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Ä^Mst-nbrand Dqetge« -oheusteixerMhal. 26. Jahrgang Donnerstag, den 12. Oktober 1899. aus Nord- Stet«cttm> «ud «xpedttt»»: » siuchr d«« ». ««tsAvkichy. Aus«,tt»«»,,bLhren: die fünfgespaAu« ^«l^värtS 12 Pfg-, Rau« für de» Berbreitungsbezwk W PfS-« Rabatt. «-l—28Pfg. Bei mehrm-U-« bis --8«^ land an den Rand eines Krieges bringt, der nicht ge rechtfertigt erscheint, beklagt und die Lösung der Trans- vaalfrage durch ein Kriegsgericht befürwortet. — In einem Schreiben an seine Wähler betont Professor Bryce, daß es zur Aufrechterhaltung des britischen Uebergeimchts in Südafrika keines Krieges bedürfe. Erst nach Eroberung der beiden Republiken würden Englands Schwierigkeiten beginnen. — Auf dem socialdemokratischen Parteitag in Hannover erstattete am Montag Herr Alwin Gerisch aus Berlin Bericht über die Parteikaffe. Die gesammten Reineinnahmen betragen im Vorjahre 254 753 Mk., wo von aber nur runde 118 000 Mk. auf Beiträge der Parteigenossen entfallen. Der Referent bezeichnet es als eine beschämende Thatsache, daß zu dieser Summe die Berliner Genossen allein 64000 Mk. beigetragen haben, während aus dem übrigen Reiche nur 53000 Mk. ein gegangen sind. Ferner macht der Referent Mittheilung über die Parteipresse und betont, daß die Zahl der Abonnenten von 200000 ans 400000 angewachsen ist. Nach der Debatte über das Löbtauer Urtheil, das der Parteivorstand nicht als eine socialdemokratische Angelegen heit angesehen haben will, wurden alle den Löbtauer Fallbe- treffenden Anträgeabgelehntund somit dem Vorstand ein Ver trauensvotum ertheilt. Witte-München begründet folgende Anträge: Die Reichstagsfraktion zu beauftragen, die Regierung zu interpelliren, wie sie die Durchführung und Beobachtung der Reichsgesetze im Königreich Sachsen erzwingen will, z. B. die Bestimmungen über die Ge werbeordnung durch Einziehung der Reichsgesetze und Ersetzung durch polizeiliche Verordnungen entgegen der Reichsverfasfung: Reichsgesetz geht vor Landesgesetz. Redner führt aus, daß auch für Bayern dieser Antrag zutreffe. Groth-Rostock berichtet dasselbe von Mecklen burg. Von Auer liegt folgender Antrag vor: Die Fraktion zu beauftragen, in der kommenden Reichstags session wieder den Antrag betr. einen achtstündigen Normalarbeitstag einzubringen. Bebel beantragt, die etwa nicht abgelehnten Anträge der Fraktion zur Berücksichtigung zu überweisen. Frankreich. Paris, 10. Oktober. Nach einer Depesche der „Aurore" aus Montelimar haben Osficiere des 22. Linien- regiments durch Kundgebung gegen den Präsidenten Loubet sich schwere Pflichtwibrigkeiten zu Schulden kommen lassen. Zwischen Regierung und Präfektur hat aus diesem Grunde ein Depeschenwechsel stattgefunden. Die amtliche Untersuchung hat ergeben, daß die erwähnte Kundgebung von den Officieren in einer vorher abge haltenen Versammlung beschlossen wurde und daß die Officiere sich einer Beleidigung schuldig gemacht haben. Die Bevölkerung von Montelimar ist über diese Vor gänge entrüstet. Gegen etwaige Kundgebungen seitens derselben sind Vorsichtsmaßregeln ergriffen worden. England. London, 10. Oktober. Nack Depeschen aus Südafrika ist dort alles ruhig und die Buren führten keinerlei Bewegungen aus. Das Johannesburger Commando und das deutsche Corps lagern 2 Stunden von Pretoria. Krüger sagte in einem Interview, es sei schwer zu sagen, was kommen werde; die Landung großer britischer Verstärkungen in Natal mache ihm reine Sorge, er sei voll Vertrauen auf den Allmächtigen; er wisse nichts davon, daß Hofmeyr und Rose Jones nach Pretoria kommen wollten, und über die vorge schlagene amerikanische Vermittelung sei nichts weiter zu sagen. Die Afrikanderführer am Kap .beabsichtigen im Kap-Parlament eine Resolution einzubringen, dringend an die Königin zu appelliren, daß Stejns Vorschlag, die britischen Truppen von den Grenzen beider Republiken zurückzuziehen, befolgt werde. Eine solche Resolution ist natürlich aussichtslos. Anläßlich Auslande und zumal im Weltverkehr Respekt verschafft und neue Kundschaft geworben. Man befürchtet ernst lich, daß diese Schlagfertigkeit im Konkurrenzkämpfe durch Einführung der englischen Tischzeit, da diese durch den frühzeitigen Bureauschluß die prompte Er ledigung der Korrespondenz verhindert, Einbuße leiden werden." — Anläßlich einer Aeußerung in einer Versamm lung des Konservativen Landesvereins für das König reich Sachsen über das in der Lust liegende Reichs- eisenbahn-Project schreibt die „Nat.