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sraueu uerl ltstadt m, sich , Abends rechunft de», wünscht. ). «. quins, a-fells, affvllv, Icissvn, leokkn, kesto, koslo, S8to, fksstv, to ", 88 2. öllev v ieb »8t6» bitw l äei' Isil. ««»'S?"»» 25. Jahrga»!! Mittivoch, den 3. Anglist 1898. Nr. 177. Redaction und Expedition: Bihuftrat« 2 (nahe dem 1k. Amtsgericht). Telegramm-Adress»: Anzeiger Hohensteinernstthal. sir vchMm-WlW, NalmWitz, 8eMrf Lugau, Wüstmbrand, Urspmng, Mittelbach, Hermsdorf, Nemsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdon^ _ . .!—7^777 7- -,._^.s°altene Sorpus^n - ^sg.. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Mk. 2b Pfg. incl. der illuftrirten Sonntagsbeilage. JnsertionSgrbühren: die fünkgespa""» ^^uswärts I- » Raum für den «erbreitungsbezrrk W ^ ,-^he Rabatt» Äeclam. 2b Pfg. Äei mehrmaliger ^orm. »««ahme der Inserate für die »orher erbeten. 1V Uhr. Größere «n.mgen Aveno» - ,, die Braut zuständigen katholischen Pfarrer, der ohne Amtstracht erschien, und wobei irgendwelche Ceremonien undnamentlicheinekirchlicheEinseguung nicht vorgenonE wurden. Die eigentliche feierliche Trannng nach evangelischer Weise findet am 3. August in Coburg statt. Friedrichsruh, 1. August. Der Verkehr war bereits am frühen Morgen lebhaft. Viele Fremde sind schon eingetroffen. Mit den Trauerdecorationen wurde schon begonnen, jedoch wird das Sterbezimmer des Fürsten bis zuni Eintreffen des Kaisers unverändert gehalten. Der Ban des Mausoleums soll nach Möglich keit gefördert werden, so daß die definitive Ueberführung der Leiche des Fürsten und seiner Gemahlin etwa in 6 Wochen zn erwarten ist. Heute langte Frau von Arnim, die einzige Schwester des Fürsten Bismarck, und ebenso Frau v. Kotze an. Um das Sterbelager des Fürsten drängten sich heute die dem Hause Nahestehen den, die h er eintrasen. Das Aussehen des Todten ist heute erschütternd, sein Gesicht ist noch mehr eingefallen, das Kinn tief abwärts gesunken. In der Hand hält der Fürst eine weiße Rose. Friedrichsruh, 1. August. Der „Hamb. Corresp." schreibt: „Im Laufe des Vormittags fand sich hier ein ziemlich zahlreiches Publikum ein, aber überall herrscht peinliche Stille. Wagenweise treffen die Kränze ein, darunter war heute ein Riesenkranz von dem Schloß- und Gutspersonal in Varzin. Die Todtenwache wird noch immer durch Förster versehen. Der Doppelposten der Infanterie ist jetzt vor dem Schloßthor bei der Pförtnerbude aufgestellt, während ein Doppelposten der Kürassiere Ehrenwache am Schloßeingang steht. Auch Artillerie nnt 2 Geschützen wird hier erwartet. Friedrichsruh, 1. August. Graf Herbert Bismarck ist in Folge der Aufregungen und Anstrengnugen plötzlich erkrankt. H a m b u r g, 1. Aug. Die „Hamburger Nachrichten" melden aus Friedrichsruh: Bismarck's Züge tragen den Ausdruck vollkommenen Friedens. Am Sterbelager des Dahingeschiedenen halten Förster die Todtenwache. Mannschaften des 31. Infanterie-Regiments, nnd Halber- städter Kürassiere bilden die Ehrenwache. An einer vom Fürsten selbst ausgewählten Stelle soll ein einfaches Mausoleum errichtet werden, wo auch die Fürstin Bis marck mit beigesetzt wird. Bis dies fertig ist findet unr eine einfache Einsegnung der Leiche durch den Orts- geistlichen des Dorfes Brunsdorf statt. In einer eigen händig unterzeichneten letztwilligen Beifügung ordnete Bismarck an, er wolle an einer bestimmten Stelle des Sachsenwaldes begraben sein. Die Verfügung schließt: „als Grabschrift wünsche ich: Fürst von Bismarck geboren 1. April 1815 gestorben und Znsatz: Ein treuer deutscher Diener Kaiser