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1° -- .E Nr. 97 Freitag, den 28. April 1899. * * Di. Polster. 26. Jahrgang Heyl zu i suchte, dch ' a Red-etio» mrd Sxp«dM«n: Wah»str«ß« S («ahe dem K Amtsgericht). TüegrsMM-NdrHHs: «n»eiger HoheustrisrrvMH«?. zu Gunsten der Berussvereine ein, während der Basser mann seinem Fractionsgenossen Heyl beisprang, D'/, Debatte wurde nicht beendet. — Die Postkommission des Reichstags berietst die Entschädigungen für die Bediensteten der Privatpostan stalten und nahm den Antrag Cahensly an, wonach die Bediensteten, die austretsn oder entlassen werden in Folge des Eingehens der Privatanstalten, sofern sie mindestens drei Monate vor Verkündung des Gesetzes im Dienste waren, erhalten sollen: wenn die Beschäftigung 3 bis 6 Monate gedaudert hat, des zuletzt be Hause wehte. Zweimal bin ich gefangen genommen worden, als Spion verdächtigt (!) und bei einem Ver such, nach Vailele in der Nacht zu kommen, bin ich zweimal von den Engländern angeschossen worden, und sind die deutschen in Apia auf einen ganz kleinen Naum angewiesen. Eine Granate ging auch durch das deutsche Konsulat. Der Hilferuf geht von 7000 Mataafa- Leuten, die treu zu Deutschland halten, und allen Deutschen aus, sofort Hilfe zu senden und Samoa unter deutschen Schutz zu nehmen. Mataafa hat selbst zu mir gesagt, daß er Deutschland bittet, Samoa zu nehmen. Das Blut, das bis jetzt geflossen ist, kommt auf des Oberrichters und des englischen Konsuls Kopf. Behüt Dich Gott, ist die Zeit, und ich ruhiger, dann mehr. Dein treuer Sohn F. — Aus Kiautschau, Stadtverordneten-Versammlung w Tsintau. Der neue Gouverneur Kapitän zur See Jäschke geht kräftig vor, um unsere neue Kolonie nach allen Richtungen zu heben. Zunächst ist ein Gouverne- mentsrath gebildet, um in allen für die Kolonie be deutenden Angelegenheiten dem Gouverneur mit Rath zur Seite zu stehen. Auch jdie Civilgemeinde soll zur direkten Mitarbeit für das Wohl der Kolonie heran- gezoyen werden; drei Vertreter sollen berufen werden um m allen Angelegenheiten, welche die Civilgemeinde betreffen, mit dem Gouverneur Rath zu pflegen: einen Cwüvertreter ernennt der Gouverneur direkt: die beiden anderen werden gewählt, der Eine von den im Handels- Nrmen, der Andere m Grundbuch eingetragenen -steuerpflichtigen Diese drei Civilvertreter (Stadtver- Der 'hres Amtes walten. Der kaiserliche Richter in Kiautschau, Gelpcke, hat schon zogenen Jahresgehalts, wenn die Beschäftigung 6 Monate bis zu einem Jahre gedauert hat bis 1'/. Jahr bis zu 2 Jahren rc„ bis zu 11 Jahren und auf Vorschlag des Abg. Hasse für jedes weitere Beschäftigungsjahr mehr. Ferner wurde der Antrag Pasche angenommen, wonach auch die Entschädigung erhalten, die nach Einstellung in den Reichspostdienst innerhalb dreier Monate, ohne sich eines Vergehens oder Verbrechens schuldig gemacht zu haben, als ungeeignet entlassen werden mußten. — Ein Mordversuch auf den Präsidenten von Nicaragua, General. Zelaya, ist, wie man der „Pol. Corresp." aus London schreibt, in Managua während einer Vorstellung im Operntheater unternommen worden. Mehre elegant gekleidete Theaterbesucher traten mit der Angabe, deg Präsidenten begrüßen zu wollen, in dessen Loge und drangen dann mit Dolchen auf ihn ein. General Zelaya erwehrte sich jedoch seiner An greifer, indem er auf sie mit einem Sessel losschlug. Bis auf eine«, der vom Präsidenten arg zugerichtet wurde, ist es den Attentätern gelungen, vor dem Erscheinen der herbeigeholten Gardesoldaten zu ent wischen. — Die diesjährigen großen Manöver sollen in Süddeutschland stattfinden. Man schreibt der „N. Fr. Pr." darüber aus Stuttgart: „Der Chef des großen Generalstabes, General der Cavallerie, Graf Schliffen, bereist zur Zeit mit etlichen Generalstabsoffizieren das württembergiM badische Grenzterrain, in welchem in der zweiten Septemberwoche die Kaisermanöver des 13., 14., und 15. Armeecorps stattfinden werden. Neunzig Bataillone, 90 Schwadronen und 70 Batterien — 75 000 Mann und 17,000 Pferde — werden sich an den Manövern betheiligen. Es ist in Aussicht genommen, daß der Kaffer und die anderen Fürstlichkeiten, sowie die Vertreter der fremden Mächte für einige Nächte im Manöoergebiete bleiben werden, und daß deshalb jenes Zeltlager, das anläßlich der Palästinareise Kaiser Wilhelms benützt wurde, wieder in Gebrauch genommen wird." — Der Brief eines Berliner» aus Apia lautet, bis auf einige persönliche Angelegenheiten, wörtlich: Apia den 26. 