Volltext Seite (XML)
»»EL"«»,. Lugau, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, MeinsdoU-^ — 25. Jahrgang Sonntag, den 21. August 1898 e r i k a. aus ziemlich beträchtlicher Höhe herunterholte. Ein cen, ruh rrn hat eine Bande gebildet. — Die Verwaltung hat zum 1. September Geschützgießereien, zwei französische nach Krasnoje-Sselo geladen behufs Die „Köln. Ztg." meldet aus wohnende Franzosen machten in Gonsenheim eine deutsch- Sie sangen die Marseillaise das Denkmal. Alle wurden russische Artillerie- Vertreter von drei und eine preußische, Vornahme von Ex Köln. 19. August. Mainz, fünf junge dort vor dem Kriegerdenkmal feindliche Kundgebung, und bespuckten alsdann Posten zu wirken. Die stellung unter Vorbehalt A m — George Kennan, famoser Schuß, Herr Präsident!" rief der Richter aus. Aber auf dieses liebenswürdige Lob folgt keine Ant wort. Herr Faure lud schweigend sein Gewehr wieder ori: lor- igen sen) uen verhaftet und die in ihrem Besitze befindlichen photo graphischen Apparate beschlagnahmt. Rußland. Petersburg, 19. August. Weder Deportation noch Todesstrafen vermindern das Räuberwesen in Kaukasien. Fünf Banden operiren allein im Tiflisschen, Gänschen und Bortschalinskischen Kreise. Kaukasien befindet sich in nicht geringer Aufregung. Großentheils sind die Führer entlaufene Sträflinge aus Sibirien, aber auch ein Lieutenant der kaukasischen Miliz namens Kussumow lohn von 60 Psg. ist an verschiedenen Stellen nach einer Arbeitseinstellung erreicht worden. Allen stein, 19. Äug. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich auf dem Exerzierplätze. Bei der dort stattfindenden Uebung des Dragoner-Regiments erhielt ein Dragoner einen derartigen Stich in die Schläfe, daß der Tod nach einigen Stunden eintrat. perimenten der neuen schnellfeuernden Geschütze. Aus Deutschland ist Krupp geladen. Man ist hier sehr neu gierig, wem die russische Artitterieverwaltung den Preis zuerkennen wird. Frankreich. — Die Hof-Etikette bei dem Präsidenten der französischen Republik Felix Faure ist gar streng. Anläßlich der bevorstehenden Jagd erzählt der Matin folgendes köstliche Stückchen: „Seit einigen Tagen ist man im Elysee eifrig damit beschäftigt, die Liste der Persönlichkeiten zu entwerfen, denen die hohe Ehre zu theil wird, zu den Jagden des Präsidenten der Repub lik eingeladen zu werden Auf der Liste fehlt diesmal der Name eines hochgestellten Richterbeamten, der ein für allemal von den Präsidentschafts-Jagden ausgeschlossen ist. Was hat der Unglückliche begangen? Man höre! Bei einer der letzen Jagden der vorigen Saison, bei der sich die Gäste fast ausschließlich aus „Leuten des Gesetzes", Richtern und gesetzeskundigen Deputirten rekrntirten, hatte bei einem Fasanentreiben der erwähnte Richter den Platz links von Felix Faure erhalten. Vor letzterem ging ein prachtvoller Hahn auf, den der Präsident der Republik ruhig steigen ließ und dann Redactio» und Lxprdttion: Vahnstratz« » (nahe dem K Amtsgericht). Tetegramm-Abrrst«: Anzeiger Hohensteinernstthal. Bekanntmachung, Reinigung des Lnngwitzbaches betr. Mit Bezugnahme auf die von hier erlassenen diesbezüglichen Bekanntmachungen vom l. November vorigen Jahres und l . Mai dieses Jahres werden hiermit wieder holt und dies zum letzten Mal alle Besitzer der am vorerwähnten Bache inner halb des hiesigen Ortes anliegenden Grundstücke veranlaßt, das Bett des Baches, soweit es an ihr Grundstück grenzt, nunmehr und spätestens bis 15. September a. c. einer gründlichen Reinigung in der Weise zu unterziehen, daß der den Boden bedeckende Schlamm gehörig abgezogen