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Redaction und Expedition: 37. Jahrgang. Sonntag, den 22. Juli 1900. Dort könne die Die Paris, Iükeng, ließ dem Minister des Auswärtigen Delcassö ein Telegramm des Kasters von China zugehcn Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. dem Gouverneur in Schantung befördert worden ist, und die fremden Gesandten in Peking nicht erwähnte, ersucht der Kaiser um die Vermittelung Frankreichs. Delcassö ließ dem chinesischen Gesandten wissen, daß 4.-0 cn ... zuzusehen. — Ueber die Thätgkeit der englischen Aerzte in Südafrika berichtet die Schweizer Ambulanz aus dem Johannesburger Hospital Folgendes: „Wir haben viele Amputationen verhindert; denn die hiesigen Aerzte, meist Engländer, amputiren Alles. Was die Kugeln der Buren nicht vermochten, vollbringen Messer und Säge der Schneioekünstler von jenseits des Kanals; sie sind in dieser Beziehung sehr zurück. Schiffe voller Einarmiger, Krüppel ohne Beine schicken sie nach Europa zurück; es ist ein Jammer". Ferner klagt die Ambulanz, daß die Engländer mehrmals Sanitäts- mit dem Ersuchen es dem Präsidenten Loubet mitzu- theilen. In dem Telegramm, das am 19. d. M. von „Abgesehen davon^ daß Tientsin die Basis für das weitere Vorrücken nach Pelin bildet, hat Tientsin ver möge seiner Lage am Einmündungspunkte des großen Kaiser-Canals in den Peiho eine große wirthschaftliche quettefragen in Betracht kommen. Was Deutschland betrifft, so eimmt man an, daß cs nicht den Ehrgeiz hat, einen seiner Officiere für die Rolle des Obercom- mandirenden auserwählen zu lassen. Es ist der allge meine Wunsch zum Ausdruck gekommen, einen deutschen Officier mit dem Obercommando zu betrauen. Deutsch land würde aber auch jeden anderen hervorragenden Officier irgend einer anderen Macht als Chef des Ober- commandos gelten lassen. Vielleicht macht man nur in Bezug auf Japan einen Vorbehalt, und zwar nur mit Rücksicht auf Rußland, das dem ostasiatischen Wett bewerb Japans durch eine derartige Ehrung keinen material beschlagnahmten. Frankreich. Paris, 20. Juli. Der französiche Gesandte in Vorschub leisten möchte. — Tientsin ist erobert. Die verbündeten Mächte haben damit einen großen Erfolg errungen. Ueber die Bedeutung dieses Erfolges schreibt man aus Wien: das Alles getrost dem Nrtheile der ganzen civilisirten. Welt, die langsam aber sicher einzusehen beginnt, wie das britische Cabinet an uns gehandelt. Seien Sie sicher, daß Ihre von einem sicheren Platze ausgestoßenen Drohungen uns nicht hindern werden, unsere Pflicht zu thun." Se. Ehren Lord Salisbury wird beim Ein treffen dieser Antwortdepesche wohl ein ähnliches Ge sicht gemacht haben, wie „Jener mit dem Kuchenreuter". Ohm Paul hat mit seinem Mutterwitz hier wieder das Richtige getroffen. Leider befolgen die Anstifter dieses ruchlosen Rauhkrieges ja mit echt englischem Helden- muthe die Taktik jenes bekannten Generals — es wird auch wohl ein Engländer gewesen sei — der mit den Worten in die Schlacht zog: Man würde ihn stets da finden wo die Kugeln am dichtesten wären. Er hielt sein Verspechen thatsächlich, den man fand ihn später hinter dem Munitionswagen verkrochen. Cecil Rhodes erholt sich gegenwärtig auf „Geschäfts"reisen von den culinarischen Strapazen seiner denkwürdigen Belagerungsdiners in Kimberley. Jameson hat sich dauernd krank gemeldet. Chamberlain macht Waffen geschäfte, und der gute dicke Prinz von Wales ist immer noch verhindert, auf dem Kriegsschauplätze Proben seiner militärischen Leistungsfähigkeit abzuleqen, renn er hat Wichtigeres zu thun, er giebt Gläubiqer- diners und erfindet" neue Frackschnitte. Sie alle halten es für das Beste, dem Krieg aus der Ferne „ , ... °^i^u--Muwe, und nicht vom Prinzen Tuan unterzeichnet gewesen; in dem Edict Präsidenten persönlich dafür verantwortlich gemacht werde er zum Vicekönig von Tschili ernannt. Li-Hung- werden würden. Darauf antwortete Präsident Krüger Tschang hat Canton endgiltig verlassen er bat daS .