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Wesen gewesen, das mir aus Erden lheuer war; jetzt stand ich einsam da mit getäuschten Hoffnungen, mit gebrochenem Lebensglück. Den nächsten Tag lief ich ziellos durch die Stadl; gegen Abend kam ich in ein Menschenqedränge, in das ich immer fester eingekeilt wurde; hin und her wurde ich geschoben, bis ich mich vor einer Theaterkasse befand. Gleich de» anderen Drängenden und Gedrängten ließ auch ich mir ein Billet geben und trat in's Theater — und wie ich hinaustrat, war mein Entschluß gefaßt: gerade so wollte ich handeln, gerade so vom Schauplatze des Lebens abtreten, wie jener Schauspieler, den ich soeben gesehen hatte; mich selbst wollte ich tobten, mich selbst, aber vor ihren Augen, vor den Augen derer, die mein Leben vergiftet hatte, die mir untreu geworden war, wahrscheinlich einer Laune wegen; auf dem Platze, wo sie mir Treue geschworen, in dem Garten ihres Vaters, dort wollte ich sie noch einmal sehen, sie zur Rede stellen und, wenn ich von ihr selbst die Bestätigung ihrer Untreue hörte, mich erschießen, damit meine zu sammenbrechende Gestalt ihr als ewiger Vorwurf vor Augen stände. Ich sah nach meiner Uhr; nur 10 Minuten hatte ich noch bis zum Abgang des Zuges nach Lübeck; schnell stürzte ich mich in eine Droschke und erreichte gerade noch zur rechten Zeit den Bahnhof. Meinen Revolver hatte ich aller Gewohnheit nach bei mir; uni meine anderen Habseligkeiten, die ich im Hotel znrückgelassen hatte, kümmerte ich mich gar nicht mehr, mochte aus ihnen werden, was da wollte. Mitten in der Nacht kam ich in Lübeck an; in ein Hotel zu gehen, verschmähte ich; wozu auch? Mit dem Leben hatte ich abgeschlossen, Hunger und Durst oder Ermüdung spürte ich nicht, ein Obdach suchte ich gleichfalls nicht, da ich die Nacht im Garten meiner Braut zubringen und sie dort am frühen Morgen in der Laube erwarten wollte, wo sie alltäglich den Kaffee tisch zurecht machte, wie sie mir selbst in einem Briefe miigetheilt hatte. Ich ging geraden Weges auf den Garten zu, dessen Zaun ich überstieg; in der Morgendämmerung konnte ich die Fenster des Hauses genau unterscheiden: konnte mich überzeugen, daß sich in den drei Jahren meiner Ab wesenheit nicht viel im Garten verändert hatte, die Laube war vielleicht dichter vom milden Wein umrankt, hier und da ein junges Bäumchen angepflanzt, sonst alles beim Alten, nur wir Menschen waren andere geworden: ich, der ich damals im Vollgefühl meiner Liebe die Welt erobern zu können wähnte, jetzt ein gebrochener Mensch, in, Begriff, in den Tod zu gehen; meine Braut treulos in den Arinen eines Anderen. Der Schlaf mochte »sich, da ich auf eine Bank in der Laube niedergesunken war, doch schließlich übermannt ^aben; das Knirschen des Sandes in meiner unmittel- laren Nähe ließ mich auffahren: zwei Schritte vor mir stand meine Braut, die mich bis jetzt noch nichl entdeckt -alte und mit einem lauten Aufschrei zurückwich, als ich von der Bank anfsprang. Ich ergriff ihre Hand und flehte sie an, mich an zuhören; o, hätte ich sie fliehen lassen. Aus ihrem eigenen Munde mußte ich hören, daß sie sich mit einem Anderen verlobt habe; ihre Mutter habe sie so lange gedrängt und ihren Glauben an meine Treue so wankend gemacht, daß sie schließlich mich aufgegeben habe und dem Wunsche der Muller nachge kommen kei. Meine Bitten, mir wieder anzugehören, wenn sie mich noch liebe, und jenes ihr aufgezwungene Ver- löbniß wieder zu lösen, waren vergeblich: es war klar, sie liebte mich nicht mehr und schob ihre Mutter nur vor, um nicht zu erbärmlich vor mir da zustehen (Fortsetzung folgt.) und ^V 2» ^V* 8 4 Langenchursdorf Ag. 10^" 1. Oktober bis 30. April aus Langenberg- Falken 7"", aus Langenchursdorf 11". * 6» 2° 1'" * 6"° ^40 * IV 2'" ZI« vom ^V 62L 5" IV 6^ 6 ^Langenberg-Falken Ag.h 11"" 6 Langenberg-Falken Ag., 11"" Postverbindungen zwischen Hohenstein-Ernstthal und Langenberg- Falken und zwischen Langenberg—Falken * vom 1. Oktober bis 30. April aus Hohenstein- Ernstthal 6"°, aus Langenberg-Falken 11"". 1"" I-. Hohenstein-Ernstthal ! 12"° 3" 6"« ! 2"" Langenchursdorf. ä IV* 8 auf die Schutzmarke „»l«. M10 Loore ei» Sevmn! Alpenkräuter- W. Küchler empfiehlt ist ckio Krone aller Xssseeverbesrerunßsmittel km f/ÄMS M 88680 kl'stkl' slauptgkMn 25808 Sie beim Einkauf von Elfenbein- und Elfeubeiu-Seifenpulver genau achten Seife Anerkannt vorzüglichste Reinigungsmittel für Wäsche und Hausbedarf. In fast allen Lolonislwssron-, llroguon- und Loitsnbnnülungon zu haben. 