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ÄM», WSstcnbroid, Urspnmg, Mittelbach, Hamrdsrf, Bmirdorf, Langenberg, Falkm, i. «- »-»<-« 27. Jahrgang- Nr. 112. Donnerstag, den 17. Mai 1900. * «rksLttsL «L S t«ch» dr» « E«t»grrtchy. . Ml. W Ps,. t»rl. s« Ulustrtrtev «onrrtagSbeUagr. irr tzsWmMW. LKÄMtz, Die Entrichtung des Schulgeldes und der Wassersteuer betreffend. i?^S^!ae^'Fo^bildnngsschulgeld und das für sremdsprach- 1 «n- 2. Vierteljahr 1UOV, sowie die Wasser - steuer auf die Monate ^anuar bis mit März ist nunmehr längstens bis zu«» 31» Mai 1U«O m, di. dich«. Sk«,m-'.^ ,wan«»w-is- Nach Abla«? dieser Frrst ve^ aller Rückstände durch RatlME Hohenstein-Ernstthal, dtrat h. vr. Polster. T :i g e g s s ch r ch t c. Deutsches Reich. Berlin, 15. Mai. (Reichstag.) Die Vorlage betreffend die Militär-Strafrechtspflege im Kiaulschou- Gebret wird mit einem Anträge Bassermann und Ge nossen, wonach das Gesetz nur bis zum 1. Januar 1906 gelten soll, in zweiter Lesung angenommen. Es folgt die zweite Berathung der Novelle zum See-Un fallversicherungsgesetz. Das Gesetz wird angenommen. — Morgen: Nachtragsetat und Unfallfürsorge für Gefangene. — Zu der mitgetkeilten Kundgebung des Freiherrn v. ThttngewRoßbach in Sachen des kaiserlichen Tele gramms an den Vizekönig von Indien macht die „Tag!. Nundsch." folgende Glossen: „Wir haben es uns wohl gedacht, daß eine Kundgebung dieser Art erfolgen würde, und auch schon aus diesem Grunde das kaiserliche Tele gramm auf das Tiefste bedauert. Denn es dient natür lich nicht der Förderung monarchischer Gesinnung, wenn derartige Erörterungen nothwendig werden. Anderer seits wäre es, nachdem das Telegramm einmal öffentlich bekannt geworden war, unehrlich gewesen, ganz darüber zu schweigen, und wir haben ja auch unsererseits offen herausgesagt, wie wir über die uns zugeschobenen Sym- pathien und die Vormundschaft der Berliner Hochfinanz über die Gesühle des deutschen Volkes denken. Die Kundgebung des Freiherrn v. Thüngen schießt ja nun in ihrer Schärfe und Unumwundenheit über das Ziel hinaus; aber wer könnte sich darüber wundern? Wir wünschen gewiß nicht, daß der Kaiser seine Politik nach dem einrichtet, was ihm — häufig genug mit Unrecht — als öffentliche Meinung vorgestellt wird. Avcr wir glauben, daß sich eine selbstständige und feste Politik führen läßt, ohne daß die mit ungewöhnlicher Deutlich keit hervortretenden Neigungen und Stimmungen der besten und zuverlässigsten Volkskreise ohne Noth vor den Kopf gestoßen werden. Wenn übrigens Herr v. Thüngen im Namen des süddeutschen Volkes zu sprechen glaubt, so wissen wir natürlich nicht, inwieweit er dazu autorisirt ist, möchten aber jedensalls bemerken, daß auch in Nord- deutschland kaum eine andere Auffassung über die nach Indien gesandte Unterstützung bestehen dürste." — Gegen den katholischen Kantonalpfarrer Gyss zu Weiler war Untersuchung eingeleitet, weil er den ihm unterstellten Geistlichen, die sich an einem Festessen an Kaisers Geburtstag betheiligt hatten, sagte, es sei eine Schande für Geistliche, an Essen zu Ehren des Kaisers theilzunehmen, man solle das den Gendarmen und Feld wächtern überlassen. Die Untersuchung ergab nicht ge nügend Material, um die Anklage wegen Majestätsbe- leidtgung zu begründen. Man darf nun wohl das Ein schreiten der Bischofs erwarten, der sich regelmäßig an Festessen zu Ehren des Kaisers betheiligt, also durch jene Aeußerung seines Untergebenen mit beleidigt worden ist. — Aus Capstadt wird der „Rhein.-Westf. Ztg." geschrieben: „In den großen Afrikanderplätzen, wie Stellenbosch, Paarl, Wellington, Worcester u. v. a., darf sich kein englischer Handlungsreisender mehr sehen lassen, weil kein Mensch ihm seiner verhaßten Natio nalität wegen mehr etwas abkauft. Viele Firmen Cap- stadts haben deshalb ihre englischen Reisenden abge schafft und Deutsche oder Holländer an deren Stelle gesetzt. Im Bezirk Umvoti, einem der blühendsten Natals, haben die holländischen Bewohner einmüthlg beschlossen, „angesichts der dem holländischen Element zu Theil gewordenen unwürdigen Behandlung eigene reinholländische Handelscentren zu begründen, eigene Aerzte und Sachwalter anzustellen und so aparte Ge meindewesen zu etabliren." Nach den hierher zu uns durchdringenden Privatnachrichten aus Natal ist die Erbitterung der Afrikander gegen das Britenthum dort noch größer als in der Capcolonie. In Deutschland ist es vielleicht nur wenigen Kreisen bekannt, welch ein gewaltiges, lohnendes Absatzgebiet sich deutschem Handel in den unabhängig bleibenden Republiken, aber auch in der Capcolonie nach dem Kriege eröffnen wird und daß die Zeit gekommen ist, jetzt