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^Wüstenbrand 7? L^. Gröbere Äu»ng-n «iyeiON -»he-stem-rnKttzai. Nr. 271 26. Jahrgang Mensing, den 21. November 1899. -t- Post. Der Post- und Telegraphen-Etat für 1900 ver anschlagt die Einnahmen auf 393,4, die Ausgaben auf 342,6 Millionen Mark. Die Einnahmen sind um 33, die Ausgaben für das Personal um 13, für den Be trieb um 12 Millionen Mark höher angesetzt. Unter den Ausgaben erscheint zum 1. Mal ein Posten von 8000 Mk. zur Prämiirung nützlicher Erfindungen auf deni Gebiete des Post-, Telegraphen- und Fernsprech wesens. — Wie Herr Goehre, so hat jetzt, wie der „Vor wärts" mittheilt, wieder ein nationalsozialer Theologe, Naments Albert Meyer, der eines Gehörfehlers wegen auf die seelsorgerische Thätigkeit verzichten mußte und dann als alter Anhänger Naumann's in die Redaktion der dem Herrn v. Gerlach gehörigen „Hessischen Landeszeitung" in Marburg eingetreten war, seinen Abschied von den Nationalsozialen genommen. Meyer ist, wie er erklärt, „nach ernster Arbeit zu der Einsicht von der Wahrheit des demokratischen marrischen Sozialismus gekommen" und hat die Konsequenzen seiner Ueberzeugung dadurch gezogen, daß er der sozial demokratischen Partei beigetreten ist. Der „Vorwärts" bemerkt zu dieser Angelegenheit: „Herr Naumann wird die große Ablösung (der Sozialdemokratie durch die Nationalsozialen) noch ein wenig vertagen müssen." Oesterreich-Ungarn. Prag, 19. November. Heute fanden in Prag und in verschiedenen größeren czechischen Städten Böhmens Demonstrationsversammlungen statt, in denen der staats rechtliche Standpunkt der Czechen darlegt, gegen die Aufhebung der Sprachenverordnungen protestirt, als Mindestmaß der Genugthuung für das dem czechischen Volke angelhane Unrecht die Entlassung des Cabinets Clary und die Beseitigung des von dieser Regierung am czechischen Volke verübten Unrechts verlangt wurde. — Trotz aller Dementis, die in der Hauptstadt Ungarns ihrem Ursprung haben, erhält sich in Wien das Gerücht von der bevorstehende Vermählung der österreichischen Kronprinzessinwittwe mit dem Grafen Lonyay. Wie wir berichtet haben, soll der Kaiser seiner Genehmigung zur Wiederverheirathung der Wittwe des Kronprinzen Rudolf an die vorhergehende Vermählung der Tochter des Verstorbenen geknüpft haben. Bei dem jugendlichen Alter der Erzherzogin Elisabeth scheint man nun einen anderen Ausweg ge funden zu haben. Es verlautet, daß Erzherzogin Elisabeth, die Tochter der Kronprinzessinwittwe, an ihrem Namentstag großjährig gesprochen uud aus der Vormundschaft des Kaisers entlassen werden soll. Dies soll durch ein kaiserlichesDecretgeschehen, welches ihr durch den ersten Obersthofmeister, den Fürsten Liechtenstein, über reicht wird, worüber ein Protokoll durch das Ministerium des kaiserlichen Hauses ausgenommen wird. Erzherzogin Elisabeth erhält einen besonderen Hofstaat; der Ober hofmeister soll bereits ernannt sein und sofort den Dienst antreten. Die junge Erzherzogin erhält ihre Wohnung in der Hofburg Die Kronprinzessin-Wittwe dagegen reist in einigen Tag nach Ungarn ab, wo ihre Vermählung mit dem Grafen Lonyay noch in diesem Monat stattfinden soll. Italien. Nom, 18. November. Aua allen Theilen Italiens wird über schwere Unwetter berichtet. In Camaldoli bei Neapel wehte ein starker Schneesturm. In Rom D e^v°'"ber 1899. Stadtratb Polster sank die Temperatur bis 3 Stürme bei Aucona Aehn- Stadttheile stehen dort unter Wasser. Strest sind* ^lsier ?