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BemsdochLangmberg^F^ Äwärl? ^'S- Redscliou mrd «rprdMou: 26. Jahrgang Nr. 88 Dienstag, den 18. April 1899. »ahNstratz« » (nahe dem ». «mtSgertcht). Telesramm-Adrrff»: Nryriger Hoheustriru-rnfttbal. Bülows Ausdruck gegeben. In dieser Anerkennung liege nicht nur der Lohn für die Kaltblütigkeit und Umsicht, die bei der Durchführung der schwierigen Ausgaben an den Tag gelegt worden sei, sondern sie sei auch eine Kundgebung von großem Werthe für den weiteren Gang der Angelegenheit. — Der „Vorwärts" meldet aus offiziellen Kreisen als unbedingte Wahrheit, daß der Oberbürgermeister Kirschner die kaiserliche Bestätigung überhaupt nicht erhalten werde. Der Kaiser habe sich ausgesprochen, aus Berlin und den gesammten Vororten eine besondere Provinz zu machen, an deren Spitze ein Oberpräsident gestellt werden soll. Jeder einzelne Distrikt soll einen Regiernngsrath als Oberhaupt erhalten. Zur Aus führung dieses Planes bedürfe es natürlich der Ein willigung des Landtages, und so werde eine entsprechende Vortage dem Landtage in dieser Session noch zugehen. Man hält an maßgebender Stelle für sicher, daß der Landtag für eine derartige Vorlage jetzt frei sei. Kiel, 13. April. Am verflossenen Dienstag ist der große Kreuzer „Hertha" von Genua nach China abge gangen. Damit erfährt das ostasiatische Kreuzergeschwader in nächster Zeit eine erhebliche Verstärkung, und Prinz Heinrich erhält ein vorzügliches Flaggschiff. Die „Hertha" ist der modernste und leistungsfähigste Kreuzer, den wir im Auslande besitzen; sie übertrifft an Gefechts- werlh sogar die „Kaiserin Augusta". Der Kreuzer „Hertha" führt 30 Schnellfeuerkanonen, die eine gewaltige Feuerwirkung besitzen. Gleichzeitig können je 12 Kanonen über den Bug und über das Heck feuern; nach jeder Breitseite lassen sich 15 Geschütze verwenden. Abweichend von unseren bisherigen mit Panzerschutzdeck versehenen Kreuzern, bei denen 'die Geschütze frei und ungeschützt ausgestellt sind, haben die 21 und 15 Centimeter-Geschütze der „Hertha" Panzerschutz. Das Schiff hat ein über die ganze Länge sich erstreckendes gewölbtes Panzerdeck, das in einer größten Stärke von 100 Milimeter die vitalsten Theile, Maschinen-, Kessel- und Munitionsräume, schützt. Durch den Eintritt der „Hertha" in den Ge schwaderverband erhält unsere ostasiatische Seemacht eine Verstärkung von 439 Mann. Das Gesammtdevlacement steigt von 34 000 Tonnen auf annähernd 40000 Tonnen. Das Kanonenboot „Jaguar" wird gleichfalls in nächster Zeit nach Ostasien abgehen. Die Probefahrten werden beschleunig». Um die Arbeiten an Bord des Schiffes möglichst zu fördern, bleiben die Werftangestellten jetzt während der Probefahrten an Bord und werden dort verpflegt. Eine Verstärkung der ostasiatischen Station ist zugleich von Bedeutung für die benachbarte Südsee station. Diese Thatsache, die neuerdings durch die Ent sendung des „Cormoran" von China nach Samoa bekräftigt wurde, verdient angesichts der ernsten Zwischen fälle auf Samoa Beachtung. Die Vermehrung unserer Seestreitkräfte vor Apia ist von Ostasien aus am schnellsten durchführbar. Angesichts der blutigen Vorgänge auf Samoa, wo nur der.Kreuzer „Falke" weilt, befinden sich bereits zwei weitere deutsche Kriegsschiffe auf der Fahrt nach der Südsee. Der Kreuzer „Cormoran" ist am 