Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich außer Sonn- und Festtags und wird nur an Buchhändler abgegeben. Jahrespreis für Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar 10 weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch je 15 für Nichtmitglieder 20 bei Zusendung unter Kreuzband (außer dem Porto) 5 ^ mehr. Beilagen werden nicht angenommen. Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig. Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30Pfg.; Mitglieder des Börsenvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg., ebenso Gehilfen für Stellengesuche. Die ganze Seite umfaßt 252 dreigespaltene Petitzeilen. Die Titel in den Bücyer^ngeboten und Büchergesuchen werden aus Borgis gesetzt, aber nach Petit berechnet. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 70. Leipzig, Dienstag den 29. März 1910. 77. Jahrgang. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Vom 1. April bis 1. Oktober ISlO find unsere Geschäftsstunden Sonnabends 8 Uhr morgens bis nachmittags 3 Uhr durchgehend. Leipzig, den 29. März 1910. Geschäftsstelle des Lorsenvereiils der Deutschen Luchhändler zu Leipzig. vr. Orth. Syndikus. Haupt-Versammlung Leo zlnierstühunss-Ntrkins pkuWer Kuihl,Sudler und Kutlsliandliings-Gelsulskn in Krrliu, abgehalten am Donnerstag, den 17. März 1910. im Architektenhause, Wilhelmstraße 92/93. Herr Rud. Hofmann eröffnet die Sitzung um 8°/. Uhr und erklärt, daß die Versammlung satzungsgemäß einberufen ist und daß Herr Rechtsanwalt vr. Becherer das notarielle Protokoll führen wird. der Schriftführer Herr Edmund Mangelsdorf das allgemeine Protokoll. Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten: 1. Der Schriftführer erstattet den- Jahresbericht des Vor standes Uber das Jahr 1909 (Anlage I). der einstimmig genehmigt wird. Im Anschluß daran teilt der Vor sitzende mit. daß der Unterstützungs-Verein seit seinem Bestehen nunmehr die stattliche Summe von 2 207 321 ^ für Unterstützungen verausgabt hat. 2. Herr Gustav Küstenmacher erstattet im Anschluß an den gedruckt vorliegenden und den Berliner Mitgliedern vor der Hauptversammlung zugestellten Kassenbericht (Anlage II) den Bericht des Rechnungsausschusses (Anlage III). Der Bericht wird ebenfalls einstimmig genehmigt. 3. Dem Vorstand wird auf Antrag des Rechnungsaus schusses die nachgesuchte Entlastung einstimmig erteilt. 4. Wahl eines Vorstandsmitgliedes an Stelle des satzungs gemäß ausscheidenden Herrn vr. Georg Paetel. Herr vr. Paetel wird für die Amtsdaucr 1910—1915 ein stimmig wiedergewählt und nimmt die Wahl an. 5. Wahl eines Mitgliedes des Rechnungsausschusses an Stelle des satzungsgemäß ausscheidenden Herrn Fritz Rühe. Herr Fritz Rühe wird für die Nmtsdauer 1910 bis 1913 einstimmig gewählt und nimmt die Wahl an. Nach Erledigung der Tagesordnung stellt der Vorsitzende die Frage zur Erörterung, ob die Hauptversammlung wieder auf den Sonntag Mittag gelegt werden solle. Aus der Ver sammlung spricht sich Herr Rübner dagegen aus. Herr Paschke dankt dem Vorstand für die Mühewaltung im letzten Vcreinsjahr. Der Vorsitzende dankt namens des Vorstandes für diese Anerkennung. Das notarielle Protokoll wird verlesen, ebenso das Vereinsprotokoll. Beide werden angenommen und unter zeichnet. In der nach Schluß der Hauptversammlung stattfinden den Vorstandssitzung weiden nach ß 8 der. Satzungen die Borstandsämer verteilt. Herr Rud. Hofmann wird als Vorsitzender, Herr Edmund Mangelsdorf als Schriftführer. Herr Max Winkelmann als Schatzmeister, die Herren Max Schotte und vr. Georg Paetel werden als Berichterstatter auch fürs neue Jahr bestätigt. I. Jahresbericht über den tlnterftiitznugs-vkrei» Deutscher Luchhän-ter und Lllchhaiidlungg-Gehiitfen. Das abgelaufene Jahr 1909 war für den Unter stützungs-Verein ein Jahr besonders reicher Wirksamkeit. Wie Sie aus den nachfolgenden Ziffern ersehen werden, hat der Eingang von Bittgesuchen sowohl als die Summe der gewährten Unterstützungen eine bisher nicht gekannte Steigerung erfahren. Das stetig beobachtete Wachstum der Inanspruchnahme hat seinen natürlichen Grund darin, daß mit der numerischen Zunahme der Buchhandlungen und Buchhändler sich auch die Zahl derer vermehren muß, denen das Leben vorüber gehend oder dauernd den erhofften Erfolg ihrer Tätigkeit oorenthält. Unsere diesjährige außerordentliche Steigerung aber ist nach ihrem innersten Kern aus der allgemeinen Teuerung zu erklären, unter der wir leben und die in den Unterftützungssummen schon der vorhergehenden drei Jahre eine nicht mißzudeutende Sprache redete. Die Unterstützungsgesuche stiegen von 428 im Jahre 1899 auf 49t im Jahre 1905 und auf 498, 503, 563 in den Jahren 1907, 1908, 1909. Die für die Unterstützungen verausgabte Gesamtsumme war von 1895 bis 1905 von --1 400 auf 58 400 angewachsen. Im Jahre I90K schnellte sie auf 64 000 ^ und jetzt von 67 000 ^ des Vorjahrs auf 75150,60 ^ im Jahre 1909. In vier Jahren also eine Erhöhung von 14°/o der Gesuche und von 28>/z"/„ der Unterstützungssumme. Wir müssen von Herzen dankbar sein, daß uns die Mittel zu diesem gewaltigen Hilfs- und Liebeswerk nicht fehlten und daß wir sie auch für die nächste Zukunft zur Verfügung zn haben hrffen. Aber wir waren und sind dabei Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrqano 481