ändeoer^^ „Wenn diejenigen dre für Siegel des VicekönigS dem Gouverneur der Stadt in der 1 ungerechten Krieg verantwortlich sind, sich nicht so Canton Takohu überaeb-n „„r. weit vom Kriegsschauplatz fernhielten, könnten i , - zu erhalten, auch ähnliche Drohungen ausstoßen. Wir überlassen f glaubt, Canton werde ruhig bleiben. , sm Hchichm-tznisttvl, AninM, 6»^!' „, „ LM«. I-m-i-rs. > 7s" m---? .^icheutt — Dieses Matt er^cheutt mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstatten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Ml. 25 Psg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. Nr. 167. vrm Gouverneur der Stad« Canton Takohu übergeben und den letzteren beauftragt, wir die Ordnung aufrecht zu erhalten. Li-Hung-Tschang ssen I alanM Der Gouverneur beitragen, in See gehen. — Einer Meldung der „Newyork World" zufolge 1 Präsident Krüger mit . - verlautet in Tschifu, die Chinesen hätten vor ihrer Flucht in angemessener Weise beRa^'tt ^ Gefangenen nicht / Pettnä^-k'"?'"' ^as aus der Chinesenstadt Tientsin ihre Frauen gelobtet, " handelt würden, die beiden KU "Z von der KaiserinÄ.?^ jh„ damit sie nicht in die Hände der Fremden fielen. - - I -Punzen Tuan unterrei^^U^we,. und nicht — Die Hauptfrage in der chi'»cs:schen Angels ist diejenige des Oberbefehls über die verbündeten Con- tingente auf chinesischem Boden. Bisher ist noch keine Einigung erzielt worden, da hierbei eine Anzahl Eti- T-SesS-ichichte. _ -TV . An""" mA Ast'" am Freitag, 27 d ' Ns"" folgenden Tagen »Halle', „Dresden" und Dampfer 3V. d. Mts., aufDamvser"^ «'N Montag den am Dienstag, den 31 d und „Sardinia", buv, Donnerstag. - „Rhein" und Adria" -r- August, auf Dampfer D-»ws-r .H.' H „L. Bemerhaven ist bereits w ? ..Phonicia«. In MULWä-W Monturü>^?^,kriegsmäßig auszurnsten. Außer den bekommt ieder einzelne Mann, UnteroM^^ - - . - , nee . LOewka mit weißer Achselklappe und Bedeutung. Die Haupteinnahmen des Kaiserlichen Hofes m rochen Mer. Die Ausrüstung fließen aus dem sogenannten Reistribut, welchen die r reichlich bemessen, da sie für Sommer und Winter fruchtbaren südlichen Provinzen leisten und welcher durch oerewnet ist. Für die Sommercampagne dienen die Ablieferung eines Zchnts in Reis an die Centralregier- Dnllich. und die Khaki-Uniformen. Die sogenannten ung in Peking geleistet wird. Dieser Reis wird von Khaki-Anzuge werden im deutschen Heer bei dieser Ge- der Kaiserlicheu Regierung an die Bewohner der Nord- legenheit das erste Mal getragen. Sie unterscheiden Provinzen verkauft, und der Erlös bildet die Hauptein- sich wesentlich von der bei der afrikanischen Schutztruppe nähme des Kaiserlichen Hofes. In früherer Zeit wurde gebräuchlichen Uniform schon durch ihre Farbe, dann der Neistribut auf den großen Canälen, welche den aber auch durch ihre große Bequemlichkeit. Der Stoff, Süden mit dem Norden verbinden, nach Peking befördert, aus dem sie bestehen, ist Drillich, die Farbe ist braungelb. Mit Zunahme der Seeschifffahrt haben die Dampfer- Im Winter wird die Litewka mit wollenen Unterkleidern Gesellschaften diesen Transport zum großen Theil über- getragen. Selbstverständlich ist auch für Neservebekleldung nommen. Nun, da die internationale Flotte im Golfe Borsorgegetroffen. Die Hauptsache ist aber beider von Petschili Wache hält, wird es wohl keinem Reis- nach China abgehenden Mannschaft die Schiebwaffe. Als schiff gelingen, seine Ladung in den dortigen Häfen