-Ztg.": Von einem Reichseisenbahn-Project ist in neuerer Zeit ernst lich überhaupt nicht die Rede gewesen. In einzelnen süddeutschen Staaten ist erwogen worden, ob man sich der preußisch-hessischen Eisenbahngemeinschaft anschließen solle Wie jeder andere Bundesstaat, so wird auch das Königreich Sachsen in dieser Frage nach «seinen eiaenen Interessen handeln; um so überflüssiger ist das fiervorsuchen des alten, nachgerade vergessenen Schreck- --m-sd-n «Ln. m,d M. des Friedens gew^tz Ae^ von Devonshire in Sheffi der Londoner Richtung betrachtet werden. , einen Be- radikal-liberalen^ ^formen in Tran- des heutigen 75. Geburtstages ^"'8^ ganzen Prätoria auf Sympathiekundgebung herz- civilisirten Welt; an diesem Tag empftng er liche Glückwünsche von Kaiser Wilh nommen wird, wurden infolge Herabst z in den Fluß in der Nähe von Utsunomiya oo getödtet. Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 11. Oktober. - 15. öffentliche Stadtgemeinderathssttzung E 10. October. Der Vorsitzende Herr Burgermeis - Polster giebt vor dem Eingänge m die eine Einladung des Militärvereins I. zu seinem Stiftung "l) Bebauung und Beschleußung der Feldstraße betr. Herr Stabil meister Matzrnger giebt daS Re sultat der Verhandlungen mit dem Gemeinderath von Oberlungwitz bekannt, wonach die Straße aus 1 Breite projectirt ist und die Kosten bei der spater vor zunehmenden Herstellung gemeinschaftlich getragen werden sollen. Die Befchleußungskosten werden zum Theil ge meinschaftlich, zum Theil und zwar die Beschleußung nach der Nobis-Wiese von Oberlungwitz allein getragen. Das Collegium stimmt diesen Vorschlägen zu. Punkt 2) Als Vergütung für Nachtschichten an den früheren Wassermeister Uhlmann werden 100 Mk. ver- willigt, abzüglich 50 Mk. vorauserhaltenen Gehaltes. Des Weiteren giebt der Herr Bürgermeister bekannt, daß die s. Zt. aus der Mitte des Collegiums angeregte Petition um Entschädigung bei Abbruch alter Gebäude wenig Zweck haben dürfte. Ueber das Verhalten in Zukunft bei solchen Fällen gab der Herr Bürgermeister Aufklärung. Ferner wird noch beschlossen, am Augustastolln ein zweites 30 om weites Abflußrohr einzulegen, damit bei reichlichen Niederschlägen eine Ueberlaufsgefahr vermieden wird. Weiter giebt der Herr Bürgermeister die Erklärung ab, daß ein über Herrn Polizeiwachtmeister Noack verbreitetes Gerücht völlig unwahr ist und daß gegen die Urheber oder Verbreiter desselben gerichtlich vorgegangen wird. Auf Anfrage erklärt der Heer Bürgermeister, daß die Zeitungsnotiz, daß sich Schutzleute in Uniform nicht in Schankstätten aufhalten sollen, der Wahrheit entspricht. Hierauf Stadtverordnetensitzung behufs Prüfung von Rechnungen. — Bei den gestern in 30 Landtags-Wahlkreisen von den Wahlmännern vorgenommenen Wahlen zur Zweiten Kammer sind gewählt worden: 20 Conservative, 7 Nationalliberale, 1 Liberaler, 1 Fortschrittler, 1 vom Bund der Landwirthe. 4. städt. Wahlkreis (Pirna rc.) Rechtsanwalt Dr Spieß (cons.) gewählt. 5. städt. Wahlkreis (Dresden): Stadtverordneten. Vorsteher Rechtsanwalt Dr. Stöckel (cons) mit 63 Stimmen gewählt. Grunert (Soc.) erhielt 25 Stimmen 6 städt, Wahlkreis (Freiberg): Stadtrach Brann (natl.) einstimmig gewählt. 7. städt. Wahlkreis (Meißen rc.): Bisheriger Abg. Bürgermeister Ruder (cons.) mit 55 Stimmen wieder- gewählt. Findeisen (Soc.) erhielt 15 Stimmen . ft städt- Wahlkreis (Oschatz): Bürgermeister Härtwig (cons.) gewählt m.t 43 Stimmen. Klmckhardt (natl.) erhielt 35 Stimmen. Eichhorn (Soc.) 2 Stimmen. 10. städt. Wahlkreis (Frankenberg rc.) Stadtratb Schieck aus Frankenberg (natl.) mit 49 Stimmen ae. wählt. Landgraf (Soc.) erhielt 15 Stimmen 14. städt. Wahlkreis (Meerane rc.): Stadtrath Rein- HohkiM-WW, AMM, 8«M Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf a. s. T-Sesgeichjchtc. Berl' H^tsches Reich. «'N- UL, ULk- M °us Portugal an Die ^an Ansteck- Argentinische Aem? auf den Hafen d-r Krankheit übernommen ' Eben " Bekämpfung M gemeldet'" Nord aus Osteen nA^or" Monüt A ^1" Nachricht H-Math zu erwarten sech der Heimreise um Amerika antretem seine Staatsse^Er"^ hat der genommen, sich über die Veranlassung Kaufmannschaft betreffs Einint ^" dortigen Umstamden ein recht erhebliches Interesse hat Der Staatssekretär hat sich über das Ergebniß seiner Er- kundigungen in einer Unterredung mit dem Vorsitzenden des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller Herrn Geheunrath Goldberger, etwa wie folgt geäußert: „Man steht unter den Kaufleuten, nach dem, ivas ich m Bremen gehört habe, der Einführung der englischen Tischzeit wenig sympathisch gegenüber. Die Kaufmann schaft dort rechnet es sich zum Vortheil im Kampfe mit der Konkurrenz an, daß die am späten Nachmit tag eingehenden Anfragen und Orders der Kundschaft sofort — eventuell sogar durch das Kabel — erledigt werden. Diese Schlagfertigkeit, mit der unsere Kauf leute ihre Klienten bedienen, hat ihnen überall im di« Sestta,« - bonntaLW.- Pfg. incl. Nr. 238