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mit Gras und Moos überzogen und wilde Rosen und wilde Browbeerranken kletterten an den Säulen des Pavillons in überüppiger Fülle dicht ineinander ver schlungen, empor. Das Sonnenlicht fiel von der einen Seite durch die Baumkronen, und die Slämme warfen ihren langen, dunklen Schatten über den dichten, moosigen Waldboden, große Büsche Farrenkräuter breiteten ihre glänzenden, seingefiederten Blätter zwischen den Bäumen aus, an einer Stelle sprudelte ein Quell aus dem Waldboden hervor, über eine künstlich ange legte kleine Felsengrotte rieselnd, sich dann als schmaler Bach im Walde verlierend, Blumen und schlanke Gräser neigten und wiegten sich von einem kaum merk lichen Lufthauch bewegt, hin und her, die ganze Vege tation hatte etwas Ueppig-Duftiges, auch die Luft war hier weniger schwül, von dem Quell und dem Bächlein ging ein belebender, frischer Hauch aus. (Fortsetzung folgt.) Eingesandt. Hohenstein-Ernstthal, 18. Febr. (Miether verein). Der am 7. Oktober 1900 gegründete Verein „selbstständiger Miether" hielt am Sonntag, den 17 Februar, im Stadthause seine Monatsversammlung ab. Punkt 1) Aufnahme neuer Mitglieder, 2) Vergnügen betreffend. Hierzu wird beschlossen, im Hotel „Drei Schwanen" am 10. März einen Familienabend, verbunden mit Tänzchen, abzuholten, an demselben sollen abwechselnd humoristische, gesangliche sowie Zrthervorträge geboten werden. Gäste sind herzlich willkommen. Mitglieder- aufnahme am Saaleingang. Hierauf erhielt ein Mit- glied da« Wort zum Vortrag über Zweck und Ziele resp. Nutzen der Miethervereine, mit anschließender Diskussion. Der Vortragende begann seinen Vortrag mit den Worten des Dichters Goethe: Mehr Licht. Jedoch rufen nur am Beginn unserer Ausgabe: Es werde Lickt — wir brauche» Licht, Luft und eine gesunde Wohnung. Der selbe legte klar, in welcher Sache die Miethervereine einein großen Bedürfniß entsprechen, nicht etwa um Zwie tracht zu säen, wie ihnen meist zuqeschriebcn wird, sondern damit auch der wirthschastlich Schwache nicht rcttung»-, schütz- und rechtlos dem Unrechte anheim sälll, daß er al« Miether im Recht bleibt, während auch der Ver- miether sein Recht haben soll, soweit es ihm zusteht. Also zum Zweck des gegenseitigen Friedens zwischen Miether und Vermielher sind die Multnrvercttie geschaffen und zu nichts anderem. Parteiprinz'pien sind vollständig ausgeschlossen. Redner brachte Paragraphen der Mieth- verträge von HauSbesitzereinen in Erwähnung, welche dem Bürgerlichen Gesetzbuch «Heils widersprechen. Be sondere Erwähnung gab Redner den 546 und 547 des Bürgerlichen Gesetzbuches, welche den Miethverträgen der Hau-besttzer vollständig entgegenstehen. Es soll die Ausgabe der Miethervereine sein, ihren Kampf nicht mit Hausbesitzervereinen aufzunehmen, sondern gegenseitiger Hand in Handgehen durch einen gutgeiegelten Woh. nungrnachweir, eine sorgfältige Wohnungrpflege, einen Austausch der sog. schwarzen Listen, Abfassung billiger Miethverträge, Einrichtung von Ausschüssen zur Unter- suchung und Erledigung von Streitfällen u. s. w. Der ca. einstündige Vortrag erntete lebhaften Beifall und enspann sich hieran eine sehr lebhafte Diskussion. Zu- nächst gaben verschiedene Mitglieder Beispiele über hiesige schlechte Wohnungen zum besten. Sodann