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Hchilßm-ErMaler Mzeiger Tageblatt für Wlnstm-ßlnW, Neckagmitz, Gersdorf, LuM, Wüstenbrand, Ursprung Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken m s. w. Nr. 47. Sonntag, den 24. Februar 1901. Beilage. Krins. Islbigs trMg, von Krins, einlsrdiürr Ks!nssse, von tiöliiZ. Lllllsiillffvi "aüisLüv, «Oil i Krins. Krrs-:ins°iqns unil Kirstins, Krins, mskrtrlbiürr llrmnssr, von Dieselben bieten der Damenwelt noeb nie gebannte Vcntbeile, well sie niebt breobsv, voll sie niebt verschiessen, weil sie i iebt nur 1 oder 2 dahrs halten, sondern dahrrsliute In»k ihre Dnitb.'ubeit be- wabreu und sieb von Lebnmtr- nnd allen Dettüeebeo, sa s Il^t von IVaAonseluniors mit Lotro's ^eidvusvlkv Iviebt reinigen lassen. VIK. L.Oö SN, «gzch- llNil inttrelit von VIK. 4.8K SN, vik. 2,3Ü sn, «szch. snil inlteclit von vik. 4.80 so, !, «ssch- NNi! iuktecht, snttöckonilo tsrdonstellunx, VIK. 2.Ü0 SN, ivssch- llk! Isitscht von VIK. 5,— »n. OertlicheÄ Und Lächfisches. Hohenstein-Ernstthal, den 23. Februar. — Die Steuervorlagen, welche man für die im Herbste dieses Jahres beginnende Tagung des sächsischen Landtages zu erwarten hat, sind, wie die „Sachs. Nat.-lib. Corr." meldet, im Finanzministerium in ihren Grunvzügen fertiggestellt und angesehenen Mitgliedern der Ständeversammlung in vertraulicher Besprechung zugänglich gemacht worden. — Der nächste deutsche Turntag, welcher satzungs gemäß 1903 stattzufinden hat, fällt mit dem in dem selben Jahre abzuhaltenden Deutschen Turnfest in Nürnberg zusammen. Ein von Turnerkreisen ausge sprochener Wunsch, den Turntag schon nächstes Jahr abzuhalten, ist wegen der Bestimmungen der Satzungen unmöglich. Diese Frage wird nur so zu lösen sein, daß der Turntag unmittelbar vor dem Turnfest in einer anderen passend gelegenen bayrischen Stadt, z. B. in Regensburg, tagt. — Die verfügbaren Zinsen der Wettinstiftung für das sächsische Handwerk sollen am 23. April d. I., als dem Geburtstage des Königs, in Beträgen von 50 bis 80 Mark an bedürftige und würdige junge Hand werker zum Zwecke der Förderung ihrer weiteren ge werblichen Fortbildung, insbesondere aber zur Unter stützung derselben beim Besuche von Fachschulen, ver theilt werden. Bewerbungen können nur dann berück sichtigt werden, wenn sie durch Vermittelung eines der dem Verbände der sächsischen Gewerbe- und Hand wertervereine angehörigen Vereine eingereicht werden. Die Einreichung der Bewerbungsgesuche hat seitens der Verbandsvereine bis spätestens am 30. März an den Vorsitzenden des mit der Verwaltung der Stiftung betrauten Allgemeinen Handwerkervereins zu Dresden, Stadtrath Wetzlich, zu erfolgen. — In Bezug auf die Erlangung der Rechtsfähig keit von feiten eines Vereins, der satzungsgemäß mehrere Zwecke nebeinander, darunter auch einen wirth- schaftlichen, verfolgt, hat das König!. Ministerium des Innern eine wichtige Verordnung erlassen und ist in dieser der Ansicht des Amtsgerichtes und Landgerichtes Leipzig beigetreten, nach der der deutsche Meß- und Marktverein „Freundschaft" in