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Hcnnm, nann, B. Schnndrr >Z Hutzler rs Erns, mit Woi( rt, S d Kausm. ers Ernst Burkert. Frieda Johannes, ix Oskar wirkcrm. Friedrich ul Eper- Frieda, Minna fit, Herr rein im in, recht ion. ,t Herr er. ^eukcrs- wld. t3l Tg. tgottcs- ircdigt- 8 Uhr > Uhr chsenen Ztadt etUllg i tellcn 1 iserer chkeit i auf deren »eiles den lchen ürde. affen er zu wir ihme uehr gen, für noch Be- l es land ver- nch- urch c. ilatz )äre sen- izu- rig, eim den 2*, 47, .16 u), ^0. ES/"»» w für den Verbreitung' Reclame 25 Pfg. B« Nr. 132 27. Jahrgang. Dienstag, den 12. Juni 1900 Redaclion und Expedition: Bahnstrahe 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Wmchm-knlWlil. §dtrlnWitz, GMtts, gau, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Hernlsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u.^ absetzte; manchmal hatte es den Anschein, als wolle es zu Blutvergießen kommen. Die Polen und die Linke standen ruhig diesem betäubendem Höllenlärm gegenüber, der erst mit der Schließung der Tagung sein Ende fand. — Ueber die scandalöse Rauferei zwischen dem christlich-sozialen Abg. Kletzenbauer und dem Tschechen Dolezal wird weiter berichtet: Kletzen bauer suchte dem Tschechen einen Holzschlägel zu ent reißen ; darauhin versetzte dieser dem Kletzenbauer einen Schlag auf den Kopf. Kletzenbauer stürzte raich auf Dolezal los, fuhr thm mit einer Hand in den Bart, mit der anderen an die Kehle. Gleich darauf erhielt Dolezal einen Schlag, den dieser sofort erwiderte. Dolezal hatte eine geschwollene Wange. Andere Abge ordnete trennten rasch die Raufenden. Auch das Prä sidium war einmal bedroht; die Tschechen ballten die Fäuste gegen Fuchs; es schien, als ob sie Gewalt- thätigkeiten im Schilde führten. Ein dichter Knäuel von Abgeordneten bildete indessen eine Schutzwehr um den Präsidenten. Allgemein wird von baldiger Aus lösung des Abgeordnetenhauses gesprochen. Die Tschechen erschienen noch Nachts in der Kanzlei des Abgeordnetenhauses, um die Rechnung für die zer trümmerten Gegenstände zu fordern, da sie den ange richteten Schaden ersetzen wollen — Die vierzehnte Wanderausstellung der Deutschen Landwirthschafts - Gesellschaft wurde am Donnerstag Mittag durch den Prinzen Joachim Albrecht in Ver tretung seines Bruders, des Präsidenten der Gesellschaft Prinzen Friedrich Heinrich, mit einem Hoch auf dem Kaiser eröffnet. Anwesend waren der Vicepräsident des Staatsministeriums Dr. vou Miquel uud der Land- wirthschaftsminister v. Hammerstein. Ersterer ent schuldigte das Ausbleiben des Reichskanzlers. Prinz Friedrich Heinrich kann wegen dienstlicher Verhinder ung erst heute Nachmittag eintreffen. Die Ausstellung ist außerordentlich reich beschickt. Die öffentlichen Ge bäude der Stadt und viele Privathäuser prangen im Flaggenschmuck. Am Vorabend fand eine Begrüßungs feier statt. Der Oberbürgermeister Witting feierte Herrn Dr. von Miquel als „leitendenden Staatsmann". Dieser antwortete mit folgender bedeutsamen Ansprache: „Mit der Genehmigung Sr. Königlichen Hoheit ge statten Sie mir, daß ich als der wohl Aelteste das Wort nehme, um Namens der Gäste unsern herzlichsten Dank für die schönen, erhebenden Worte des Will kommens des Herrn Oberbürgermeisters auszusprechen. Der Herr Reichskanzler hat seine Absicht, hierherzu kommen, zu seinem großen Bedauern nicht ausführen können weil er durch die jetzt wieder aufgenommenen hoch wichtigen parlamentarischen Verhandlungen in Berlin zurückgehalten wird. Auch andere "meiner Herren College« konnten aus diesem Grunde ihre Absicht, nach hier zu kommen, nicht ausführen. Sie hätten gern mit uns ihr lebendiges Interesse an dem Gedeihen der Landwirthschaft bekundet und auch darüber Ausdruck gegeben, daß die Deutsche Landwirthschafts-Gesellschaft gerade die Stadt Posen