Volltext Seite (XML)
auf das Bestehen und Gedeihen des Aweigvercins nicht nachkheilig einwirken, daß vielmchk sein glühen- der Lebensfunke immer mehr zyr hochauflodernden Flamme sich entzünden möge. Sodann äußerte er seine Freude über die Theilnahme, welche der Verein besonders in diesem Vereinsjahre in unserer Mitte gefunden habe, und theilre der Versammlung mit, daß derselbe jetzt 241 Mitglieder mehr zähle, als im vo- rjgen Jahre, zusammen 548, und daß die Beiträge heuer 26 Tklr. 1 Ngr. (im vorigen Jahre 14 Tklr.) ' .betragen haben, dieser Betrag auch, bis auf 1 Tklr. I Ngr. zur Deckung der nöthigsten Verläge^ dem Be schlusse der vorigen Jahresversammlung gemäs, unter Verzichtlcistung auf das sonst zurückbehallene Drittel, an den Hauptverein eingesendet worden sei. — Hier auf erstattete Rektor Lohse einen Bericht über die heurige Versammlung des Hauptvereins zu Leipzig, dem er als Depulirter beigcwohnt halte, Bürgermei ster Todt aber einen solchen über die Generalver sammlung zu Berlin. Am Schluffe seines Vortrags schilderte uns letzterer" den ungünstigen Embtuck, wel- ä en die Generalversammlung auf ihn Uno Alle, wel che mit ihm gestimmt hätten, gemacht habe, und frag te: was wird der Beschluß der Generalversammlung "ouf den Verein selbst für eine Wirkung haben? Bei -dieser Frage habe man in Berlin gefürchtet, eS möchte «in Riß in den Verein kommen, welcher daS einige Zusammenwirken zum großen LicbesbNNde stören wür- de: Daher sei auch dir Minorität in der'General versammlung zusammengetreten und habe sich vcrei-' nigt, 'möglichst für Erhaltung der Einheit zu wirken. Jene Befürchtung sei auch, wir die Erfahrung zeige, in del Tha! nicht eingetreten, da die wenigen Rück- Mre/wrlch« erfdkgl seien, nur als vereinzelte Erschei- lümgiN daständen. ES habe sich herausgcstellt, daß die Majorität in Berlin nicht die Majorität in Teutsch- land sei und daß Klos'die Nachlässigkeit, mit welcher Man die Dahlen zu den Hauptversammlungen der einzelnen Vereine und somit zu den Gcüeralversamm- tkngen vidher zu betreiben- gepflogen habe, an jener Majorität Schuld trage. Hieran knüpf« sich von stldst die Beantwortung der zweiten Frage: was wir zu tbun haben? Auszuharren und zu'wirkcn, daß der Verein seinen Zweck, immer mehr erfülle, daß er nicht Klos eine Allmosenanstalt für einige aus wärtige Piotestanthn, sondern ein grosser LiebeSbund sei' und'bleibe, 'wekcher/die Mitglieder der'evangelischen Kirche, von allen geographischen Granzen und Lan deskirchen, von Dogma und Glaubensschattirung, abgcübau, rinter einem Schi'm dache oereknige. Hoffe er von unserem Zweigvereine', daß derselbe im mer in diesem Sinne handeln werde, so wünsche er insonderheit auch, daß recht viele Vereinsmitglieder die nächste Jahresversammlung des Haupivereins, da sie uns so nahe gerückt sei, besuchen möchten, um so durch lebendige Anschauung immer mehr für das edle Werk, welches die Aufgabe des Vereins sei, sich zu be geistern. Wenn nun alle Zweigvereint so handeln, nicht blos bcisteucrn, sondern höhere Tkeilnahme entwickeln. Mitglieder zu gewinnen suchen und namentlich auch auf die Wahlen aufmerksam sein würden, so werde e» nicht fehlen, daß in Zukunft nur freisinnige Mitglieder in den Vorstand gewählt und die Generalversamm lungen nur von solchen beschickt werden würden. — Nach diesen aufmunterndcn Worten erhob sich Kan didat Röller aus Siebcnbrunn und legte in längerer Rede dar, daß der Gustav-Adolf-Verein zu tiefe Wur zeln in den Herzen des ganzen evangelischen Volks geschlagen habe, als daß für das Fortbestehen dessel ben Sorge zu tragen sei.') Bei dem Geiste, welcher die Versammlung belebte, konnten natürlich die beiden Anträge, welche im Be treff der Ausschließung Rupp'S nun gestellt wurden, nämlich: (Diakonus Steudel), daß die Versammlung ihre Uebereinstimmung mit der Ansicht der Minotität in Berlin aussprechen und dem Eentralvorstande zu erkennen geben und (Stadtverordneter Müller), daß die Vrrsammlung einen Antrag auf Abänderung der Statuten dahin stellen möge, daß seder Abgeordnete eines HauptvereinS zu den Generalversammlungen zuge- laffcn werden müsse, wenn er mit gehöriger Legitima tion dazu von seinem Hauptvereine versehen sei, nur einstimmige Annahme finden. Die Wahl von drei neuen Vorstandsmitgliedern siel auf: Pfarrer Wimmer, Stadtverordneten Muller und Kandidat Röller (ersterer und letzterer wieder erwählt). Der Vorsitzende schloß sodann die Versammlung mit dem apostolischen Zurufe: Laßt uns Gutes thuv an. Jedermann, allermeist aber an deS Glauben:, Genossen! ') Die Beschränktheit »eii Raum« qestattet un« nicht, tzie-r Rede hier mitjutheilen, und wir müßen sie daher für da« näch ste Btatl aussparen. D. R. Kirchliche Nachrichten Künftigen Sonntag predigt Hr. t'. Wimmer. Getraute: 38) Mstr. Joh. Givb Eramer, 8. v Weber allh. u. Jgsr. Joh. Lvuisf Hear- Grohmann »st»