und der im Bache befindliche Unrath, wie Geröll, Ansammlungen von Blättern u. s. w. daraus entfernt wird. Der zu Tage geförderte Unrath und Schlamm darf keinesfalls am Ufer abgelagert werden, ist vielmehr unverzüglich nach von bewohnten Gebäuden und öffentlichen Wegen hin reichend entfernt liegenden Feldern abzufahren. Auch die an den Ufern oder in der Mitte des Baches entstandenen Anhegerungen von Land, durch welche der natürliche Flußlauf verändert oder eingeengt wird, sind gleichzeitig mit zu entfernen. in- lds der Vereinbarung auf seinem „Köln. Ztg." giebt diese Dar wieder. T a g e s g e s ch i ch L e. Deutsches Reich. — Die Angriffe gegen die Palästinafahrt des Kaisers werden nun auch von den römischen Jesuitenorganen „Voce della Verita" unterstützt. Das Blatt ruft, wie die Wiener „Reichswehr", die in der hämischen Be- urtheilung der Kaiserreise bisher das unglaublichste ge leistet hat, miltheilt, dem deutschen Kaiser anläßlich seiner Pilgerfahrt nach Jerusalem zu, er habe derselben einen ausgesprochen lutheranischen Charakter gegeben. Man möchte fast nicht glauben, daß der Kaiser ein Reich ver trete, das von mehr als zwanzig Millionen Katholiken bewohnt sei. Man wird der Wahrheit nahekommen, wenn man auch die übrige Stimmungsmache in öster reichischen und französischen Blättern vorwiegend auf jesuitischen Einfluß zurückführt. — In einem längeren Aufsatze „Bismarck als Christ" bringt die „Allg. Ev.-Luth. Kirchenztg." allerlei Er innerungen an den verstorbenen Fürsten. Im Thier garten begegnete er einst dem Generalsuperintendenten Büchsel." Letzterer blieb stehen und redete ihn an: „Durchlaucht, ich möchte Ihnen gern die Hand drücken und aussprechen, ivie sehr ich mich freue, daß Ihnen Alles so merkwürdig gelingt." Bismarck antwortete: „Paffen Sie auf — und er zählte an den Fingern große politische Unternehmungen her, bei jeder nach weisend : „So habe ich gewollt, und so — ganz anders ist's gekommen. Ich will Ihnen etwas sagen: Ich bin froh, wenn ich merke, wo unser Herrgott hin will, und wenn ich dann nachhumpeln kann." — Der Inhaber der Cotta'schen Buchhandlung hat mit den Erben des Fürsten Bismarck die letzten Ver einbarungen über die Art und Weise, sowie den Zeitpunkt der Bismarckdenkwürdigkeiten geschloffen. Es soll zunächst eine Auflage von 200.000 Exemplaren hergestellt werden und das Werk gleichzeitig in mehreren Sprachen erscheinen. — Eine neue Lohnbewegung im Berliner Bauge werbe ist in Sicht. Die Putzer verlangen die Erhöhung des bisher üblichen Tagelohns von 7 M. auf 7,50 M, außerdem sollen die bis 1896 gezahlten Akkordpreise wieder in Kraft treten. Die Lohnkommission wurde in der letzten Versammlung beauftragt, zu der günstig er scheinenden Zeit diese Forderungen allen Arbeitgebern im Baugewerbe zu unterbreiten. Vom Achtstundentag und von der Beseitigung des Akkordsystems will man vorläufig Abstand nehmen, doch soll die Verkürzung der Arbeitszeit als nächste Forderung gelten. Bei den Maurern sind die Bausperren als Kampfmittel neuer dings sehr in Aufnahme gekommen. In voriger Woche wurden über 13 Bauten Sperren verhängt, vou denen neun nach Angabe der Arbeiter erfolgreich, zwei theil weise und zwei gänzlich erfolglos waren. Der Stunden DieteS Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich I Mk. 2b Psg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. »ach itlen- tthal, und; n. dorf- Sorf- hr. arkt, .aße. rdl): "ach- Nr. 193. Abermals werden auch alle Besitzer derjenigen Wassers bis an das Bachbett, nicht aber bis in die eigentliche o 1„f?mden Schleußen führenden Hansschleußen entwässert werden, aufgefordert, Schleußen- bis an die Fluthrinne des Wassers, sei es durch die .