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s Nummer bis Bsrm. Nr. 43 Jahrgang Mittwoch, den 20. Febrnar 1901. im die i« -h n s n d Redaction und Expedition: Bahnstratze 3 (nahe dein K. Stmtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. >s, ne en en ck. >e, >ie in a« r- ch er d- te bieten, ihre Kinder länger als bisher im Elternhause behalten und dadurch über dies an Kosten der Erziehung sparen zu können. Das Schulgeld soll vorläufig pro Jahr auf 80 Mark für ein Kind, auf 150 Mark für zwei Kinder und auf 200 Mark für drei Kinder derselben Familie festgesetzt werden, doch ist es nicht ausgeschlossen, wenn die Betheiligung eine recht zahlreiche werden sollte, daß sich das Schulgeld in Zukunft noch etwas billiger stellen wird. Für den Fall nun, daß man bereits für nächste Ostern auf die Einführung der Selekta zukommen sollte und um einigermaßen ein Bild über die zu er wartende Betheiligung zu erhalten, werden alle Eltern, welche ihre Söhne oder Töchter eventuell der Selekta zuzuführen beabsichtigen, gebeten, innerhalb einer Woche dies möglichst persönlich bei Herrn Schuldirektor Dietze anznmelden. Derselbe ist auch bereit, noch nähere Auskunft über die Neuein richtung zu ertheile». Annahme der Inserate für die 10 Uhr. Größere Anzeigen Donnerstag, den 28. Februar 1901, Abends 8 Nhr Stadthaus, Neustädter Markt. Die Vertreter der Arbeitgeber, sowie Vertreter der Arbeitnehmer werden hierzu ergebenst eingeladen. Hohenstein-Ernstthal, am 19. Februar 1901. Der Vorstand. Emil Riedel, Vors Tages-Ordnung: 1. Klasseneinführung betr. 2. Ev. Weiteres. Allgemeine Ortskrankenkasse Hohenstein-Ernstthal. Außerordentliche Generalversammlung MckiWitz, 8tMrs Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s. w. Jnsertionsgebühren: die fünfgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitunasbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg., Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. deren beziehen dur^ ?"nn- und J-Maae D« »»d , Nachdem Handdarlehnen betr. und^ä^N"* von je die Aufnahme von 50000 M. beiden ^en 4procentige Verzinsung Kündigung beschlossen äh steh ende, ans Quartal Meldungen auf Hauddarlebns;^-^ bitten wir, gefällige An- binnen 4 Wochen bei nnsere^E je 1000 Mk. baldigst nnd bewirken bez. einzahlen zu ^^l>l>"us, Zimmer Nr 2, -m F-bru-r Isoi^ Der Stadtrat h. 0^ Polster. Selekta an der hiesigen Bürgerscknle an der^ hiesigen Bürgerschttte^nn^ s^emds" derjenigen Kinder, welche laut geworden, daß die Kinde/Unterricht genossen, darüber überhäuft seien die sremdsn, ^m ^"ternchtsstt^ und Hausaufgaben sehr die Kinder infoloedett-n Unterrichtsstunden sehr ungünstig lägen und Klagen hat emeben dak «^strengt würden. Ein? Prüfung dies-r Schulausickusses bat ^^iben Durchaus berechtigt sind. Auf Vorschlag des Stadtverordneten («lall . ^^b der Stadtrath vorbehältlich der Genehmigung des vorae?^ eine Selekta einzurichten. Dieselbe ist und 'MäbL-.k b-s mit 8. Schuljahrgänge und zwar für Knaben sf^ das selekta soll einestheils den Zweck verfolgen, Knaben Realschule und Seminar vorzubereiten, anderentheils aber den Kindern, welche mit dem 14. Jahre die Schule überhaupt erlassen, eine tiefere Schulbildung einschließlich der Sprachen Lateinisch und F.anzopsch angedelhen zu lassen. Man hofft auf diese Weise einmal den oben erwähnten berechtigten Klagen abzuhelfen, andererseits aber den Eltern, welche ihre Söhne nach auswärts aus höhere Schulen schicken wollen, die Möglichkeit zu Tageögeschichtc. Deutsches Reich — AuS Cronberg wird der „Rhein.-Wests. Ztq." berichtet : Wir hören, daß der Kaiser noch längere Zeit in Homburg verbleiben wird, er und seine Gemahlin werden also in Homburg das englische Königspaar er warten, wenn die Reise auch nicht, wie es erst hieß, sofort ausgesührt wird. Unter diesen Umständen soll es auch ausgeschlossen sein, daß König Eduard und seine Gemahlin nach Berlin kommen werden. Darüber darf man sich leider nicht mehr täuschen, daß die Kaiserin Friedrich mit einer entsetzlichen inneren Krankheit ringt, welche die Kräfte der hohen Frau bald verzehren wird. Ueber den Ernst der Lage ist man sich auch wohl in der Umgebung der Kaiserin Friedrich vollkommen klar. König Eduard hat sich auf daS Genaueste von dem Kaiser über die Krankheit unterrichten lassen und der Draht nach England spielt wohl jeden Tag. Der König Eduard und die Kaiserin Friedrich haben den sehnlichsten Wunsch, sich noch einmal in's Auge zu sehen. Mit großer Geduld erträgt die Kaiserin »hr schwere Herzbeklemmung und Athemnoth haben ihr da» In,.»