kam die Grün dung von Baugenossenschaften in lebhafte Debatte, wobei ein Mitglied erwähnte, daß e» gar nickt so schwer se:, eine solche zu gründen, um billiger^ Wohnungen zu schaffen. Er erinnere nur an das Entstehen der hiesigen Aktienstraße, welcher Grund und Boden auf Aktien ge Wonnen wurde und dadurch den Baulustigen billiges Bauareal zur Verfügung stand. Dem Vorstand wurde daraufhin diese Frage zur besonderen Erwägung über wiesen. Weiler kamen die sogenannten im Hausbesitz.r- verein bestehenden schwarzen Listen zur Sprache, solche sollen auch im Mielherverein eingeführt werden. — Als Nachtrag von der Generalversammlung ist zu erwähnen: 1. gab der Kassircr die Rechnungslage bekannt, 2. Neu wählen. Es wurden einstimmig gewählt die Herren: Max Bennewitz al« 1. Vorsitzender, Ernst Koch als 1. Kassirer, Bruno Bretschneider als 1. Schriftführer. Als Beisitzer wurden gewählt die Herren Grießbach, Dölz, Funke, Zaretzke und H Pietzold als Kassenbote. In der nun folgenden Wahl eines NechtSaurschusscS zur Unter- suchung von Wohnungsmäoge'n entspann sich eine leb hafte Debatte und kamen hierbei verschiedene Mißstände von Wohnungen zur Sprache. Gewählt wurden die Herren Karl Vogel, Karl Pätzold, O«w. Grießbach, Joh. Dölz und Vorsteher Max Bennewitz als Obmann. Ais ständiges VercinSlokal wühlte man das Stadthaus. L. V Telegraphische Nachrichten vom 1S. Februar. Berlin. Dem „Berl. Lokalanz." wird über London aus Grimsby gemeldet: Das russische Segelschiff „Hoppitt" bohrte Donnerstag Nacht, 35 Meilen von Spurnhead entfernt, den englischen Dampfer „Homer" in Grund; der Auslugmann rettete sich auf das russische Segelschiff. Der Rest der Besatzung des „Homer" in Höhe von 16 Mann ist ertrunken. „Hoppitt" wurde schwer beschädigt von einem dänischen Dampfer nach Grimsby geschleppt. — Die „Frkf. Ztg." meldet aus Newyork: General Chaffee ist von seiner Regierung angewiesen worden, sich nicht der neuen, vom Grafen Waldersee geplanten Expedition anzuschließen. Conger wurde instruirt, bei Waldersee vorstellig zu werden gegen die neue Expedition, da schlimme Folgen für den Frieden mit China be fürchtet werden. — Washingtoner Pressemeldungen sagen, die Regierung mache in Berlin und ev. auch in anderen Hauptstädten Vorstellungen gegen Waldersees neue Expedition, da sie befürchtet, daß die Auftheilung Chinas daraus resultire. London. Der König reist noch in dieser Woche, voraussichtlich am Sonnabend, nach Deutschland. Die Königin bleibt in England. London. Der Co respondent der „Daily Mail", der die Uebergobe De WelS bereits gestern als bevor stehend gemeldet hatte, hat seinem Blatt folgendes Tele gramm gesandt, daiirt: 17. Februar. Colonne Hennice (die sich etwa 20 Meilen westlich von Hopetown befindet): De Wet ist an der Ausführung seines ursprünglichen Planes gehindert worden ; er befand sich auf dem Marsche nach Hopetown und ist von den Engländern gezwungen worden (?), eine andere Marschroute einzuschlagen. Während des Vormarsches beschoß er die Colonne Planier mit automatischen Geschützen, ohne jedoch den Engländern „große" Verluste beizubringcn. De Wet hat viele Pferde in der Umgegend rcquirirt und hält eine außerordentlich strenge Zucht in seinem Cvmmando aufrecht. Ein Theil seiner Truppen protestirt (?) gegen diese strenge DiZciplin und droht