4. März von Hongkong nach Apia abgegangen und wird zunächst Friedrich Wilhelmshafen in Deutsch-Neuguinea anlaufen. Das Kanonenboot „Möwe" hat am 6. März Hongkong verlassen, am 9. März Manila erreicht und geht jetzt über Ternate auf den Moluken nach Matupi. Falls die Verhältnisse es erfordern, lasten sich mithin drei Kriegsschiffe innerhalb kurzer Frist im Hafen von Apia zusammenziehen. Seit fünf Jahren hat an der westamerikanischen Küste die deutsche Kriegsflagge nicht geweht. Es ist in der Heimath wenig beachtet worden, daß jetzt dort der „Geier" unter dem Kommando des im spanisch-amerikanischen Kriege rühmlich hervor- getretenen Korvettenkapitäns Jakobsen kreuzt. Damit ist ein sehnlicher Wunsch unserer Landsleute in West. Rabatt. Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 17. April nicht mehr bei der General-Direktion oder den Direktionen abgegeben werden du Betriebs- -----Mg -rMchsi, di- unter UmMnL Jahr und Tag amerika in Erfüllug gegangen. Entsendung baten die dortig der „Geier" 'M eines Kriegsschiffes. ^sen der Ost- und vergangenen Frühjahr O /. . Der Kreuzer ge- Westküste Sürdamenkas besonderen langte aber nur bis Bohm, w I ^„bischen kaiserlichen Befehls um^en und Kriegsschauplätze muß - T ^^rch fast um in den westamenkamschen G II »erließ am 12. ^p°r°is° °» und 15 000 Deutsche wohnen, über »w.l 7" . nicht gesehen worden ist. Oesterreich-Ungarn. - Auf dem 17. Kongreß für innere Medizin m Karlsbad brachte Prof. 'Nothnagel als ^"-reichlicher Deleqirter folgenden Toast auf den deutschen Kaiser aus: „Meine Herren! Den Gefühlen, welche uns für Se Majestät unseren erhabenen Kaiser erfüllen, hat der Herr Präsident des Kongresses soeben Ausdruck gegeben. Die Angehörigen zweier Reiche haben sich in ihm ver einigt. Nicht nur die Pflicht der äußeren Höflichkeit, sondern die schönere Pflicht des Herzens, welche uns zwingt, die gleiche Saite, die unsere auswärtigen Kollegen in uns so wohlthuend angeschlagen, auch in ihren Seelen wiederklingen zu lassen, heißt mich das Wort ergreifen. In jeder Gruppe von Staatsbürgern ge staltet der Einzelne seine innern Beziehungen zum Monarchen in erster Linie nach allgemein menschlichen, seiner eigenen Persönlichkeit entsprechenden Gesichts punkten. Aber jede Gruppe als solche sucht begreiflicher weise sauch noch nach besonderen Fäden, welche den Herrscher mit ihren speziellen beruflichen, sozialen und sonstigen Interessen verknüpfen. So auch wir Aerzte. Daß bei einer so hoch, so reich und so vielseitig aus geprägten Individualität, wie der Sr. Maj. des deutschen Kaisers es ist, auch zu den Naturwissenschaften und der Medizin geistige Beziehungen sich finden, ist nicht nur c-ü aprioristische Wahrscheinlichkeits-Erwartung, sondern durch vielfache iThatsachen erhärtet. Diese Thatsachen im Einzelnen aufzuführen, ist in diesem Kreise unnöthig. Sie Alle kennen sie: beginnend von dem Zeitpunkte, wo das Interesse Sr. Majestät der modernsten durch die Bakteriologie inaugurirten Richt ung in der Therapie belebend sich zuwendete,' fort laufend und bei den wechselndsten Gelegenheiten immer erneut hervortretend, bis zu der ciktuellsten Gegenwart der heutigen Tage, wo ein weitausschauen der, weltumspannender Blick für die Schaffung einer Truppenhyglene auf wissenschaftlicher Grundlage die Möglichkeit und Anregung giebt. So haben wir Aerzte -.