^'"'"g fortzuführen und rohre, sei es durch Aufhacken eines entsprechenden Settmgrate l in diesem veränderten Zustande auch in Zukunft baulich M un - „u,,mehr Gleichzeitig sei auch nochmals darauf aufmerksam g ü, ^n,,tnik unverzüglich und ohne 'Nachsicht jede in Vieser Äerzögerung anher gelangende Zuwiderhandlung oder grundlose .» der ungeordneten 'Arbeiten, wie auch jede Beruuremtgnl g . lauses dnrch Entleeren der 'Aschebehälter in dtUtselben §der werfen sonstigen Unrathes mit Ordnungsstrafe M entsprechender Haft belegt, erforderlichenfalls "Ulh ans; ^,1 das Angeordnete anf Kosten der Säumigen oorgenomm wird. Oberlungwitz, am 9. August 1898. Oppermann, Gemeinde-Vorstand. Dringebiet beizustehen. Dafürwurden Montenegro Gebiets erweiterungen zugesprochen. Gleichzeitig verpflichten sich die Fürsten, Serbien zum Beitritt zu bewegen, weßhalb der bulgarische Agent in Belgrad zugezogen und beauf tragt wurde, im Sinne der Vereinbarung auf seinem JnsertionSgkbühren: die fünfgespA^' >,> ß',;.. Raum für den Berbreitunasbezirk li) T px Radar.. R«lam. 2S Pfg. sei 'nehr^« » Vic- -ar Vnnahm, der Inserate kür dre vorder erben'" 1« Uhr. Gröbere Anzeigen und die Jagd wurde schweigend fortgesetzt. Einige Minuten später kam einer der dienstthuenden Offizier auf den Richter zu. „Ich muß Ihnen mitcheilem mein Herr," fagte er, „daß Sie an den zukünftigen Jagden nicht mehr theilzuiiehmen haben." „Ich", erwiderte lächelnd der gute Richter, der die Bemerkung für cmeu Scherz hielt, „was habe ich denn verbrochen." „Man redet den Präsidenten der Republik nicht an, wenn man dazu nicht aufgefordert ist!" Herr Faure will also behandelt sein wie ein Kaiser oder König. Bulgarien. — Aus Sofia berichtet ein sonst verläßlicher Gewährsmann, er versichere gegenüber gegentheiligen Meldungen, daß bei dem Bestich des Fürsten Ferdinand von Bulgarien in Celinje zwar kein formelles Bündniß zu Stande gekommen sei, indessen hätten beide Fürsten nach längerer Berathung eine durch Handschlag bestätigte persönliche Vereinbarung dahin geschlossen, daß Monte negro sich verpflichte, bei dem Streite Bulgariens mit der Türkei Bulgarien durch sofortigen Einfall in das . - der Verfasser der sibirischen Reiseschilderungen, beschreibt in einem New-Yorker Blatte die schrecklichen Szenen, die sich nach der Schlacht vor Santiago abgespielt haben: „Das „sogenannte" amerikanische Hospital befand sich 5 Kilometer östlich von der Stadt in einem kleinen Thalkessel. Das Feld lazarettkorps war in kläglichem Zustande und besaß bei weitem nicht genügend Leute. Statt fünfzig Doktoren gab es am ersten Tage nur fünf, am zweiten zehn. Den Aerzten standen außerdem anfänglich nur zwanzig Pfleger zur Seite, sie konnten sich daher keine Ruhe gönnen und arbeiteten 21 Stunden lang ohne Unter brechung. Am zweiten Tage allein wurden 300 Opera tionen nothig. Trotz der größten Bemühungen, die sich die Aerzte gaben, lagen mehr als hundert ernstlich und zum Theil gefährlich Verwundete auf der bloßen Erde Sie waren stundenlang ohne Nahrung, bei Tage den brennenden Sonnenstrahlen und nachts dem N»bel und Thau ausgesetzt. Verbandsmaterial, chirurgische Werk zeuge und dergleichen waren nur sehr unvollkommen vorhanden, Zette gab es höchstens für hundert Mann, Hangematten, Matratzen, Kiffen, Kautschukdccken gab es fast gar nicht, und nur wenige Wolldecken, sowie etwa em Dutzend Hemden waren vorhanden. Auch die dem Hospital zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel