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Na, Se Hani sich ja ins Fremdenbuch Sie das? Aber, mein Herr, wie ich mich Ihnen anschließen? — (Verlag von Dazu die zahlreichen mechanischen Ueber- begonnen. angezogen und gefesselt, Madame Nanon, ist heut muß noch heute erfolgen. kann ein Mann so furchtsam sein? Georg E. Nagel, Berlin 81V.) Kirchen-Aachrichte«. St. Krinitatiskirche (Parochie Ernstthal). Am 6. Januar (EpiphauiaSscst) »arm. '/»O Uhr Beichte und raschungen, die Zander und „Tricks", welche sie nimmst zu entrüthseln im Stande gewesen! Es war zu viel für die Naiven, und wie betäubt, berauscht hatten sie sich von der Menge aus dem Theater hinausschieben und pressen lassen. Nur eines glaubte Schullehrer Rainer erfaßt zu haben: Die junge elegante Dame, welche er von dem Diner de Paris aus auf dem Boulevard gesehen und für eine seiner ehemaligen Schülerinnen, für ein Hannchen Leven gehalten, diese hatte er wiedererkannt in einer Ariande, die halb entblößt von einer lärmenden Horde Bacchantinnen und Faunen im Triumpf über die Scene getragen worden war. lind er hatte sich eines- thcils nicht getäuscht, denn wie er die berückend — fcrcnz zweier auf einnn er folgenden Zahlen dieser Reibe beträgt stets Ilt. Bis zur nächsten Jahreszahl dieser Reihe das ist bis zum Jahre 2020, vergehen aber 111 -st 1 l 122 Jahre. Das folgende Jahrhundert (1900- 1999> wird keine Zahl dieser Reihe enthalten sinter den obengenannten neun Zahlen ist 1898 die ein zige, in welcher 13 ohne Rest aufgeht * In überraschend kühner Weise hat, wie die „B B.-Ztg" mittheilt, eine Untersnchnngsgcfangene ihre Flucht ans dem Moabiter Uutersnchnngsgefüngniß be werkstelligt. Am frühen Morgen des Weihnachtstages bemerkte eine Aufseherin, daß die Insassin einer Zelle verschwunden war. Auf sofort erstattete Meldung wurde nicht allein das ganze Gefängnis), sondern auch das Gerichtsgcbäude vom Keller bis zum Dachboden hinauf durchsucht. Von der Ausreißerin war jedoch keine Spur zu finden. Nur der Weg war erkennbar, welchen sie genommen hatte. An den eiferen Treusten des Zellen- fensters hing ein Streifen Bettlaken herab. Da die Zelle aber im vierten Stockwerke liegt, so muß dieses Rothseil ebenso lang gewesen sein. Noch schwieriger und gefahrvoller war der Weg durch das Fenster. Letz teres ist stark vergittert. Die Traillcn stehen acht Zoll weil auseinander. Das Fenster selbst ist in seinem unteren Theile nicht zu offnen. Nnr au der oberen Seite befindet sich eine Kluppe, welche sich nach Innen zn offnen läßt, aber doch nnr insoweit, daß der Rahmen etwa in einem spitzen Winkel von 20 Grad von dem senkrecht stehenden Fenster abueigt. Anch diese Fcnster- knppe hat die Flüchtige klettern müssen, bevor sic an die Traillen herankonnte. Auf diesen Absatz zn gelangen als Haubdmanu a. D. eingeschrieben." — Gedanken splitter. Mancher der zu schwarz sieht, geht zu einer jener dnnklen Existenzen, die sich Hellseher nennen, und läßt sich etwas weiß machen. —Giebst Du jedem Men schen das, Ivas er für sein höchstes Glück hält, und fragst Du ihn nach einiger Zeit, ob er nnn glücklich sei, er wird mit dem Kopfe schütteln. — Thue Recht und scheue Niemand, heißt es wohl, aber die Leute thuu lieber Unrecht und scheum erst recht Niemanden. — Aus der Sprechstunde. Arzt: „Haben Sie Schlaf?" Kranker: „Ja!" Arzt: „Haben Sie Appetit?" Kranker: „Ach ja — wenn Sie vielleicht etwas zu essen da haben?" — Gut gegeben. „Gnädiges Fräulein sitzen so allein, so ganz ohne Schutz hier in den öden Anlagen — darf gebäudes; ganz ungenirt konnte sie dasselbe passiven, zumal sie keine Gefüngnißkleidung trug. Die Gesängniß- beamten stehen hier wieder vor einem jener räthselhasten Faste kühnen Wagemuths, dem kein Schloß zu stark, keine Mauer zu hoch, kein