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nst 1. 26. Jahrgang Nr. 49 Dienstag, den 28. Februar 1899. al- 4-, 5. nd- tcs- ,err am. chtc Ihr lat. rle. gs' es- igt- chtr in es- lss- igt- igt- Uhr eine ^age satz co,.: do. ter: «ent >,«0. H. elis >ukt, Br., Br., !2'/. cker- hig satz: llen. port ger. lfer, lept. j>0A der- Scar sen- >igt- gen. ann Ge- I0W, —— „ ... Nummer bis - . S«?erate für die vorder erbeten. H-hmZL'L^ Der Stadt rath. I>i Polster. Abm.d.mn, d.r "d s<»^- - m-,. Redacriou mrd Expedition: » («h- dem K »»««erscht). »«-eiper Ho»«nstM«r»Whal. «rr.'ALL.KZ Wr-«LL 2^^- nabmetarife auch für ihre Kohle verlangt'». Hautz bemängelt die ungleiche Bebanolung verschiedener Vereine bei den Fahrlvergmisttgungen und die Bahn- steiasperre. Der internationale Verkehr werde auf den Rerchseisenbahnen zu sehr auf Kosten des Lokalverkehrs gefördert. - Abg. Dr. Paasche legt Verwahrung ein gegen die Auffassung, als ob auf dem Reichsamte kum> iich Ueberschüffe : erausgepreßt würden, welche in den Reichssäckel flössen. . .. — Fürst Radziwill, der Leiter der deuttchen Million zur Beisetzung des Präsidenten Faure, ist in Paris interviewt worden. Tie „Liberty" veröffentlicht eine Unterredung ihres diplomatischen Mitarbeiters mit dem Fürsten Radziwill, welcher erklärte, Kaiser Wilhelm hege gegenüber Frankreich freundschaftliche Gefühle und empfinde Achtung vor den großen Erinnerungen Frank reichs. Wir haben, so bemerkte der Fürst, so manche gemeinsamen Jnleressenpunkte, daß ein loyales Einver nehmen ebenio wünschenswerth für Frankreich wie für Deutschland ist. Fürst Radziwill drückt seine Aner kennung aus für die Haltung und das Aussehen der Truppen, die bei der Leichenfeier defiünen, und schloß, er habe den Weg vom Elysöe nach dem Pöre-Lachaise in großer Uniform znrückgckgt und habe überall auch inmitten der dichtesten Volksmassen, eine höfliche Aufnahme gefunden. — Im Fürstenthum Lippe war während der Regentschaft des Prinzen Adolf von Schaumburg der jetzige Regierungspräsident von Hohenzollern, Herr von Oertzen, Kabinelsminisler. Am 1. Juli v. I. erhob er pränumerando ein Viertel seines Gehaltes von 10,250 Mk. und 11 Tage später verließ er das Land, ohne an die Staatskasse etwas zurück zu zahlen. Dieser Vorgang kam im lippischen Landtage zur Erörterung; die „Lippische Landeszeitung" berichtet darüber: Staats- nunmer von M>esilscheck bestätigt die Angaben und fügt noch hinzu, daß wegen der Rückzahlung ein Prozeß denn Gericht in Hechingen anhängig gemacht sei. Man Halle allerdings geglaubt, v. Oertzen würde den Betrag pottwendend zurücksenden. Nachdem noch mitqetheilt worden war daß Herr v. Oertzen den zu viel erhobenen Wartegeld ansehe, erklärte Minister von Mu fit,check, er müße seinen Vorgänger so lanae in Schutz nehmen, als der Rechtsstreit noch nicht entschiede" worden sei. ' ... H Auburg, 25. Februar. Aus Anlaß der glück lichen Ankunft der „Bulgaria" hat die Direktion der Hambnrg-Amenka-Linie folgende Ordre erlassen- 1 U"Me un Hafen liegenden Schiffe flaggen an und nied«, 2 die Arbeit wird heute auf allen Schiffen in den ^umschuppen und Werkstätten so früh einaestell wie es ohne große Betriebsstörung mög ich Meister erhalten ein Geschenk von je 6 Mk ° ^'§0 und Unteroffiziere ein solches von^" alle Mannschaften der gegenwärtig im Hafen und^uf -L- a g e s g e s ch i ch t e. Deutsches Reich. Berlin, 25. Februar. Reichstag. Vor der Ta VE»« d.