«- sül di. B°„°v °»I d-m «-- - dn und Wissenschaft noch Nicht rauben kmwem B V«ch. «'p"- Truppen ersucht, für Ende Abn Provinz in größerem Maßstabe vorzubere , säubern. Tschili endgiltig 0°« chmchsch-n binnen 18 Tagen DaS deutsche Comnnssar ^ gab VN y, 1000 Transportwagen für eine drreit zu stellen. — Als mulhmaßliche Mörder des Rittmeisters v. Krosigk in Gumbinnen, der, wie mehrfach berichtet, am 22. Januar in der Reitbahn des dortigen Drogoner- Regiments von Wedel (Nr. 11) von unbekannter Hand erschossen wurde, sind der Unterofficier Pahnke und dessen Schwager, ein Sergeant von demselben Regiment, durch den in Gumbinnen weilenden Berliner Criminal- commissar ron Bückmann verhaftet worden und werden schon in wenigen Tagen vor das Kriegsgericht zur Ab- urtheilung gestellt werden. Der festgenommene Pahnke ist der Sohn deS Wachtmeisters Pahnke Letzterer bl'ckt bei dem genannten Regiment auf eine 30jährige Dienst zeit zurück, und wurde wenige Monate vor dem Tode des Rittmeisters von Krosigk von der von dem letzteren commandirten Schwadron nach einer anderen Schwadron desselben Regiments versetzt. Dieser Versetzung waren längere Zwistigkeiten zwischen dem als sehr leicht zum Jähzorn aufgelegten Rittmeister von K. und seinem be jahrten Wachtmeister P. voraufgegangen. Der 24 Jahre alte Sohn des letzteren, der als Üntei osficier in derselben Schwadron diente, und der in einer anderen Schwadron als Sergant dienende Schwiegersohn Pahnkes waren über jene Vorgänge über den Rittmeister aufgebracht, da sie durch den letzteren ihrem Vater bezw. Schwieger vater eine schwere Kränkung angethan glaubten. Der Haß fand durch andere Vc.lommnisse neue Nahrung. Als am ?2. v. Mts. Rittmeister von Krosigk mit seiner Schwadrau in der Reitbahn Reitübungen vornahm, schoß der junge Unterofficier Pahnke auS einem dunklen Gang hinter der Reitbahn mit einem Carabiner durch ein Fenster auf Herrn Krosigk, während PahnkeS Schwager in der Nähe der Reitbahn „Schmiere" ge standen und seinem Complicen daS Zeichen zum Ab- schießen gegeben hatte. Als Thater wurde einige Tage nach dem Attentat ein Fah .cnschmied von derselben Schwadron verhaftet. Dieser Fahnenschmied ist aber unschuldig in den Verdacht, den Mord begangen zu haben, gekommen, und wurde vor wenigen Tagen aus der Haft entlassen, nachdem der mit den Nachforschungen betraute Kommissar dessen Unschuld festgestellt und das oben genannte Schwägerpaar als mulhmaßliche Mörder ermittelt hatte. — Man schreibt aus Loudon: Die Veröffentlichung der lange zurückgehaltenen Kritik desHöchstcommandirenden der britischen Armee (sie erstreckt sich bi» zum 15. Nov. v. I. und umfaßt nicht weniger als 150 Druckseiten), die Auflegung einer neuen Kriegsanleihe von 220 MiU. Mark — das Alles find Factoren, die die südafrikanische Frage wieder mehr den je in den Vordergrund des allgemeinen Interesses gerückt haben und das trotz der allgemeinen Nachcichtendürre vom Kriegsschauplätze, die in der letzten Zeit wieder besonder« empfunden wird. Die Thatsache, daß der südafrikanische Krieg dem eng lischen Volke bisher nahezu 100000 Mann an Todten, Verwundeten, durch Klima und Strapazen Erkrankten, und an Gefangenen gekostet (darunter nach der neusten osficiellen Statistik: 635 Toderfälle unter den Osficieren und 12 353 unter den Mannschaften, während 1703 Ofsiciere und 39 095 Mannschaften als Invalide heim- gesandt wurden), eine Erhöhung der Reichrschuldenlast um drei Milliarden Mark nothwendig gemacht und ferner sechs bis zehn Millionen Mark pro Tage erfordert, ist eine derart schwerwiegende, daß sie auch die Ansicht des hartgesottensten Ingos, der für eine Fortführung des Kriege« unter allen Umständen eintritt, zu beeinflussen beginnt. Und dazu kommt, daß die Zahlen wegen der auch heute noch nicht adzusehenden Beendigung des Feldzuge» keine«weg« erschöpfende genannt werden können. Sagt doch Lord Robert« selbst in seinem osficiellen Resum6. „Mit den organisirten Truppen de« Feinde« fertig zu werden, war eine verhältnißmäßig leichte Aufgabe. Die südafrikanische Frage ist erst da durch verwickelt geworden, daß sich einige der Buren führer zur Fortsetzung de« Kampfe» in Gestalt eine«