Gitter zu eng ist. Diese Flucht bildet ein glänzendes Pendant zn der vor 2—3 Jahren erfolgten Flucht des zu 15 Jahren verurtheilten Tischlers Beck, welcher nackend und nachdem er seinen Körper mit Oel eingerieben, durch das 2 Stock hoch liebende, nur 8 Zoll breite Fenster im Klvsetraum der Lazarethstation ging und dann mit Hilfe von Mauer podesten nach der Rathenowerstraße hinausgelangte, wo er von seinen Freunden mit einer Droschke erwartet wurde. Der hinter Beck erlassene Steckbrief ist noch immer unerledigt, es ist dem Flüchtling gelungen, in's Ausland zu entkommen. * Scherze ans der „Lustigen Welt". Nicht anders denkbar. „Härn Se, Herr Hanbdmann, Sie sein also ooch aus Drüsen?" — Allerdings; aber woher wissen Magdalena. Der Roman emer dnw'ch-parisrr Löwin. NoUidnnt verboten. 1l. Fortsetzung. Damit sprang sie von den Divan herab und wollte lachend in die Nebeustube eilen, plötzlich jedoch kehrte sie zurück, trat langsam auf die Mutter zu, schaute recht altklug in das Gesicht und sagte: „Tu reist doch schon heute ab, liebe Mama? sonst bleibe ich noch bis morgen bei Dir, obgleich es mir hier in den großen, düstern und so stillen Zimmern gar nicht mehr gefällt, O, oben bei dem Oukel, da ist es viel schöner, da sehe ich den blauen Himmel und über die Dächer weg ganz Paris, da mußt Du auch wohnen, wenn Tu wiederkommst! Richt wahr, Papa Tnra'nge? Wir werden noch ein Plätzchen für Mama finden!" geschritteu, Madelaine sagte ihrem Kinde mit einem heißen innigen Kuß, „gute Nacht", verabschiedete sich von ihrem wohlwollenden väterlichen Freunde und stieg die Treppen hinab zu ihrem eigenen Appartement. Die Rolle der Mutter mar für heute zu Ende, die der Lionne begann. Die Stunde rückte heran, wo sie ihrer Freundin Nanon versprochen hatte, im Jardin Mabille mit ihr zusammenzutreffen — sich zu zerstreuen. Wohl zauderte sie noch einen Augenblick, doch auch nur einen Augen blick, dann folgte eine rasche Bewegung, ein keckes Lächeln und die besseren Gedanken, welche ihr wohl in die Quere gekommen sein mochten, waren aus dem Felde geschlagen. Die glänzende Madelaine Gilbert machte ihre Toilette und gegen els Uhr brachte ein Fiaker sie nach den Champs Elpstzes und der Allee des Beuves, wo Mabille heute eine seiner feenhaften Nachtfeste feierte. V. Im Jardin Mabille. Die Vorstellung der „Teufelspillen" in dem Theater der Porte-Saint-Martin war etwa um halb zwölf zu Ende gegangen und unsere beiden Deutschen, der Schul meister und sein Schwager, der Buchbinder, besanden sich wieder ans dem Trottoir der Boulevards, ohne daß sie wußten, wie sie aus dem Theater dorthin gekommen. Sie wußten überhaupt nicht, was mit Ihnen während der letzten Stunde geschehen, denn was sie gesehen hatten, war zu neu, überraschend, überwältigend für sie gewesen, sie vermochten es nicht zu fassen, geschweige denn durchzndenken, ihre Sinne waren in vollem Auf ruhr und ihr Hirn betäubt. Nie geahnte fabelhafte Landschaften, Städte, Säle in wechselndster Beleuchtung, hatten sie in nicht enden wollender Reihe an ihrem Ange vorüberziehen gesehen, zu rasch, um ihre Einzel heiten erfassen zu können: die bundesten lebenden Bilder, blendende fantastische Züge, zahlreiche Tänzerinnen von einer Körperschönheit, wie sie nie geschaut, in allen möglichen und nnmöglichen Costümen, waren ihnen erschienen nnd wieder verschwunden, noch bevor ihr Ange den ihm gebotenen Genuß eigentlich zu kosten sah er sich von einer klebrigen Masse umgeben, die auf eine Entfernung von vier Fuß eine dunkelbraune Flüssigkeit von sich gab. Der Mann wurde so betäubt, daß er nur mit großer Mühe zu seinem Schiffe zurück kommen konnte. Da er heftige Schmerzen hatte, wandte er sich sofort an einen Arzt. Dieser verordnete ein Bad von frischem Wasser. Dabei