^e die vollste, reichste Veranlassung zur Dank- L ä'°L Uud in "r. !n> - sich zu vereinigen in dem Rufe- Se MaMat der deutsche Kaiser hoch! hoch! hoch," Nach der Rede ertönte tosender Beifall, der in die'deutsche Nationalhymne ausklang. Gliche T a g e s g e s ch ; H § e. Deutsches Reich. Kraftprobe, be^der^der Reichst^' der gestrigen Oede. Graf Posadomskn^ß d" Regierung herrscht mi,LnL^ meisten Ausstellungen macht man am Paragraph 6Jn ' em man die Rechte und Vortheile der städtischen Ver- b? und die Bedürfnisse ihrer Anlagen der Post- bArde gegenüber nicht genügend gewahrt glaubt. Am entschiedensten Stephan - Beuthen, Schrader und selbst der conservatlve Abgeordnete v. Waldow erkennen an daß sie nicht ganz unberechtigt sein. Singer vertritt außerdem die Ansicht, daß die Entschädigungsfrage nicht billig geregelt sei; eine Meinung, die die übrigen Redner nicht ausdrücklich theilen, und welcher der con- servative Redner sogar entschieden entgegentritt. Der Abg. Dr. Hasse beschränkt sich, da er mit Recht die Details der Commissionsberathung zuweist, auf eine kurze Würdigung und spricht den Wunsch aus, die Vorlage nicht der Postcommission, sondern einer besonderen Commission von 21 Mitgliedern zu überweisen. Da sich bis ^-l Uhr die Zahl der Anwesenden nicht hob, be gnügte man sich für heute damit, die Vorlage an die Postcommission zu verweisen. An die Berat'hung des Fleischbeschaugesetzes ging man nicht mehr. Sie steht für Montag auf der Tagesordnung. — In einer Besprechung ver Reichstagsrede des Staatssekretärs v Bülow sagen die „Times", sie könne nicht glauben, daß die große Masse deutschen Volkes weniger Abneigung haben sollte gegen einen Krieg um ein Handelsmonopol in Samoa, als die Mehrheit der Engländer und Amerikaner. Der „Standard" schreibt: „Wir unsererseits stimmen dem hauptsächlichen Vorschl ge des Staatssekretärs v. Bülow zu, und wenn sich Ver schiedenheiten in der Interpretation ergeben sollten, so hoffen wir, daß diese eine ehrenvolle Verständigung nicht beeinträchtigen werden. Die „Neue freie Presse" schreibt, die Erklärung de- Staatssekretärs v. Bülow über die Samoa-Frage habe den richtigen lomw stamli wieder hergestellt, indem sie den Gegensatz ganz uneingeschränkt und auf diplomatisches Gebiet verlegt habe, auf dem die Frage von einer Specialcommission geschlichtet wer den solle. Das Blatt hebt die Ruhe und Besonnenheit hervor, welche die Volksvertretung bewahrt habe. Nun mehr sei überall, auch in England, damit zu rechnen, daß das deutsche Volk und seine Vertreter Himer der Politik der Negierung standen, die im Reichstage die Mäßigung, aber auch die Entschiedenheit gut hießen, die im Samoa-Conflikt bekundet worden sei. — Das „Fremdertblatt" führt aus, daß Deutschland schließlich mit seinem Vorschläge einer nach Einstimmigkeit ent scheidenden Commission durchgedrungen sei, bilde einen Erfolg, zu dem man die deutsche Politik aufrichtig be glückwünschen könne. Daß die direkten Interessen un die Ehre Deutschlands bei der Lösung der Samoa-An- aeleaenheit genügend Schutz finden würden, zeige das bislv rioe Verhalten der Regierung. Der Reichstag habe diesem Gefühl durch einmüthige Billigung der Erklärung v. sül WOkin-kmW, LiMiM, bkMs ^gM, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf Der Bezugspreis betrüg, ^anstalten. — . W P„. ,„L