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Auserttons-ebühren: die fünf^esp^^ ^auswärts 12 Pla-- Raumer den «erbreitunasbezirs 1° ^fgabe Rabatts 25 Pfg. Ä°i mehrmnUg« «-r-- U«»«d»r »r, Inserate für d,e ^her erbeten. IS vhr. Größere Än»e,geu Abe!E^ , ^,^ 26. Jahrgang- Nr. 151 Sonntag, den 2. Jnli 1899. Redaction rmd «xpeditien: »ahnstr^t« » <»ahe dem »- «mU-rrtchy. Telegramm- Adressen Anreiger HoheustetuernsNhal. für WiM.ßiiiW, AckWitz. 6nM ^ugau, Wüftmbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Kalken, Meinsdorf So»u- und gdsttag« B«zugspre,S beträgt vierteljährlich 1 Ms 25 Bkn der 'llustrirten SonutaaSbeilaa"' ^fg- inel. Grausamkeit der Fall gewesen sei. Das Unmögliche sei schon öfter möglich geworden und das werde sich auch wieder bei der Schiedsgerichsidee zeigen. Frankreich. Rennes, 30 Juni. Es sind Anstalten getroffen, damit bei Dreyfus' Ankunft und seiner Einlieferung ins Gefängniß alle Manifestationen unterbleiben. — Dreyfus. General Mercier, der Kriegsminister von 1894, der in Rennes „Alles sagen will", geht jetzt bei den Papierfabrikanten herum und läßt sich Muster dünnen quadnlliM- Papier», ähnlich dem geben, das für das Borderau benutzt wurde. „General Mercier", schreibt Cornöly im „Figaro" dazu, „hätte sich schon 1894 mit dem Papier des Borderaus beschäf tigen sollen. Er hat diese Prüfung auf 1899 verschoben und sieht sich das einzige Schriftstück, um dessentwillen Dreyfus vcrurtheilt worden ist, erst an, nachdem dieser Dreyfus 54 Monate in einem Käfig zugebracht hat, aus dem er, der jung hineinkam, als Greis heinikehrt. Es giebt nichts bezeichnenderes, als diesen General, der wartet, bis sein Opfer halb lodt ist, ehe er daran denkt, die Verurtheilung zu rechtfertigen." Cornöly verlangt, daß auch General Mercier und Beaurepaire, die sich anheischisch gemacht hätten, die Schuld Dreyfus' zu be weisen, unter allen Umständen als Zeugen vorgeladen werden sollen. Clemenceau erzählt in der „Aurore", daß der Chef des Militärstaates des Präsidenten der Republik, General Bailloud, der ein entschiedener Re- visivnsgegner sii, vor Kurzem geäußert habe, General Mercier werde vor dem Kriegsgerichte sagen: „Ich schwöre bei meiner Soldatenehre, daß Dreyfus schuldig ist." Daraufhin werde das Kriegsgericht Dreyfus ver- urtheilen. Der Reqierungscommissar beim Kriegsgericht in Rennes, Major Carriöre, wird, wie es heißt, 37 Belastungszeugen vorladen. Niederlande. Haag. Selbst diejenigen, welche das Zusammen treten der Conferenz mit dem allergrößten Enthusiasmus begrüßten, sind schon jetzt zu der Ueberzeugung gelangt, daß dieselbe, wenn überhaupt irgend welche, doch nur sehr geringe Resultate erzielen wird. Zwar die Hoff nung auf Einsetzung eines Schiedsgerichts wollen die Sanguiniker doch noch immer nicht fallen lassen, und heißt es jetzt, ehe es zur endgültigen Entscheidung darüber kommt, werden die Delegirten nach Hause zurückkehren, um noch einmal mit ihren betreffenden Regierungen Rücksprache zu nehmen. Die Conferenz solle dieserhalb für 2—3 Wochen unterbrochen werden und sich dann nur noch auf kurze Zeit vereinigen, um die definitiven Beschlüsse zu fassen. Aber, wie gesagt, die Ansicht, ob es zu solchen überhaupt kommt, ist bei den meisten recht schwach geworden, ja die Befürchtungen, die man von Anfang an geäußert, daß die Beziehungen zwischen den Mächten sich durch die Conferenz statt