« L« dem «L ^Uie Herren, ich bin von Sr MaMat dem Kaiser beauftragt worden, an dieser Stelle die Freude der verbündeten Regierungen Ausdruck ru geben über die gestern gemeldete Rettung der „Bulgaria" Schiffes b" den heftigen Stürmen auf dem Attauttschen Ocean vor etwa drei Wochen manövrir- unfahlg geworden und bereits verlöre» gegeben wurde, ""d das Schiffspersonal Huben außeror dentliche Bravour au den Tag gelegt. Hier haben wir wieder einen Beweis der großen Leistnngsfähigkeit und Tüchtigkeit unserer deutschen Handelsflotte, der jedes deutsche Herz mit Freude und Stolz erfüllen muß Es liegt darin die sicherste Gewähr für das Gedeihen unserer transatlantischen Linien. Mir ist e; eine ganz besondere Freude gewesen, diesem Gedanken hier Ausdruck geben zu können, da bei den schweren Gefahren zur See die deutsche Kriegs- und Handelsflotte Frend' und Leid mit einander theilen. (Beifall.) — Abg. v. Levetzow: Ich glaube versichern zu können, daß der ganze Reichstag von der Mittheilnng des Staatssekretärs mit Freuden Kenntniß genommen hat. Durch die Tüchtigkeit und Uner schrockenheit des Capitäns und der Mannschaft ist eine große Anzahl von Menschenleben gerettet und ein schönes Schiff vor dem Untergang bewahrt worden. Dieser nene Beweis der Tüchtigkeit unserer Handelsflotte muß jedes patriotische Herz mit Freude erfüllen. (Bravo!) — Präsident Graf Ballestrem: Unser hochverehrtes Mit glied, das soeben gesprochen hat, hat im Namen aller Mitglieder des Reichstages dem Gefühl der Freude Ausdruck gegeben, welches uns Alle beseelt. Ich kon- statire das hiermit. (Beifall.) — Auf der Tagesordnung steht zunächst der Etat der Reichseisenbahnen. — Abg. Riff bedauert als Elsässer, daß so manche Wünsche und Beschwerden der dortigen Bevölkerung und der Ver waltung der Bahnen nicht genug berücksichtigt würden, obwohl die Bahnen dem Reiche fast 80 Millionen Rik. Ueberschüffe brächten. Man solle doch von diesen Ueber- schüffen dem Lande etwas zu Gute kommen lassen durch Tarisreformen, besonders im Personen-, aber auch im Güter-Verkehr. — Minister Thielen ist dem Vorredner ebenso wie für sein Lob, so auch für seine Kritik dank bar, denn die Kritik sei der Eisenbahnverwaltung so nothwendig, wie der Sauerstoff dem Menschen. Der Vorredner verlange hauptsächlich Tarisreformen auf Kosten des Reiches, dieses wolle natürlich jeden angelegten Pfennig verzinst haben, und da es bisher im Ganzen 600 Millionen Mark auf die elsaß-lothringischen Bahnen aufgewendet habe, so habe sich dieses Capital durch schnittlich nur mit 4,58 Prozent in den letzten drer Jahren verzinst und, wenn man die Amortisation mit rechnet, sogar nur mit 3,08 Prozent, also eben nur mit dem landesüblichen Zinsfuß. Eine Ermäßigung der Personentarife habe doch auch viele Gegner. Eine Re form ist allerdings erwünscht in Bezug auf Vereinfach ung der Personentarife, aber eine solche ohne wesentlrche Ermäßigungen, bas ist die große Prelsaufgabe. Es 3., Beschleusnng der Bahnstraße^ Beschaffung einer Telephon-W b d ^rlängerte Logenstraße. ki' Bebauungsplan für die Waisenhaus Bahn, desgl. von elektrischem 7.