zum diesjährigen Versamm lungsort gewählt hat. Die Staatsregierung ist erfüllt von der Nothwendigkeit der kulturellen Entwickelung im Osten. Obwohl hier noch nicht eine volle Einigkeit in der Bevölkerung vorhanden ist, so dürfen wir doch in der Zukunft wohl einen für alle Theile segensreichen Frieden erwarten. Ich kann sie versichern, daß die Hoffnung, die Bestrebungen, welche der Herr Ober bürgermeister mir besonoers beigelegt hat, vom Staats ministerium in vollem Maße nach dem Allerhöchsten Willen Seiner Majestät getheilt werden, nämlich die deutsche Cultur in vollstem Maße und mit posi tiven Mitteln hier zu pflegen. (Bravo! Bravo!) Die großen preußischen Könige habe sich von jeher die Aufgabe gestellt, die Hebung der Wohlfahrt und die her deren Jnsertionsqebühren: die fiPlö^paUcne auswärts 12 Psü-' Raum für den Verbreitungsbezirk 10 PIS-- q,„c„abe Rabatt. Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger Vor»t. Annahme der Inserate für die folgeno erbeten. 1« Uhr. Größere . trab der beschränkten kulturelle Entwickelung im ö Die befreiende Mittel mit großen Opfern zu for - andere Stein-Hardenbergsche Gesetzgebung sch g Hauptaufgabe Wege ein; sie erblickte wenigs ens'hreHa p in der Befreiung des Bauernstan ? Staatshilfe der Ansicht aus, daß der freie M y Erfahr- sich selber werde helfen konmn. E ^^Selbsthilfe ung hat uns aber belehrt, batz doch zu i) die Staatshilfe hinzukommen muß. - Mreich „at diese Nach den großen Ereignissen m o . Preußen Ausgabe wiede" mehr i» den bE war nach den Befreiungskriegen Dann Bestrebungen wieder wirksam aufzu h . - xstell- kamen die gewaltigen Anstrengungen f die ung der Einheit Deutschlands. Und erst i tz , ) - Finanzen mehr gestärkt sind - und wir Hos en, längere Zeit — können diese Aufgaben rn vo c s > und mit größeren Mitteln wieder aufgenommen werden. Wenn ich sage, daß die Entwickelung g satze zu der nichtdeutschen Bevölkerung angest ' so betone ich, daß wir nichts mehr wursichen, derselben in Frieden zu leben. Die Stärkung Elemente, welche sich entschlossen auf den staatlichen Boden stellen, ist von gleicher Wichtigkeit. Es gereicht mir persönlich zur Freude, an den ersten Schritten zur Bildung der Deutschen Landwirthschafts-Gesellschaft theilgenommen zu haben, an einer der ersten Versamm lungen zu Frankfurt a. M., wo ich damals Oberbürger meister war. Schon damals habe ich mich sehr gefreut über die Bildung einer Gesellschaft, die unter Zurück stellung aller politischen Gegensätze nichts weiter will, als wissenschaftlich und technisch die Landwirthschaft zu fördern. Es ist dies der Gesellschaft trotz der, man kann nichts anderes sagen, schweren Zeiten gelungen, dieses Princip aufrecht zu erhalten, und es ist der Landwirthschaft gelungen, trotzdem Fortschritte zu machen, so bestätigt sich das alte Wort: Noth lehrt beten. Und es ist ein Zeugniß für die Kraft und Zähigkeit unserer Landwirthschaft, daß sie trotz aller Noth und Traurigkeit den Muth nicht verloren hat, sondern in der technischen und wissenschaftlichen Be handlung der Landwirthschaft auch gegenwärtig große Fortschritte gemacht hat. Deswegen, m. H., müssen wir den Männern, die diese Gesellschaft begründet haben, den wärmsten Dank zollen; und ich bin überzeugt, daß die intelligenten Landwirthe in Deutschland das in vollem Maße anerkennen. Wir begrüßen auch vom staatlichen Standpunkte aus die Thätigkeit und Wirk samkeit der D. L.-G. auf das Freudigste. Ich lade Sie ein, sich mit mir zu vereinigen in dem Wunsche, daß auch die Ausstellung hier in Posen der Landwirth schaft in dieser Provinz zu Gute komme. Ich hoffe, daß Deutsche sowohl wie Polen die gleiche Freude über diese Thatsache empfinden werden. (Lebhaftes Bravo!) Ich hoffe, daß die Führer der D. L.