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wiß haben", fuhr der Minister fort, „die Syndicate manche Nachtheile gezeitigt, Entartungen sind möglich und Gefahren damit verbunden. Das eine ist aber doch nicht zu verkennen, daß diese Syndicate gerade es sind, die ähnlich wirken, wie im Flußthal eine Thalsperre, auSgleichend und regelnd zwischen Mangel und Ueber- fluß, das gerade ist es, was uns noth thut. In früheren Zeiten, wo eine regellose, planlose Concurrenz stattfand, da halten wir in Zeiten aufsteigender Conjunclur eine wilde Ueberstürzung, eine blinde, rücksichtslose Erweiter ung der Betriebe und in Zeiten des Niederganges hatten wir eine wilde Arbeitseinstellung, Betriebseinschränknngen, Liquidationen, wirthschaftliche und finanzielle Zusammen brüche. Die Herren, die die Zeiten von 1872 bis 73 vor Augen haben, werden sich der damaligen Zeiten noch erinnern. Ich glaube es aussprechen zu dürfen, daß solche Erscheinungen nicht wiederkehren werden. Denn dagegen bietet die Organisation unseres Verkehrs in allen Zweigen des gewerblichen Lebens die sicherste und beste Garant»." — Aus St. Helena treffen Berichte ein, die aber mals ein bedenkliches Licht aus die Disziplin im eng lischen Heere werfen. Es ist dort dahin gekommen, daß die indischen Soldaten, die zur Bewachung der gefangenen Buren bestimmt waren, ihrerseits wieder von anderen britischen Truppen bewacht werden müssen, um sie an der Fortsetzung blutiger Meutereien zu bindern. Wir entnehmen den Berichten Folgendes: In der Neujahrs nacht kam es zwischen einigen Matrosen vom Kriegsschiff „Thetis" und einigen der westindischen Soldaten zu einer Rauferei, bei der einer der letzteren verletzt und infolgedessen in« Lazareth geschickt wurde. Während eines am folgenden Abend von den'Leuten der „Thetis" abgehaltenen WohlthüligkeitsconcertS durchzog eine An zahl Soldaten des westindischen Regiments, mit Keulen und an Stöcke gcbundenen RasuMessern bcwaffnel, die Stadt. Zahlreiche Bewohner wurden verletzt, verschiedene Frauen geschlagen, einer wurde ein Auge ausgeschlagen und einem Manne der Schädel gebrochen. Einige in dem Concertsaal befindliche Kinder wurden durch Rasir- messerschnitte verletzt. Zwölf Matrosen erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen. Die Leute brachen aus ihren Kasernen aus, und die Versuche der Offiziere, sie wieder zurückzubringen, erwiesen sich als vergeblich. Starke Patrouillen wurden von „Thetis" gelandet, aber infolge fortgesetzter Versuche der Soldaten, die Matrosen anzugreifen, mußte das Concert beendet werden. Die Soldaten wurden von ihren Offizieren die halbe Nacht hindurch durch die Straßen hin und her gejagt, damit sie mit den an Land befindlichen Matrosen nicht zu- sammengeriethen. Schließlich stürmten die Soldaten das Seemannsheim und schlugen dort Thüren und Fenster kurz und klein. Sväter gelang es dann, die Meuterer durch eine überlegene Anzahl weißer Truppen zur Ruhe zu bringen. Die Indier sollen in einem Lager nahe der Stadt untergebracht werden, bis ein Transportschiff sie von der Insel fortschafft. — Die Londoner „Daily News" melden, daß Lord Kitchener nicht an die Möchlichkeit denke, vor Ablauf eines Jahres auch nur einen einzigen Soldaten nach Hause zu entlassen. Die Negierung, so berichtet das Blatt weiter, beabsichtige vom Parlament noch weitere 70 Millonen Pfund Sterling zur