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Nr. 161. 25. Jahrgang. Freitag, den 15. Inti 1898. Redactiou und «xpeditton: »«huftraß« » (»ahe dem « Amtsgericht). Lelegramm-Adreffe: Anzeiger HohensteinernMal. '^ölich NachmiÄgs"^^ Ausnahme der Sonn, und ^efttaae ^er Bezugspreis beträat V°Nanstalten. str Wchm-kniW-l, MImWtz, 8nÄmf gau, Wüstenbrand, Uripi-mig Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Minsdorf^wß^ Dreies Mr-tt .. . ——»»»—— re ^—^—»»»- oder deren JnsertionSgebühren: die fünfgeftnA^ fü/auswärts^ Pfg., Raumer den verbreitungsbezrrk 10 Pfg^ Rabatt. Reclam. 25 Pfg. Ä-i mehrmal.ger biZ «°rm. «meechme der Inserate für die M vorher erbeten. 10 Uhr. Größere 5°" Abenos r- dürfte auch Handelsschiffen in absehbarer Zeit die Möglichkeit geboten werden, ihren Kvhlenbedars inKiao- tschau zu decken. — Zu den Hochwasser-Verwüstungen im Harz wird aus Nordhausen geschrieben: Das anhaltende Regenwetter hat in einem großen Theile des Harzes große Verwüst ungen angerichtet. Häuser stürzten ein, Bahndämme wurden weggeschwemmt, zahlreiche Brücken zerstört; auch einige Menschenleben sind zu beklagen. Am schwersten hat das Wetter in Lautenthal gehaust; der Ort steht fast gänzlich und zum Theil mehr als meterhoch unter Wasser. Tie Einwohner mußten fast unbekleidet ihre Wohnungen verlassen. Goslar steht unter Wasser; bei Seesen ist der Bahndamm unterspült. Zwischen Lauten- thal und Wildemann ist der Eisenbahndamm theilweise so vollständig weggewaschen, daß die Schienen in der Lust hängen. Der Bahnverkehr Langelsheim Clausthal war daher zeitweise unterbrochen; auch die Strecke Ringel Heim-Baddeckenstedt mußte außer Betrieb gesetzt werden. In Lautenthal, Zellerfeld und Ohrum sind mehrere Menschen ertrunken. — In dem Eisenbahn- und Fabrikorte Königszelt ist am Nachmittage des 11. Juli ein Wohnhaus eingestürzt. Das Haus ist vor etwa 30 Jahren erbaut wordeu, an scheinend ein leichter Accordbau. Das Bauwerk, aus Parterre, 1. und 2. Stock bestehend, war von neun Familien bewohnt und enthielt in den Parterre-Räumen drei Verkaufsläden. Man ivar damit beschäftigt, im Parterre ein Fenster auszumauern. Da die Mauer sich zum Theil als morsch erwies, entfernte man diese Ziegel lagen, um von Gruud auf neue aufzumauern Zwischen 2 und 3 Uhr nachmittags Hörle man verdächtiges Knistern, und im nächsten Augenblicke brach etwa ein Drittel des Gebäudes nach der Straße hin zusammen. Zwei Frauen, die eine mit einem Kinde im Arme, wurden in den Trümmern begraben. Die Retlungsarbeiten wurden sofort begonnen und die Verunglückten noch lebend aus dem Trümmerhaufeu entfernt. Während die Frau mit dem Kiude weniger Schaden erlitten hat, waren die Ver letzungen der anderen Frau sehr schwere. Oesterreich-Ungarn. Wien, 13. Juli. Die Abgeordneten Hachenburger, Pergelt und Groß theilten heute Vormittag dem Grafen Thun mit, daß die Clubobmänner einstimmig ablehnen, mit der Regierung über das Sprachengesetz zu ver handeln, welches sich nach eingehender sachlicher Prüfung als absolut unannehmbar für die Deutschen erwiesen bade. Spanien. — Eine gewisse Grausamkeit scheint den Spaniern angeboren zu sein. Sie sind sogar grausam gegen fick selbst. Allen ihren Tugenden, selbst ihrer Frömmigkeit, welche die Inquisition erzeugte und Andersgläubige