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Wie Gchlustansprache öes Führers „Ser Führer ist die Pariei imd die Partei ist der Führer!" NSDAP und Armee bauen und sichern das Reich Nürnberg, 16. Sept. Der Andrang zn -er letzten Tagung -es Kongresses mit der Schlutzansprache des Führers ist unbeschreiblich. Der grandiose Abschluß -es Neichsparteitages des vorigen Jahres mit der epochalen Führerrede hastet noch so lebhast in aller Erinne rung, das; sich niemand die Gelegenheit, den Führer zum letz ten Male aus dem Parteitag der Freiheit sprechen zu hören, entgehen lassen wollte. In seiner großen Schlußrede auf dem Par- keikongreß am Montag wies der Führer Zunächst auf den gewaltigen Ausdruck in der L e- henskraft unseres Polkes hin, die der Partei tag bot, eine erhabene Demonstration des ewigen -siebens unseres Bölkes, die geeignet sei, sich mit 7 m Fragen zn beschäftigen, die sich über die Auf gaben des Tages und der Zeit erheben und de nen eine ewige Bedeutung zukomme. Er stellte die Frage: Wie es ist möglich, daß i. >eses Volk, dessen Marschtritt so unerschütterlich stu sein scheint, in der Geschichte so ost seinen Weg verfehlen konnte? Eine solche Erscheinung könne nicht einfach abgetan werden mit dem Hin weis auf fehlende große Männer, der tiefste ^Nrund dieses geschichtlichen Versagens liege in her leider so oft in Erscheinung tretenden Schwäche des inneren Zusammen hanges und damit Halles der Nation. ! Der Führer entwickelte nun im Rahmen eines Kroßen geschichtlichen Rückblickes den schweren vlteg der deutschen Stämme zur Volkwerdung der Deutschen. Er wies darauf hin, daß die Deut schen, als sie das erste Mal geschichtlich sichtbar kn Erscheinung traten, wohl bluts mäßig «eine große Familie, allein in ihrer «Einsicht und Einstellung damals kein Volk «gewesen seien. Er zeigte nun, daß die Zu- 'sammenfügung der deutschen Stämme nach der Völkerwanderung zu einer Nation nicht über den Weg einer bewußten oder gar gewollten sVolkwerdung, sondern nur über den Weg einer aus anderen Absichten angestrebten Staatsbil dung zu erreichen war. Die erste staatliche Zusammenfügung deutscher Menschen konnte also nur über eine Vergewal tigung des volklichen Eigenlebens der einzelnen deutschen Stämme zustande kom men. Ein harter und schmerzlicher Prozeß, dein unzähliche individuelle Fähigkeiten und Sym bole zum Opfer gefallen seien. Der Führer be tonte, daß es aber falsch sei, über diese Opfer zu jwehklagen. „Was in diesen Jahrhunderten fiel, es mußte fallen." Es sei auch nicht richtig, so führte er weiter aus, „die inneren Beweg gründe jener analysieren zu wollen, die uns als die Gestalter der ersten größeren und gro ßen deutschen Staatsgebilde in die Augen fallen und uns bekannt sind. Wer will von uns die innere Seele, ihre Gedanken und treibenden Kräfte jener großen germanischen Kaiser ent hüllen oder gar analysieren, die mit hartem Schwert über die einzelnen Stammesschicksale hinweg nach einer größeren Zusammenfassung deutscher Menschen strebten!" Der Führer wies nun darauf hin, daß ohne den Blick auf die antiken Staaten des Altertums einzelnen Stämme habe sich das Christentum tums zu jener Zeit eine germanische Staaten- bildung nicht denkbar gewesen wäre. Gegenüber den ausschließlich divergierenden Tendenzen der einzelnen Stämme habe sich das Christentum die erste bewußt empfundene Gemeinsamkeit ge boten. Die Männer aber, die in diesem Prozeß geschichtliche Vollstrecker waren, handelten im Auftrage einer Vorsehung, die wollte, daß wir Deutsche zu einem Volke wurden. Zusammcnfassend wies der Führer in seinem Rückblick darauf hin, daß zwei Erscheinun gen sich hierauf zur Höhe unumstößlicher Tat sachen erheben: Einmal das Christentum bot dieser ersten Zusammenfassung aller deutschen Stämme zu einer höheren Einheit, das weltan schaulich religiöse und damit moralische gemein same Ideengut, zweitens das von der antiken Staatsidee her inspirierte Königtum als Ab lösung des früheren Herzogswesens führte zu einer tauglicheren Organisation und vor allem zur stabilen Erhaltung des Geschaffenen. Der Führer zeigte nun, wie mit dem Ein bruch der religiösen Krise, der Auf spaltung in Konfessionen, sich die Bedeutung des rein Staatlichen immer mehr verstärkte und bis zur Idee des absoluten Königtums führte. Nun begann das Ferment der Dekomposi tion, wie Mommsen das Judentum nannte, sich die Gedanken eines volksverbundenen sozia len Gewissens anzueignen, um sie, wie der Füh rer hervorhob, in ein ebenso unsinniges wie ge fährlich wirksames Gegenteil zu verwandeln, und dann als marxistischen Sozialismus auf die Menschheit loszulassen. Uber den Umweg der sormalen parlamentarischen Demokratie sei die Auflösung des Königtums und damit des rein organisatorischen Staates erfolgt. „Daß die christlichen Konfessionen durch die Beteiligung an der parlamentarischen Demokra tie in die Ebene dieses Kampfes der Anarchie herabstiegen, hat die langsame Auflösung nicht zu verhindern vermocht, wohl aber dem Christen tum unsagbaren Schaden zugefügt", er klärte der Führer in diesem Zusammenhangs wörtlich. Eingehend zeigte nun der Führer die einander widersprechenden Grund sätze, auf denen das parlamentarische System ausgebaut war, woraus sich auch die unent schlossene Halbheit in der Stellungnahme zu den es bedrohenden Gefahren erkläre. Er zeigte, wie bewußt der Marxismus die ausschlaggeben den Grundlagen der volklichen Moral ablehnte und wie er sie durch völlig ins Gegenteil umge kehrte Prinzipien ersetzte. Daß eine Reihe ande rer Staaten darüber noch nicht zusammengebco- chen sei, beweise nicht das Gegenteil, sondern immer nur die lange Dauer solcher geschicht lichen Prozesse. Die Abwehr könne nicht erfolg reich sein, wenn sie sich auf rein passive Kampf ¬ handlungen beschränke. Nur eine auf einer UN, angreifbaren Weltanschauungs grundlage aufbauende, zu einer positiven Gestaltung der volklichen Existenz gelangende Abwehr habe Aussicht, der bolschewistischen Zer störung Herr zu werden. Der Nationalsozialismus, so be tonte der Führer im weiteren Verlaufe seiner Rede, habe nicht den Staat, sondern das Voll als Ausgangspunkt seines politischen Wirkens. „Deshalb liegt der Brennpunkt jeder national sozialistischen Betrachtung in der lebenden Sub stanz, die wir nach seinem geschichtlichen Werde gang als „deutsches Volk" bezeichnen." Es könne daher das Ziel jeder Idee und jeder Ein richtung in einem Volke ursprünglich und natür lich nur sein, das von Gott geschaffene Volk als Sustanz körperlich und geistig gesund un rein zu erhalten. Wenn die nationalsozialistische Partei diesem ihrem Zweck als Mittel dienen wolle, so erklärte der Führer weiter, dann müsse sie zunächst der politischen Führung der Nation jene Auslese sichern, die auf fast allen anderen Lebensgebietcn stattfinde. Aufgabe der Partei sei es, die zur politischen Führung fähi gen Elemente der Nation zu sammeln und zu för dern, wobei der Führer besonders darauf hin wies, daß diese Befähigung aber mit Kapital, Bildung, Geburt usw. genau so wenig zu tun habe, wie auch die Fähigkeit zum Soldaten nicht abhängig sei von Gmti<»rn ^»roerlichen Eignun gen. So wie die Armee zugleich die Aufgabe be sitze, das gesamte Volk im Sinne ihrer militäri schen Mission zu erziehen, so habe die Partei die Flak bei der Abwehr eines Luftangriffes auf der Zeppelinwiese in Nürnberg Der lebte Taa des Neichsvariciiaaes der Freiheit, der Tag der Wehrmacht, brachte packende Darbietungen aller Waffengattungen unserer jungen Wehrmacht mis der Zeppelinwiese bei Nürnberg. Das umfangreiche Programm, bei dem sich in fesselnder Weise die Zusammenarbeit der verschiedenen Waffengattung entwickelte. löste bei den etwa 2000M Köpfe zählenden Zuschauern ungeheure Begeisterung aus Unser Bild zeigt ein Flak-Geschuh bei der Abwehr «ne, ' Fliegerangriffs. (Scherl-Bilderdienst-M) UOiMWss TUM »1- undAiykM Hohenftein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. l Dienstag, den 17. September 1935 j Nr. 217 Dieses Blatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des StadtratS behörd licherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen deS Amtsgericht- und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. 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