Wilhelms I. — Die Bismarck'sche Fürstenwürde ist mit dem Tode des Altreichskanzlers auf den ältesten Sohn, den bis herigen Grafen Herbert Bismarck übergegangen. Sowohl liefe mit dem Prädicat „Durchlaucht", wie auch die erb- iche Mitgliedschaft des preußischen Herrenhauses vererben ich in der Primogenitur, d. h. an dem jedesmaligen ältesten Sohn, weiter; beide sind an den Besitz der im Herzogthum Lauenburg belegenen Grafschaft Schwarzenbeck, T a g e s g e f ch i ch t e. Deutsches Reich. Berlin, 1. August. Der Kaiser erhielt gestern srüh von Professor Schweninger die telegraphische Nachricht von dem Abends zuvor erfolgten Tode des Fürsten Bis marck. Der Kaiser sandte darauf folgendes Telegramm nach Friedrichsruh: „Fürst Herbert Bismarck, Friedrichs ruh. In tiefer Trauer theilnehmend an dem Schmerze, der Sie Alle um den treuen großen Todten erfaßt, beklage Ich den Verlust von Deutschlands großem Sohne, dessen treue Mitarbeit an dem Werke der Wiedervereinigung unseres Vaterlands ihm die Freundschaft Meines in Gott ruhenden Großvaters, des großen Kaisers Majestät, für's Leben erwarb und den unauslöschlichen Dank des ganzen deutschen Volkes für alle Zeiten. Ich werde seiner Hülle in Berlin im Dome an der Seite Meiner Vorfahren die letzte Stätte bereiten." Graf Herbert Bismarck antwortete telegraphisch, daß dem letzteren Wunsche des Kaisers die eigenen letztwilligen Verfügungen des Verstorbenen entgegenständen. Fürst Bismarck Hal bereits im Juni 1896 nicht nur den Wunsch ausge sprochen, in Friedrichsruh auf dem Waldeshügel gegen über dem Parkthore begraben zu werden, sondern sogar die Schriftart bestimmt, in welcher die Grabschrist gehalten werden soll. — Der Kaiser hat aus Anlaß des Ablebens des Fürsten Bismarck eine 10tägige Hof- und eine 8tägige Armeetraner, sowie das Flaggen sämmtlicher Reichs- und Staatsdienstgebäude auf Halbmast bis nach dem Tage der Beisetzung angeordnet. Auch die königlichen Schlößer haben auf Befehl des Kaisers Halbmast zu flaggen; es wehten daher heute von denselben die deutsche Kaiser- und die preußische Königs-, sowie die brandenburgische Kurfürst-Standarte. Aus dem Palais Kaiser Wilhelms I. war die Fahne des königlichen Hauses, auf allen prinz- lichen Palais Standarten gehißt. — An das Reichsamt des Innern hat der Kaiser heute telegraphischen Befehl gelangen lassen, alle Vorbereitungen zu einer großen Trauerfeier auf dem Königsplatze zu treffen. Den Tag, an welchem diese stattfinden ivird, hat er noch nicht fest gesetzt. Auf dem Mittelplatze der Auffahrt des Michs- tagsgebäudes wird ein großer Katafalk hergerichtet werden. Es werden zu der Feierlichkeit zahlreiche Einladungen an alle deutschen Regierungen und hervorragenden Persön lichkeiten erfolgen. Berlin, 1. Ang. Reichskanzler Fürst Hohenlohe reiste heute Montag Nachmittag mittels Extrazuges nach Friedrichsruh, um Namens des Staatsimnisteriums die Trauer um den Heimgang des Fürsten Bismarck dessen Familie gegenüber auszudrücken und einen Kranz am Sterbelager des Verewigten niederzulegen. — Die Trauung des Bruders der Kaiserin, des Herzogs Ernst Günther mit der katholischen Prinzessin Dorothea von Sachsen-Coburg-Gotha hat, wie ange kündigt, in der einfachen, jeder Feierlichkeit entbehrenden Form der sogenannten passiven Assistenz des Pfarrers in Wien stattgefunden. Sie erfolgte am Sonnabend Vormittag um 11 Uhr im Palais Coburg im engsten Familienkreise durch den Pfarrer von St. Stephan. Diese katholische Eheschließung bestand nur in der Ab gabe des Jawortes beider Brautleute vor dem für Bekanntmachung. Der 2. Termin (Grundsteuer wird Donnerstag, den 4. August, Nachmittags von 2—6 Uhr in Ackermanu'S Restauration vereinnahmt. Desgleichen werden Zahlungen in der Gemeinde-Erstedition entgegengenommen. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß zur Deckung des Bedarfs des Landes- kulturrathes von denjenigen landwirthschastlichen Grundstücken, auf denen nach ' dellens 120 Steuer- Abzug der auf Gebäuden und Hofraum ruhenden Einheiten nun einheiten haften, ein . i^-r heitrags- Zufchlag zur Grundsteuer von Pfennig von k Pflichtigen Steuereinheit erhoben ivird. Oberlungwitz, am 1. August 1898. Der Gemeindevorstand. Oppermann. in der Friedrichsruh liegt, geknüpft. ^^nlich, „Herzog von Lauenburg" geht also an Niemand über; ^eie dem Fürsten niemals genehm gewejene T>"r. , «er- seinem Tode erloschen. Vielfach ist der Jrrthum ver^ breitet, daß der Fürst auch den fürstliche g für seine Person angenommen habe; dem 0 , so. Der Jrrthum ist auf Folgendes z»n-ckzufiihre - Kaiser Friedrich war geneigt, dem Grafen Analogie des fürstlichen Hauses Pleß den zu verleihen. Dagegen erhob FürstW - sprach und bat, wenn seinem Sohne eine Gnade erz g werden solle, diesen zum Mitgliede des preußisch > StaatsministeriUins za ernennen, in dem er, der , doch einer in auswärtigen Dingen sachverständigen llnler- stütznng zu bedürfen glaube, „wie sie ihm sein L>ohn nach langjähriger Schulung im Dienst gewähren könne. Daraufhin wurde dann Graf Herbert am 26. April 1888 zum Staatsminister und Mitglied des Staats ministeriums ernannt. Mit der Erblichkeit der Fürsten- würde, die in dem Diplom vom 23. April 1873 fest gelegt ist, hat dieser ganze Vorgang nichts zu thun. Oesterreich-Ungarn. — Die immer wieder auftauchenden Meldungen von dem bevorstehenden Rücktritt des österreich-ungarischeu Ministers des Auswärtigen, Grafen Goluchowski, werden jetzt direkt mit der durch die jüngsten Ent scheidungen geschaffenen kritischen Lage in Verbindung gebracht. Nachdem der Reichsrath in Wien geschlossen worden ist, hat die Volksvertretung bis auf Weiteres keinen Einfluß mehr auf die Entwickelung, so daß also dem „Staatsstreiche" kein Hinderniß mehr im Wege steht, eine Verfassungs-Aenderung jeden Augenblick erwartet werden kann — eine Wendung, die dem Deutschen auch den letzten Rest feiner geschichtlichen Stellung nehmen und an seine Stelle einen von ultramoutanen Führern geleiteten Slavenstaat setzen würde. Daß nun Graf Goluchowski eine solche Wandlung der Verhältnisse mitmachen würde, mitmachen könnte, ist nach alle Dem, was in den letzten drei Jahren vorgekommen ist, un möglich. Es ist mir noch eine Frage der Zeit, wann er sich von der Leitung der auswärtigen Geschäfte zurückziehen wird, ob schon jetzt oder erst nach dem 2. Dezember, dem Kaiser-Jubiläum, wie bereits früher einmal verbreitet wurde. Unter diesen Umstünden aber gewinnt die Frage an Bedeutung, ob der Dreibund in seiner jetzigen Form überhaupt noch möglich ist, wenn die dentschfemdliche Partei in Oesterreich auch die Leituna der auswärtigen Politik in Händen hat, wie sie schon heute unumschränkt ui der inneren gebietet. Wird dann nicht das feste Band, welches das deutsche Reick, mit Oesterreich-Ungarn verbindet, zerrissen sein? Frankreich. - Die Pariser Blätter bringen ausführlicke Bio graphien des Fürsten Bismarck. Das Journal des Döbats" sagt: Deutschland schulde dem Fürst Dank d°«. schad- «,m j vielem Vorbehalt. Frankreich müsse, abgesehen vo emem eigenen Unglück Einspruch erheben gegen d Ruckstoße, welche die Politik des Fürsten Aismo^ mancher großen Sache versetzt habe. La Mr. °r h°b-