Leipzig nicht geeignet ist, durch Eintragung in das Vereinsregister Rechts fähigkeit zu erlangen. Zur Begründung wird ange führt: Die Satzungen des Vereins scheiden zwischen aktiven und passiven Mitgliedern, gewähren nur den ersteren Anspruch auf Begräbnißgeld und knüpfen offen bar mit Rücksicht hierauf den Erwerb der aktiven Mit gliedschaft daran, daß das 55. Lebensjahr nicht über schritten ist. Es wird sich hiernach nicht sagen lassen, daß die Sicherung eines Begräbnißgeldes nur einen Nebenzweck des Vereins bilde. Vielmehr verfolgt letzterer mehrere Zwecke nebeneinander und unter diesen Zwecken befindet sich ein wirthschaftlicher, was genügt, um die Eintragungsfähigkeit auszuschließen. Bevor indessen das Ministerium wegen Verleihung der Rechts fähigkeit an den Verein auf grund von tz 22 des Bürgerlichen Gesetzbuchs hauptsächliche Entschließung faßt, sieht es der Einreichung eines nach tz 59 oes Gesetzes, die juristischen Personen betreffend, vom 15. Juni 1868 zu erstattenden Gutachtens eines geeigneten, in Pflicht stehenden Sachverständigen darüber entgegen, ob der Verein die gegen seine Mitglieder übernommenen Verpflichtungen auf grund der eingereichten Satzungen voraussichtlich werde erfüllen können. — Mit Genehmigung des Königlichen Ministerium des Innern zu Dresden und der Königlichen Amts hauptmannschaften Marienberg und Annaberg werden dieses Jahr zur Vereinfachung der bisher nur mit vielem Zeitaufwande und unter schwierigen Transport verhältnissen möglichen Einkäufe von Zugochsen im Erzgebirge Zugochsen-Märkte in Wolkenstein: Mitt woch, den 27. Februar d I., in Scheibenberg: Donners tag, den 28. Februar d. I., abgehalten, bei welchen die aufgetriebenen Ochsen von vormittag 9 Uhr an durch Preisrichter beurtheist werden und die Züchter der vorzüglichsten Thiere Geldpreise zuerkanut erhalten sollen. Von Vormittag 10 Uhr ar beginnt der Ver kauf, für welchen in jeder der beiden Städte voraus sichtlich ca. 300 Stück Zugochsen des Erzgebirgischen Fleckviehschlages (Simmenthaler Kreuzung) bereitstehen werden. — Am 11. und 12. Februar haben die Aufnahme prüfungen an allen sächsischen evangelischen Volksschul lehrer-Seminaren stattgefunden. Es wurden geprüft: 1017, für reis befunden 781, ausgenommen 606 lda- mit waren alle Plätze der sechsten Klasse besetzt). In Klasse 1V von Dresden-Friedrichstadt sind noch drei Plätze frei, in Schneeberg einer. Die Anmeldungen sind demnach wieder sehr zahlreich gewesen, wie in den vorausgegangenen Jahren. Es ist zu hoffen, daß in einigen Jahren der Lehrermangel, der jetzt noch durch Vikare von Seiten der Seminare gedeckt werden muß, überwunden sein wird. — Das Muldenthalsperrenproject beschäftigte am Mittwoch auch das Stadtverordnetencollegium in Zwickau, welches dem Rathsbeschlusse gemäß sich mit der Bewilligung von 600 Mk. zu diesem Zwecke ein verstanden erklärte. Oberbürgermeister Keil erklärte jedoch, daß der Rath nur mit Bedenken an die Be willigung dieser Summe gegangen sei, da der Durch führung des Projects erhebliche finanzielle und auch andere Schwierigkeiten entgegenständen. Man habe in den betheiligten Gemeinden ursprünglich gehofft, daß die zu treffenden Maßregeln der Gemeinden an der Mulde erhebliche Vortheile brächten in Bezug auf die Regulirung des Hochwassers oder die gleichmäßige Wasserzuführung. Dem sei aber nach dem Bericht des Generaldirectors Freitag der Königin Marienhütte nicht so, daß es sich hierbei ausschließlich um die Gewinnung von Pferdekräften handle. Wenn die Stadt also 600 Mk. verwillige, so geschehe dies lediglich als Trieb werksbesitzerin (Wiesenburger Wasserleitungsbau und Lerchenmühle). Dresden, 22. Februar. Der etwa 12jährige Stiefsohn Naumann des im benachbarten Briesnitz wohnenden früheren Restaurateurs Fasten hatte aus geringfügigem Anlaß seinen Lehrer, den Direktor Mühle, belogen, was zur Kenntniß der Eltern des Knaben ge langt war. Am Donnerstag, mittags, nach Beendig ung der Schulstunden, lief der Knabe direkt an die Elbe und sprang, nachdem er den Schultornister und die Bibel am Ufer abgelegt hatte, in die eisige Fluth, in der er bald darauf verschwand. — In Chemnitz betrug die fortschreitende Ein wohnerzahl am 1. Februar 206 437. Zwickau, 21. Februar. Eine städtische Umsatz steuer für die Waarenhäuser und Großbazare hatte in der gestrigen Stadtverordnetensitzung Stadtv. Hoff mann mit der Begründung beantragt, daß die Ver mehrung der Waarenhäuser die Erwerbsfähigkeit der ansässigen kleineren Geschäftsleute erheblich bedrohe. Es wäre sogar schon so weit gekommen, daß, wenn das neue Waarenhaus (eine Filiale der Gebrüder Ury- Leipzig) eröffnet würde, dies den Ruin mehrerer Ge schäftsleute geradezu herbeiführen würde. Interpellant frug beim Rath an, ob sich einer Seßhaftmachung derartiger Großbazare in dem in den weitesten Ge schäftskreisen als solide Geschäftsstadt bekannten Zwickau nicht abhelfen ließe. Oberbürgermeister Keil beschick» indessen den Interpellanten dahin, daß es rathsamer märe, gerade jetzt von der Einführung einer lokalen Umsatzsteuer für Großbetriebe abzusehen, da die Frage bereits staatlicherseits erörtert würde und von der Regierung in Kürze geeignete Maßnahmen zu erwarten sein dürften. Oelsnitz i. V., 22. Februar. Bei 22 Grad Kälte im Freien geschlafen, hat in der Nacht zur Mittwoch der hiesige Teppichweber Hammerschmidt. Von einer Festlichkeit morgens in der 3. Stunde etwas angeheitert heimkehrend, hat er die Thür zu seiner Behausung nicht zu öffnen vermocht, ist zu Boden ge sunken und eingeschlafen. Als er am Morgen ge funden und mühsam ins Leben zurückgerufen worden war, hatte er die Hände gänzlich und die Füße theil weise erfroren. Die sämmtlichen Finger mußten dem Unglücklichen, welcher 45 Jahre alt und verheirathet ist, bereits amputirt werden, um Brand zu verhüten. Zwönitz, 21. Februar. Zu dem Brandbericht ist noch nachzutragen, daß durch das Feuer 27 Familien obdachlos geworden sind. Mit großer Mühe ist es gelungen, sie unterzubringen. Die große Kälte erschwerte das Rettungswerk natürlich sehr. Doch ist es ein Jrrthum, wenn gesagt wurde, daß die Wasser leitung eingefroren gewesen wäre. Es gesroren nur hier und da die langen Schlauchleitungen ab. Die Feuerwehrleute, die oft ganz mit Eis überzogen waren und nicht nur den Tag über, sondern auch die Nacht hindurch Dienst thaten, hatten einen schweren Stand. Abends in der 8. Stunde noch begannen die Hinter gebäude des Langschen Grundstückes (Stall und Schuppen) zu brennen. Auch am salzenden Tage brannten und qualmten die Häusertrümmer im Innern noch fort. Die ganze Straßenseite bildet ein Bild traurigster Verwüstung. HandelS-Nachrichten. Koriin, 22. Februar. (Wechsel-Cours). üanle- Dlseont Mark Amsterdam 31/ 8 T 169,35 B per 100 st. h. /'2M 168,25 G Brüssel und Antwerpen 4 ST 81,05 G pr. 100 Francs. * 3M 80,45 G Italienische Plätze 5 "T 76,80 G pr 100 Liere ° 2M — Schweiz. Pl. 100 Frc. 5 ^T 80,95 G London 8T 20,46 G pr. 1 Lslrl. 4 3M 20,26 G Madrid und Barcelona 5 "Tl — pr. 100 Pesetas 2M — Paris g 8T 81,10 G pr 100 Franc 3M 80,60 G Petersburg 5'/, 8 T — pr. 100 Rubel /'3M — Warschau 100 Rubel 5'/, 8 T — Wien ... 8 T 85,— G per 100 Kr. 3 W. /-3M 84,15 G Reichsbank 5°/», Lomb.-Z.-F. 6»/». vsrlln. 22. Febr. Spiritus 70er loco ohne Fatz 44,20 M. Umsatz: 8 000 Liter. 50er —M. Umsatz Liter. 1l«^d«d<prx, 22. Febr. Kormuckec cxcl. 88 */, Rendenent 10,00 bis 10,25. NachproduOe excl. 75°/, Rendement 7,60 bis 8,05. Stimmung-Ruhig. Krystallzucker 1 mit Sack 28,95. Brodraffinade ! ohne Faß 29,20. Gem. Raffinade mit Sack 28 95. Gem. Melis 1 mit Sack 28,45. Rohzucker I. Product Transits f. a^B Hambuig per Febr. 9,25 Ed, 9,30 Br., per März 9,3 > Gd., 9,35 Br., ver Mai 9,45 Gd., 9,47 7» Br., per August 9,62 Gd., 9,67'/, Br., per Okt.-Dez. 9.15 Gd., 9,20 Br. Stimmung: Ruhig. Wochenumsatz: 326 000 Ctr. UnmM r , 22. Februar. Weizen ruhig, Holsteiner loco l54 bis 161, La Plata 133—136. — »loggen ruhig, südruss. cis. Hamburg 108 bis 110, do loco !09 bis 112, Mecklenburgischer 138 bis 145 MniS f-st, loco 108,00 La Plata 85. — Hafer fest, Gerste ruhig, Wetter: Frost. Bremen, 22. Februar. (Baumwolle). Tendenz: Stetig. Upl. middl. loco 48°/4 Psg. Liverpool, 22. Febr. (Baumwolle.) Muthma glich er Umsatz : 800i> Ballen. Stimmung: Ruhig. Import: 18000 Ballen. Preise unverändert bis höher. Umsatz:,80 »0 Ballen, da von für Speculation und Export 500 Ballen verkauft. Amerik. ruhig, Ostindische träge, Egypter '/.« niedriger. Middling amerikanische Lieferungen. Febr.-März 5"/«, Käufer, April- Mai 5°/«« do., Juni-Juli 5°/«« Käufer, Aug.-Sept. 4°°/«, Werth. Zahlungseinstellungen: C. Frankenstein, Inh. David Cohn, Berlin. M. Hugk, Inh. Marie Hugk, Scheiber- Hau-Hermsdorf. Maschincnfabrikant Carl Schwarz, Kalbe a S. Offene Hande sgesellschaft Joh. Quix u. Co, Klepe. Musik- instrumentenfabr. Hugo Sandner, Klingenthal. Kausm. Henry Lippmann (Nachl.), Königsberg. Kaufmann Hugo Müller, Magdeburg. Kaufmann Otto Freimann, Mehlauken. Zucker- waarenfabrikant Franz Seidel, "Neisse. Breslauer Consum- waarenhaus, Inh. Kausm. Paul Skaruppe, Ohlau. Kausm. Joh. G. Friedrich Koch, Oldenburg. Hotelbes. August Küster. Rosenberg-Wstpr. Kaufmann August Töpper, Schwerin i. M,