Bckamttmachlmg. . . Da nunmehr auch im hiesigen Orte die Vorarbeiten sur Ewen werden Oberhermsdorf—Oberlungwitz—Wüstenbran^ die Besitzer sollen, werden hierdurch gemäß amtshauptmannschaftlicher -v I 9 beziehentlich der hierzu mit in Frage kommenden Grundstücke dahm vers an lg Berlich, ersucht, den betreffenden Personen das Betreten ihrer Grundstücke, f cMhlen auf zu erwähntem Zwecke, sowie das Errichten von Signalstangen un denselben zu gestatten und auf keine Weise hinderlich entgegenzu renoch troffenen Absteckungen, vor deren Entfernen durch Unbefugte man Y besonders warnt, möglichst mit in ihre Obhut zu nehmen. Oberlungwitz, am 12. Juli 1898. Der Gemeinde-Borstand. Oppermann. Tagesgeschichte. — Deutsches Reich. PrE, "Lm L? drmz-n Hemnch »°n „ aisci von China wird noch „achtrüa- interessante Episode berichtet. Wie der Ostas Uoyd mitthellt, sprach Prinz Heinrich mit "Nach' druck zum Kaiser von China über die Nothwendigkeit der Reform der chinesischen Armee. Der Rath des Prinzen machte aus den Kaiser einen großen Eindruck und er hat diesbezügliche Instruktionen an die Armee- Verwaltung erlassen; letztere überlegte die Annahme des europäischen Arineesystems. Man hat vorgeschlagen, japanische Militärinstrukteure zu engagiren. — Bei der Militürvorlage, welche den neuen Reichs tag in seiner ersten Tagung zu beschäftigen haben wird, ist nach der „Köln. Ztg." auch eine Erweiterung der technischen Truppen durch Errichtung von drei Tele graphen-Bataillonen in Aussicht genommen. Der Dienst der Militärtelegraphie im Felde habe einen solchen Umfang angenommen, daß er mit Rücksicht auf seine Wichtigkeit nicht länger mehr von den Pionier-Bataillonen als ein Nebendienstzweig betrieben werden könne, sondern die Aufstellung einer besonderen Truppe erfordere, wie sie in allen anderen großen Heeren längst vorhanden sei. Den Stamm für die zu errichtende Telegraphen- Truppe soll die fünfte Kompagnie des Gardepionier- Bataillons abgeben, die seit etwa 2 Jahren als Ver suchstruppe der Militäctelegraphenschule zugetheilt ist und auch ein besonderes Telegraphenabzeichen ans den Schulterklappen trägt. Eine Bereinigung dieser neuen Formationen mit den Eisenbahntruppen ist umsoweniger beabsichtigt, als die Hauptthütigkeit der Telegraphcn- truppe in die vorderste Linie gehört, was bei der Eisenbahntruppe nicht der Fall ist. — Ueber ' ein deutsches Kohlendepot in Kiaotschau wird der „Schles. Ztg." geschrieben: Zwischen Deutschland und Kiaotschau entwickelt sich ein regelmäßiger Kohlen- dampferverkehr. Schon Mitte Mai ließ die Marinever- waltunginfolge der hohen Kohleupreise in den ostasiatischen Häfen einen Transport von 3000 Tons deutscher Kohlen nach Kiaotschau abgehen. Nunmehr hat die Kieler Schiffsrhcderei Diederichsen es übernommen, ein Depot deutscher Kohlen in Tsingtau einzurichten. Zu diesem Zweck sind seit Anfang Juni 6000 Tons Briketts von Wilhemshaven bez. Rotterdam nach der Klaotschau- bucht abqeqangen. Weitere Sendungen werden m nächster Zeit folgen, da das Depot auf einen solchen Bestand gebracht werden soll daß es zur Versorgung des Kreuzerqeschwaders jederzeit ausreicht. ein Bedürfniß für Kohlen bei allen in °s^s^'s^ verkehrenden Schiffen vorhanden ist und b^ zur Erschließung der Kohlenlager un Hinterland von Schon- . Bei der gemäß StMllllltthe. der ltV/ ., Anleihe vom^ahre ^ Ausloosung von Schuldscheinen k. Ri. 85 zu^ooo Mark/' laufende Jahr gezogen worden. " 222, 299, 313, 317 und 318 zu je 300 Mark M gegen Rückgabe^ dieser^Sck)j^ Schuldscheine entfallenden Beträge er- 154 über je 300 Mart »^ .