besser, gespannter stellen würden, scheinen sich bewahr heiten zu wollen. Schon jetzt treffen die Gegensätze bei den Delegirten, trotz der äußeren Höflichkeitsformen, hin und wieder sehr scharf auf einander. Bei einer der letzten Commissionssitzungen begann der amerikanische Vertreter eine Auseinandersetzung in französischer Sprache, fuhr aber dann, da er dieselbe nur recht mangelhaft beherrscht, in englischer fort. Sofort antwortete der . Bekanutmachunq. Landeskulturrente»"^ Sahres fällige 2. Termin Land- und ten ist bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung längstens "" di. Hohenstein-Ernstthal, den 30. Juni 1899. Der Stadtrat h. - llr. Polster. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden Freitag, den 7. und Sonnabend, den 8. Juli nur dringliche Sachen erledigt. Hohenstein-Ernstthal, den 1. Juli 1899. Königliches Amtsgericht. Kätzberg. deutsche Abgesandte in seiner und h, d»m und drück,. liehen aus. Daß unter die eu UME « " Verständigung nicht die Rede ^ein koi - - aber die Hand. Für die holländische Regierung br.nP avei Conferenz nichts als Bmnruhigunge - Pforte ist wüthend, daß es nicht A' Felde sammlungen, aus welchen gegen die gezogen wurde, zu verhindern, wahrend h ' schon berichtet, dem Cabinet wiederum z Wurf macht! sich als zu ergebener D'ener d r otto- manischen Regierung zu erweisen. In der^Tha vur auch dieser Tage die hier weilenden ^ung TuneR Armenier und Macedonier vor den Friedensrichter schieden, zogen es aber vor, statt dessen sich liach P zu begeben. Der liberale Abgeordnete Pyttersen ha nun eine Interpellation über diese Vorgänge angemeldet, doch wird die Debatte erst nach den Parlamentsfenen, d. h. also im September, stattfinden, und bis dahin werden die Gemüthcr sich wohl schon etwas beruhigt haben. Belgien. Brüssel, 30 Juni. ' Während der verflossenen Nacht nahm der Straßenaufstand einen weit ärgeren Charakter an als vorher. Trotz des Verbotes des Bürgermeisters setzte sich ein gewaltiger Straßenzug vom sozialistischen Volkshause aus in Bewegung. Ueber 30,000 Personen nahmen daran Theil. Unterdessen be setzten ungeheure Volksmassen den Rathhausplatz und alle Zugänge zu demselben. Alle Tramwagen wurden ausgespannt und zu Barrikaden verwendet, von denen herab die Meuterer die Gendarmen mit Pflastersteinen bombardirten. In der Rue Chapeliers machte die be rittene Gendarmerie einen Angriff auf die Volksmenge und schoß in dieselbe hinein, wobei zwei Personen ge- tödtet und zwanzig verwundet sowie eine große Anzahl von Personen getreten und in jämmerlichem Zustande in die naheliegenden Apotheken und Spitäler gebracht wurden. Noch schrecklichere Szenen spielten sich auf dem Boulevard Auspach ab, wo die Manifestanten mehrere Cafös stürmten. Die darin verschanzten Be sucher flüchteten nach allen Richtungen; auch hier wurden viele Personen verwundet. Fortwährend erscholl der Ruf: „Nieder die Regierung! Es lebe die Republik!" Die Bewegung nimmt infolge der Unthätigkeit des Königs einen entschieden republikanischen Charakter an Das Volk fordert stürmisch die Entlassung des Mini steriums und die Auflösung der Kammer.' Wird die Forderung nicht bewilligt, so muß das Schlimmste be fürchtet werden, da die Regierung der Bewegung nicht mehr Herr werden kann. Im Königspalaste steigt die Besorgniß. am Vorabend einer Revolution. Angesichts der bedrohlichen Lage ist der König aus Ostende nach Brüssel zurückgekehrt. Der Kampf ^gegen das reaktionäre Wahlgesetz hat am Mittwoch niA nur zu neuen wüsten Szenen in der Kammer, sondern auch wie schon gemeldet, am Mittwoch Abend ru blutig Straßenkämpfen geführt. Nach dem „Berl^Tageb att" versuchte die Menge m der Rue Royale sowie ? Rue Gentilhomme Barrikaden zu errichten, wurden -?