schon Beziehungen an zuknüpfen, wie dies bereits von Amerika aus geschieht. „Andere Nationen", rufen die S. A. News aus, „ziehen den Vortheil daraus, daß wir Engländer uns hier selbst in physischer, moralischer nnd handels politischer Hinsicht zu Krüppeln machen," und die West minster Gazette rechnet aus, daß im Fall der Annec- tirung jeder Kopf der Transvaaler Bevölkerung dem britischen Reich mindestens 2000 Pfund Sterl, koste und daß noch Niemand wisse, wieviel es nachher erst kosten würde,' um ihn zu regieren, ohne daß Aussicht vorhanden sei, er würde das an ihn gewendete Capi tal jemals durch Gegenleistungen zu Gunsten des eng lischen Handels verzinsen. Denn in erfolgssicherer Offenherzigkeit hat sich ja jüngst ein englisches Parla mentsmitglied das Bekenntniß entschlüpfen lassen: „Dieser Krieg wird geführt im Interesse des — eng lischen Handels"! Ade Freihandel! und Achtung, Deutsches Reich! Nun, die Transvaaler regieren sich vorläufig noch selbst und werden sich auch in alle Zu kunft selbst regieren. Mit englischen Gouverneuren ist m Südafrika kein Staat mehr zu machen, der Alte in Pretoria hat sie allesammt auf den Jsolierschemel gesetzt." — Ein folgenschwerer Schiffsunfall hat sich in der Nordsee ereignet. Der am Sonntag mit Kohlen von England in Apenrade eingctroffene Dampfer „Mira" traf am Freilag in der Nordsee ein Wrack mit gekappten Masten treibend an. Auf dem Schiff herrschte große Unordnung, sodaß anzunehmen ist, daß es mit einem schweren Sturm gekämpft hat. In der Kajüte wurden die Schiffspapiere noch vorgefunden. Aus denselben ging lfervor, daß das Schiss der norwegische Schooner „Nor" war, der sich auf der Reise nach Schottland befunden hatte. Da die Papiere und sonstige Sachen sich an Bord befanden, so ist als sicher anzunehmen, daß die ganze Mannschaft des Schiffes verunglückt ist. — Jedenfalls völlig verloren sind die beim letzten Sturm auf der Insel Fehmarn gestrandeten Segler „Paradies" und „Carl Olafs". — Gestrandet bei Hyllekoog ist der englische Dampfer „Shakespeare". Man hofft, dieses Fahrzeug abzubringen. — „Reuters Bureau" meldet aus Pretoria vom 12. d. Mts.: Das Verbot der Einfuhr von Lebens mitteln über die Delagoa-Bai wird in erster Linie die gefangenen Engländer treffen. Zuerst wird man den Äurghers Lebensmittel verabfolgen, dann den Ange hörigen der neutralen Mächte, und zuletzt erst den Gefangenen. Rvm, schmückte» Barken zum H ü) Meter vom Laude, Bk der Rückkehr «Vk-t-n ° Minner, mich- d-r B-°I° um, "üb Frauen und Kmder, Helen ms Wass , m zerreißende ^ReNun-sw-rkt "b-r LÄL!» aufgefischt. Nur 7 Personen konnten gerettet werden. Amerika. „ New-Bork, 15. Mai. Der Dampfer „Maasdam ist aus Rotterdam mit den Mitgliedern der Sonderge sandtschaft der Buren aiüBord heute Vormittag am Cm- aanqe des Hafens von New-Dark eingetroffen. — Ueber die ersten Beziehungen der Vereinigten Staaten zur südafrikanischen Republik veröffentlicht die „Volksstem" Folgendes: In der „Staatszeltung" der S. A. Republik vom 14. Februar 1871 erschien nach stehendes wichtige Actenstück, woraus hervorgeht wel ches Verhältniß' zwischen den Regierungen in Washing ton und in Pretoria sestgelegt wurde. Sr. Excellenz dem Präsidenten der Transvaal-Republik, Südafrika. Herr Präsident, ich habe die Ehre, Ihnen mitzutheilen, daß mein Departement vom Consul der Vereinigten Staaten in Capstadt Urkunden empfangen hat, wonach die Unabhängigkeit der Republik, deren höchster Be amter sie sind, von England, Frankreich, Holland und Belgien anerkannt worden ist. . Nachdem ich diese Papiere dem Präsidenten der Vereinigten Staaten vor gelegt habe, bin ich von ihm angewiesen worden, eben falls die Anerkennung der Unabhängigkeit und der Souvernetät der Transvaal-Republik zu erklären, sowie daß unsere Regierung sich ihr freundlich anschließt und jeder Zeit bereit sein wird und jede Maßregel unter stützen wird, welche zur Förderung dieses Verhältnisses geeignet ist. Ich selbst benutze die Gelegenheit, um dem Präsidenten meine besten Wunsche für das Glück und das Gedeihen der Republik darzubringen, wie meine eigenen Versicherungen der ausgezeichnetsten Hochachtung. Hamilton Fysh. Staath-Departement, Washington, den 19. November 1870. — Die Ver öffentlichung dieses Schriftstückes gerade jetzt ist nicht ohne politische Bedeutung. Die Transvaal-Abordnung wird wohl während ihres Aufenthaltes in der Union nicht unterlassen, daran zu erinnern. Oertliches rmd Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 16. Mai. der Am vergangenen Sonntag hielt der hiesige Mannergesangverein Li e d e rb a i n" Fm 6, Msw»Et d"n »Ld Direktors Herrn Leitung fernes lieben