-G. nicht ermüden werden, daß sie immer wieder die Land wirthe auf die Wichtigkeit der Selbsthilfe und einer- intelligenten Wirthschaft Hinweisen. Eine der schwersten Aufgaben, die einem Menschen jetzt gestellt werden kann, ist die Führung eines großen, ja selbst eines kleinen Gutes. Ernste Thatkraft und feste Entschlossenheit werden auch in diesen schweren Zeiten den Landwirth »um Ziel« führen Daß es aber auch alle anderen Classen erkennen, daß es nicht nur in ihrem Interesse liegt, sondern sogar ihre staatliche und gesellschaftlick e Pflicht ist, der Landwirthschaft zu Hilf? u 'L en das kann man wünschen, )a verlangen. (Sekr leb Hafter Beifall.) Ich kann Sie versichern daß die Staatsregierung vor allen Dingen auf diesem Stand punkte steht, ich kann auch die Hoffnung ausivreeb-» doß der L-Ndwir-WM mA L erne Gesetzgebung zum besseren Schutze ihrer Product? Tagesgeschjchte. Deutsches Reich. S° wurd- d<« HauMIMmmmig jw-is-chM kmmi- MgchM m-rd-n Volksvertreter an den Centrumsvorschläqen Multen, wahrend 99 Stimmen mit Nein stimmten wirkten übrigens bei den folgenden mehrfachen Mißverständnisse; -Sucher erhob sich vom Platze, der die Absicht Me, sitzen zu bleiben, und andere machten durch Stehenbleiben Opposition, während ihr ganzes Herz em Ja rn die Lüfte zu schmettern sich sehnte. Zu er regten Erörterungen aber kam es nirgends; das stille Greisengesicht des Kanzlers, das Stunde für Stunde in den Saal schaut, übt. so könnte es scheinen, seine suggestive Wirkung auf Gerechte und Ungerechte. Schließlich schritt man in vorgerückter Stunde noch dazu, den unter dem Namen des Herrn Bassermann gegebenen Antrag auf Erhöhung einzelner Zollpositionen zu verhandeln. Wie erwartet werden durste, entspann sich über die Frage eines erhöhten Zolls auf Pilsener Bier eine längere Debatte. Als Herr Eickhoff vom Freisinn den Zoll als ein Abwehrmittel gegen czechisches Bier hinstellte, nahm Herr Hasse die Gelegenheit wahr, dies als einen ganz wünschenswerthen Nebenerfolg zu bezeichnen. Uebrigens werde ja auch deutsches Bier getrunken. Unter allgemeiner Theiluahmlosigkeit schloß die Sitzung in sehr vorgerückter Stunde. — Der „Voss. Ztg." wird aus Wien gemelder: Zwanzig Minuten nach Mitternacht erklärte der Ministerpräsident Or. v. Körber im kaiserlichen Auf trage die Tagung des Abgeordnetenhauses für ge schlossen. Die Mittheilung rief große Bewegung her vor, bei den Tschechen wurden Pfuirufe laut. Man fragt sich, warum der Ministerpräsident, nachdem er noch gestern Vormittag auf der Schaffung einer Arbeits- mehrheit bestanden hatte, vor der tschechischen Obstruc- tion die Segel gestrichen habe. Aus den tschechischen Obstructionsscenen, die etwa sechs Stunden dauerten, seien folgende Einzelheiten hervorgehoben. Der tschech ische Krawall begann mit dem Zerschlagen der Pult deckel, die namentlich von den Abgeordneten Dolezal und König dutzendweise zertrümmert wurden, so daß die Splitter im Saale herumflogen und den Aufent halt in der Nähe der Tschechenbänke lebensgefährlich machten. Die Lederüberzüge wurden von den Pulten herabgeriffen. Aufschlagen mit Büchern rief schuß ähnliche Töne hervor. Etwa 20 Tschechen stimmten mit Kindertrompeten und Pfeifchen, die rasch gekauft wurden in den Lärm ein, auch mit Tintenfässern, Scheeren, Zeitungsrahmen, Glocken und Tschrnellen wurde gelärmt. Manchmal ertönte wildes Geschrei, auch tschechische Lieder wurden angestlmm. Das Be arbeiten eines Tam-tams rief einen Höllenlärm hervor. Der Abgeordnete Sileny schleppte eine riesige Blech taffe und einen Blechtopf herbei. Ohrenerreißendes Pfeifen, Blasen, Tommeln, Schreien, Schlagen f Ulte den Saal so nervenerschütternd, wie es noch m keinem Parlamente gehört worden ist. Zwischen den , h s lichsozialen Kletzenbauer und dem ^ung schechm entstand ein Handgemenge, wobei es beiderseits Hie Äch Nachnnttags"'^ Sonn- mW Fchlaqc - - ' L -P".'m,.