3. 1899. Meine liebe Mutter! Nur ein paar Zeilen kann ich Dir senden, damit Du wenigstens weißt, politischen Ministers „mit der Fackel der Statistik in alle Winkel zu leuchten". Wie ein Löwe, der auf die Beute lauert, weilt inzwischen Herr von Stumm auf seinem Platze, er starrt erregt des Augenblickes, der ihm das Wort giebt zur Feststellung seines im hohen Hause ziemlich isolirten Standpunktes. Der Gewaltige von der Saar mußte aber lange Geduld üben, denn wenn Herr Pachnicke einmal das Wort ergreift, giebt er es sobald nicht wieder ab. Um '/.4 aber hatte er doch das Ende gefunden, und Herr v. Stumm konnte, als Zeichen daß er eine gewichtige Rede halten werde, die Rednertribüne besteigen Er wandte sich selbstverständlich sowohl gegen die Arbeiter- socialdenwkmtffch Organisation sah. pachte als Ersatz für diese Ablehnung seme ° te Forderung ^vor. Versicherung der Wlttwen und W s w ^wnalliberalen sprach ferner die Hoffnung . , ^Anschauungen zurück- bald wieder zu gesunden soc.^ kehren würden, und daß o.Mkmusvorlage werde laufender Session mü de Erweiterung beschäftigen können. Der Antrag ^de vom Abg. der Kompetenz der nachzuweffen Mi« Poli«--» S-nt-°S polemisirend gegen Herrn "ns°«»-r,ich-r„n„ forstwirthschaftlichen Berufsgeuossen- ,chas. im K-mgrnch-Sach!«, LnM Betriebsunlernehmer m Hohenstei 1der Veranlagung zu erseh 1: pflichllg-n Sl-mr-mh-nen L L <m Ra,h-»-ll- <3-«- zur Einsichtnahme für die Bethell g .. Unbeschadet etwaiger, binnen dA-bg^ Geschäftsstelle der Genossenschaft (Dresden auf je eine bei- sprüche sind die BeiUäge vom Un^ derFnst wird ein Beauf- tragspslichtige Steuerelnhelt zu zah - ü^iträge einheben. tragter des unterzeichneten Stadtratyev oie oen 9 Hohenstein-Ernstthal, den 26. April 1899. Der Stadt rath. T a g e s g e s ch j ch t e. Deutsches Reich. hält heute gleich .Der Reichstag kammern, während der Abg.^Rüsick"'^ dim^^t vettaug^ dem ersten Antrag liegen zwei Nnteranträge vor Der d . A Abgg- v. Hepl u. Gen. unterstützt, wünscht die Ausdehnung der Gewerbegerichte auf die Fabrikbe- trrebe der andere, von den Abgg. Rösicke u. Gen. ein gebracht, fordert, daß die Vereine, welche Berufsinteressen vertreten, die Rechtsfähigkeit erhalten und unter sich in Verbindung treten dürfen. Der Vertreter des Centrumsantrags, der Abg. Hitze, n,einte, die Errichtung von Arbeitskammern sei nicht nur ein Gebot der Billigkeit, sondern auch der politischen Klugheit, denn sie werde dahin führen, die Arbeitermaffen von der Socialdemokratie zu lösen, in der sie jetzt noch ihre einzigen Fürsprecher und Vertreter erblicken. Den freisinnigen Standpunkt hat einer der uninteressantesten und ausgiebigsten Redner, Herr Pachnicke zu vertreten. Er hat den Antrag Rösicke mitunterschrieben, und so erklärt er es als die wichtigste Aufgabe eines social Basser- I daß wir alle gesund und noch am Leben s . Die Du wohl nun schon gehört büß' ß"d w .. Krieg, und zur Sckande der Englanger und Amerikaner muß ich sagen, daß dieselben den ^eg ohne Grund anaefangen haben. Am Mittwoch, den 15. Marz fiel die erst^ Granate nach der Vailele-Pflanzung, wo ich gerade an einer Darre baute. Eine ganze Woche war ich von meiner Frau entfernt gewesen, und nur mit Lebensgefahr kam ich nach Vailele durch. Ain 15. März hatten der Verwalter von Vailele und ich 3 /, Stunden im Granatfeuer gestanden, und es ist mir ein Wunder, daß ich noch am Leben bin. In dem Haus, wo wir waren, platzte eine Granate, und fielen in den Umkreis von etwa 50 Fuß nicht weniger als 21 Granaten nieder; 15 von den Amerikanern und 6 von den Eng ländern und dies alles, trotzdem die Flagge vor dem ^u, Wüstenbrand April statt- . Die Fo^l^V werden diesem Zwecke am 27. und 28. PEzeiwach?^ und am 4. Mai im Rath- Hohmstem-Ernstthal, den 20. ApN^. — ——^Polster. M«» M.'" A»» «"»ZL Ls» E»»--