in Erwartung der Beschlüsse des Londoner Nichteinmischungsausschusses auf ihrem Posten bleiben. Zur Ankunft von Generalfeldmarschall von Blomberg entbietet die römische Abendpresse dem Gast des italienischen Regierungschefs den herz lichsten Willkomm. „Tribuna" würdigt ihn als einen der her vorragendsten Vertreter des Dritten Reiches, einen der unmittelbarsten Mitarbeiter des Füh rers und als einen der Baumeister der neuen deutschen Wehrmacht, der mit seiner stillen und unermüdlichen Arbeit und dur*ch seine großen Fähigkeiten als Organisator die Entwicklung der neuen deutschen Wehrmacht möglich gemacht habe. Für die Erzielung dieses Ergebnisses seien nicht nur im höchsten Grade technisches Können, son dern auch politische Intuition und feinstes Takt gefühl erforderlich gewesen. Bei diesen Eigen schaften des Generalfeldmarschalls habe der Führer und Reichskanzler in ihm einen wertvol len Mitarbeiter, der auch als großartiger Soldat der Wehrmacht des Dritten Reiches den Geist der Revolution der Braunhemden ins Heer hinein zutragen verstanden habe. Das italienische Volk 7V. Geburtstag des Generals Mannerheim Der ehemalige russische Heerführer Karl Baron von Mannerheim, der mit einem Volksheer und gemein sam mit den deutschen Truppen Finnland von den Bolschewisten befreite und damit die Gründung eines unabhängigen finnischen Staates ermöglichte, feiert am 4. Juni seinen 70. Geburtstag. In ganz Finnland werden an diesem Tage Feiern stattsindcn. (Scherl-Bilderdienst-M.) Am Dienstag sind die Unterseeboote „U. 28", de Porto-Seguro, der brasilianische Bot schafter Mouiz de Aragao, der Königlich begrüße in ihm eine der bemerkenswertesten Ge stalten der befreundeten Nation. „Lavoro Fascista" sieht in dem Besuch einen neuen Beweis der herzlichen Freundschaft in den deutsch-italienischen Beziehungen und in der deutsch-italienischen Zusammenarbeit, dis sich bei den jüngsten beklagenswerten Ereignissen für die Erhaltung von Frieden und Ordnung in Europa als immer notwendiger erwiesen Hane. „Giornale d' Italia" würdigt den deut schen Gast als den Träger der großen militäri schen Tradition Deutschlands und betont zu gleich, daß der Eeneralfeldmarschall als Soldat nach Italien gekommen sei und daß seine Be gegnungen und Besprechungen vor allem mili tärischen Charakter haben würden. Die vorge sehenen militärischen Veranstaltungen werden ihm einige typische Beispiele des neuen kriegs tüchtigen faschistischen Italiens zeigen. Der Aufenthalt von Blombergs in Rom diene der folgerichtigen unmittelbaren Fühlungnahme zwi schen der Wehrmacht der beiden befreundeten! Blomberg beim König von Italien und Kaiser von Aethiopien Einstiw-ige Unterredung des Feldmarschalls mit dem italienischen Regierungschef Glückliche Kundgebung für das gute Einvernehmen Berlin—Rom Bier U-Boote nach Spanien unterwegs Noch ein Opfer -es Bolschewisterr-Verbrecherrs Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Rachrichten und Reueste Rachrichten Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel- Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 23464. - Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal. Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf« Nüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappcl, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung und Erlbach. 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