^ Erläuterungen über die Einführung der elektrischen geht auch wohl nicht an, bei den Reichseisenbahnen ein seitig vorzugehen, nährend große Bundesstaaten über eine Reform berathen. — Abg. Delsor bält es für nöthig, den Schwerpunkt der elsaß-lothringischen Eisen bahnverwaltung von Berlin weg etwas mehr nach Elsaß- Lothrmgen zu verlegen. Die Verwaltung arbeite zu sehr im fiskalischen Interesse des Reiches. Eine Besser ung sei auch erforderlich in Bezug auf die Ruhezeit des Fahrpersouals. Es gingen an Sonntagen viel zu viel Vergnügungszüge. Gewiße außerordentliche Züge seien überflüssig, so bestimmte Theaterzüge sür ein paar Offi ziere spät in der Nacht. Dadurch werde das Beamten personal übermäßig und ohne Noth überbürdet. — Eisen bahnminister Thielen konstatirt, daß die schon bisherigen Gehaltserhöhungen auf den Reichscisenbahnen und bei der Reichspost die elsaß-lothringische Landesverwaltung und die dortigen Communalverwaltungen in Verlegenheit gebrachl haben, weil die gleichhohen Gehälter sie kaum zu zahlen im Stande sind. Die vom Vorredner be mängelten Bahnhofssperren hätten bereits das erfreuliche Resultat gehabt, daß bei allen unter preußischer Ver waltung stehenden Bahnen im Vorjahre nicht ein einziger Schaffner verunglückt sei gegen 7 bez. 8 in den beiden Vorjahren. — Äbg. Wetterlö bemängelt, daß die reichs ländischen Sekundärbahnen vielfach lediglich den Interessen der Großindustrie, jedenfalls aber nur ganz einseitigen Interessen dienten. — Geh. Rath Wackerzapp tritt diesen Behauptungen entgegen. Bezüglich einzelner vom Vor redner als Beispiel angeführter Bahnen sei die Behauptung, daß ihr Bau einseitigen Interessen dienten, eine völlige Entgleisung. — Abg. Gamp glaubt, in Elfaß-Lothringen hätte inan am allerwenigsten Ursache, sich über die dor tigen Eisenbahnverhältnisse zu beklagen, denn wenn es sich um den Bau von Anschlußbahnen bandele, würden au die Anlieger lange nicht die Anforderungen gestellt wie in Preußen. Außerdem bube man dort die nied rigeren süddeutschen Frachttarife. Auch jbeim Bau von Kleinbahnen würden die Interessenten in Preußen viel schlechter behandelt als in Elsatz-Lotbringen. Ferner sei es ganz unberechtigt, über die hohen Ueberschüffe der Reichseisenbahnen sür die Reichskaffe zu klagen, denn wenn als Ueberschuß nach Abzng der Tttguugsrate» nur 3,08 Prozent Renten für das angelegte Capital des Reiches übrig bleiben, so ist das nicht einmal ganz der landesübliche Zinsfuß, den man doch mindesten« zu 3'/, Prozent annehmen müsse. Wenn der Abg. Delsor Weg fall der SonntagS-VergnügungSzüge verlange, so über sehe derselbe, daß es sich um Erholnngszüge für den Arbeiter handele, der in der Woche schwer zu arbeiten habe. Kurz, die Elsaß-Lothringer batte» gar keinen An laß, über ihre Eisenbahnverwaltung zu klagen. — Abg. Baron v. Schmidt erklärt, seine Rede verlesen zu müssen, da er der deutschen Sprache nicht mächtig genug sei. Die Elsaß-Lothringer wollten jedenfalls nicht Bürger zweiter Claffe sein, sie litten unter dem Diktatur-Para graphen, sie litten unter der Last zweier Armeeeorps und auch von der Eisenbahnverwaltung würden sie auf dem Gebiete des Tarifwesen«, namentlich durch zu hohe Kohlentarife, zum Nachtheile ihrer Hüttenwerke getroffen. Man solle den Elsaß Lothringern Vertrauen schenken, diese würden es erwidern. — Minister Thielen bestreitet, M di. R°hri.gu», im Au,usM.SW°°. b. «M"tniß>mhm-N :