86d^6)6r'8 Litt kittet mit unbegrenzter Haltbarkeit sämmtlich zerbrochene Gegenstände. Gläserä30 u.5O Pf. inHohenstein- Ernstthal bei ss. VV. l-syntr jun. vodu^g Volk», 8..stl»iningoo, 8.-iVoim»e'->'°"°°>>, 5ob»aeidueg-sto<Iv!»t-ltt. 8ost.-8oolioe°stouüoo, Wawocii-exemo«». Donnerstag Schlachtfest Bruno Wolf, Feldstr. 1. Ein Tagelöhner zu Stallarbeiten wird gesucht E. Wetzel, Oberlungwitz. Lrvsster Lewinn ist U ün sonstigsten VnU /OvvVnI. LöniAl. 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E. Naumann. Hochfeine mit und ohne Zucker eingesottene PrchtlbtkM empfiehlt Emil Uhlig, Kräuterhandlung, Hohenstein-Ernstthal. Lehrmethode de» Technikums zu Limbach in Sachse». Jede» der nachfolgenden 7 SelbstunlerrtchtSwerkc ist sllr sich »olstünvl, «to geschloffen und beginnt lebe» mit der unterste» Stufe. Der Züugtwcrksmeister. ß AE^Encnkw^ Handb. j AuLbdg. v. VaugewertSmetstern, w .Konstrukteuren, v. O.Karnack LLies. redigiert °. O. Karnack d Lieserg. 80 U Egflrmmstpr Hdb,».Au»b. Hondb. j. «luib. Uer U>rtitmrlflkl. vonWerk-ll. k dt-h-h 0 t tc t. v. Polieren und Maschinenmeistern, Betriebsleitern!e. re« ! klein, Meistern, o O. Karnack. a Lies, KO digiert v. O. Karnack. » Lies. 6i> . Der Tiefbautechniker. K DerMonteur,Vorarbeiter »Handbuch -urAusb. v. Ticfbautechntkern. unv Maschinist. Handbuch z AuSb. v. K redigiert v. O. Karnack. L Lieferung 60 ^1/ Monteuren rc., v. O. Karnack. L Lief. 60 §5. O Elektrotechnische Schule. Diele rühmlichst bekannten und von der Fachpresse vorzüglich icurl. :Ul.n Scld'k- llinterrichtvwerke, die von der Direktion deü Tcchntkumv Ltuiüach in Saa j< .; unter der Mitwirkung zahlreicher, tüchtiger Fachleute herausgegeben sind, setzen keinerlei besondere L'orkenntnisse voraus, sie ermöglichen es jedem strebsamen Techniker ohne den Besuch einer technischen Fachschule sich dasjenige Wissen und Können anzucignen, dessen' ein tüchtiger Techniker bedarf. Die SelbstunterrichtSwerke behandeln in einfacher, sowohl dem Ungeübteren wie auch dem schon Fortgeschrittenen leicht verständlicherForm alle Gebiete der Elektrotechnik, beziehungsweise des MoschtuenbütteV, beziehungsweise des Hoch- u. Ttesüauwcsenü. Dem fleißigen und zielbcwußt vorwürtsslrcbenden Techniker lst dadurch eine vorzügliche Gelegenheit geboten, ohne größeren Aufwand an Geld und ohne seine beruf» h Uche Thätigkeit unterbrechen zu müssen, alle technischen Lehrgegenslände gründlichst zu ; erlernen. Wer sich in das Studium dieser Briefe mit Ernst vertieft und an der Hand dieses wohldurchdachten, planmäßig angelegten Lehrmittels von Stufe zu Stufe fort- schreitet, wird sich gediegene Kenntnisse auf allen Gebieten seines Faches erwerben und unstreitig die schönsten und vorteilhaftesten Erfolge erzielen. Für diejenigen, welche hanach streben, aus Grund des Studiums dieser Werke eine abzulegen, oder eine höhere Klasse des Technikum« zu er- KUf-- Hl Nf NNjß reichen, sei Folgende« bemerkt: Da am Technikum zu Limbach in Sachsen nur nach vorstehend beschriebenen Werken unterrichtet wird, ist eS dem fleißigen Schüler ermöalichl, eine oder mehrere Klassen zu überspringen, wenn er die nötigen Kenntnisse nachweist, wie ferner auch die Einrichtung getroffen ist, daß streb same Techniker durch das Studium unserer Werke ohne defllch des TechmkUMA eine der dort bestehenden Nachprüfungen ablegen können, wenn sie nachweisen, Va ste sich die nötigen Kenntnisse erworben haben. Hat ein Schüler die Fachprüsung ev» folgreich abgelegt, so erhalt er ein Reifezeuqnis. Alle nähere Auskunft hierüber erteilt das Sekretariat des Technikums zu Limbach in Sachsen. — Diese Selbst» nntNricht-wer^ sind ebenfalls eingefübrl am Technikum zu Frankenkausen a/Kvffh. Steuographeuvereiil „OrlbvIsbLiKar". Monatsverfammlung. vl. Mtzä. Ü0P6, bomöopstti. Avrt in UsIIv s. 8. Auch brieflich. Loose L II. 3,30 (kort und lüste 30 kkx. srtrs) vsnz »sint-v und alle ckarcä ^4usl«r,!</ lcennlt^<?r L«,lle?-ls-L>r»al/men. lorlivl verkauft E. Wetzel, Oberlungwitz. Gebrauchte Geldschränke, von zweien die Wahl, einer zu M. 120.—, anderer zu M. 190.— zu verkaufen. krnolü L pvtrolüt in Lbomnitr- Altknüorf, Lincbacherstr. 19, üirset s. ü. elsktr. Ztrnssenbalm. Eine Violine und ein Cello wird verkauft Lststratze Ftt. I Beste »»v billigste Bezugsquelle »für garantirt neue, doppelt gereinigte u»d I gewaschene, echt nordische Lottkoäoru. 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