^ ^2 sind Imt. 6. No 96, 143, 153 und holt zur Einlösung aufgeforcker^ morden, weshalb die Inhaber wieder- Hohenstein-^rnstthal, am 28. Juni 1898. Der Stadtrath. - I>r. Polster. selbst in Spanien seit einigen Tagen an zu dämmern. Die Friedenspartei vermehrte sich nicht nur, sondern er starkt auch an moralischem Muth, so daß sie jetzt schon offen für den Friedensschluß einzutreten wagt Tie Kriegspartei rechtfertigt ihr Verhalten mit der Hoffnung, durch irgend eine glückliche militärische Leistung einen Anspruch auf glimpfliche Behandlung gewinnen zu können. Aber wenn selbst das pekuniär und mililärnch jetzt ganz verkrüppelte, an der eigenen Küste bedrohte Spanien wirklich militärische Großthaten auszusühren das Glück hätte — eine Unwahrscheinlichkeit, größer als je seit Ausbruch deS Krieges — dann folg! daraus nock ganz und gar nicht, daß Amerika darauf hin größere Zuge ständnisse macken würde, eker konnte die entgegenge setzte Folgerung gcrecki'enigi erickeinen. Tie Amerika::--' könnten wobt die zwecklose und nur aus Lckadenn:nn-a berechnete Verlängerung des Krieges ain die Kosteurecknung fitzen. Tie Amerikaner können w sickeren Erwartung des 'ckließlickeu ÄuSganges mn mutbörube über einige Mißerfolge binweggeden könnten ibnen überdaupl sogar aus dem - indem sie sick au' weitere Kämpfe gar nick: einl^^ wndern Euba ennaL ausdungern, allenfalls au- H'. Küslenstadle bomdardiren. Tenn keine sp-mück- 4'^. ist vordanden. die den Amerikanern d-S -----"-'ck macken, ja auck nur ersckweren könnte d- >-s sckwader EamaraS ;etzl deimkedren muß :m- H w-. uiscken Kütten zu venderdigen. Tie Ame-'ä-er 'n-"- rulug die Haude in den Sckoß legen und -e m den Frieden lnncmdungern. ße nervös macke--, d. vck e-'- -e Trobung.d'cr oder dort nein der ewevenH-ma'da-um-v^n Lvanren giedl es niir eine kluge Volink und Xw ttt die der Nackgielngkeu. Tv.ß die vovderungen der Amerikaner n,cki unenckwinglicke ßrd X:-Ür werden ickUeßUck.auck die enreväncken E. oßmäckte wegen I, tunq die Einfuhr deutscher Kohlen fortgesetzt werden soll, niedertrat, ihrem auf die Spitze T^ ' --- ----- ihrerleicht in Eifersucht unffchlag^ teil, und sogar ihren Spielen -st der ^undzug der Grausamkeit gemein, und sie zeigen diese a ) I ß ihren. Patriotismus. Es ist die unnutzest'! ' von der Welt, den von vornherein aussichtslos gewesenen Krieg jetzt noch nach dem Untergang der Mehrzahl der spanischen Schiffe, nach der Verflüchtigung der mit knapper Noth aufgebrachten Pesetas fortzusetzeu. Dennoch ist ein großer Theil der Regierung, des Volkes und selbstverständlich besonders der Armee geneigt, den Krieg bis zum äußersten fortzuführeu, obschon die Spanier sich bei aller Verblendung sagen müssen, dieser Geld und Blnt kostende Eigensinn könne unmöglich den ge ringsten Nutzen stiften, ja müsse nur schaden. Es giebt vielleicht hier und da auch außerhalb Spaniens Leute, die solches Verhalten muthig finden, wir sehen in ihm nur kindischen Eigensinn. Glücklicherweise sängt cs aber