sich zu ergeben, falls sie nicht gemildert wird. Die Unzufriedenen stellten sich angeblich unter daS Cnmmando eines anderen Führers und schlugen sich unabhängig von De Wet. London. „Daily Mail" meldet aus Capstadt: De Wet habe die Erklärung abgegeben, er werde während seines Vordringens in der Capcolonie sümmtliche männ lichen Einwohner in seine Reihen aufnehmen und die von ihm durchzogenen Gebiete unter seine eigene Ver waltung stellen. London. Aus Sidney wird gemeldet, die Regierung von Neu-Seeland protestiere gegen weitere Truppenan- weibringen für Südafrika. London. Der Gemcinberath des Londoner Stadt viertels Ballast» hat gestern de- Regierung falzenden Beschluß zugefandl: Der Gemen.beraih wünscht, daß die Regierung zur Ehre Englands und zum Wohl der Menschheit in Südafrika ein Enve macht und Maßregeln trifft, um beiden Bnrenrrpubliken ihre Unabhängigkeit zu lassen und den Führern derselben annehmbare Be dingungen zu machen. ff Verkauf. !S Redigirt. Druck mW «erlag: Richard Decker. Hohenstein-Ernstthal. Der heutigen Auflage liegt ein Prof kt des bekannten Specralisten Theod. Konetzky in Säckiugen (Baden) bei. Keinen Kriuk mehr! 2000 Mk. Belohnung demjenigen, der beim Gebrauch meines öi-uoffdsnük8 offne fester nicht von seinem Bruchleiden voll ständig geheilt wird. Man hüte sich vor minderwertbigen Nach ahmungen. Auf Anfrage Broschüre gratis und franco durch das Pharmaceutische Bureau, Valltvnburg (I-) üollsnck bin. 158. Da Ausland, Doppelporto. 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Februar, halte ich mein diesjähriges Wo ist mm endlich auch Bockbier?^ Im Whof M Sonnt", GckbMrÄ, Wunrlem Isomer über äis blvoäenäv IVLsebe lbror Haobbarin, »onäern versnoben Sie sofort Nr. VlwMP80n'8 8vis«npnlv«r, KarkoSek v»n uo<l allo I?roiio<iiooe» veräsu korta» Idrs sebwauenveiMS kVüsoks bovumlsrn. — fadriß von 0r. Iffompson's 8vifonpulvor, 0üs»»lüorf. ^l»t 4. r/. L. ö/ävL 1,007 A. ZOlaE 7A9. 70/Z. Küo/i». Es sind uns anläßlich unserer goldenen Hoch zeit so viele Beweise der Liebe zu Theil geworden, daß wir uns gedrungen fühlen, an dieser Stelle unsern öffentlichen Dank auszusprechen. Webermeister Friedr. Wilh. Löffler, nebst Familie. von feüker langjäkr. /lgsistont bei üi-n.rsknsrrt llr.Ii-onnior.KIauoffLU Koltk68tra886 151. Ilnlion8t^in-Iürii8ttkrti (Llvvvrdtwiuin). Ich halte von Donnerstag, den 21. bis Sonnabend, den 23. d. M. mit einem großen Transport 4-, 5-«. 6-Mchcr Albeitspftldk, leichten und schweren Schlages, in der „Linde" zu Hohenstein- Ernstthal unter bekannter Reellität und billigsten Preisen zum KsslsunsniiKlbsnIsvkWssvkvn ^E^Sonnabend, Sonntag und Montag, den 23, 24. und 25. Ausschank von hochfeinem Bockbier. Für launige Unterhaltung und schneidige Bediennng ist bestens gesorgt Sonnabend Abend Pökelschweinsknochen mit vogtlimdischen Klößen. Recht zahlreichem Besuch entgegensetzend, zeichnet hochachtungsvoll Hermann Wappler. § Z Kv Mm mit etwas Strumpsken" Offssen per 1. April oder auch früher gesucht. Bewerber ev. auch junge Leute, die Ostern ausgelernt baden, wollen gefl. schriftliche Offerte einreichen an Lunll-tk L UecklM'bui'A, Diamantschwarzfärberei, Oberlungwitz. Umsonst V6i8kN<l6l ein „Illuatrlrtvu Uunstkueli über Lriiutoi'- Uansmittol" an ckockor- mann äio Expedition der Könnt« bllitter", Oötbvn (^nd.)