mußte der Kranke solche Folterqualen erdulden, daß er beinahe ohnmächtig wurde. Der untere Theil des Rückgrates und die Beine waren fast gelähmt, so daß der Zustand des Kranken während der ersten Nacht sehr bedenklich war. Mit Abreibungen nnd mit Elektricität gelang es schließlich, ihn am Leben zu erhalten, doch mußte er wegen seiner theilweise sehr entzündeten Haut noch lange das Bett hüten. Der Mann scheint mit einem bisher noch unbekannten Thier in Berührung gekommen zu sein, das weit giftigere Eigenschaften hat, als die gewöhnliche Meduse. — Durch die Berührung mit gewissen Quellen können anch in unseren heimischen Gewässern ähnliche Zustände hervorgerufen werden. Der „Straßb. Post" erzählt Jemand, daß er in der Flensburger Föhrde der Ostsee einstmals bei einem Seebnde in ganz ähnlicher, wenn anch nicht so bös artiger Weise überklebt und zerstochen worden sei. * Ausgerechnetes vom Jahre 1898. Die Zahl 1898 ! ist dnrcb 13 theilbar, denn 1898: 13 -- >46. Ferner ist die Quersumme der vier Ziffern unserer Zahl 1898 durch 13 thestbar, denn 1 -st 8 -st 9 -st 8 --- 26. Wer unter den Lesern Hal schon einmal ein Jahr mit solch cigeulhümlicher Jahreszahl erlebt? Wer von uns wird das ans 1898 folgende Jahr, dessen Jahreszahl dieselben Eigenschaften hat, erleben? Auf beide Fragen giebt cm Rechenmeister in der Magdeburger Zeitung fol gende Aotworl: Niemand. Die letzte Jahreszahl vor 1898, die selbst und deren Quersumme durch 13 theil bar waren, war die Jahreszahl 1651. Denn 1651:13 -- 127 und 1 -st 6 -st 5 -st 1 --- 13. Das nächste Jahr dieser Art nach 1898 wird das Jahr 2119 sein, denn 2119:13 --- 163 und 2 -st 1 Z- 1 -st 9 - 13. Die Zahl 1898 gehört seiner zu einer anderen merk würdigen Gruppe vierziffriger Zahlen: Zieht man näm llch die erste Ziffer von der dritten ab, so erhält man den Werth der zweiten oder der ihr gleichen vierten Ziffer (9 — 1 --- 8). Diese Eigenschaften hatten seit Christi Geburt erst acht Jahreszahlen, 1898 ist die neunte. Es sind das die Zahlen 1010, 1121, 1232, 1343, 1454, 1565, 1676, I787 und 1898. Die Dis- Tie Mutter lachte über die naive Plauderei des nein, dämonisch schöne Ariadne mit offenem Mund Kindes hell ans, dann schickte sie es fort, Puppen und angestarrt, schien es ihm, als ob anch sie ihm bemerkte alles sonstige Spielzeug zusammenzuraffen, damit! und ihm zulächelte. Ja, noch mehr! als er in einem Jeanne Picard es in die neue Wohnung zu Papa späteren Zwischenact einen Augenblick auf dem Corridor Tnrange schaffen könne und Mathilde sprang fort, hinausgegangen, um in anderer Luft aufzuathmen, da Nun wandte sich Madelaine zu dem Musiker, der still war eine alte Frau mit einem grinsenden Faunen lächelnd dem Thun der Kleinen gefolgt, und sagte: oder Mänadengesicht auf ihu zugetreten und hatte ihm „Sie sehen, mein Freund, der Umzng Mathildens zngerannt: „Die Dame, welche Ihre Blicke als Ariadne „Tas Kind hat cs ausgesprochen nnd wir wollen Abend nach dem Theater im Jardin Mabille zu treffen." nichts daran ändern. — Ihr Umzng kann als Reise I Obgleich Rainer trotz der frischeren Luft in dem gelten, es wird so am besten scin", entgegnete Durange Corridor noch immer nicht zu Sinnen gekommen, mit ernster Freundlichkeit. Dann erhob, er sich und indem förmlich hin und her taumelte, so hatte er diese inhalt- cr sich ansclMte, dcu Salon zu verlassen, sagte er noch: schweren Worte doch verstanden und ihre Wirkung „Ich gehe hinauf in meine Mansarde und werde mein empfand er in allen Gliedern. Zwar sagte er dem Lager in der Kammer aufschlagen, wo ich ein paar alte Schwager Buchbinder kein Wort von diesem echt Pariser Instrumente und Noten untergebracht, die nun zu Abenteuer, dafür aber staud es fest bei ihm, daß er beseitigen wären. Mathilde bekommt dann auch