ämnttl7ch7^ R-gi-rung einen b-wzm gMchgni m,d der an- der Ankunft des Kriegsschiffs „Carlos . gekündigten strengen Maßnahmen zahlten heute zahlreiche Rückständige ihre Steuer. Der Militär- Gouverneur v Barcelona hielt es für angemessen, eine neue dreitägig Frist zu gewähren. England. London, 18. November. Bei der Katastrophe des Panzerzuges nördlich von Estcourt wurde Capitän Wylie, der verwundet war, von einem Sergeanten dadurch vor dem sicheren Tode gerettet, daß der Sergeant um den Capitän Felsstücke aufthürmte Eine Granate zerstörte die Felsstücke, traf aber Wylie nicht. Nachdem ein Waggon umgcworfen war, bat Leutnant Churchill den Capitän Wylie, Freiwillige aufzurusen, um die Ver wundeten sorlzuschaffen. Dies geschah unter einem wahren Hagel von Gewehrkugeln. Churchill fuhr auf der Loco- motive mit den Verwundeten fort. 9mf der Fahrt stieg er nochmals aus, um noch andere Verwundete mitzu nehmen. Hierbei wurde er gefangen genommen. Nach - Berichten der entgangenen Bahnbeamten ist dem Muthe dieses Leutnants allein ihre Rückkehr mit den Verwundeten zu danken. Transvaal. — Oberst Schiel, der sich wegen Häftlingsbehandlung trotz seiner von General White acceptirten Parole schrift lich beim General Buller beschwerte, da seine Behand lung der militärischen Etikette zuwiderlaufe, erhielt von Buller einen Antwortsbrief, worin Buller bedauert, aber nichts ändern zu können erklärt, ehe nicht genügend britische Truppen eintreffen, um hinreichende Mannschaft für Ueberwachung der Gefangenen erübrigen zu können. General White (so heißt es in Buller's Brief), kann über seinen Commandobezirk hinaus, der jetzt in Folge der Burenaction nur Ladysmith ist, keine Parole accep- ttren; England ist 6000 Meilen vom Kap entfernt, Transvaal war daher zu Anfang ungeheuer im Vor- theil, als es den Krieg erklärte und in Natal einfiel. Transvaal müsse wissen, daß die kleine gegnerische Streit macht nur wenig Mann für die Bewachung der Ge- angenen erübrigen könne, daß daher die Gefauaenen sich enger Abschließung unterwerfen muffen. Cap stadt, 18. November. General Buller Kai das Ansuchen des Obersten Schiel, ihn auf Ehrenw7 ^-Massen, abgelehnt und dabei bemerkt die Trugen L°d^rL britische GeS ein eL7g7n Tagesordnung: 1 ., Wahl von 3 Rathsmitgliedern. 2 ., Berathung wegen Errichtung eines Schla )t o e 1900. EmMMN- d-- Mig.ü°ri,chm --> l. 8°'« Berlin Neicb. exemplare ans 10 Procent ferner auch Geschäftspavierc -^ aufzuheben, normirten Taxe befördern d A für Drucksachen Bitte an die Reichspostverm^ie "nd endlich die Postinhaber möglichst m7n2 7 Ameren Privat- Resolutionen, zu deneuN^ All diese rechnet zwanzig Mal das WE wr^k7°" ^"'g Schwierigkeiten angenommen 9 werden ohne Fernsprechgebühren über die §eht man zu den beschlüssen lediglich in der 7" Commissions- Mark bchchm «»-IM secretaro bemuthen sich, die Vorzüge der jetzigen Tele phonanlagen auf dem flachen Lande klarzulegen, sehr zum Verdrusse des kampflustigen Pfarres Dasbach, der zornentbrannt die Tribüne besteigt und die schwedischen und dänischen Telegrapheneinrichtungen als Muster an führt, wo jeder Hotelbesitzer nur 40 Kronen bezahlt und der nächstbeste Handlungsreisende von seinem Hotelzimmer aus nach allen Richtungen hin sprechen kann, ohne erst eine besondere Gebühr zu entrichten. Das heißt man praktische Einrichtung! In kurzer Zeit hatte man der Worte genug gewechselt und schritt zur Abstimmung. Die Beschlüsse der Commission werden durchgehends zum Gesetz erhoben. In hastiger Eile wendet man sich zu der Berathung der Vorlage betreffend die gemeinsamen Rechte der Besitzer von Schuldverschreibungen. Kurz nach 4 Uhr war die er- eignißlose Sitzung zu Ende. — Die „Deutsches Tagesztg." schreibt, daß der Kaiser die Rekrutenvereidigung dazu benutzt habe, um seine Generäle um sich zu versammeln und ihnen aus einanderzusetzen, weshalb er trotz der herrschenden Volksstimmung nach England reisen müsse. Er sei durch ein Versprechen gebunden, dessen Bruch beleidigend empfunden werden müßte. Die Reise trage nach seiner Auffassung durchaus keinen politischen, sondern aus schließlich einen familiären Charakter. Daß die Reise des Kaisers mit schwerem Herzen unternommen wird und daß sie für ihn keinen politischen Charakter tragt, besuch hervorgerufene Stlmmungistes^ "LMLikS P°rL Wich« Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, ^rrrgn, S«stta«« III «xpediti»»: !I! Afgabe Rabatts «md » (««h, da» « «»Ugatcht). L Pfg. "ZTAgtud« Nummer b,S«-r«.