^ daran verhindert. Die BürgLrgarde erwie? stch W T a g e s g e s ch i ch t e. Deutsches Reich. Berlin, 30 Ium. Die durch Notenwechsel vom l_. Februar getroffene Vereinbarung zwischen dem Deutschen Reich und Spanien über die gegenseitige Gewährung der Meistbegünstigungen tritt in beiden Län- »V). 1- Juli in Geltung, nachdem heute Ministerpräsident Silvela und der deutsche Botschafter v. Radowltz den Vertrag zur Bestätigung des Abkom- WLNS vom 12. Februar über die Carolinen-, Palaos- und Marianen-Insel, sowie eine Erklärung unterzeich net haben, wonach die Vereinbarung über die wechsel seitige Gewährung der Meistbegünstigung zwischenDeutsch- land nnd Spanien mit dem 1. Jnli in Kraft tritt. — Das „B. T." phanlasirt über die ihm aus Lübeck zugcgangene Meldung, daß Fürst Herbert auf Wunsch des Kaisers dort eingetroffen sei, um dem Monarchen nach Schluß der Regatta „Vortrag" zu halten. Es wird hinzugefügt, daß man in Lübeck dieser Audienz eine besondere politische Bedeutung beimesse. Das ge nannte Blatt knüpft hieran, und an gewisse in letzter Zeit hervorgetretene Bestrebungen, die Comblnatiou, daß man bei gegenwärtiger Constellation annehmen dürfe, Fürst Herbert sei geneigt, in Preußen auf einen Ministerposten zu reflectiren. — Soeben eingetroffene Nachrichten aus unserem ostasiatischen Pachtgebiet melden, daß die vor einigen Tagen ausgebrochenen Unruhen völlig beendet sind. Der chinesische Provinz.Gouverneur hat eine Commission von Beamten berufen, der es zur Aufgabe gemacht ist, in Kau-Mi die völlige Ordnung wieder herzustellen. Der Erfolg der deutschen Expedition ist hiernach nicht zu bezweifeln. Herne, 30. Juni. Der Ausstand der Kohlen grubenarbeiter scheint sich seinem Ende zu nähern. Auf fämmtlichen Zechen, die sich im Ausstand befinden, war heute früh ein großer Theil der Arbeiter ange fahren. Die Fehlenden dürften jedenfalls im Laufe des Tages noch anfahren. In der Stadt herrscht Ruhe. Neue Ausschreitungen sind nicht vorgekommen. Rußland. Petersburg, 30. Juni. Das Blatt des Fürsten Uchtomsky, „Peterburgskija Wjedomosti", sagt in einem Artikel über die Friedenskonferenz im Haag, obgleich man über keine während der Conferenz vorgelegenen Fragen einig zu sein erscheine, sei es gewiß, daß die Conferenz eine wohlthätige und bedeutende Wirkung haben werde, selbst wenn sie keinerlei sofortiges Ergeb niß zeitigen sollte, denn das Prinzip des Krieges sei gründlich erschüttert. Eine neue Idee brauche Zeit zum Reifen, um einzudringen ins menschliche Verständniß. Die Verhandlungen der Conferenz über die Schiedsge- richtsfrage seien höchst belehrend. Das Schiedsgericht sei moralisch, habe aber keine physische Macht. Daher habe man bisher behauptet, dasselbe habe gar keine Macht. Das werde jedoch dadurch widerlegt, daß die Mehrheit der Conferenz sich für das Schiedsgericht aus- svrach. Dies zeige, daß diese Ansicht überwiegend sey daß die moralische Macht zu überwiegen beginne und über die physische Macht auch hier siegen werde, wie es bereits hinsichtlich der geschichtlichen Martern und