das nach Mabille müsse, es war jetzt sogar Pflicht, denn freundlichste Stübchen meiner Wohnung. Für ihr es galt ja ein höchst interessantes Räthsel aufznklären. Bütchen und was sonst noch zu ihrer Bequemlichkeit Noch einige Mal sah Rainer die kleine schwarze nothwendig ist, müssen Sic in diesem Augenblick »och Dame in den verschiedensten Gestalten und immer sorgen." lächelte sie ihm schelmisch zu, das es dem armen Schul war ein wahres Kunststück, da eine Zertrümmerung der I „Durch Jeanne nnd die Mutter Picard," unter- meister siedend heiß dem Rücken hinablief nnd seine Scheibe das ganze Haus alarmiren mußte Wie die brach Madeleine ihn hastig, „werde ich Mathildens Pulse wie Dampfhämmer zn pochen begannen. End- Flüchtige durch die engen Traillen gelangt ist, bleibt Sachen hinanfschaffen lassen, dann selbst kommen, um lich fiel der Vorhang' zum allerletzten Male, das Ver- selbst den erfnhreudsteu Gefünguißbeamteu räthsclhaft. mit Ihnen Alles in Ordnung zu bringen." gnügen war zu Ende, und eine Weile darauf be- Es ist nur denkbar, daß sie sich vollständig ausgezogen Mit dem freundlichste», herzlichsten Lächeln, einem fanden sich die beiden Schwäger auf dem Boulevard, und ihre sämmtliche Garderobe — sie ist in eigenen langen, sprechenden Händedruck nahm Madame Gilbert (Fortsetzung folgt.) Kleidern entwischt — vor sich her ans dem Fenster ge- Abschied von ihrem Landsmanne, der wie vergnügt morsen hat. Nachdem sie sich von der improvisirten die vielen Treppen Hinaufstieg, um die nöthigen Ver- Stricklciter hcrabgelassen, ist sie auf eineu der niit Glas änderungen in seiner bescheidenen Wohnung vorzunehmen. - - - - nnd Eisen gedeckten Wandclgäuge gelangt, welche das Sie selbst rief nach der Portiäre nnd deren Tochter die, Gefängnis; mit dem Gerichtsgebäude verbinden, diese beide in dem Appartement erschienen, um die Aufträge Wandetgäuge find eine Etage hoch, von ihrem Dache für den Umzug der Ue^. Mathilde entgegen zu Abendmahl- Pastor Schmidt, « Uhr P«d!«.g»Enft cms lnAt sich die hohe (Äefaillpllstllwuev ohne besondere und MM) josMi MloZNsUhren. . . I (Jesaia 60, I 6«: Diak. äes. Tammcnbain. Collette zum Besten Schwierigkeiten übersteigen. Die kühne Ausbrecherin Wenige stunden später befand sich die Kleine in I der Heidcnwissiou. Abends 6 Uhr Predigtgottesdicnst: Pastor schciut sich übrigens das Herabkommen von der Mauer der ehemaligen Schlafstube des Musikers so behaglich Schmid,. Nach der Predig, Beichte und heil. Abendmahl: Pastor noch besonders «leichtert zu haben, denn die Strickleiter als nur möglich eingerichtet, ihre Kleidchen, ihre Wäsche Schmidt. . war nm Fuße der vierten Etage abgerissen. Wäre die waren in einer Kommode des Musikers untergebracht Zv»« ^rsoors. Leiter gerissen, als sich die Flüchtige hinabließ, so wäre worden, und nur ihre Spielsachen zierten die kleine „ach der Predig, Cummunion, H.' Hilssg/istl. Pallmann, diese zweifellos nicht mit dem Leben davongckvmmen, denn Mansarde. Einige bessere Möbel, die Madelainee hatte volle,»- siir dieHeidenmission. Nach», V-2 Uhr KindcrgoNcsdienst. sie würde anfdas Glasdach des Wandelqanqesqe allen sein, hinauf schaffen lassen wollen, waren von Durange mit Am >. Ep-phomas^ früh »Uhr Go,ns- Es scheint vielmehr, daß die Flüchtige, nachdem sie festen aller Entschiedenheit zurückgewiesen worden. So wenig t Nach,,,, /.s Uhr Katcch.s,n„s„n,er- Boden unter den Füßen gefühlt, die Leiter mit Ge- als möglich sollte das Kind an die Zeit erinnert Walt und großer Kraftanstreuqung zerrissen und dann werden, die hinter ihr lag, so hatte er gesagt und I zum Herablasscn von dcr Mauer benutzt hat. Hier Madelaine ihm Recht gegeben.I augelangt, befand sie sich in einem dcr Höfe des Gerichts- j Der Abend war mittlerweile schon bedeutend vor- f