Deckung der Kriegskosten zu verlangen. Diese Meldung wird auch von anderer Seite bestätigt. Man schreibt: Als Antwort auf ein von einflußreicher Seite befürwortetes Eutlaffunqsgesuch vou Söhne» verschiebender sehr bekannter Londoner Großkaufleute hat Lord Kitchener einen Tagesbefehl er lassen, welcher erklärt, daß von den in Südafrika stehenden Truppen nicht mehr ein einziger Mann die Erlaubniß zur Heimreise erhalten werde, ehe nicht der Krieg beendet sei. Dieser Befehl soll der immer mehr um sich greifinden Kampfesmüdigkeit der britischen Truppen Einhalt gebieten, besonders da die Söhne reicher Eltern, die in der Jeomanry dienen, in immer ausgedehnterem Maße die baldige Beurlaubung zur Rückkehr nach England nachsuchen. Sollte jedoch dies- Anordnung Kitchener's genau befolgt werden, so wird sicherlich die Zahl der täglichen Krankmeldungen um so gewaltiger anschwellen. So wird für den 26. Januar folgende Verlustliste gemeldet: Gefallen 7, verwundet 23, an Krankheit gestorben 82, als krank in die Spitäler eingeliefert 165! Diese Verlustliste könne jedoch nur iu nächster Nähe des Hauptquartiers Kitchener's vorge kommen sein, denn mit sehr vielen Theilen seiner Truppen besteht zur Zeit keine oder nur eine sehr schwierige Verbindung, die es ganz möglich macht, von Pritoria aus täglich eine genaue Verlustliste anzugeben. Telegraphische Nachrichten vom 2. Februar. (Hirsch's Telegr. Bureau.) Petersburg. An amtlicher Stelle wird versichert, die Aeußerung der „Nowoje Wren.ja", daß es zwischen Rußland und Deutschland infolge der geplaiuen Erhöh ung der Getreidezölle nicht ohne Zollkrieg abqehen würde, entspreche durchaus nicht den Absichten der Regierung, Rußland l.abe nur die Absicht, über die Erhöhung der Getreidezölle wegen Kompensationen mit Deutschland zu verhandeln, die vermuthlrch auf keine Schwierigkeiten stoßen würden. Marseille. Gestern traf hier der Direktor der süd afrikanischen Bank in Pretoria, Duval, ein, der ein persönlicher Freund des Präsidenten Krüger ist, und ,begiebt sich direkt zum Präsidenten, um mit ihm über die Regelung wichtiger Fragen )zu verhandeln. Bombay. Hier sind Meldungen von blutigen Kämpfen bei Koiveyt am persischen Meerbusen einge troffen. Ben Raschid erklärte sich zum König von Arabien und rückte mit 20 000 Mann auf Koweyt vor. Die Schecks von Koiveyt zogen mit 10 000 Mann aus. Es kam zu einem Kampfe, in welchem die Truppen Ben Raschid's schließlich völlig aus einander gesprengt wurden. Die Schecks machten große Beute. Wilkslm Küvklsr, Oststl'KLLS, empfiehlt vorzügliche garantirt reine Lsvso- Speise- und Koch-Chocoladen, kvinntv krulinös, UvlunKvn, HZso, Lssquils vtv nur Fabrikate allerersten Ranges. In- u. ÄUsIün^isckeVVeine, ff. Liqueurc und Branntweine, eigene Fabrikate, mi L an ckätuil. Drogen, Materialwaaren, Erd- u. Oelfarben, Firnist, Lack, Gips und Eemeut?c. von früdvr lsngjäkr. As8i8tknt bei lli-n.2uhn3rrt llr.1"ronnior,6l3uch3u Not tkosti 3886 151. Il 0 bvn-l MN- üi'NLttlm I (Kanal kolniN8). Große Auswahl in Gesichtsmasken, Pritschen, Hüten, Mützen u. s. w. empfiehlt billigst Robert Pfnhl, Chemnitzerstr. 27. MschilWiit km» praktischste Maschine der Gegenwart. Der lange Hebel hat tiefen Angriffspunkt, da her spielbar leichter Gang bei geringem Kraftaufwand. Infolge Flügelwelle viel stärkeres Schäumen des Wassers. 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