zu solche wird ein neues Gewehr Modell 1898 angewendet, löschen, und die Chinesen sind gezwungen, den Rels- das sich wesentlich von dem jetzt im Gebrauch stehenden tribut wieder ausschließlich auf den Canälen nach Norden Modell 1888 unterscheidet. Da» neue Gewehr ist etwas zu bringen. In Tientsin, in der Chinesenstadt, mundet kürzer als das bisherige; was es aber an Länge ver- nun der große Kaisercanal in den Peiho. Der Besitz loren hat, gewinnt es an Treffsicherheit und Schieß- der Chinesenstadt hat demnach für die Chinesen auch schnelligkeit. Der Verschluß des neuen Modells um- als Verproviantirungs-Bafts großen Werth. Jetzt faßt in einem Magazin sieben scharfe Patronen, wäh- halten die Europäer die Einmündung des großen Canals rend das seitherige nur fünf enthält. Auch das dazu in den Peiho besetzt und sind daher im Stande, den aeböriae Seitengewehr wurde einer Umwandlung unter- ReistranSport zu verhindern. Der Kaiserliche Hof ver- roaen es ist fast zweimal so groß als das jetzige Bajo- liert dadurch .eine Haupteinnahmen und N'chl nur die nett ' Eine Feldbäckerei für die deutschen Truppen in chinesische Armee, sondern die ganze Bevölkerung des rnsammenaestellt worden. Ihr Nordens die Quelle, aus der sie den Reis, das unent- ck m T mx,lh» u «m« Mit d-, W-ck-d- d-r C°mm°nd-U- ch RMm-ch^ sV»»» P„Mi ,md mit d>- Spmmg de« groben pagmechef im 4. ,^ra Ucbtenbaaen vom Garde- Canals bei Tientsin für jeden Verkehr dürsten die Ver- ,, ... .».in«' ««v Zweiter Officier fft Leutrmnt kündeten in kurzer Zeit im Stande sein, dem Ausstand eine Antwort des Präsidenten Loubet an die französische Trainbatmllon. Dre Abdeckung z h , > 12 Gerüche- in Nord-China ein Ende zu bereiten. In der Mög- Gesandtschaft in Peking gesandt werde. Dort könne die Jede Colonne verfügt über 12 ^acr s , lichkeit der Aushungerung der Aufständigen, welche mit Kaiserliche Regierung sie in Empfang nehmen. Die wagen und 2 Provlantwagem Besitze der Chinesenstadt von Tientsin gegeben ist, Regierung der Republik erwarte jedoch, vorher die Hebungen und für die Uebersuyru, g . große wirthschaftliche Bedeutung dieser Stadt, Sicherheit zu haben, daß der französische Gesandte in Schiff stellt das Garde-Trambatalllon m Aa ^^ffch^ und politischer Beziehung Peking, Pichon, wohlbehalten sei. hält die Abtheilung eigene P rde aus Bepan ^^^n dürfte." . China. die M in Australien ang^ — Aus London wird berichtet: Em weiteres Hongkong, 18. Juli. Li-Hung-Tschang traf transport hat das Relchsmarlnean »-bürenden Blaubuch über Südafrika wurde am 18. ausgegeben, gestern Abend mit Gefolge hier ein. Heute Vormittag burqer Rhederei A. C. de Fr-ltas L Unter den vorher noch nicht veröffentlichten Tele- landete er und hatte eine lange Unterredung mit dem Dampfer „Granada" gechartert ^^ird mit grc.mmen befinden sich einige, die Lord Salisbury und Gouverneur. Er erklärte dem Gouverneuer gegenüber, Avril d. I- erst im Bau beendet Avroe Präsident Krüger ungefähr einen Monat vor den be- er habe bestimmte Nachrichten erhalten, daß die fremden voller Ladung (7000 Tonnen Kohlen, ) ^um rühmten Depeschen über die eventuellen Friedesbedmg- Gesandten mit Ausnahme Kettelers am 8. Juli wohl- Me oberschlesischm ungen auswechselten. Lord Salisbury checkt darin behalten gewesen seien. Das Edict, welches ihn nach . - Peking rief, sei van b-r »„ir--:«.. 7- , Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s. w. . I/! Jnsertionsgebühren: die fünfgespaltene Corpuszeile oder deren » (nahe dem K. Amtsaericdtt Raum für den Verbreit.unasbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg., "l! Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 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